Heilung?

Home Foren ALLGEMEIN (öffentlich) Heilung?

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 30)
  • Autor
    Beiträge
  • #55889
    FMS

      Ich würde sagen, dass ich tatsächlich weitestgehend normal lebe. Ich nehme täglich meine 60 mg Cymbalta, 200 mg Solian und 600 mg Seroquel Prolong. Ansonsten habe ich eine Partnerin und bald einen 1 Monate alten Sohn. Ich habe Freunde, ich gehe vor die Türe und treffe mich mit ihnen.

      Nur Arbeit, die habe ich nicht. Nächstes Jahr mache ich aber die Ausbildung zum Genesungsbegleiter. Ansonsten bin ich noch Teilzeitstudent.

      Natürlich suchen mich auch Symptome mal mehr und mal weniger heim. Aber….so ist das eben.

      #55891
      Anonym

        Richtig @candykills :-) .. auch mit der Diagnose ist es möglich normal zu leben und die Abweichungen zu dem “Normalos” muss nicht immer riesig sein.

        Bei dir ist das ähnlich wie bei mir , wie du das beschreibst.

        Allerdings bin ich schon sehr lange symptomfrei

        Hängt aber natürlich auch von der Person und schwere der Krankheit ab.

        Das ist ja ne ziemliche dosis bei dir – wenn’s dir aber damit gut geht, reicht es doch! :good:

        LG Marcilie

        #55919

        Man sollte die Hoffnung nicht aufgeben, das vielleicht in der Forschung doch mal was vorangeht. Schizophrenie ist eben doch ein sehr komplexer Vorgang und äußert sich bei jedem individuell. Man hat ja an die 1000 Gene identifiziert, die möglicherweise die Krankheit beeinflussen. Das Problem ist wohl das Zusammenarbeiten von verschiedenen Wissensgebieten in der Forschung. Das ist aber nicht nur in der Medizin ein Problem, sondern auch in anderen Wissenschaften. Aber vielleicht gibt es ja doch ein mal eine gut verträgliche Pille, die nicht nur die Symptome zuverlässig bekämpfen kann. Was die gegenwärtigen Heilungschancen angeht, ist es wohl immerhin 1/3, wo nur ein Schub auftritt und dann nie wieder. Ein weiteres Drittel hat mehrere Schübe, wie da die Prozentuale Heilung aussieht, weiß ich nicht. Nur ein letztes Drittel hat fast dauerhaft Symptome. Das waren die Zahlen, als ich Anfang 2002 die Diagnose bekam. Demnach hat wohl jeder hundertste mindestens einmal im Leben wahnhafte Gedanken. Naja, soweit die Zahlen, die ich kenne. Aber ich lasse mich gerne korrigieren.

        #55970
        Anonym

          Nee @digger22 so kenn ich das auch. Hab heut gelernt dass im MRT nix zuerkennen ist bei Psychose. War auch interessant. Die Demenz sieht man. Komisch was da abgeht. Interessant wäre auch die Gehirne der gesegneten 1/3 mit nur einer Psychose mit denen der chronischen zu vergleichen. Wieso tritt der Vorfall bei einigen immer wieder aufs neue auf. Schon interessant. Hab sogar mal gelesen dass Schizophrenie eine Autoimmun Erkrankung ist. So viele Thesen und nix handfestes. Man stochert im Dunkeln und versucht mit Medikamenten zu heilen, die aber nur dämpfen. Und die Krankheit, soweit es überhaupt eine ist zu unterdrücken. Hab auch mal gelesen dass es wenn man es Darwinistisch sieht einen Grund gibt, wieso diese Krankheit überlebt hat. Und dass es das schon immer gab. Schizophrenie macht sexy, auch schon gelesen.

          Dass man versucht hat Schizophrenie mit einem Bohrer zu heilen, auch nicht all zu lange her. Heute sind es halt Psychodrogen. Mal sehen wo es noch hinführt. Was die Wissenschaft noch parat hat. Vielleicht hilft ja auch eine bestimmte Art von Ernährung. Oder Bewegung.

          Wieso wirkt Psychotherapie, was macht das mit dem Hirn?  Das sind ja Wirkungen von außen. Und könnte das nicht auch bei Schizophrenie mit einem geeigneten Verfahren helfen? Das Misstrauen hatte ich zum Bespiel nicht. Angst hatte ich, aber nicht vor einer Person sondern vor Entdeckung durch eine Person. Schwer zu erklären. Wenn jemand akut in die Klinik kommt, dann wird er möglicherweise Festgehalten, oder sogar fixiert. Er gerät in einen Ausnahme zustand. Zu seinem Wohle. Da nicht misstrauisch zu sein, wie soll das bitte gehen? Nur Fremde die vermeintlich das beste wollen. Und einem ominöse Tabletten andrehen wollen. Von Fremden nimmt man nichts, das lernen schon kleine Kinder. Also ist Misstrauen da ganz normal wie ich finde.

          So wie ich das mitbekommen habe reagieren Schizophrene durchaus auf Zusprache. Aber wohl nur wenn man sie in ihrem Wahn bestärkt und ernst nimmt. Frag mich wie man mit akuten am besten umgeht. @prof.Klimke

          #55971
          Anonym

            Mist die Verlinkung hat nicht geklappt. Versuche es noch mal @Prof.Klimke

            Wie geht man mit Akuten am Besten um? Vorallem diejenigen die zum ersten Mal kommen. So ne Fixierung kann ja auch ein Trauma auslösen? Oder?

            #55980
            Anonym

              Thäx

              #55996

              was ich gelesen hab ist die Forschung bei Schitzophrenie eingestellt.

              #56023
              Anonym

                Glaub ich nicht. Viel zu interessant. Und man kann ne Menge Geld damit machen. Vielleicht gibt es schon Heilung und die Pharmakonzerne wollen uns Abhängig halten. :-) So wie die Automobilindustrie die Fortschrittlichen Umweltfreundlichen Luftschiffe geheim hält ^^

                #56024

                was ich gelesen hab ist die Forschung bei Schitzophrenie eingestellt.

                Ne niemals. Es kommen immer wieder Artikel heraus zum Thema.

                #56029

                Ich stolpere auch ab und zu über einen Artikel. Also ganz eingestellt ist die Forschung nicht.

                #56182

                Mein Leben ist leider alles andere als normal, Medikamente, ich lebe in einem Wohnheim, arbeite in einer wfbm, Kontakt habe ich nur mit Arbeitskollegen und meinen Nachbarn, dazu noch ein paar Telefon und online Kontakte.

                Dazu bekomme ich seit knapp 10 Jahren Rente.

                Kurz nach der Krankheit hatte ich relativ viele Kontakte, aber die haben sich ausernander gelebt.

                Aber ein Leben wie ein Normalo, möchte ich auch nicht führen, 8 Stunden am Tag arbeiten, Steuern zahlen, und alles was sonst noch dazu gehört, ne, da habe ich kein bock drauf.

                 

                #56191
                Anonym

                  Ich find’s Leben mit chronisch Schizophrenie nicht so schlimm an sich. Ich bin froh, dass ich lebe, und ich lebe gern.

                  Klar ist die Erkrankung echt schlimmer permanenter Stress bei mir – immer was im Kopf, kein Ausweg davon, oft zu blockiert um was vernünftiges auf die Beine zu stellen im Leben…für alles, was ich machen will brauche ich ewig, teils viel Geduld, teils viel sich Zurücknehmen müssen oder Pausen machen mit den Dingen. Alles nur noch Schneckentempo…

                  Ich habe aber meine Pläne, was ich machen will und auch kann, und genug Geduld dafür. Ist halt alles nicht so 100% totaleffizient in einem Leben als Betroffener. Aber bisschen geht immer, auch wenn es noch so scheisse aussieht eigentlich.

                  Symptome sind schon schlimm, immer Horror und Paranoia. Aber halb so wild, über ein bestimmtes noch erträgliches Maß geht’s ja nur selten hinaus. Mit der Zeit habe ich mich einfach an den Scheiss gewöhnt, lasse mich treiben, alles easy, das Universum im Geist hat Netz und doppelten Boden… Auch die Medikamente machen keinen Spass, aber sie machen es erträglicher. Damit habe ich glaube ich noch Glück gehabt, was die Nebenwirkungen angeht, dafür Pech mit der Wirksamkeit… Aber ich sehe mich dadurch halt in der Pflicht viel für meine Gesundheit zu tun, um das abzufangen. Mache ich auch. Immer eins nach dem anderen. Dann geht es.

                  Klar habe ich oft bisschen Wehmut nach dem Gesundsein. Wie es wäre, wieder gesund und leistungsfähig. Hatte immer so grosse Träume im Leben, so viel gutes, wie es vielleicht gewesen wäre einen davon umgesetzt haben zu können? Jetzt muss ich  mich halt mit den kleinen Träumen begnügen. Schade, ich glaube ich wäre echt ein guter geworden ohne die Schelle am Kopf. Ich merke aber, ein bisschen kann und muss man immer machen, und auch mit der Erkrankung geht noch was…

                  Ich hatte halt durch die Halluzinationen spirituelle Erlebnisse, die ich als Normalo nicht gehabt haben würde. Wahrscheinlich wäre ich ganz anders als normaler, viel achtloser, weniger weise, weniger geduldig und gütig mit meinen Mitmenschen. Hat auch was für sich, diese Sache, Leiden macht weise… Christus und die Lamas sagen, wer in dieser Welt viel Dreck fressen musste, und es selbst nicht zu arg getrieben hat dabei, der hat gute Chancen auf ein hohes nächstes Leben. Vielleicht haben sie ja Recht, das wäre eine sehr gute Nachricht für einige von uns hier… Aber auch wenn mir nur ein Rest vom Guten in diesem Leben bleibt, schmeisse ich den nicht weg, ist zu schön, hier zu sein, auch als gemarterter…und diese Welt ist abseits der Wirren, die Menschen einander machen, wirklich schön, das hat mir die Psychose auch vermacht, das zu erkennen…

                  #57518
                  Anonym

                    Ach ich weiß nich, mir hat die Psychose nur Scherereien gebracht. Mangel an Selbstvertrauen, Verlorener Glaube in die eigene Kompetenz. Wir hatte Freitag wieder das Thema Stabilität und richtig stabil ist man auch nur wenn die Negativsymptomatik auch nicht da ist. Damit hab ich ja jetzt seit Jahren zu kämpfen. Also bin ich schon Jahre nicht stabil. Ich hab manchmal gute Phasen. Und dann wieder schlechte. Und die sind dann meistens so schlecht dass ich denke es geht nicht wieder Bergauf. Wäre schon froh wenn man mal eine Weile ohne Krücke (Klinik) gehen könnte. Die Thera meint es wäre ein Prozess. Mhpf dauert mir aber zu lange.

                    #57543

                    Die Negativsymptomatik bei meinem Partner lies sich nicht mit Antidepressiva behandeln und ging immer mit viel Schlaf einher, während alle psychotischen Anzeichen verschwunden waren. Ist das bei Dir genauso?

                  Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 30)
                  • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.