Wie gelingt Inklusion erfolgreich?

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  • #295792

    Andreas Dengel: „(…) Ich glaube, dass es noch nicht genug Bewusstsein dafür gibt, welchen Unterschied unterstützende Rahmenbedingungen machen, die vielleicht bestimmen, ob jemand trotz Erkrankung Karriere machen kann oder in einer psychiatrischen Einrichtung lebt. (…)“

    Quelle: https://www.forschung-und-lehre.de/karriere/sie-wuerden-mir-die-krankheit-nicht-anmerken-5687

    In diesem Punkt kann ich Prof. Dengel nur zustimmen! Wir als Betroffene brauchen dringend mehr und eine andere Art von Unterstützung, damit wir ein gesellschaftliches Mitglied auf Augenhöhe werden und es bleiben können.

    In diesem Thread möchte ich recherchieren, ob und inwieweit sich die Forschung mit dem Thema „Inklusion und wie sie erfolgreich gelingt“ auseinandersetzt.

    #295800
    Anonym

      Inklusion heißt, dass Menschen mit Behinderung ihr Leben nicht mehr an vorhandene Strukturen anpassen müssen. Vielmehr ist die Gesellschaft aufgerufen, Strukturen zu schaffen, die es jedem Menschen – auch den Menschen mit Behinderung – ermöglichen, von Anfang an ein wertvoller Teil der Gesellschaft zu sein.


      @Mowa
      Du solltest endlich aus Deinem Elfenbeinturm kommen und Wörter des Alltagsgebrauch verwenden, kein Normalsterblicher versteht Deine aufgeblähte Schreibe !

      #295801

      Danke für das Interview mit Prof. Dengel :gut:

      Den Vergleich den er mit einem Rollenspiel (World of Warcraft?) gemacht hat finde ich interessant. Für ihn war das wohl eine Art Training für die akademische Laufbahn, in der er “seinen Wissenschaftslevel” verbessert.

      Eine gewisse Flexibilität ist für psychisch Kranke sicher wichtig. Für mich hört es sich aber etwas übertrieben und für viele überfordernd an, dann manchen Tagen 300% zu geben, um andere Tage auszugleichen.

      Bei Inklusion denken die meisten sicher nicht als erstes an psychisch Erkrankte, sondern eher an Rollstühle etc. . Daher habe ich das Gefühl, werden die Bedürfnisse von psychisch Erkrankten kaum berücksichtigt. Also z.B. flexible Arbeitszeiten statt Rampen…

      Für Arbeitgeber ist es mindestens ein Risiko, jemanden mit einer bekannten Krankheit einzustellen. Das gilt auch für körperliche Erkrankungen. Es drohen ja krankheitsbedingte Ausfälle und Leistungsminderungen. Daher sollte man davon gerade anfangs vielleicht doch lieber nichts erzählen. Das Einstellen von Menschen mit Behinderung müsste noch deutlich mehr gefördert werden, bzw. das Nichteinstellen zu höheren Ausgleichszahlungen führen. Aktuell kaufen sich viele Unternehmen einfach frei.

      Ganz insgesamt finde ich es schwierig Leistung zu belohnen und gleichzeitig die Leute nicht zu vernachlässigen, die eben nicht so viel leisten können. Sicher wäre es aber möglich die Unterschiede der Gehälter geringer ausfallen zu lassen. Hier sehe ich das Problem darin, dass die, die mehr leisten auch höhere Machtpositionen haben und damit ihr eigenes Gehalt zu Lasten der anderen hoch halten.

      #295802
      Isa

        @ludwig musst du immer so auf Mowa rumhacken? Kopfschüttel

        Zum Thema Inklusion: ich bin seit 2018 in einer inklusiven Theatergruppe und wir haben sehr talentierte Teilnehmer. Wir spielen jedes Jahr ein neues Stück, das so 6 Mal vorgestellt wird und wir bekommen sehr viel Anerkennung. Es tut gut, sich mit anderen aus der Gruppe auszutauschen, auch wenn nicht alle Betroffene sind. Es sind richtige Freunde geworden. Es gibt auch eine Inklusions-Musikgruppe, in der ich bin vom selben Verein. Alles ist sehr professionell. Ich habe die Chance wieder zu choreografieren und bekomme sogar Geld dafür. Hier ist Inklusion erfolgreich.

        #295815

        Ich finde es immer schwierig, wenn Schizophrenie zu einem schier unüberwindbaren Thema wird für andere. Besser man kommt erst mal selbst gut zurecht mit der Erkrankung, dann wird man leichter integriert in Gemeinschaften, Arbeitsgruppen, Freundeskreisen etc. Mein alter Psychiater sagte immer, meine Psychosen gehen niemanden etwas an!

        #295816

        Die Inklusion ist ein Wunschdenken! Und ein depressiver mit ADHS ist auch wahrhaftig kein gutes Beispiel für “richtige” psychische Erkrankungen, wie Schizophrenie, Borderline, oder Bipolarität! Darüber hinaus ist er noch Akademiker! Ich habe bei meiner Arbeitsstelle auch gesagt, dass ich einen Behindertenausweis habe und ich wurde dann wahrscheinlich verglichen, mit dem psychischen, behinderten, den ich von früher her kenne, der auch unsere Erkrankung hat! Der arbeitet so schlecht, dass ich immer denke, was macht der hier? Der gehört in eine Werkstatt und jeder den man fragt, sagen alles das gleiche, dass es der größte Fehler war ihn einzustellen und wegen dem Deppen, der auch öfters krank ist und auch so schlecht arbeitet, musste ich heute wahrscheinlich einfachere Arbeiten machen, was mich tierisch ankotzt! Man muss halt ehrlich sein. Wer halt nicht die Leistung in einem Unternehmen bringen kann, der muss halt anders beschäftigt werden, wie zum Beispiel in einer Werkstatt für Behinderte, oder niederschwelliges Arbeiten! Ja ich weiß auch, dass das ziemlich hart ist zum lesen und ja ich bin noch nicht lange am Arbeiten, aber dieser bescheuerte Inklusionsgedanke regt mich persönlich auf. Ich kenne auch eine Lehrerin im Bekanntenkreis. Die sagt auch, dass Inklusion keinen Sinn machen würde, wenn derjenige durch den “normalen” Schulalltag überfordert wäre! Und so sieht es halt auch in der Wirklichkeit aus! Dieser ganze Antiautoritäre Schwachsinn, der von den 68ern ins Rollen gebracht wurde, ist ein Trugbild einer idealisierten Gesellschaftsvorstellung!

        #295817

        Ok kurzer Nachtrag. Ich bin bei dem Thema ziemlich verbittert, weil mir kein Mensch die Chance gegeben hat, mich zu beweisen! Aber ich zahle auch einen Tribut dafür. Zum Beispiel vier Medis nehmen und auch so! Der Wille zu mehr Verantwortung und Ehrgeiz habe ich halt intus! Und wenn es bei mir nicht vorwärts geht, was das Arbeiten betrifft, werde ich halt hart und verbittert! Ich bin auch kein großer Freund des bedingungslosen Leistungsdrangs, wie zum Beispiel bei Adam Smith, aber man darf sich da auch nicht zu viel versprechen!

        Das ist mal soweit von mir ein Zugeständnis!

        #295829
        Anonym

          Mein alter Psychiater sagte immer, meine Psychosen gehen niemanden etwas an!

          :gut:

          Dieser ganze Antiautoritäre Schwachsinn, der von den 68ern ins Rollen gebracht wurde, ist ein Trugbild einer idealisierten Gesellschaftsvorstellung!

          :gut:

          #295833

          Mein alter Psychiater sagte immer, meine Psychosen gehen niemanden etwas an!

          Ja gut und was machst du, wenn es doch rauskommt @yuri ?

          @metal Depression oder ADHS sind eben mittlerweile salonfähig. Bei Schizophrenie bekommen die Leute eher Angst vor einem Anschlag. Bzgl. dessen, was du “hart” nennst finde ich es eher traurig, dass du das so siehst. Eigentlich seid ihr beide etwas im selben Boot, wie es aussieht: Er ist nur härter getroffen. Die Tätigkeiten und Beschäftigten in einer WfbM wertest zudem ziemlich ab, wenn du dich erst über ihn aufregst und ihn dann dorthin schicken willst. Dass viele Leute dort dann auch noch ausgebeutet werden finde ich auch schlimm. Damit meine ich vor allem die, die eigentlich doch auf dem ersten Arbeitsmarkt arbeiten könnten…

          Ich habe die Chance wieder zu choreografieren und bekomme sogar Geld dafür. Hier ist Inklusion erfolgreich.

          Super, schön dass das für dich funktioniert :gut: . Die Möglichkeiten dazu sind in einer Großstadt wohl auch besser als “auf dem Land”.

          #295837

          @dopplereffekt Ich weiß, dass es hart und Verbitterung ist bei mir! Ich werde nicht ins Detail gehen, weil es ja im öffentlichen Bereich steht!

          #295839

          Mal bitte hier alle nicht vergessen dass wir alle selbst behindert sind!

          #295845

          Ich verstehe dich echt nicht metalhead…..

          Du schaffst doch selbst nur Teilzeit?

          willst du das andere sich über dich aufregen weil du nur Teilzeit machen kannst?

          du kannst doch nicht deine Wut dass du weniger leisten kannst an denen raus lassen, die noch weniger leisten können

          ich selbst habe es auch schwerer als die anderen auf der Arbeit und wenn sich da einer so aufregen würde hätte ich noch weniger bock

           

          #295846

          Klar müssen manche in eine Wfb oder Hartz 4

          aber das sind doch keine deppen nur deswegen

          und faul sind die auch nicht, sie können es halt nicht anders?

          #295847

          Das fühlt sich nämlich echt scheisse an wenn man im Visier ist und sich solche Sachen anhören muss obwohl man nichts dazu kann da bekommt man mordgedankrn

          #295848

          Natürlich @akali1996 Das stelle ich ja nicht infrage! Immerhin kann man sagen, dass es eine staatliche Förderung gibt, wenn man behinderte einstellt und dann ist das auch nicht schlimm! Es gibt halt Details, die man selber auch nicht verstehen könnte, wenn man es mal nicht gesehen hätte!

          Wie auch immer. Ja es war hart was ich geschrieben habe heute Mittag, aber ich muss halt auch durch und es ist nicht immer leicht zur Arbeit zu fahren und das Stimmen hören zu akzeptieren, dieses Misstrauen entgegenzuwirken und so weiter. Seit Anfang April habe ich nie gefehlt und ich denke, dass ich das auch so schaffe! Ich habe einen befristeten Arbeitsvertrag und da hängt das Damoklesschwert über mir und ich kann einfach so gekündigt werden! Das hat mein verehrter Herr Kollege halt nicht mehr. Der ist anerkannt schwer behindert und kann morgen mal kommen und übermorgen halt nicht! :unsure:

          Und da erwartet man Nächstenliebe etc.! Ich sehe das als große Frechheit!

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