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25/05/2023 um 16:30 Uhr als Antwort auf: Wer von euch lässt die Psychose auch ein klein wenig durchkommen? #292703
Für mich hört sich das etwas nach Zwangsgedanken an. Gedanken unterdrücken zu wollen kann sie noch verstärken. Das könntest du mal mit einem Psychologen/einer Psychologin besprechen. Der/die könnte dir vielleicht auch besser raten, wie du mit der Pflegerin reden könntest. Bis dahin wäre es wohl am besten, wenn du einfach versuchst, höflich und nett zu ihr zu sein.
diese ganzen Rezeptortheorien sind leider nur ein Hilfswerkzeug. Man hat damals festgestellt, dass die Blockade von Dopamin-D2-Rezeptoren bei 70% der Menschen mit einer Psychose gegen die akute psychotische Symptomatik wirkt. Warum die Symptome überhaupt entstehen, und wie das im Gehirn genau funktioniert, weiss man nicht.
@prof-klimke Danke für diese ehrliche Antwort. Diese Ehrlichkeit durch die Behandelnden wäre zukünftigen Patientinnen/Patienten wirklich zu wünschen. Für mich kann die Lösung psychischer Probleme nicht nur darin bestehen, Tabletten zu schlucken. Die Probleme liegen ja oft in der Verhaltens- und Sichtweise, sowie den Konsequenzen daraus. Wie sollten dagegen Tabletten helfen?die zwei Links sind verschieden, also einmal der Bericht über 160 neue Mittel und einmal der Bericht dass NL finanziell kein Hit sind.
Das war mir bewusst. Den zweiten Link habe ich aber als einen Hinweis darauf gesehen, wo das Problem vor allem liegen könnte. Natürlich könnte es auch sein, dass beides ein Problem ist (also bessere Medikamente zu erforschen UND sie teuer genug zu verkaufen, dass es sich insgesamt finanziell „lohnt“). Selbst wenn insgesamt ein Plus herauskommt, überlegt sich ein Unternehmen wohl auch, ob die Forschung in anderen Medikamentenklassen nicht mehr Geld einbringt.
Das Fragezeichen kommt daher, dass dies eben meine Auffassung wiederspiegelt und wer anderer den Satz anders deuten könnte ?
Keine Ahnung! Kommt es daher?
@ludwig In deinem vorletzten Post steht, dass der Bereich nicht mehr lukrativ sei. Es scheint also eher um die finanziellen Erfolgsaussichten zu gehen.
die niedrigsten Erfolgsaussichten bei der Entwicklung, bedeutet für mich, dass viele Mittel in die Tonne gehen, da sie nicht funktionieren ?
Was das für dich bedeutet, kann ich dir nicht sagen. Wolltest du den Satz eigentlich mit einem Punkt beenden?
Was ist denn mit den niedrigsten Erfolgsaussichten gemeint? Finanziell oder gesundheitlich gesehen?
Wenn die neuen Medikamente auch das Dopamin blockieren, würde ich ähnliche Wirkungen und Nebenwirkungen vermuten, aber ich bin ja kein Forscher in dem Gebiet oder Arzt o.ä. .
Was die einzelnen Rezeptoren angeht hatte @metal ja mal recherchiert.
13/05/2023 um 9:16 Uhr als Antwort auf: Koalition gegen Zwangspsychiatrie – gewaltfreie Psychiatrie jetzt Petition #290553Zum Thema „Zwangspsychiatrie“ und „gewaltfreie Psychiatrie“ kann ich nicht viel schreiben, weil ich nicht genau weiß, was darunter zu verstehen ist. Ich glaube, mein Mann könnte zum Thema wesentlich mehr berichten.
@mowa Gut, dass du nochmal auf das eigentliche Threadthema zurückkommstIch war davon selbst auch nicht betroffen, da ich weder fremd- noch selbstgefährdend war, sondern meine psychischen Probleme sogar recht gut verbergen konnte. Allerdings waren sie für mich so belastend, dass ich freiwillig in eine Tagesklinik gegangen bin und dort dann eben leider zu hohe Doses an Neuroleptika bekommen habe.
Übrigens fällt mir ein, dass ich bei meinem zweiten Rückfall 2019 auf der Station eine Freiwilligkeitserklärung unterschrieben habe. Erst später wurde mir klar, was ich da unterschrieben hatte. Ich weiß nicht, ob ich solche Erklärungen bei meiner Ersterkrankung 2010 und bei meinem ersten Rückfall 2018 unterschrieben habe
Ich bin vorsichtig bei dem, was ich unterschreibe. Allerdings hätten sie dir eigentlich auch erklären sollen, was da drin steht, sonst wirkt es für mich „untergeschoben“.
Das, was ich durch meinen Artikel in Mad in America fordere, ist ein stärkeres, heilendes Miteinander auf Augenhöhe, das es uns ermöglicht, den Einsatz von Psychopharmaka auf ein Minimum zu reduzieren.
Von dem was ich in den Podcasts gehört habe, ging es viel darum Missstände aufzuzeigen (auch vergangene). Die übermäßige Vergabe von Psychopharmaka war auch immer wieder ein Kritikpunkt, den ich als sehr gerechtfertigt sehe. Das ist in Amerika anscheinend noch schlimmer als hier. Es kamen in den Podcasts unterschiedliche Leute mit unterschiedlichen Perspektiven zu Wort, also Patientinnen/Patienten, Behandelnde und ich meine auch Forschende.
Eine Formulierung in einem Podcast ist mir in Erinnerung geblieben. Es wurde in etwa gesagt, dass es mehr Sinn macht, die Psychiatrie von Innen heraus zu verändern, als Steine dagegen zu werfen. Bei letzterem muss ich an die Antipsychiatrie denken und sie war wohl auch gemeint, auch wenn ich mir nicht ganz sicher bin, ob das (noch) gerechtfertigt ist.
12/05/2023 um 21:40 Uhr als Antwort auf: Koalition gegen Zwangspsychiatrie – gewaltfreie Psychiatrie jetzt Petition #29051512/05/2023 um 13:52 Uhr als Antwort auf: Koalition gegen Zwangspsychiatrie – gewaltfreie Psychiatrie jetzt Petition #290399@ludwig Ich vertrete hier kein „Lager“, sondern schreibe zu meiner eigenen Position, von meinen eigenen Erlebnissen und aus meiner eigenen Perspektive. Im Forum werden Meinungen und vor allem Erfahrungen ausgetauscht und ich versuche aus den Beiträgen anderer zu lernen. Es wäre schön, wenn du dich auch mehr dahin bewegen würdest, anstatt Versuche zu starten, die Forumsgemeinschaft zu spalten.
Ich denke, die Teilnehmer hier sehen das viel differenzierter und bestimmt nicht so vereinfacht.
@yuri Genau12/05/2023 um 8:55 Uhr als Antwort auf: Koalition gegen Zwangspsychiatrie – gewaltfreie Psychiatrie jetzt Petition #290358@bartholomew Ich sehe hier keine Antipsychiatriewerbung oder Propaganda. Gewisse Missstände sollten schon angesprochen werden. In den letzten Dokus, die ich gesehen habe, kam die Psychiatrie aus meiner Sicht eher zu gut weg. Ich finde, es wird viel zu oft überdosiert, anstatt Minimaldosen zu verwenden und eine realistische spätere Reduktions-/Absetzperspektive zu bieten. Damit meine ich eine langsame, ärztlich begleitete Reduktion und eben nicht das abrupte Absetzen, weil ein Patient/eine Patientin die Nebenwirkungen nicht mehr aushält.
@Kater, mir geht es hier darum, dass Pia eventuell mitlesenden Betroffenen Angst vor der Psychiatrie macht, sie sich dann vielleicht nicht in Behandlung begeben und dann in eine noch ausweglosere Situation geraten!
@molly Eine gewisse Vorsicht ist durchaus angebracht finde ich. Das ist besser, als der Psychiatrie blind zu vertrauen. Die Idee, in die Psychiatrie zu gehen, weil die schon wissen was das beste ist, finde ich mittlerweile naiv. Falls jemand der/die erkrankt ist oder seine/ihre Angehörigen wirklich auf die Diskussion hier stößt, sieht er ja auch, dass es Leute mit guten und schlechten Erfahrungen gibt, was evtl. auch an besseren und schlechteren Kliniken liegt. Das kann für ihn/sie hilfreich sein.Leider ist es schwer zu unterscheiden, wo die Kritik berechtig und wo sie überzogen ist. Mir hat später die DGSP (Deutsche Gesellschaft für Soziale Psychiatrie) mit ihrer Broschüre zum Reduzieren sehr weitergeholfen (hier nochmal der Link). Die Antipsychiatrie war mir, von dem was ich bisher gelesen habe, in ihrer Kritik bis jetzt zu aggressiv und nicht konstruktiv genug.
11/05/2023 um 9:42 Uhr als Antwort auf: Koalition gegen Zwangspsychiatrie – gewaltfreie Psychiatrie jetzt Petition #290185Ich habe am Freitag einen Vortrag von Prof. Hasan aus Augsburg gehört der wirklich sehr gut war er gibt die Leitlinie S3 Schizophrenie heraus und leitet die aktuell anstehende Überarbeitung und er sagte auch, dass es zentral ist die Medikamente nach den potentiellen Nebenwirkungen auszuwählen schon von Anfang an bei der stationären Aufnahme – Gewichtszunahme? Prolaktinerhöhung? natürlich auch Extrapyramidale Nebenwirkungen usw. , das man darüber ausführlich aufklären muss, und dass die Compliance absolut zentral ist, lieber niedrig dosieren als dass der Patient sagt das nehme ich nicht mehr.
@prof-klimke Das richtige Medikament in der richtigen, also möglichst niedrigen, Dosierung zu geben sehe ich als einen guten Anfang. Mir wurden leider zu hohe Dosen gegeben und es wurde gesagt, die Müdigkeit käme von der Krankheit. Ich meine, es wurde sogar gesagt, das Medikament mache nicht abhängig. Da hätte ich mir wirklich mehr Ehrlichkeit gewünscht. Perspektivisch wurde gesagt, ich könnte irgendwann auch ohne die Medikamente auskommen. Erst später stellte sich für mich die Abhängigkeit von den Medikamenten und die Problematik, davon wegzukommen heraus. Zum Glück habe ich eine Ärztin gefunden, die mir mit viel Einfühlungsvermögen eine langsame, schrittweise Reduktion über Jahre ermöglicht hat. Hierzu war auch die Broschüre der DGSP sehr hilfreich (Link).Kurz gesagt, würde ich es begrüßen, wenn mehr Ärzte/Ärztinnen ein Konzept von geringen Dosen und einer späteren Reduktion/eines späteren Absetzens hätten.
Ich empfehle zum Schutz gegen eine Anfälligkeit für Esoterik das Buch „Sofies Welt“ von Jostein Gaarder
. Es ist ein Jugendbuch und daher auch recht gut zu lesen, wenn kompliziertere Texte gerade schwierig sind. Seine Schwärmerei für die UN dürfte mittlerweile allerdings nicht mehr so gut überzeugen, leider
.
@metal Aua! Selbst falls das nicht psychotisch sein sollte, ist es zumindest abergläubig oder eben esoterisch. Naja, wenn es dir wirklich hilft mit deiner Erkrankung klarzukommen… Ich denke jedenfalls, ein nüchterner, wissenschaftlicher Weg bringt einen erheblich weiter.
Legosteine können auch gefährlich sein
@molly Das macht es nicht besser. Ich denke aber, es war die Fernsehserie gemeint.
Medium, falls du das meinst, ist doch nur eine Unterhaltungsserie. Das sollte man wirklich nicht ernst nehmen. Ich finde, das wäre in etwa so, als würde man sein Weltbild anhand eines Märchenbuchs erstellen.
Hier Esoterik im öffentlichen Bereich zu verbreiten finde ich auch äußerst kontraproduktiv für Betroffene.
Mir ging es so, dass ich mich auch mit Neuroleptika und der Müdigkeit gerne mit Leuten unterhalten habe. Das ging auch trotz Müdigkeit irgendwie. Jetzt ohne Neuroleptika bin ich aber deutlich gesprächiger. Davor habe ich dann wohl mehr zugehört, was natürlich auch gut ist
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