Freud

Verfasste Forenbeiträge

Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 15)
  • Autor
    Beiträge
  • als Antwort auf: Nachtcafe Schizophrenie #64675

    Ich fand es sehr interesant – auch dass in der Prodormalphase ihm eher eine Depression, Angststörung attestiert wurde.

    Ich finde die Trennung total blödsinnig, denn auch alle Neuerotranmitter im Gehirn werden aus irgendwelchen Bausteinen über irgendwelche biochemischen Vorgänge aufgebaut und nachher auch wieder abgebaut. Warum soll es da aufgrund irgendeines Mangels nicht auch irgendwo haken und ein Mangel bzw. Überschuss entstehen? Irgendwo gibt es auch eine neue Studie, die Depressiven eine Ernährungsberatung anbietet und die Umstellung mitbegleitet und dort bei einem zweistelligen %-Satz dann die Depression von alleine verschwindet. Diese werden nur von den Pharmafirmen wenig propagiert. Lieber macht man den Leuten (und auch Ärzten) Angst, dass man zuviel Vitamin d, Magnesium o.ä. zu sich nehmen kann und damit die Gesundheit ruiniert. Sie würden sich ja auch das Geschäft ruinieren.

     

    als Antwort auf: Heilung? #57543

    Die Negativsymptomatik bei meinem Partner lies sich nicht mit Antidepressiva behandeln und ging immer mit viel Schlaf einher, während alle psychotischen Anzeichen verschwunden waren. Ist das bei Dir genauso?

    als Antwort auf: Medikamenten Wirksamkeit #52911

    Hallo Ladybird,

    Seroquel hatte mein Mann schon in diversen Formen: als alleiniges Medikament (auch retardiert), in Kombination, bei Bedarf. Einschlafen lässt es einen und meistens durchschlafen. Bei ihm wirkt es ca. 3-4 h, d.h. dann wird er manchmal wach. Er wollte die retardierte Form nicht nehmen, denn dann wirkte es auch noch gegen Morgen und dann war er ca. 15 h müde.

    als Antwort auf: Kombination zweier Neuroleptika #45867

    Hallo,

    die psychiatrischen Kliniken geben sogar einem nachts Tipps, wenn sie eine Akte über den Patienten haben. Hatte nachts angerufen und mich an den diensthabenden Arzt der Psychosestation durchstellen lassen, die aktuelle  Medikation, Gewicht, Symptome/Lage etc. kurz durchgegeben und was ich noch an weiteren Medikamenten im Schrank hatte. Bekam dann einen Rat und eine Einschätzung, wie lange ich noch zuwarten kann ,  die ziemlich gut passte.

    Ein Versuch ist es wert, denn man muss nicht schauen, wie man hinkommt, etc.

     

    als Antwort auf: Würdet ihr einem Schizophrenen das eigene Kind anvertrauen? #44572

    Mein Partner hat damit momentan keine Probleme und kann wunderbar mit seinem Patenkind blödeln, spielen und darauf aufpassen. In der Akutphase wäre er so verwirrt, das keiner ihm etwas anvertraut (selbst mit seinen Kindern habe ich ihn dann nicht alleine gelassen), und in der anschließenden Negativsymptomatik wäre es ihm zu viel. Da es bei ihm keine versteckte Akutphase gibt, da es bei ihm am Schlaf und an der Manie auffällt, lässt sich das gut abwägen.

    Aber mein Bild von einem Schizophrenen, das ich als Nichtbetroffene vorher hatte, hat sich auch über die Erfahrung mit ihm geändert. Nicht jeder ist paranoid oder gewalttätig, wenn er in der Akutphase ist. Und dieses Bild wird einfach in der Öffentlichkeit kommuniziert.

    als Antwort auf: Elternschaft und Psychose #44008

    Meine Kinder waren 5 und 7 bzw. 9 und 11 als sie miterleben mussten, dass ihr Vater psychotisch wurde. Das erste Mal ist für meine Große die Welt zusammengebrochen, als Papa in die Klinik musste. Beim zweiten Mal merkten beide, dass er sich veränderte und sprachen mich dann darauf einzeln an. Mittlerweile ziehen sie sich dann etwas aus der Beziehung zu ihm (wahrscheinlich um sich zu schützen) und unterstüzten mich. Sie sind dann erwachsener, helfen sich gegenseitig und fordern weniger Unterstützung. Selbst die Pupertät meiner Tochter scheint dann einen Moment Halt zu machen, um dann, wenn es ihm besser geht, wieder mit voller Wucht weiter zu gehen. :scratch: Zum Glück übernimmt mein Partner weitgehend Verantwortung für sich und seine Krankheit. Sonst wäre das ohne viel weitere Unterstützung nicht möglich.

    als Antwort auf: Begleiterkrankungen der Schizophrenie #40093

    @Bartholomew: das denke ich auch, da im Katabolismus der Neurotransmitter Serotonin aus Dopamin entsteht und damit  bei Mangel des Vorläufers ggf. auch Serotonin nicht hergestellt werden kann. Dadurch wirken auch viele Antidepressiva nicht gut. Zumindest habe ich die Erfahrung bei meinem Mann gemacht.

    als Antwort auf: Er wollte die Medikamente nicht nehmen… #37247

    @Molly: Da gebe ich dir Recht. Es gibt Berichte einer Psychiaterin mit persischem Migrationshintergrund, die auf eine Station kam, wo PTBS und die persische, blumige Sprache einem Patient als Psychose augelegt wurden (Bauchgefühl wird dort ausgedrückt als: “meine Schwiegermutter spricht zu mir” und durch die Übersetzer nicht erkannt bzw. zu wortgenau übersetzt wurden.)  Ich denke, da spielte die Sprachbarriere und die andere Kultur wahrscheinlich eine Rolle.

    als Antwort auf: Schlafstörungen #19671

    Hallo Mina,
    Mein Mann nimmt kurmäßig auch Magnesium abends gegen die Schlafstörungen. Schläft seitdem durch und muss nachts keine Pipamperon und Zopiclon als Bedarf mehr nehmen. Dauert ca. 4-7 Tage bis es zu wirken anfängt. Eine Tagesdosis von 400 mg kann zu Überdosierung (Durchfall direkt auf die Einnahme) nach mehreren Wochen führen. Deshalb vorsichtshalber etwas zeitlichen Abstand zu anderen Medis lassen.

    Liebe Grüße
    Freud

    als Antwort auf: Med Einnahme #19669

    Mein Mann nimmt die Medikamente in einer Mindestdosis dauerhaft und wenn es auf eine Psychose zugeht, dann geht es im auch sehr gut und er ist sehr aktiv. Einmal hatte er versucht die Medikamente abzusetzten. Da ging es nach acht Wochen schon in eine Psyhcose und der Zustand davor war als manisch zu beschreiben.

    als Antwort auf: Med Einnahme #12697

    Hallo Mira,

    eventuell hilft dir die Beobachtung an meinem Mann: er hatte bis jetzt 4 Schübe und die unterschieden sich immer. Der erste kataton, hauptsächlich Veränderungen in den Bewegungsaabläufen (wurden steif, wie bei einem SChlaganfall), Halluzinationen, Verwirrtheit, religiöse Wahnvorstellungen, vorher Manie. Die zweite hebephren, d.h. kaum Halluzinationen, v.a. Veränderungen im Gefühlleben, verwirrt, vorher manisch. Bei der dritten waren Parästhesien (Kribbeln) mitdabei, dass er sich fast selbst die Zehen amputiert hätte und Suizidgedanken. Tja und bei Nummer vier war es ganz komisch: sie fing ganz langsam an, sodass er sich kaum mehr äußerte, sondern abwartete, was mit ihm passierte. Da war das deutlichste Zeichen die Schlaflosigkeit, die bei ihm in allen akutn Psychosen am schwierigsten zu therapieren ist.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 4 Monate von Freud.
    als Antwort auf: Kinder #7065

    Wir hatten schon zwei Kinder (5 und 7) als mein Mann erkrankte. Als er die ersten beiden Male eine Psychose hatte und sie so jung waren, war es ganz schwer für sie das zu verstehen. Ich nahm sie dennoch mit ins Krankenhaus (bekam dafür von einer Pflegerin einen Anschiss, dass auch noch Mütter auf der geschlossenen Station seien, die das Besucherzimmer dringender bräuchten und dass ich sie zu Hause lassen soll) Ich versuchte Ihnen auf eine für sie verständliche Weise zu erklären, was mit Papa geschah, wie sie reagieren können und auf was sie Rücksicht nehmen müssen. Bei Psychose 3 waren meine Kinder 9 bzw. 13. Sie sagten mir klar: Papa wird komisch und wollten ihn im KKH auch nicht mehr so oft besuchen, sobald klar war, dass er am Wochenende heim kann. Dazu muss ich auch meinem Mann ein dickes Lob geben. Sobald der Rest merkt, dass er abrutscht und ich der Meinung bin, dass ich das zu Hause nicht stemmen kann, lässt er sich in einer Klinik behandeln, auch wenn er nur ungern geht. Er macht das für UNS. Dadurch geht er eher und wird meistens nach immer kürzerer Zeit entlassen bzw. über die Tagesklinik betreut, wie bei Psyhose 4.

    Es hat (leider) auch Auswirkungen auf unsere Kinder: sie sind für ihr Alter deutlich erwachsen, können über Gefühle sehr gut reden, merken, wenn andere angespannt sind, sprechen es an und nehmen sich auch etwas zurück, wenn gerade “Polen offen” ist. Meine Tochter pupertiert z.B. nur, wenn es der Familienrahmen zulässt, Papa einigermaßen gesund ist.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 5 Monate von Freud.
    als Antwort auf: Kinder #7063

    Hallo Mango,

    ich kann dich verstehen. Bei uns war die Frage nach Kindern leider schon beantwortet als mein Mann die erste Psychose hatte. Sie waren 5 und 7. Und ich kann dir nur Recht geben. Das Leben mit einem immer wieder krankem Mann UND Kindern ist sehr anstrengend. Was ich immer bewundere ist, dass meine Kinder genau spüren, wann sie sich zurcknehmen müssen, weil es Papa schlecht geht und danach kann man wieder die Pupertät ausleben.

    als Antwort auf: Schlafstörungen, Magnesium, beobachtete Veränderungen #4882

    Danke für deine Erfahrungen.
    Das es so eine Art Schmiermittel ist, stellt einen guten Vergleich da. Da ich neugierig bin, wollte ich wissen, wo im Körper Magnesium gebraucht wird und siehe da: es ist ein Co-Faktor für Catechol-O-Methyltransferase COMT. Dieses Enzym baut Adrenalin zu weiteren ausscheidbaren Stoffen ab und ist in einer Kette, die Dopamin zu Noradrenalin und Adrenalin abbaut eines der letzten Glieder. Ohne Co-Faktoren laufen Enzymreaktionen langsamer ab. Sie sind nicht so effektiv und Vorstufen reichern sich dann im Körper an.
    Dieses Enzym stand auch in den 1980er Jahren im Mittelpunkt der Forschung, da man davon ausging, dass es der Knackpunkt bei psychischen Erkrankungen sehr wahrscheinlich sein könnte. Man fand jedoch nur einen geringen Zusammenhang zwischen Genvarianten und Schizophrenie, der bei 1,5 % lag.

Ansicht von 15 Beiträgen - 1 bis 15 (von insgesamt 15)