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Verfasste Forenbeiträge

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  • Hallo,

    den Admin anzuschreiben ist ja keine “Drohung”, es passiert ja nichts schlimmes. Trotzdem möchten wir nochmals empfehlen, solche persönlichen Diskussionen einfach nicht im Forum zu führen, wenn es um spezielle Auslegungen von Worten oder Sätzen geht.

    Die eine und der andere werfen sich dann mangelndes Verstehen von Sätzen vor, oder in der Folge dann Infantilität usw. Das kann aber zu nichts führen, weil es kein Ziel hat. Außer dass die eine darum bittet, im Forum keine Kommentare zu ihren Postings zu schreiben, aber es natürlich auch nicht verboten ist, es trotzdem zu tun, solange es bei der Sache bleibt (ohne persönliche Herabwürdigungen).

    Eines der Grundprobleme ist vielleicht auch, dass Menschen mit Psychoseerkrankung Jahre gebraucht haben, um überhaupt die ungeliebte Notwendigkeit einer medikamentösen Therapie für sich anerkennen zu müssen, und dass dann Theorien darüber, ob viele wieder alles absetzen könnten, oder Ratschläge, wie man das Absetzen am besten durchführt, verständlicherweise sehr kritisch gesehen werden.

    Es ist ein sehr kontroverses Thema und wi rmöchten auch alle, die soclhe Absetzstrategien fördern wollen, bitten, diejenigen zu respektieren, bei denen genau das erfahrungsgemäß und oft mehrfach versucht zu schweren Rückfällen führen wird.

    Wir würden gern die vorstehenden Postings, die solche persönlichen Vorwürfe enthalten,  löschen und kündigen das hiermit schonmal an.

    Mit der Bitte um Verständnis dafür

    admin

     

    als Antwort auf: Neue Neuroleptika #291915

    Lumateperon wurde 2020 zumindest skeptisch beurteilt, nachfolgend ein Ausschnitt in deutsch übersetzt:

    Kantrowitz JT. The Potential Role of Lumateperone-Something Borrowed? Something New? JAMA Psychiatry. 2020 Apr 1;77(4):343-344. doi: 10.1001/jamapsychiatry.2019.4265

    “… In der aktuellen Ausgabe berichten Correll und Kollegen über eine positive Phase-3-Studie zur Schizophrenie mit Lumateperon, einem Antipsychotikum mit einem potenziell neuartigen Wirkmechanismus. Die Ergebnisse dieser Phase-3-Studie zu Lumateperon erweitern die Ergebnisse der zuvor berichteten Phase2Studie5 , in der eine antipsychotische Wirkung nachgewiesen wurde. Allerdings sind die Fragen der relativen Wirksamkeit und ob der Mechanismus der Wirkung wirklich neu ist,  unbeantwortet. Ähnlich wie die Antipsychotika der zweiten Generation wirkt Lumateperon als Antagonist an den Rezeptoren D2 und 5-HT2A , und es bleibt möglich, dass Lumateperon nur ein weiteres “Me-too”-Antipsychotikum der zweiten Generation ist.
    Nichtsdestotrotz untermauern mehrere seiner pharmakologischen Eigenschaften das Potenzial für
    einen neuartigen Mechanismus.
    Erstens hat Lumateperon eine größere Trennung zwischen seiner Affinität für D2 und 5-HT2A Rezeptoren, mit einem Verhältnis von D2 zu 5-HT2A Affinität von 60:1.6. Im Gegensatz dazu haben Risperidon und Olanzapin ein Verhältnis von ungefähr 12:1.6 Das größere Verhältnis von Lumateperon ermöglicht theoretisch eine verstärkte Bindung an den 5-HT2A Rezeptor ohne potenziell übermäßige Bindung an den D2 Rezeptor. Diese verstärkte Bindung könnte bei einer therapeutischen Dosis zu einer Verringerung der extrapyramidalen Symptome führen, und obwohl die klinische Relevanz des 5-HT2A Antagonismus von Antipsychotika der zweiten Generation bei der Behandlung von Schizophrenie unklar ist, könnte der 5-HT2A Antagonismus therapeutisch sein.
    Zweitens ist Lumateperon ein präsynaptischer D2-Teilagonist und ein postsynaptischer D2-Antagonist. Im Gegensatz dazu sind die  meisten Antipsychotika der ersten und zweiten Generation, mit Ausnahme von Aripiprazol und verwandten Verbindungen, sowohl präsynaptische als auch postsynaptische D2 Antagonisten. Aripiprazol und verwandte Wirkstoffe sind ebenfalls präsynaptische D2- Partialagonisten, unterscheiden sich aber von Lumateperon durch ihre Affinität für 5-HT2A und postsynaptische D2-Rezeptoren. Die Modulation der präsynaptischen D2 -Aktivität ohne vollständigen Antagonismus könnte sowohl das günstige extrapyramidale Symptomprofil als auch die Wirksamkeit von Lumateperon erklären helfen.
    Schließlich könnte Lumateperon über eine verstärkte Phosphorylierung von N-Methyl-D-Aspartat-Glutamat- Rezeptoren des mesolimbischen GluN2B-Typs und eine mit D1 zusammenhängende Aktivierung glutamaterger Rezeptoren die Aktivität von N-Methyl-D-Aspartat- Glutamat-Rezeptoren erhöhen.
    Obwohl noch unklar ist, ob dieses potenziell neuartige Rezeptorbindungsprofil, insbesondere die serotonerge und glutamaterge Aktivität, klinisch relevant ist, besteht die Möglichkeit, dass Lumateperon nicht nur zur allgemeinen Behandlung von Schizophrenie, sondern auch für eine Untergruppe von behandlungsresistenten Patienten mit Schizophrenie hilfreich sein könnte. Dieser Nutzen bleibt
    spekulativ, und künftige Studien sind erforderlich, um die Wirksamkeit bei behandlungsresistenter Schizo- phrenie zu bewerten und Biomarker zur Identifizierung potenziell förderlicher Subpopulationen zu bestimmen.

    Das Sicherheitsprofil von Lumateperon ist relativ gut, einschließlich minimaler Gewichtszunahme, minimaler unerwünschter Wirkungen auf den Stoffwechsel und minimaler extrapyramidaler Wirkungen. Somit könnte Lumateperon die Verträglichkeit und die Therapietreue verbessern.”

    Prof. Klimke

    als Antwort auf: Neue Neuroleptika #291894

    Neue Entwicklungen, die aber nur zum Teil im Europäischen Markt bzw. Deutschland eher keine Zulassung finden werden (wegen des G-BA und der Frage der Neuerung) sind u.a.

    MfG

    Prof. Klimke

     

    als Antwort auf: Open Dialog gescheitert ! #290912

    Wir möchten darum bitten auf weitere Streitdialoge zu verzichten. Ludwig möge bitte Pia in Ruhe lassen. Es gibt unterschiedliche Meinungen über viele Themen und die Vielfalt sollte hier erhalten bleiben. Gern kann eine abweichende Meinung geäußert werden, aber bitte in höflicher Form.

    MfG

    admin

    als Antwort auf: Privat: Hyperprolaktinämie unter Anti­psycho­tika #290314

    Hallo,

    das ist eine schwierige Frage. Man mus sdas sehr individuell testen. Ich hätte das wahrscheinlich auch so wie Ihr Psychiater gesehen, weil der Prolaktinspiegel wirklich nicht niedrig = hoch ist.

    Aber theoretisch kann es auch sein, dass es unter dem Abilify wegen seiner Dopamin-Agonistenwirkung schlechter geworden ist. Es spricht ja nichts dagegen, eine Woche lang 600 mg Amisulprid zu nehmen, egal, was das mit dem Prolaktinspiegel kurzfristig macht. Und wenn es dann besser wird nach einigen Wochen nochmal neu zu überlegen. Haloperidol würde ich keinesfalls nehmen, außer vllt im absoluten Notfall, und dann eher 0,5-1 mg pro Tag. Aber selbst Risperidon ist besser verträglich als Haloperidol was die EPS angeht.

    Aber natürlich müssen Sie das mit Ihrem Arzt zusammen entscheiden. Statt Aripiprazol käme evtl. auch Cariprazin in Frage denke ich mal. Und eine Reihe weiterer atypischer Antipsychotika.

    MfG

    Prof. Klimke

    als Antwort auf: Das erste Recovery College in Deutschland, Gütersloh #271147

    Hallo @Pia,

    jeder vernünftige Mensch zu denen wir doch alle gehören, versteht was wahr und unwahr ist. Wir möchten deshalb nicht ganze Threads löschen, und Ihre Threads werden für den Unbeteiligten auch in keiner Weise kaputt geschrieben, sondern sind interessant und informativ.

    Deshlab möchten wir darum bitten, einfach nicht auf negative Kommentare zu reagieren.

    MfG

    admin

    Hallo,

    etwas mehr Höflichkeit wäre vllt schon angebracht, z.B. “Gebrabbel eines Einjährigen” oder ähnliches muss nicht sein, oder? Man könnte ja auch schreiben: Deinen Beitrag habe ich leider nicht ganz verstanden …

    MfG

    Admin

     

    Hier gibt es den ich glaube ursprünglichen Artikel auf Englisch:
    https://doi.org/10.1016/j.neubiorev.2022.104894
    Aus meiner Sicht ist das gut geschrieben und stellt die vielen unterschiedlichen Theorien zur Frage von Kofaktoren, z.B. auch Toxoplasmose/Infektionen und Neuroinflammation, psychozialen Einflüssen etc. zusammen.
    Es gibt wahrscheinlich nicht eine Schizophrenie (was Prof. Leonhardt in der Charite schon 1960 festgestellt hat, nachdem er 400 Familien untersucht und verschiedenste Formen beschrieben hat, wo auch autosomal-rezessive und dominant erbliche Verläufe beschrieben wurden, aber auch alle möglichen anderen Formen mit unterschiedlichen Verläufen.

    Keiner kann erklären, wie Schizophrenie wirklich entsteht. Die Versuche, ein Gen oder wenige Gene zu finden, sind bisher erfolglos geblieben. Vielleicht werden Psychosen (und vielleicht auch die manisch-depressive Erkrankung) auch durch Kombinationen von Genen begünstigt, die für sich einzeln genommen eher die Fortschritte der menschlichen Gehirnentwicklung widerspiegeln als eine eigene Krankheit. Dann wäre es eben vom Ansatz her schon sehr schwierig, einen Auslöser oder ein Krankheitsgen zu finden, sondern man müsste das Zusammenwirken unterschiedlichster Faktoren, wozu auch die Entwicklung des Gehirns unter mehr oder weniger schwierigen Bedingungen (einschließlich Einfluss von Cannabinoiden oder auch Sauertsoffmangel bei der Geburt), aber auch Dinge wie Darmbakterien (z.B. Hemmung der Monoaminooxidase etc.) oder eben zerebrale Entzündungen und Infektionen (Toxoplasmose, Syphilis, Borreliose) gehören, verstehen.

    MfG
    Prof. Klimke

    als Antwort auf: Privat: Hyperprolaktinämie unter Anti­psycho­tika #263416

    Den Prolaktinspiegel kann man am ehesten mit Aripiprazol senken. Evtl. 2,5 mg zum Amisulprid dazu könnte man versuchen, aber auch Prolaktin-Spiegelkontrollen machen dann. Prolaktin steigt durch Blockade von D3-Rezeptoren in Hypothalamus/Hypophyse, und Autorezeptor-Agonisten senken den Spiegel.
    Amisulprid ist ein D2/D3-Blocker deshalb steigert es typischerweise das Prolaktin deutlich. Zeldox hat auch eher eine leicht steigernde Wirkung.

    MfG
    Prof. Klimke

    Prolaktin unter Antipsychotika
    https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/23810019/

    als Antwort auf: Xanomelin-Trospium #231423

    Die Substanz Xanomelin ist schon 20 Jahre pharmakologisch bekannt und hatte allein gegeben zuviele Nebenwirkungen im Tierexperiment. Bei längerer Gabe über einige Wochen reduziert sie dopaminerge Aktivität im Mittelhirn, ohne selbst Dopamin zu blockieren. In verschiedenen Tiermodellen wurde sie als möglicherweise atypisch antipsychotisch eingestuft. Auf jeden Fall ein neuartiger Ansatz. Wenn sie jetzt in Phase III erfolgreich war, ist eine Zulassung in USA in den nächsten 1-2 Jahren vorstellbar. Wie sie genau wirkt, bleibt erst einmal unklar. Sie scheint keine Katalepsie im Tiereperiment auszulösen (Gegenstück zu Parkinsonismus). Dafür sicherlich einige muskarinerge / antcholinerge Effekte.

    Prof. Klimke

    https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC6741650/pdf/CNS-9-159.pdf

     

    als Antwort auf: Therapeutischer Bereich Dosis #231069

    Hallo,

    ich glaube dass niedrig dosiert wesentlich besser ist als unregelmäßig oder gar nicht nehmen, und dass es am besten wäre, wenn wie einige von Ihnen, Sie selbst erkennen wenn erste Denkstörungen / Konzentrationsbeeinträchtigungen / fragliche Psychoseanzeichen auftreten, nur ein bisschen mehr zu nehmen vorübergehend. Es ist aber schwer das selber rechtzeitig zu merken, und wenn man dann Vertrauenspersonen hat, die sagen dass man es besser mal einige Tage macht könnte das auch gut sein, weil man Psychosen eben oft nicht so einfach durch eine Art inneren Check erkennt. Zumindestbraucht man dafür gewisse (Selbst) Erfahrung.

    Von den Hochdosistherapien halte ich eigentlich nichts, allenfalls, wenn Sie selbst durch Versuch und Irrtum herausgefunden haben, dass anscheinend nichts anderes hilft.

    MfG

    Prof. Klimke

    als Antwort auf: Therapeutischer Bereich Dosis #230823

    0,5 mg/Tag Fluanxol sind ja x 30 Tage im Monat 15 mg, das könnte gerade noch rückfallprophylaktisch wirksam sein. Letztlich müsste man Plasmaspiegel messen, um es beurteilen zu können.

    MfG

    Prof. Klimke

    als Antwort auf: @web450 die dunkelblauen Felder #217053

    Tja 2 Psychiater 3 Meinungen…

    Das ist hier auch nicht anders :)

    Viele Grüße

    Prof. Klimke

    Postel war auch mit Herrn Pfeiffer in der Engholm-Barschel-Affaire befreundet, und es war die Frage ob er (und nicht Pfeiffer) unter dem Namen Dr. Wagner dort angerufen habe mit angeblichen AIDS-Informationen über Engholm.

    “Pfeiffer, jetzt 56, so enthüllt Zastrow, habe jedoch nicht allein gehandelt, sondern von Anfang an einen Helfer gehabt, der sich sogar als »Inspirator« versteht: Gert Postel, heute 36, ein gelernter Postbote, der einst als falscher Amtsarzt Dr. Dr. Bartholdy Furore machte.”

    https://www.spiegel.de/politik/maerchenhaft-schluessig-a-34a6096e-0002-0001-0000-000009157707

    https://de.wikipedia.org/wiki/Barschel-Aff%C3%A4re

    als Antwort auf: @web450 #143673

    Hallo,

    testen Sie einmal ob es jetzt geht.

    web450

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