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Guten Morgen zusammen,
danke für Eure rege Teilnahme in diesem Thread!
In diesem Thread möchte ich recherchieren, ob und inwieweit sich die Forschung mit dem Thema „Inklusion und wie sie erfolgreich gelingt“ auseinandersetzt.
Mit den Mitteln, die mir zur Verfügung stehen, ist es anscheinend nicht so einfach, zum Thema Inklusion schnell viele Informationen aus der Forschung zu bekommen. Ob das ein Indiz dafür ist, dass es relativ wenig Forschung zu dem Thema gibt, weiß ich noch nicht.
Hier ist ein Artikel, der interessant klingt. Ich habe ihn bis jetzt nur quergelesen, vielleicht komme ich am Wochenende dazu darauf einzugehen:
(Basierend auf DeepL-Übersetzung)
Qualitative Health Research Volume 33, Issue 6, May 2023, Pages 543-555.
Forschungsartikel
Inklusion als Assimilation, Integration oder Kooptation? Eine post-strukturelle Analyse von Inklusion, wie sie durch die Forschung zur psychischen Gesundheit im Bereich der Peer-Unterstützung erzeugt wirdVon: Aimee Sinclair, Sue Gillieatt, Christina Fernandes, und Lyn Mahboub
School of Allied Health, Curtin University, Perth, WA, AustraliaAbstract:
In den letzten 20 Jahren hat die Forschung über die Einbeziehung von Peer-Unterstützung in psychosoziale Einrichtungen stark zugenommen, parallel zur breiten Annahme der Einbeziehung von Dienstleistungsnutzern in die Politik als moralisches Gebot und allgemeiner Vorteil. Trotz des scheinbar fortschrittlichen Impulses, der hinter der Inklusion steht, sprechen Peer-Unterstützer zunehmend von Erschöpfung bei der Arbeit innerhalb der psychischen Gesundheitssysteme, von der langsamen Veränderung unterdrückerischer Werte und Praktiken und von anhaltenden Erfahrungen mit Ausgrenzung am Arbeitsplatz. Diese Erfahrungen deuten auf Unterschiede in der Art und Weise hin, wie Inklusion in verschiedenen Interessengruppen und Kontexten umgesetzt wird. In diesem Artikel übernehmen wir Bacchis Ansatz „Was ist das Problem?“, um herauszufinden, wie die Forschung zur psychischen Gesundheit, die oft als a-politische Aktivität verstanden wird, Versionen von Inklusion produziert. Wir argumentieren, dass die aktuelle Forschung Inklusion vorwiegend als „Assimilation“ und „Integration“ darstellt. Wir verwenden kritische Inklusions-, Psychiatrie- und Überlebensforschung, um die Auswirkungen dieser Inszenierungen auf die Peer-Unterstützung und die Peer-Unterstützer zu bewerten und stellen fest, dass beide die Peer-Unterstützer und die Unterstützungssuchenden problematisieren. Wir erwägen Möglichkeiten für befreiende Inszenierungen von Inklusion, die auf dem Begriff der Inklusion als „Kooptation“ aufbauen. Unsere Analyse weist auf die Notwendigkeit hin, dass ForscherInnen sich auf eine unbequeme Reflexivität einlassen müssen, um emanzipatorischere Möglichkeiten in Bezug auf Inklusion und Peer-Unterstützung zu ermöglichen.Quelle: https://journals.sagepub.com/doi/epub/10.1177/10497323231163735
Liebe Grüße,
Mowa14/06/2023 um 7:18 Uhr als Antwort auf: Öffentliche Veranstaltungen zum Thema „Psychische Gesundheit“ #295698Bitte geben Sie gern diese Informationen in Ihren Netzwerken weiter. Herzlichen Dank!
Please feel free to share this information with your networks. Thank you very much!*** For English, please see below ***
Liebe Freund:innen und Unterstützer:innen der Mental Health Initiative (MHI 2023),
wir laden Sie herzlich zur nächsten öffentlichen Veranstaltung der MHI 2023 ein:
Titel: TeaTime in Deutsch
Moderation: MHI-TeamDatum: Donnerstag, den 15. Juni 2023
Uhrzeit: 15:00 – 16:00 Uhr
Ort: Online via ZOOMTeaTime ist ein virtuelles Treffen, bei dem wir zwanglos über alles Mögliche reden, wobei der Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit liegt. Jede/r ist herzlich willkommen: Betroffene, Interessierte, Angehörige ebenso wie Profis.
Die Einwahldaten in den ZOOM-Raum und Informationen zu weiteren öffentlichen MHI-Veranstaltungen entnehmen Sie bitte unserer Webseite: http://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023
Herzliche Grüße,
Ihr MHI-Koordinationsteam
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Dear friends and supporters of the Mental Health Initiative (MHI 2023),
We cordially invite you to the next public MHI 2023 event.
Title: TeaTime in English
Moderation: Team MHIDate: Thursday June 15, 2023
Time: 4.00 pm – 5.00 pm
Place: Online via ZOOMTeaTime is a virtual meeting where we casually talk about anything and everything, with a focus on mental health. Everyone is welcome: Affected people, interested people, relatives as well as professionals.
The link to the ZOOM meeting and information on other public MHI events can be found on our website: http://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023
Best wishes,
Your MHI Coordination Team
und kenne Leute die fast gestorben sind an dem Entzug
Ich kenne eine Kollegin, deren Mann nach jahrzehntelanger Einnahme von Lorazepam es plötzlich abgesetzt hat, und sich daraufhin durch einen Sprung von einem Turm umgebracht hat.
Bei einer langfristigen Einnahme/Abhängigkeit von Benzodiazepinen muss man wirklich höllisch aufpassen.
Auch hier ist die Aufklärung der Betroffenen zu den Wirkungen/Nebenwirkungen von Psychopharmaka wichtig. Es ist eine schwierige Abwägung, wie sehr sie die Symptome von psychiatrischen Erkrankungen mit starken Medikamenten unterdrücken wollen/müssen.
Heute habe ich 1 kg Knetmasse ausgepackt, die ich aus Japan mitgebracht habe und habe geknetet:

Gestern am Samstag hat uns A. besucht, und wir haben uns einige Stunden lang unterhalten und lecker gegessen. Heute früh habe ich die Küche aufgeräumt und auch den Gefrierschrank enteist. Endlich kann ich die mitgebrachten Lebensmittel aus Japan ordentlich lagern
Am Freitag habe ich eine Zusammenfassung der Betriebsversammlung getippt und diese an den Institutsverteiler geschickt. Da war es schon am Abend, auch weil ich mittags sehr müde war und eine längere Pause einlegen musste.
Donnerstag war bei uns Feiertag (Fronleichnam), und ich habe die freie Zeit genutzt, um nach mehreren Jahren wieder einen Lebenslauf zu verfassen. Mein Mann hat mein Bewerbungsfoto aufgenommen. Mir gefällt mein Lebenslauf gut! Der Anlass war, dass ich eine unbefristete Stelle als Mitarbeiterin im Sekretariat der ver.di in Berlin gefunden habe und mich auf gut Glück bewerben wollte – was ich dann auch getan habe.
Eine Kollegin der Geflüchtetenhilfe, die lange Gewerkschaftssekretärin war, hat mir den Tipp gegeben, dass ich Mitglied bei der ver.di sein muss, um mich bei der ver.di bewerben zu können. Ich war 2018 oder 2019, als ich akut psychotisch war, der ver.di beigetreten und bin nach 6 Monaten wieder ausgetreten, weil ich über meine Entscheidung, die ich während meiner Manie getroffen hatte, unsicher war. Seitdem habe ich es mehrfach erwogen beizutreten, und jetzt habe ich die Gelegenheit genutzt und wieder Mitglied geworden.
Am Mittwoch gab es einen Vortrag der Mental Health Initiative, und am Nachmittag war noch eine Betriebsratssitzung. Es gibt jetzt mehr Arbeit für mich, weil die Sekretärin im Urlaub ist und ihr Vertrag sich geändert hat. Die Stelle muss dringend neu ausgeschrieben werden.
Am Dienstag war ich mit der Vorbereitung der Betriebsratsssitzung beschäftigt. Außerdem gab es eine Besprechung zum Gartenprojekt und am Abend eine Plenumsitzung der Geflüchtetenhilfe.
So, das war mein Wochenrückblick, ganz grob
Ich glaube, ich bin immer noch erschöpft von der Japanreise und habe leichten Jetlag. Ansonsten geht es mir recht gut, denke ich.
06/06/2023 um 13:50 Uhr als Antwort auf: Öffentliche Veranstaltungen zum Thema „Psychische Gesundheit“ #294634Ich glaube, @Dopplereffekt, dass man auch die Web-App ohne Installation nutzen kann. Auf den WebEx-Link klicken, dann auf „Cancel“, und dann auf „Join from your browser“:

Registrierung gibt es nicht.
Bei der Anmeldung könnt Ihr Eure Anonymität wahren, indem Ihr Pseudonyme und falsche E-Mail-Adressen verwendet. Das ist vollkommen in Ordnung.
06/06/2023 um 9:12 Uhr als Antwort auf: Öffentliche Veranstaltungen zum Thema „Psychische Gesundheit“ #294594*** For English, please see below ***
Liebe Kolleginnen und Kollegen,
wir laden Sie herzlich zur nächsten öffentlichen Veranstaltung der Mental Health Initiative (MHI 2023) ein:
Titel: MHFA Ersthelfer – Wie jede*r Erste Hilfe für die Psyche leisten kann
Referentin: M. Sc. Psychologin Lisa Naab, Zentralinstitut für Seelische Gesundheit, MannheimDatum: Mittwoch, den 07. Juni 2023
Uhrzeit: 11:00 – 12:00 Uhr
Ort: Online via WebExAbstract:
Erste Hilfe bei körperlichen Erkrankungen ist in unserer Gesellschaft akzeptiert und verbreitet, aber die Hilfe bei psychischen Problemen müssen wir erst noch in unserer Gesellschaft verankern. Mental Health First Aid ist ein globales, innovatives Programm, das im Jahr 2000 in Australien nach dem erfolgreichen Leitbild der Ersten Hilfe für körperliche Erkrankungen entstanden ist. Die 12-stündigen Ersthelfer-Kurse für psychische Gesundheit wurden von professionellen Expert*innen und Betroffenen gemeinsam entwickelt. Die Kurse vermitteln Wissen und Fertigkeiten, die Ersthelfende benötigen, um Menschen mit psychischen Problemen kompetent helfen zu können. Die Kurse decken eine Vielzahl von psychischen Problemen und Krisen ab. MHFA Ersthelfer hat das Ziel, dass jede*r Erste Hilfe für psychische Gesundheit leisten kann.Stichwörter: Gesundheitsbildung, Früherkennung, Entstigmatisierung.
Die Einwahldaten in den WebEx-Raum und Informationen zu weiteren öffentlichen MHI-Veranstaltungen entnehmen Sie bitte unserer Webseite: http://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023
Das Ziel der MHI ist es, ein langfristiges Kooperationsnetzwerk für psychische Gesundheit zwischen der Max-Planck-Gesellschaft (MPG), Hochschulen, Kliniken und anderen Initiativen und Institutionen innerhalb und außerhalb der MPG zu etablieren. Profis und interessierte Lai:innen werden zusammenkommen, was allen gleichermaßen zugute kommt. Die Teilnahme ist für die breite Öffentlichkeit offen. Eine Win-Win-Strategie für alle!
Haben Sie Fragen, Anregungen oder Interesse an einer Kooperation?
Nehmen Sie gerne Kontakt mit uns auf!Herzliche Grüße,
Ihr MHI-Koordinationsteam
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Dear Colleagues,
We cordially invite you to the next Mental Health Initiative (MHI 2023) public event.
The talk „MHFA Ersthelfer – How everyone can provide first aid for mental health“ will be held tomorrow, Wednesday, June 7, 2023 at 11 am by M. Sc. Psych. Lisa Naab, Central Institute of Mental Health, Mannheim, in German and on Wednesday, June 21, 2023 at 11 am by Dipl.-Psych. Violeta Tankova, Central Institute of Mental Health, Mannheim, in English.
The details and information on other MHI 2023 public events can be found on our website: http://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023
The goal of the MHI is to establish a long-term cooperation network for mental health between the Max Planck Society (MPG), universities, clinics, and other initiatives and institutions, both within and outside of the MPG. Professionals and non-professionals will come together benefiting everyone equally. Participation is open to the general public. A win-win strategy for all!
Any questions, suggestions or interests in a cooperation?
Please get in touch with us!Best wishes,
Your MHI Coordination Team
Mowa, wenn ich richtig mitgezählt habe, hattest Du 3 psychotische Schübe, kannst Du Dir vorstellen wo Du heute wärst, wenn Du niemals NL bekommen hättest ?
Genau, ich hatte im Sommer 2010 meine erste Psychose, dann im Frühling 2018 und im Frühling 2019 jeweils einen Rückfall nach den abrupten Absetzversuchen. Ansonsten habe ich in dauerhaften Stresssituationen Frühsymptome bekommen, die ich ohne oder mit minimalem Einsatz von zusätzlichem Aripiprazol bewältigt habe.
Ich wundere mich über Deine Frage Ludwig. Wie gesagt, ich bin nicht prinzipiell gegen NLs und sage, dass sie sehr wohl helfen können, wenn sie „richtig“ eingesetzt werden, d.h. individuell angepasst und minimal.
Mit „minimal“ meine ich keinen pauschalen Wert sondern hier auch individuell!
Für mich z.B. ist 1 mg Aripiprazol derzeit die minimale Dosis, für eine/n andere/n Betroffene/n kann die minimale Dosis 15 mg Aripiprazol sein oder ein ganz anderes Präparat in höheren Dosen. Wenn ich mich sicher fühle, dann werde ich die Aripiprazoldosis auf 0,5 mg reduzieren, und dann wird 0,5 mg meine minimale Dosis sein.
Übrigens hatte ich dieses Experiment bereits vom Ende Oktober 2021 bis zum Anfang Januar 2022 durchgeführt, und damals konnte ich meine psychische Stabilität nicht ohne Weiteres aufrechterhalten. Daher habe ich wieder 1 mg eingenommen. Hier hatte ich den Verlauf meiner Dosisänderungen letztes Jahr im März zusammengefasst.
https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/notizen-von-mowa-teil-2/page/71/#post-208104Was mich reizen würde, wenn ich ehrlich bin, ist ein Experiment an mir selbst, wieder abrupt abzusetzen und schauen, wie ich die kommenden 1, 2 Jahre damit klarkomme. Ob und wie gut ich mit meinen kognitiven Fähigkeiten, die ich mir in den letzten Jahren angeeignet habe, die Symptome bewältigen kann. Diesen Luxus an Freiheit und Zeit habe ich nicht, solange ich im derzeitigen Arbeitsverhältnis und Betriebratsvorsitzende bin.
Also muss ich mich weiterhin an der minimalen Dosierung orientieren und bleibe damit möglichst sozialverträglich und leistungsfähig. Das ist in Ordnung für mich.
Mein Mann hat es ja geschafft, sich mit seinem Wahn auseinanderzusetzen und aus akuten Psychosen herauszuholen. Zuerst punktuell mit Einsatz von Neuroleptikum Olanzapin, und später ganz ohne, seit 13 Jahren. Seitdem hat er auch keinen Psychiater besucht. Das ist ein Riesenerfolg, von dem die Schulmedizin noch viel lernen kann, wie ich finde.
Vielen Dank liebe @Silbertropfen und liebe @Pia
Gestern habe ich die Betriebsversammlung geleitet. Ich musste viel ablesen aber insgesamt war es eine gute Veranstaltung.
Die Zusammenarbeit mit den Simultandolmetschern, Gebärdendolmetschrinnen und unserem stellvertretenden Betriebsratsvorsitzenden hat super geklappt. Sehr beeindruckt war ich über die Dolmetscherkabine und die Tonanlage, die der Techniker einer externen Firma gesteuert hat.
Inzwischen, nachdem ich viele Stunden Schlaf nachgeholt habe, fühle ich mich wieder lebendig und wohl. Die Kopfschmerzen, die ich gestern am Nachmittag bekommen habe, sind jetzt ohne Schmerzmittel weg. Der Stress am Samstagabend bis Montagmorgen war doll, auch dadurch, weil ich noch vom Flug aus Japan erschöpft bin und Jetlag habe usw.
Zum Ausgleich habe ich am Wochenende den Balkon wieder geputzt. Die kleine automatische Bewässerungsanlage sauber zusammengerollt und eingeräumt, den Balkonboden zusammengekehrt und die Tische und Stühle geschrubbt usw.
Ich freue mich auf den neuen Arbeitstag
Dann kann kannst du eine gewisse Aufklärung ja auch nicht von der Hand weisen,
Ich habe bis heute noch nicht in den Beipackzettel geschaut, nur einmal kurz als ich noch sehr krank war. Die Liste war sehr lang, und an den plötzlichen Herztod kann ich mich noch erinnern.
Was ich meine, ist die direkte Aufklärung durch behandelnde Psychiater.
Mir wurde nämlich nicht gesagt, dass die Wirkungen wie Antriebslosigkeit oder Gleichgültigkeit die Wirkungen der NLs wären. Das waren dann immer die „Negativsymptome“. Bei fehlendem Sättigungsgefühl habe ich früher meine Psychiater auch gefragt, und entweder haben sie gleich mit den Schultern gezuckt oder es in Frage gestellt, da das Aripiprazol gewichtsneutral wirken soll.
Der einzige Psychiater, mit dem ich auf Augenhöhe über meine Befindlichkeiten offen sprechen konnte, ist der jetzige. Bei ihm bin ich seit 2017.
Teilweise habe ich schon den Eindruck, dass Psychiater auch nicht wissen, was Schizophrenie ist.
Das, was ich selbst erlebe, steht noch in keiner Behandlungsleitlinie. Diese stelle ich mir selbst für mich persönlich zusammen, via Trial & Error, und das meiner Meinung nach recht erfolgreich.
mowa es nervt mich schön langsam richtig, nur weil du NL als Knebel etc empfunden hast, muss das bei anderen so nicht sein.
Sorry Blaustern, wo genau soll ich das geschrieben haben? Wenn Du mich zitierst, kannst Du es bitte richtig tun?
Außerdem: Vielleicht kannst auch Du diese Frage beantworten, die ich an Blumenduft gerichtet hatte:
worin besteht Deiner Meinung nach die Wirkung der NLs? Wie kommt es, dass viele Betroffene mit NLs sich „stabil“ fühlen und es bleiben können und dass viele von ihnen ohne NLs schnell wieder krank werden?
Es interessiert mich, wie Ihr darüber denkt, wie die NLs uns vor Symptomen und Rückfällen „schützen“.
Darin steht unter häufige Nebenwirkungen unter anderem: Angstgefühl, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Ermüdung. Unter gelegentlichen Nebenwirkungen steht auch Depression.
Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Ermüdung, Depression, bei mir auch Antriebslosigkeit und fehlendes Sättigungsgefühl usw. gehören für mich zur gleichen Passivität (bzw. so manche vermeintliche „Negativsymptome“), die sich aus der Betäubung des Gehirns durch die NLs ergeben
Deine 3,5 Jahre auf Minimaldosis sagen rein gar nichts aus ! Siehe andere Forenteilnehmer die 10 Jahre ohne NL klar gekommen sind und jetzt wieder voll im psychotischen Erleben sind !
Bevor ich die einzelnen Dokumentationen darüber nachglesen habe, wie es zur Stabilisierung und zu den Rückfällen gekommen waren, sehe ich null Bezug zu meinen persönlichen Erfahrungen @Ludwig.
Übrigens gibt es einen entscheidenden Unterschied, passiv stabil zu bleiben und aktiv die geistig-seelische Stabilisierung hervorzurufen.
Das heißt, 10 Jahre sind nicht gleich 10 Jahre für mich.
Was mich an NLs am meisten stört @Dopplereffekt, sind nicht die sogenannten Nebenwirkungen von NLs, die (wenn ich mich richtig erinnere) meist körperlich sind, sondern die Wirkung von NLs.
Ich werde mich und mein Leben nicht wegbetäuben, sofern es mir möglich ist.
Es ist mir klar, dass es Betroffene gibt, die Schlimmes im Leben erlebt haben und keine bessere Behandlungsmöglichkeiten erhalten, als ihre Nerven betäuben zu lassen.
Das Problem, das ich sehe, ist Blumenduft Ludwig Blaustern, dass wir im betäubten Zustand uns rein technisch nicht bewusst machen können, ob unser Zustand anders sein könnte und wie anders er sein könnte.
Wie gesagt, ich war früher selbst nicht in der Lage, die kognitive Betäubung zu verstehen, weil ich keinen anderen geistig-seelischen Zustand mehr kannte, als ich die 15-fache Menge an NL 5 bis 6 Jahre lang, also dauerhaft, eingenommen habe.
Erst als ich meinen ersten Absetzversuch 2016 durchgeführt habe, habe ich die fehlende NL-Wirkung unmittelbar gespürt. Nach dem 1. Rückfall 2018 wurde ich wieder mit hohen Dosen NLs „behandelt“, und dann war die NL-Wirkung bzw. Betäubung der Seele und des Geistes wieder voll da. Beim 2. Absetzversuch und Rückfall war es genau so.
Inzwischen verstehe ich viel von NL-Wirkungen, behaupte ich. Kein Psychiater hat mich darüber vorher aufgeklärt. Meine Erfahrungen und mein Wissen habe ich mir selbst angeeignet, gegen den ärztlichen Rat. Ich setze meine Niedrigstdosis nicht zufällig ein, sondern nachdem ich seit 2016 systematisch an mir selbst experimentiert habe. Und ich weiß auch, wie man systematisch Experimente durchführt und diese dokumentiert.
Auch für meinen Mann sind und waren die subtilen Veränderungen in mir, seit wir 7 Jahre zusammen sind, nur bedingt nachvollziehbar. Er sagt, dass ich viel lebendiger und aktiver geworden bin, viel mehr Gefühle zulassen und zeigen kann, viel mehr Freude am Leben habe. Aus seinen eigenen Erfahrungen mit Psychosen und NLs weiß mein Mann natürlich, dass meine Veränderungen darauf zurückzuführen sind, dass ich die NL-Dosis minimiere und mich gleichzeitig mit meinen psychischen Wunden auseinandersetze.
Die einfachste Referenz des geistigen und seelischen Zustandes ist wahrscheinlich unser Zustand vor der Ersterkrankung. Ich weiß nicht, wie gut Ihr Euch noch daran erinnern könnt.
Wie kommt es, dass wir mit NL uns „stabilisieren“ und ohne NLs uns „dünnhäutig“ fühlen und krank werden? Kommen wir ohne NLs mit uns selbst, also mit unseren Gedanken und Gefühlen, nicht klar, und auch nicht mit der Welt um uns herum? Kommen wir ohne NLs mit dem Leben nicht klar? Leider ist das doch die Realität für viele Betroffene.
Ich schreibe über meine persönliche Erfahrung als eine Schizophrenie-Betroffene, die mehrere Jahre lang eine hohe Dosis NL eingenommen hat, zwei bzw. drei Absetzversuche durchgestanden hat und seit dreieinhalb Jahren mit einer Minimaldosis den Regenerationsprozess im Gehirn durchlebt.
In diesem Forum habe ich meine Erfahrungen systematisch dokumentiert, in die jede/r Interessierte Einsicht nehmen kann. Ich kenne keine/n andere/n Forenuser, die/der von gegenteiligen Erfahrungen mit dieser Systematik und Ausführlichkeit dokumentiert hätte.
Wie gesagt, ich bin nicht gegen NLs. Nur sollten wir, möglichst alle, über die Wirkung der NLs aufgeklärt werden und uns bewusst dafür entscheiden, dass und wie wir dieses Betäubungsmittel für uns individuell einsetzen.
Wenn Du 25 Jahre stabil mit Deiner Dosis warst können wir reden
Wenn Du soweit in die Zukunft planen kannst @Ludwig, dann müsstest Du mich in 25 Jahren ansprechen und nicht umgekehrt, denn ich kann es nicht. Ich kann doch nicht wissen, ob ich im nächsten Augenblick noch lebe, geschweige denn in 25 Jahren.
ich kann auch mit hohen Dosen gut denken und bin kein Zombie.
@Blumenduft, worin besteht Deiner Meinung nach die Wirkung der NLs? Wie kommt es, dass viele Betroffene mit NLs sich „stabil“ fühlen und es bleiben können und dass viele von ihnen ohne NLs schnell wieder krank werden?Ich habe die ersten 5 bis 6 Jahre nach meiner Ersterkrankung die 15-fache Menge an NL eingenommen wie heute. Und ich war in der Lage, in Vollzeit (einfache) IT-Tätigkeiten auszuführen. Nie hätte ich damals gedacht, ich wäre eine Zombie.
Und doch, wenn ich meine kognitiven Fähigkeiten von damals und heute miteinander vergleiche, dann ist es wie Tag und Nacht. Ich merke bei meiner Niedrigstdosis zwar immer noch die betäubende Wirkung des NL, aber gleichzeitg spüre ich wieder mich selbst, was ich schon immer war, vor meiner Erkrankung.
Es ist ein mehrjährig andauernder Regenerationsprozess im Gehirn, den ich seit Jahren durchmache und es unmittelbar spüre. Ich weiß, dass diese Feinfühligkeit mit „antipsychotischen Dosen“ NLs nicht geben kann, weder bei mir und noch bei anderen Betroffenen. Es sei denn, die NLs bleiben wirkungsschwach bzw. -los.
Diesen extremen kognitiven Unterschied spüren die Betroffenen mit NLs offenbar nicht, wenn die Erfahrung fehlt, mit und ohne bzw. minimalen NLs dauerhaft stabil geblieben zu sein.
Ich verteufele die NLs nicht, wie schon mehrfach im Forum gepostet. Natürlich können sie das psychische Leid der Betroffenen betäuben, sie dadurch stabilisieren und ihnen so helfen. Nur sollten die Betroffenen über die Wirkung der NLs richtig aufgeklärt werden und selbst die Entscheidung treffen können, wie sehr sie sich selbst und ihr eigenes Gehirn und Leben betäuben wollen.
Bis heute wird, meiner Meinung nach, diese Entscheidung zu einseitig von Psychiatern getroffen. In diesem Punkt bin ich sicherlich psychiatrie-kritisch. Was Antipsychiatrie ist, habe ich immer noch nicht verstanden. Wie auch schon gepostet, hatte ich dazu letztes Jahr im Unterforum „Forschung“ einen Thread eröffnet:
https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/antipsychiatrie-was-soll-das-sein/-
Diese Antwort wurde vor 2 Jahren, 5 Monate von
Mowa geändert.
Was aber bedeutet eine Minimaldosierung für Dich @Ludwig? Was verstehst Du unter „auf Dauer“? Ab wann ist für Dich eine Reduktion oder das Absetzen von Neuroleptika erfolgreich?
Wenn ich seit November 2019 mit 1 mg Aripiprazol täglich meine seelische und geistige Gesundheit erhalten konnte (edit: was ich in meinem Blog und im Niedrigstdosisthread in diesem Forum detalliert dokumentiert habe), dann ist das für mich ein dauerhaft erfolgreicher Zustand. Die Absicht, dass ich in Zukunft wieder reduzieren und vielleicht auch absetzen werde, spielt für meine bisherige Entwicklung ja keine Rolle.
Jeder Tag, an dem ich mit meiner Minimaldosis (darunter fallen für mich auch 0 mg Neuroleptika) mehr ich selbst sein kann als das, was die Medikamente aus mir machen, ist für mich ein großer Erfolg. Selbst als ich 2018 und 2019 Rückfälle hatte, habe ich – nur dadurch – entscheidende Fortschritte darin gemacht, meine Psychosen zu verstehen und mich gegen sie zu steuern.
So, wie ich mich seit meiner Ersterkrankung vor knapp 13 Jahren entwickelt habe, war genau richtig und erfolgreich für mich. Besser hätte es für mich wirklich nicht laufen können!
Wenn viele Ärzte, Betroffene und Angehörige denken, dass es gar keine Heilung für Schizophrenie gibt, dann liegen sie sicher falsch. Ich kann für mich feststellen, dass durch aktives kognitives Training und Aufarbeitung der psychischen Wunden zumindest eine teilweise Heilung möglich ist.
Um mich der Vollständigkeit halber zu wiederholen: Mein Mann hatte mehrfache Psychosen und Ärzte haben ihm „geraten“, die Neuroleptika in „antipsychotischer Dosis“ lebenlang einzunehmen. Mein Mann lebt seit fast 13 Jahren erfolgreich ohne jegliche Psychopharmaka und ohne einen Besuch beim Psychiater. Seine persönliche Geschichte ist auch auf ihre Weise eine Erfolgsgeschichte, die bis heute praktisch unbemerkt geblieben ist
Ich bin sicher, dass mein Mann und ich keine seltenen Ausnahmen sind, sondern dass auch viele andere Betroffene ihre Medikamentendosis minimieren oder teilweise absetzen könnten. Betroffene könnten mit professioneller Unterstützung darauf vorbereitet und geschult werden. Bislang ist diese professionelle Unterstützung unzureichend oder gar nicht vorhanden.
Auf jeden Fall werde ich mich weiter dafür einsetzen, dass Psychopharmaka weniger und seltener verschrieben werden. Medikamente heilen nicht, sie unterdrücken nur die Symptome und nehmen uns die natürliche Fähigkeit zu denken und zu fühlen, wir selbst zu sein, uns zu fühlen, überhaupt zu leben.
Ich habe schon gemerkt @Ludwig, dass solche persönlichen Geschichten wie meine oder die meines Mannes für Dich keine Erfolgsgeschichten sind. Wenn das Deine Meinung und Deine Überzeugung ist, dann ist das ja OK, schließlich leben wir in Deutschland zum Glück in der Meinungsfreiheit.
Kannst Du aber im Gegenzug akzeptieren, dass nicht alle Menschen Deine persönliche Meinung teilen und eine andere Meinung haben? Ich nämlich teile Deine obigen Aussagen so nicht, sie klingen für mich zu einfach, zu kategorisch und nach einem Schwarz-Weiß-Denken.
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Diese Antwort wurde vor 2 Jahren, 5 Monate von
Mowa geändert.
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Diese Antwort wurde vor 2 Jahren, 5 Monate von
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AutorBeiträge