wunder

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  • als Antwort auf: Was bewegen #321101

    Liebe @ladybird,

    meine Recovery-Gruppe läuft sehr gut. Wir arbeiten zu großen Teilen nach dem Ansatz der in diesem Buch hier vorgestellt ist:

    Recoveryorientierte Gruppenarbeit für Menschen mit Psychoseerfahrungen

    Kern der Gruppe ist, dass wir keine Selbsthilfe-Gruppe im klassischen Sinne sind. Wir erarbeiten immer ein bestimmtes Thema pro Sitzung, mit Hilfe von Reflexionsübungen, Gruppenaustausch, Austausch in Kleingruppen. Zwischen den einzelnen Übungen spielen wir auch kurze Spiele und Lachen viel zusammen.

    Ein “Kniff” ist, dass wir die Recovery-Gruppe immer nur zyklisch anbieten. Ein Zyklus umfasst 8 Sitzungen, dann machen wir eine Pause von einigen Wochen oder manchmal auch Monaten und dann startet der nächste Zyklus, in dem dann manchmal Menschen aus dem vorherigen Zyklus dabei sind, aber auch neue Menschen dazukommen.

    Es ist eine Herausforderung und ein ganzes Stück Arbeit – auch viel emotionale Arbeit, diese Gruppe zu vorzubereiten und zu moderieren und gleichzeitig selbst als betroffene Person teilzunehmen. Aber am Ende von einem Zyklus habe ich immer Pipi in den Augen, wieviel den Leuten dieser gemeinsame Prozess bedeutet hat.

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #249186

    Ich hab grade eben auf Basis dieser Tabelle hier:

    Wie rechne ich die Dosis eines Neuroleptikums auf ein anderes um?

    meine Reagila Dosis auf Aripiprazol umgerechnet. 0,2mg Reagila entsprechen tatsächlich 1mg Aripiprazol, wobei mir schon bewusst ist, dass man die Umrechnung bestimmt nicht 1:1 nehmen kann.
    Trotzdem finde ich das interessant, somit sind @mowa und ich auf einer ähnlich Dosierung unterwegs.

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #249184

    Meine Ausgangsdosis waren : 1,5mg Reagila und 50mg Amisulprid. Ich habe im April 2020 angefangen mit der Reduktion und nehme seit Juni 2022 0,2mg Reagila.

    Ich finds extrem wieviel mir die Reduktion gebracht hat, ich habe erst jetzt das Gefühl, dass ich tatsächlich wieder an meine Themen drankomme und erst jetzt die Kapazität habe, diese auch psychisch zu bearbeiten. Vorher war ich einfach gefühlsmäßig ausgeknipst.

    Ich werde bis Anfang Mai 2023 noch 0,2mg Reagila nehmen, weil grade extrem viel los ist bei mir und ich mich nicht zusätzlich destabilisieren will. Aber wenn dann im Mai nächsten Jahres vieles gewuppt sein sollte, dann wünsche ich mir die 0,2mg ebenfalls abzusetzen. Ich denke nämlich, dass wenn die weg sind nochmal etwas Flexibilität im Denken dazukommt :)

    Alles im Allem bin ich froh den Weg der Reduktion gegangen zu sein. Wenn ich auf 0mg runtergehe und einen Rückfall bekommen sollte, weiß ich jetzt, dass ich wie @Mowa auch mit extrem niedrigen Dosen Neuroleptika stabil bleibe, und mit dem Gedanken kann ich gut leben :)
    Ich werde das Risiko des Absetzens trotzdem eingehen, einfach weil ich wissen will, ob ich auch ohne NLs stabil bleibe oder nicht.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 5 Monate von wunder.
    als Antwort auf: Es geht Berg auf! #189152

    Hallo @Angora,

    vielen lieben Dank für deine Zeilen und deine Wünsche, ich freue mich sehr darüber!
    Mir haben diese Form der Berichte hier im Forum auch manchmal ein bisschen gefehlt, deshalb dachte ich mir, ich dokumentiere meinen Fortschritt von Zeit zu Zeit in diesem Thread.

    Mich macht sehr neugierig, was du geschöpft hast, aus dem “schizophren sein”, wie du schreibst? Vielleicht hast du ja Lust auf ein wenig Austausch, entweder hier oder über PN, ich würde mich sehr freuen :)

    Danke auch an @Floeckchen für deine lieben Worte, auch über diese freue ich mich sehr :)

    als Antwort auf: Es geht Berg auf! #189122

    Danke dir @Metalhead666 :)!!

    als Antwort auf: Es geht Berg auf! #189120

    Hallo in die Runde,

    mein letzter Eintrag in diesem Thread ist nun bereits 1 Jahr und 2 Monate her. Ich wollte nur kurz sagen, es geht weiterhin Berg auf bei mir.

    Als ich hier in diesem Forum angekommen bin, habe ich mir immer zu die Frage gestellt, wie lange es dauern wird, bis es mir wieder besser geht. Jetzt kann ich diese Frage für meinen individuellen Fall beantworten: es dauerte 2,5 Jahre nach meiner letzten Psychose, bis ich langsam wieder zurück zu Lebensfreude und Spaß fand. Jetzt 3 Jahre Post-Psychose kann ich wieder sagen, dass ich sehr glücklich bin und es mir ausgesprochen gut geht. Und dafür bin ich unendlich und über alle Maßen dankbar.
    Es gab lange Phasen in denen ich das nicht mehr für möglich gehalten habe. Aber jetzt ist so vieles wieder zu mir zurückgekommen an Gefühlen und Fähigkeiten.

    Ich wollte das hier dokumentieren, vielleicht liest es ja jemand dem/der es im Moment nicht so gut geht und der/die Zweifel hegt, ob es je wieder Berg auf gehen kann – es kann!

    Ganz lieben Gruß
    wunder

    als Antwort auf: Ohne Medikamente leben #164247

    Huhu :bye:

    es gibt ja die Regel: nach der ersten Psychose soll man die Medikamente für 1 Jahr nehmen, nach der zweiten Psychose für 5 Jahre und nach einer dritten Psychose vielleicht auch das restliche Leben. Von daher würde ich an deiner Stelle auf alle Fälle darauf spekulieren, dass du zu den glücklichen 30% gehören könntest, denn ohne Versuch wirst du es nicht herausfinden!!

    Ich würde bloß sehr dazu raten, nach der 1 Psychose auch wirklich die Medikamente für ein gesamtes Jahr zu nehmen und dann sehr langsam, am besten 10% der Ausgangsdosis alle 4-6 Wochen reduzieren.

    Ich habe nach meiner ersten Psychose sehr schnell die Medikamente abgesetzt und das war ein Fehler! Die psychotische Episode wurde kurz durch die Medikamente gedeckelt und ist wieder ausgebrochen nachdem ich die Medikamente reduziert hatte. Psychiater sagen daher, das war noch ein und die selbe Episode. Ich nehme trotzdem seit 2 Jahren und 3 Monaten Medikamante, aber schleiche seit 1 Jahr mit der 10% Methode aus und es läuft bisher sehr sehr gut und ich denke auch das ich damit durchkommen werde!

     

    Dir wünsch ich ganz viel Erfolg mit deinem Vorhaben :)

    als Antwort auf: Innerer Antrieb und Neuroleptika #159745

    Liebe Molly,

    manchmal lese ich in deinem Blog und als außenstehende Person kommt es mir überhaupt nicht so vor, als hättest du keinen Antrieb. Eher im Gegenteil, scheinen deine Interessen vielseitig zu sein, mit der Fotografie, dem Nähen und letztens sah ich auch ein bedrucktes T-Shirt das du entworfen hast, welches sehr schön war!

    Ich will damit nur sagen: mach dich nicht schlechter als du bist! Du hast einiges drauf und wenn auch nicht alles rund läuft in deinem Leben, so sind doch einige Dinge gut!

    Ich verstehe, dass dich das ermüdet, immer so einen Kraftaufwand für eine Aktivität zu betreiben – aber immerhin fühlst du danach Freude! Bei mir zum Beispiel war es laaange laaange Zeit so, dass ich überhaupt keine Freude fühlen konnte, egal zu wasfür einer Aktivität ich mich gezwungen habe.

    Naja, ich hoffe meine Worte muntern dich ein bisschen auf, uns zeigen dir einen anderen Blickwinkel auf dich selbst :)

    Lieben Gruß

    wunder

    als Antwort auf: WDR Lokalzeit mit Jens Jüttner #158497

    Hier findet ihr eine Leseprobe:

    https://www.pinguletta.de/downloads/Als_ich_aus_der_Zeit_fiel_Leseprobe.pdf

     

    Ich war tatsächlich ein bisschen enttäuscht über den Schreibstil und habe mir das Buch nicht bestellt.

    als Antwort auf: Artikel Psychopharmaka reduzieren #158450

    Kein eine*r von euch den Text aus dem Link kopieren und mir per PN zusenden?
    Wär super :)

    als Antwort auf: Erfahrungen Ziprasidon (Zeldox) #157790

    Hi metalhead,

    hier sind einige wenige Erfahrungsberichte zu finden: https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/zeldox-ziprasidon/

     

    Ich habe Zeldox in der kleinsten Dosis für 3 Tage genommen, ich war so unglaublich müde davon, dass ich an diesen drei Tagen fast durchgängig geschlafen habe und wenn ich nicht am schlafen war, war ich unglaublich müde.

    Ich habe es dann nach 3 Tagen wieder abgesetzt und habe wieder Reagila genommen. Somit sind meine Erfahrungen nicht besonders repräsentativ. Ich würde es demnach nicht empfehlen, reagiere aber auch extrem sensibel auf Medikamente.
    Soweit ich weiß hat wmb auch lange Zeldox genommen und gute Erfahrungen damit gemacht.

    Lieben Gruß

    wunder

    als Antwort auf: Negativsymptomatik #157574

    Hallo :bye:

    ich will hier meine gemachten Erfahrungen mit der Negativsymptomatik schildern. Mein Eingangspost ist jetzt über 1,5 Jahre her und in der Zeit hat sich doch so einiges verändert.

    Meine letzte Psychose ist jetzt gut 2 Jahre her – das erste Jahr danach war wirklich extrem hart für mich und ich dachte vor allem die Negativsymptomatik würde niemals aufhören. Ein Jahr nach der Psychose begann ich dann mein sowieso niedrig dosiertes Medikament zu reduzieren und tatsächlich: mit dem ersten Reduktionsschritt von 1,5mg Reagila und 50mg Amisulprid auf 1,3mg Reagila und 50mg Amisulprid kamen die ersten Veränderungen und Verbesserungen!

    Ich bin jetzt seit ziemlich genau einem Jahr im Prozess der Reduktion. Mittlerweile bin ich auf 0,7 mg Reagila und schon seit langem bei 0mg Amisulprid angekommen.

    Seitdem ich reduziert habe, bin ich mir sicher, dass meine extremen Neagtivsymptome von den Medikamenten kamen. Jeder einzelne Reduktionsschritt war anstrengend und auch herausfordernd aber am Ende habe ich immer an Flexibilität, Freude, Gelassenheit und mehr Lebensqualität gewonnen.

    Dabei möchte ich nicht die Medikamente verschreien, es gab sicher Zeiten in denen es auch für mich nicht ohne ging!

    Zu meinem Eingangspost kann ich nun sagen: es hat bei mir 2 Jahre gedauert – und dazu gehörte eine Halbierung der Medikamentendosis – bis die Negativsymptomatik nachgelassen hat. Ich würde nicht sagen das sie komplett weg ist, aber sie hat sich extrem gebessert!

    Ich habe vor das Medikament ganz auszuschleichen und nehme mir dafür noch ein ganzes Jahr Zeit. Möchte alle zwei Monate um 0,1 mg runtergehen. Ich hoffe sehr dass ab einer sehr niedrigen Dosis irgendwo im 0,3 – 0,4mg-Bereich die Negativsymptomatik komplett abklingt und ich wieder ein lebendiges Leben führen kann :)

    als Antwort auf: ladybird #156321

    Danke Yuri!

    Bitte richte ihr von mir ganz liebe Grüße aus und ich schicke ganz viel Kraft für ihren Genesungsweg!

    Sehr schön zu hören, dass es dem Baby gut geht!

     

     

    als Antwort auf: Sehstörungen #140051

    Ja genau @Molly Akkommodationsstörungen nannten das auch meine Psychiater/Psychologen.

    Ich hatte das ganz extrem bei Olanzapin.

    Bei Abilify hatte ich auch richtig verschwommene Sicht, war total in einem Tunnel.

    Jetzt nehme ich Reagila und damit geht es, habe keine Sehstörungen mehr!

    PS: Meine Lebensqualität hat sich auf jeden Fall verbessert dadurch dass ich diese krassen Sehstörungen nicht mehr habe, würde auf jeden Fall zu einem Medikamentenwechsel raten, wenn man diese in einer extremen Form hat.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahre, 4 Monate von wunder.
    als Antwort auf: Psychotherapie #137140

    Nach der akuten Plussymptomatik landete ich in einer gehörigen Negativsymptomatik, da war meine Verhaltenstherapie eher “nur” zwischenmenschlicher Kontakt für mich und eine Form der “Übung” von sozialen Kontakten. Irgendwann wurde die Therapie dann zu einer Stütze bei praktischen Fragen die mein Leben betreffen wie Arbeit, Beziehung etc.

    Jetzt bin ich aus dem Gröbsten raus und hab die Verhaltenstherapie auch beendet.

    Habe eine Gestalttherapeutin gefunden und mit ihr ist es wirklich richtige “Arbeit” die wir da machen. Also wirklich Situationen aus meiner Vergangenheit oder Gegenwart integrieren in mein Selbst, irgendwie wie ein Puzzle zu vervollständigen fühlt es sich manchmal an. Sehr toll und hilfreich jedenfalls.
    Nur denke ich ist so eine Form der psychotherapeutischen Arbeit erst möglich, wenn man nach der Psychose wieder ein gewisses mentales Organisationsniveau erreicht hat.

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