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  • als Antwort auf: Medikamente #654

    Ich glaube ja, dass die (teilweise) Blockade von Dopaminrezeptoren eine wichtige Komponente ist, aber es kommt darauf an, in welcher Hirnregion. Meiner Meinung nach ist der Effekt der Atypika weniger, dass sie gleichzeitig Dopamin und Serotonin/Noradrenalin/Acetylcholin/Histaminrezeptoren blockieren, sondern dass sie sich durch die hohe Bindung an nicht-dopaminerge Rezeptoren anders im Gehirn anreichern, z.B. das Clozapin (Leponex) da wo im Hippocampus viele Acetylcholin-Rezeptoren sind, oder das Risperidon/9-Hydroxyrisperidon (Xeplion) im Frontalcortex, wo viele Serotonin-5-HT-2-Rezeptoren sind. Und dass dadurch die Atypika davon abgehalten werden, sich an Stellen anzureichern, wo besonders wahrscheinlich ein Parkinsonoid und Spätdyskinesien sowie Sitz- und Bewegungsunruhe (Akathisie) die Folge sind. Dass manche Substanzen wie das Aripiprazol (Abilify) dann z.B. auch dopaminartige Wirkungen haben, oder wie das Amisulprid bevorzugt an Dopamin-D3-Rezeptoren binden, macht die Sache noch komplizierter. Und dass nicht alle Symptome der Schizophrenie durch eine Dopamin-Überfunktion ausgelöst werden, wie oft erzählt wird.
    Als Grundsatz gilt meiner Meinung nach, dass es Sinn hat, dauerhaft etwas zu nehmen, was mäßige Wirkung auf die Dopaminrezeptoren hat, also entweder Atpyikum oder wenn es denn sein muss, auch ein Typikum aber dann in geringer Dosis, die gerade ausreicht, dass man davon eine gewisse pharmakologische Wirkung im Gehirn erwarten kann (und auch nicht mehr). Alles Hochdosis-Studien mit Antipsychotika konnten nicht zeigen, dass viel auch viel hilft. Mag sein, dass jemand der heimlich die Tabletten wieder ausspuckt, bei der doppelten Menge Schwierigkeiten damit hat, es in der Klinik zu tun, und dann sagen die Therapeuten “der brauchte das”. Das sehe ich keinesfalls so. Man sollte im niedirgen Dosisbereich bleiben, gerade so, dass es wirken könnte und das kann man auch zum Beispiel durch Plasmaspiegel-Messungen kontrollieren. Wenn die zu niedrig sind, kann man es nämlich wahrscheinlich auch ganz lassen. Und wenn der Plasmaspiegel ausreichend ist, dann gibt es keine Studie, die zeigt, dass höher dosieren noch irgendetwas bringt. Sondern dann muss man eben Alternativen probieren (die sich nach meiner Meinung wie oben ausgeführt eben dann besser oder anders im Gehirn anreichern, was man aber nicht wirklich im Behandlungsalltag, sondern höchstens in PET-Studien nachweisen kann). Also eben individuell etwas ausprobieren, wie es auf Konzentration, Denkstörungen, Gefühle und Wahrnehmung der Realität wirkt. Weiss man aber nicht nach einmal einnehmen, sondern vielleicht nach 1-2 Wochen oder 1-2 Monaten im Vergleich zu vorher.

    MfG
    Prof. A. Klimke

    als Antwort auf: Medikamente #587

    Ich wünsche viel Erfolg! Viel falsch machen können Sie ja auch nicht, man kann es ja imemr ändern, erfolgs- bzw. nebenwirkungsgeleitet.

    als Antwort auf: Darm und Herz sind auch Gehirne #534

    Es gibt ja mindestens 25 verschiedene Arten von Milchsäurebakterien und tatsächlich eine Studie mit kleiner Fallzahl an Ersterkrankten mit Psychose (n=28) wo man gefunden hat dass sie deutlich erhöhte Lactobacillus-Anteile im Stuhl hatten (was ja eigentlich gut sein soll für die Darmflora). Die Hefen und Pilze im Darm sind noch weniger erforscht in ihrer Wirkung auf die Psyche. Es ist noch weitgehend unerfoscht, wie gesagt. Fände ich aber bemerkenswert, wenn Sie wirklich durch “Milchsäurebakterien” psychotisch würden, kommt vermutlich darauf an in welcher Form Sie die genommen haben, und wenn Cortison hilft müsste es ja mit einer Entzündung zu tun haben.

    als Antwort auf: Medikamente #532

    @Felinor
    So etwas ist leider nicht so einfach zu beantworten. Keiner wird wissen was bei Ihnen am besten gegen Antriebsschwäche und/oder Gedankenkreisen hilft. Am besten sollte es Ihr behandelnder Arzt beurteilen können auch aus dem Erkrankungs- und BEhandlungsverlauf heraus. 20 mg Fluanxol am Tag wäre ziemlich viel, das mag die Gedanken verlangsamen, aber irgendwann kommen dann auch Parkinson-Symptome oder noch mehr Antriebsschwäche. Von einem Wechsel von Olanzapin auf Fluanxol kann man sich eiegntlich pharmakologisch nicht sehr viel erhoffen, was die Wirkung auf die Psychose angeht. Falls Sie unter Olanzapin auch Gewicht zugenommen haben oder ab und zu Heisshunger würde dies unter Fluanxol wahrscheinlich weniger sein, aber auch nicht ganz auszuschließen.
    Eine grundsätzliche Alternative ist auch Clozapin, hat zwar Potential, dass darunter die Symptome stabilisiert werden, hat aber wiederum viele längerfristige Nebenwirkungen (Gewichtszunahme, metabolisches Syndrom) und in den ersten 18 Wochen auch 1% Risiko einer Blutbildschädigung (Agranulozytose). Bei Antriebsmangel in Frage käme auch Aripiprazol weil es partialagonistisch auf Dopaminrezeptoren wirkt. Man könnte auch Olanzapin mit Aripiprazol kombinieren. Es gibt sicher ncoh weitere mögliche Kombinationen (Antidepressiva), das üwrde aber den Rahmen dieses Forums sprengen.
    MfG
    Prof. Dr. A. Klimke

    als Antwort auf: Darm und Herz sind auch Gehirne #522

    Hallo,
    die Bedeutung des Darms möchte ich nachdrücklich unterstützen. Wir haben ca. 30 Billionen Körperzellen, und im Darm (vor allem im Dickdarm) leben ca. 39 Billionen Darmbakterien, bekannt sind zur Zeit etwa 1800 verschiedene Bakterienarten, dazu kommen dann noch Hefen, die bisher nicht so gut erforscht sind. Diese Bakterien produzieren teilweise die gleichen Hormone wie der menschliche Körper, z.B. Hunger- und Sättigungshormone, und steuern damit sowohl die Art und Menge der Nahrungsaufnahme, als auch die Befindlichkeit. Es gibt aktuelle Studien, dass Mäuse, die man alkoholabhängig macht, und die dann später “rückfällig” werden, durch ihre Darmbakterien, die weiter Alkohol haben wollen, impulskontrollgestört werden, sich also schlechter steuern können. Und es gibt Studien, dass bestimmte Autoimmunerkrankungen, z.B. Darmentzündungen (Colitis ulcerosa oder Morbus Crohn), aber auch Multiple Sklerose durch bestimmte Bakterienarten gefördert werden. Und es gibt Hiwneise, das auch Depression durch die Zusammensetzung der Darmbakterien verstärkt und vielleicht sogar ausgelöst werden kann. Und dass man dann die kognitive Beeinträchtigung bei Depression (bei Major Depression) durch Behandlung mit Milchsäurebakterien (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30388595) oder (im Tierexperiment) durch die Veränderung der Darmflora z.B. mit Rosmarinextrakt (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30364169) beeinflussen kann. Bei Schizophrenie gibt es dazu erst Überlegungen, aber Forschung fehlt bisher (https://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/30374300).
    MfG
    Prof. Dr. A. Klimke

    als Antwort auf: @ Admin #496

    Hallo,
    dieses Forum dient nicht dazu, in Zweiergesprächen persönliche Streitigkeiten zu erzeugen und dann auszutragen. Wenn jemand den Eindruck erweckt (wie dies im KNS-Forum alt ja andauernd der Fall war), dass er eine Art “Sockenpuppen”-Streit führt, der mit dem Thema Schizophrenie überhaupt nichts mehr zu tun hat, schadet er den meisten anderen Teilnehmern. Sockenpuppe bedeutet, dass zumindest der Eindruck entsteht, dass es letztlich dieselbe Person unter verschiedenen Namen ist, die mit sich selbst scheinbare Diskussionen führt, um damit dann in verschiedenen Rollen (good guy, bad guy) noch besser das ganze Forum zu beherrschen und gutgläubige Teilnehmer zu täuschen und zu verletzen.
    Es gibt auch kein Recht darauf, in diesem Stil hier weiter zu machen oder die Teilnahme bestimmter Störer einzufordern oder zu behaupten, dass man gegen verfassungsmäßige Rechte wie die freie Meinungsäußerung verstoßen würde (was der besagte Teilnehmer gemacht hat), wenn man beleidigende und unangenehme Störer nicht hier zulassen will .
    Wir werden auch nicht bei jedem neuen Ausschluss dazu Stellung nehmen, weil das niemandem weiterhilft. Niemand der sich einigermaßen freundlich verhält, braucht befürchten, plötzlich ausgeschlossen zu werden. Wir bitten um Verständnis, das es nicht anders geht, wenn nicht wieder so ein Chaos entstehen soll, das letztlich mit zur Schließung des alten Forums beigetragen hat. So etwas kann auch leider nicht von Ehrenamtlichen gemanagt werden. Wem das nicht gefällt, der möge sich bitte ein anderes Forum suchen.

    MfG
    Admin

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
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    als Antwort auf: Vorstellung neuer Mitglieder #361

    Ok das war ein Missverständnis. In WordPress heissen Threads “Thema”, und was Sie meinen, ist eine Hauptgruppe, im WordPress “Forum”.
    Wir lassen es aber erstmal so.

    als Antwort auf: Vorstellung neuer Mitglieder #358

    Sicher können Sie Kommentare oder Anregungen zum Forum geben. Es gibt ja schon dazu ein Thema:
    http://schizophrenie-online.com/forums/topic/neues-forum/

    Bezüglich potentieller “Störer” wollen wir sehr schnell den Störer entfernen. Wir hoffen dass es klappt. Werden auch noch einen Button enführen bzw. Nachrichtenseite wo Störungen gemeldet werden können. Aber bisher sieht es ja erst einmal sehr gut aus.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
    als Antwort auf: Vorstellung neuer Mitglieder #334

    Ja ich möchte nochmal sehr nachdrücklich darum bitten, keine persönlichen Konflikte hier auszutragen. Bezüglich Ingo: Ich schlage vor, dass Sie zum Thema Ihres Forums ein eigenes Thema eröffnen, falls Sie das möchten, und dann dort alle diesbezüglichen Fragen oder Meinungen diskutieren (solange sie freundlich und ernsthaft gemeint sind).
    Das Forum hier ist ja nur ein Angebot, damit diejenigen, die auch früher vom KNS-Forum in irgendeiner Weise profitiert haben, eine mögliche Alternative haben, weil das alte Forum ja bald nicht mehr betrieben wird.
    Ich sehe andere Foren nicht als Konkurrenz. Dieses Forum hier soll hoffentlich im Gegensatz zu früher sachlich, sachbezogen und freundlich im Umgang miteinander sein.
    Prof. Dr. A. Klimke

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
    als Antwort auf: Neues Forum #230

    Ja im alten Forum haben sich zunehmend externe eingehackt. Wir hoffen, das lässt sich jetzt durch persönliche Registrierung weitgehend vermeiden. Am Ende waren mehrere tausend russische Emails registriert von denen niemand etwas jemals gelesen hat. Und diese störenden Spam Mails mit Angeboten für gefälschte Personalausweise etc. Deshalb werden wir jetzt bei Verstößen radikal herauswerfen. Störer wird es leider immer geben in solchen Foren.

    als Antwort auf: Homöopathie gegen Schizophrenie? #226

    Das ist eine sehr spannende Frage. Man muss ja bei neuen medikamentösen Ansätzen immer etwas skeptisch sein, ob sie wirklich etwas Neues bringen. In randomisierten klinischen Studien soll CBD in der Lage sein, sowohl Positivsymptomatik als auch Negativsymptomatik zu bessern. Dabei soll es so wirksam wie Amisulprid sein, aber mit weniger Nebenwirkungen. Auch ist der Wirkungsmechanismus noch unklar. Einerseits wird vermutet, dass die Hemmung der Wiederaufnahme von Anandamid eine Rolle spielt, so dass dieses endogene Cannabinoid seine Konzentration im Blut steigert, was mit einer Reduzierung psychotischer Symptome einhergehen soll. Es könnte aber auch an einem Einfluss von CBD auf die Dopamin D2 Rezeptoren (Partialagonist = stimulierend und teilweise blockierend, so ähnlich wie Aripiprazol) liegen. Die Nebenwirkungen sollen geringer sein als bei Standardantipsychotika, genannt werden u.a. Müdigkeit, Durchfall und VEränderungen von Appetit und Gewicht.
    Eine aktuelle englische Übersichtsarbeit gibt es unter https://www.mdpi.com/2305-6320/5/4/107

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
    als Antwort auf: Neues Forum #221

    Hallo, vielen Dank für diese freundliche Rückmeldung! Wir sind auch gespannt, ob es angenommen wird, den Bedarf gibt, und ob es durch die Pflicht zur nicht automatischen Anmeldung nunmehr einen wirklichen Austausch gibt. Ich würde mich sehr darüber freuen.

    Prof. Dr. A. Klimke

    als Antwort auf: Homöopathie gegen Schizophrenie? #198

    Das ist eine schwierige Frage. Ein natürliches Heilmittel könnten Omega-3-Fettsäuren aus Fischöl oder Sojanöl sein. Sie werden zu endogenen Cannabinoiden umgebaut, und man vermutet dass zumindest ind er Vorphase der Erkrankung dadurch die Cannabisrezeptoren in ihrer Empfindlichkeit gesenkt werden. Dazu gibt es eine Studie aus Wien, die eine gewisse Schutzwirkung nahelegt.

    Mehr z.B. unter
    https://www.navigator-medizin.de/schizophrenie/die-wichtigsten-fragen-und-antworten-zur-schizophrenie/neue-und-alternative-therapieansaetze/omega-3-fettsaeuren/703-ist-die-wirkung-von-omega-3-fettsaeuren-bei-schizophrenie-bewiesen.html

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
    als Antwort auf: Clozapin #184

    Ist immer noch die Option bei Therapieresistenz. Aber man sollte als Zieldosis in einem ersten Schritt vllt. nicht mehr als 250-300 mg pro Tag geben und auch diese zu Beginn nur langsam über 2-3 Wochen aufdosieren. Kann man aber auch z.B. mit 5 mg Abilify kombinieren, um Clozapin einzusparen. Und dann auch im Blut Clozapin-Spiegel bestimmen.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 6 Monate von Moderator.
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