Antipsychiatrie

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  • Dieses Thema hat 74 Antworten und 15 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 10 Monate, 3 Wochen von Anonym.
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  • #294205

    ich denke mir

    Na dann, wenn du dir das so denkst, dann wird das wohl so sein

    #294207

    ich finde beides verteufeln nicht in Ordnung. Bei einem klappts beim anderen nicht.


    @mowa
    , ich kann auch mit hohen Dosen gut denken und bin kein Zombie.


    https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
    https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

    D / 49Jahre
    Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
    Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
    L-Thyroxin

    #294216
    Anonym

      @Blumenduft, kognitive Probleme habe ich nur wenn ich psychotisch bin, NL haben mich da nie beeinflußt !

      #294235

      Wenn Du 25 Jahre stabil mit Deiner Dosis warst können wir reden

      Wenn Du soweit in die Zukunft planen kannst @Ludwig, dann müsstest Du mich in 25 Jahren ansprechen und nicht umgekehrt, denn ich kann es nicht. Ich kann doch nicht wissen, ob ich im nächsten Augenblick noch lebe, geschweige denn in 25 Jahren.

      ich kann auch mit hohen Dosen gut denken und bin kein Zombie.


      @Blumenduft
      , worin besteht Deiner Meinung nach die Wirkung der NLs? Wie kommt es, dass viele Betroffene mit NLs sich „stabil“ fühlen und es bleiben können und dass viele von ihnen ohne NLs schnell wieder krank werden?

      Ich habe die ersten 5 bis 6 Jahre nach meiner Ersterkrankung die 15-fache Menge an NL eingenommen wie heute. Und ich war in der Lage, in Vollzeit (einfache) IT-Tätigkeiten auszuführen. Nie hätte ich damals gedacht, ich wäre eine Zombie.

      Und doch, wenn ich meine kognitiven Fähigkeiten von damals und heute miteinander vergleiche, dann ist es wie Tag und Nacht. Ich merke bei meiner Niedrigstdosis zwar immer noch die betäubende Wirkung des NL, aber gleichzeitg spüre ich wieder mich selbst, was ich schon immer war, vor meiner Erkrankung.

      Es ist ein mehrjährig andauernder Regenerationsprozess im Gehirn, den ich seit Jahren durchmache und es unmittelbar spüre. Ich weiß, dass diese Feinfühligkeit mit „antipsychotischen Dosen“ NLs nicht geben kann, weder bei mir und noch bei anderen Betroffenen. Es sei denn, die NLs bleiben wirkungsschwach bzw. -los.

      Diesen extremen kognitiven Unterschied spüren die Betroffenen mit NLs offenbar nicht, wenn die Erfahrung fehlt, mit und ohne bzw. minimalen NLs dauerhaft stabil geblieben zu sein.

      Ich verteufele die NLs nicht, wie schon mehrfach im Forum gepostet. Natürlich können sie das psychische Leid der Betroffenen betäuben, sie dadurch stabilisieren und ihnen so helfen. Nur sollten die Betroffenen über die Wirkung der NLs richtig aufgeklärt werden und selbst die Entscheidung treffen können, wie sehr sie sich selbst und ihr eigenes Gehirn und Leben betäuben wollen.

      Bis heute wird, meiner Meinung nach, diese Entscheidung zu einseitig von Psychiatern getroffen. In diesem Punkt bin ich sicherlich psychiatrie-kritisch. Was Antipsychiatrie ist, habe ich immer noch nicht verstanden. Wie auch schon gepostet, hatte ich dazu letztes Jahr im Unterforum „Forschung“ einen Thread eröffnet:
      https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/antipsychiatrie-was-soll-das-sein/

      • Diese Antwort wurde geändert vor 11 Monate von Mowa.
      #294240
      Anonym

        Liebe @Mowa, von Betäubung zu reden ist maßlose Übertreibung ! Sicherlich gibt es eine schützende Wirkung von NL, aber die tretet ganz in den Hintergrund zu der Hauptaufgabe von NL: Keine oder weniger intensiv Stimmen zu hören, keine Gedankenausbreitung, keine Gedankenbeschleunigung, keine Fehlbezüge etc.. Diese Wirkfähigkeiten haben mit Betäubung nichts am Hut, noch dazu kommt es natürlich immer auf die Dosis drauf an wie NL wirken. Vielleicht hast Du Dir einfach keine Zeit gelassen ein zu Dir passendes NL zu finden ?

        #294250

        Also mir wutde schon oft gesagt das man es mir nicht anmerkt, Nls,während man es merkt wenn ivh Lorazepam nehme. Glsub das sagt schon alles.


        https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
        https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

        D / 49Jahre
        Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
        Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
        L-Thyroxin

        #294252

        Bei mir merkt niemand die Erkrankung, noch das ich Medikamente nehme.

        Von Betäubung kann keine Rede sein.

        Egal ob ich zb 5,10 und momentan 15 Aripiprazol nehme, es wirkt eher antriebssteigernd.

        Von den Nacht Medikamenten zuerst Seroquel hatte ich manchmal in der früh noch Müdigkeit, das ist jetzt mit melperon besser.

        Nur das AD Adjuvin hat stark gewirkt,ich konnte fast nicht mehr weinen 😢 und meine Libido war weg.

        Mit wellbutrin dem AD ist alles wieder da egal ob ich 150 oder derzeit 300 nehme.

        Genau genommen habe ich 0 Nebenwirkungen derzeit.

        Beim einschleichen des Aripiprazol hatte ich kurze Zeit einen Tremor an der Hand,  aber auch das ging wieder weg.

        Obwohl ich trotzdem kein Fan von Medikamente bin, kann ich klar sagen das sie mir helfen.

        Das weiß ich aus meinen reduzieren versuchen.

        Daher bitte in diesem und ähnlichen threads hört auf so schwarze weiße zu zeichnen. Danke.

         


        Liebe Grüße blaustern

        #294254

        Das Problem, das ich sehe, ist Blumenduft Ludwig Blaustern, dass wir im betäubten Zustand uns rein technisch nicht bewusst machen können, ob unser Zustand anders sein könnte und wie anders er sein könnte.

        Wie gesagt, ich war früher selbst nicht in der Lage, die kognitive Betäubung zu verstehen, weil ich keinen anderen geistig-seelischen Zustand mehr kannte, als ich die 15-fache Menge an NL 5 bis 6 Jahre lang, also dauerhaft, eingenommen habe.

        Erst als ich meinen ersten Absetzversuch 2016 durchgeführt habe, habe ich die fehlende NL-Wirkung unmittelbar gespürt. Nach dem 1. Rückfall 2018 wurde ich wieder mit hohen Dosen NLs „behandelt“, und dann war die NL-Wirkung bzw. Betäubung der Seele und des Geistes wieder voll da. Beim 2. Absetzversuch und Rückfall war es genau so.

        Inzwischen verstehe ich viel von NL-Wirkungen, behaupte ich. Kein Psychiater hat mich darüber vorher aufgeklärt. Meine Erfahrungen und mein Wissen habe ich mir selbst angeeignet, gegen den ärztlichen Rat. Ich setze meine Niedrigstdosis nicht zufällig ein, sondern nachdem ich seit 2016 systematisch an mir selbst experimentiert habe. Und ich weiß auch, wie man systematisch Experimente durchführt und diese dokumentiert.

        Auch für meinen Mann sind und waren die subtilen Veränderungen in mir, seit wir 7 Jahre zusammen sind, nur bedingt nachvollziehbar. Er sagt, dass ich viel lebendiger und aktiver geworden bin, viel mehr Gefühle zulassen und zeigen kann, viel mehr Freude am Leben habe. Aus seinen eigenen Erfahrungen mit Psychosen und NLs weiß mein Mann natürlich, dass meine Veränderungen darauf zurückzuführen sind, dass ich die NL-Dosis minimiere und mich gleichzeitig mit meinen psychischen Wunden auseinandersetze.

        Die einfachste Referenz des geistigen und seelischen Zustandes ist wahrscheinlich unser Zustand vor der Ersterkrankung. Ich weiß nicht, wie gut Ihr Euch noch daran erinnern könnt.

        Wie kommt es, dass wir mit NL uns „stabilisieren“ und ohne NLs uns „dünnhäutig“ fühlen und krank werden? Kommen wir ohne NLs mit uns selbst, also mit unseren Gedanken und Gefühlen, nicht klar, und auch nicht mit der Welt um uns herum? Kommen wir ohne NLs mit dem Leben nicht klar? Leider ist das doch die Realität für viele Betroffene.

        Ich schreibe über meine persönliche Erfahrung als eine Schizophrenie-Betroffene, die mehrere Jahre lang eine hohe Dosis NL eingenommen hat, zwei bzw. drei Absetzversuche durchgestanden hat und seit dreieinhalb Jahren mit einer Minimaldosis den Regenerationsprozess im Gehirn durchlebt.

        In diesem Forum habe ich meine Erfahrungen systematisch dokumentiert, in die jede/r Interessierte Einsicht nehmen kann. Ich kenne keine/n andere/n Forenuser, die/der von gegenteiligen Erfahrungen mit dieser Systematik und Ausführlichkeit dokumentiert hätte.

        Wie gesagt, ich bin nicht gegen NLs. Nur sollten wir, möglichst alle, über die Wirkung der NLs aufgeklärt werden und uns bewusst dafür entscheiden, dass und wie wir dieses Betäubungsmittel für uns individuell einsetzen.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 11 Monate von Mowa.
        • Diese Antwort wurde geändert vor 11 Monate von Mowa.
        #294261

        Egal ob ich zb 5,10 und momentan 15 Aripiprazol nehme, es wirkt eher antriebssteigernd.

        Bei mir wurde sogar eine höhere Dosis Aripiprazol verordnet, um eine höhere Antriebssteigerung zu erreichen. Das hat leider überhaupt nicht funktioniert, sondern mich im Gegenteil sehr müde gemacht. Ich weiß nicht, wie man Antrieb haben soll, wenn man müde ist.

        Ich verteufele die NLs nicht, wie schon mehrfach im Forum gepostet. Natürlich können sie das psychische Leid der Betroffenen betäuben, sie dadurch stabilisieren und ihnen so helfen. Nur sollten die Betroffenen über die Wirkung der NLs richtig aufgeklärt werden und selbst die Entscheidung treffen können, wie sehr sie sich selbst und ihr eigenes Gehirn und Leben betäuben wollen.

        Neuroleptika haben eben starke Nebenwirkungen und sind trotzdem für manche das aktuell beste Medikament. Nur sollten die Behandelnden und Betroffenen damit eben sehr vorsichtig sein und um Wirkung und Nebenwirkung Bescheid wissen.

        Was die Nebenwirkungen angeht kann ich nicht behaupten, überhaupt nicht aufgeklärt worden zu sein. So weit ich weiß hatte ich einen Zettel darüber bekommen und die Nebenwirkungen stehen ja auch im Beipackzettel. Die mündliche Aufklärung des Arztes war dagegen leider verharmlosend und die Müdigkeit wurde immer mehr auf die Krankheit geschoben.

        Jedenfalls sehe ich eine Eigenverantwortung von Patientinnen/Patienten darin, den Beipackzettel “zu Risiken und Nebenwirkungen” zu lesen. Das macht aber ggf. erst bei einer gewissen Stabilität Sinn.

        #294262
        Anonym

          @Mowa, also kognitive Beeinträchtigungen kann ich mit NL beim besten Willen nicht feststellen. Ich gebe Dir aber recht, dass mein Gefühlsleben etwas schaum-gebremst ist. Aber vergessen wir nicht es geht um ein Filterproblem, ohne NL ist unsere Umweltaufnahme bzw. Reizaufnahme so groß, dass unsere Gehirne mit deren Verarbeitung nicht mehr nachkommen und es zu Fehldeutungen kommt !

          Da hilft keine Psychotherapie und keine Selbstbeobachtung und es geht auch nicht um psychische Probleme, die Funktion unserer Gehirne ist gestört (vielleicht als Ergebnis eines belastenden psych. Problems) ! Durch Stress hat sich der “Treibstoff” unserer Gehirne verändert und das kann man nur mit Chemie wieder ausgleichen. D.h. die Hirnanhangdrüse ist schadhaft und NL gleichen das aus !

          Und noch einmal, es gilt die geringst mögliche NL-Dosis zu finden, da man hier am wenigsten Nebenwirkungen hat ! Deine 3,5 Jahre auf Minimaldosis sagen rein gar nichts aus ! Siehe andere Forenteilnehmer die 10 Jahre ohne NL klar gekommen sind und jetzt wieder voll im psychotischen Erleben sind !

          #294263

          Was mich an NLs am meisten stört @Dopplereffekt, sind nicht die sogenannten Nebenwirkungen von NLs, die (wenn ich mich richtig erinnere) meist körperlich sind, sondern die Wirkung von NLs.

          Ich werde mich und mein Leben nicht wegbetäuben, sofern es mir möglich ist.

          Es ist mir klar, dass es Betroffene gibt, die Schlimmes im Leben erlebt haben und keine bessere Behandlungsmöglichkeiten erhalten, als ihre Nerven betäuben zu lassen.

          #294264

          Deine 3,5 Jahre auf Minimaldosis sagen rein gar nichts aus ! Siehe andere Forenteilnehmer die 10 Jahre ohne NL klar gekommen sind und jetzt wieder voll im psychotischen Erleben sind !

          Bevor ich die einzelnen Dokumentationen darüber nachglesen habe, wie es zur Stabilisierung und zu den Rückfällen gekommen waren, sehe ich null Bezug zu meinen persönlichen Erfahrungen @Ludwig.

          Übrigens gibt es einen entscheidenden Unterschied, passiv stabil zu bleiben und aktiv die geistig-seelische Stabilisierung hervorzurufen.

          Das heißt, 10 Jahre sind nicht gleich 10 Jahre für mich.

          #294265

          Und die Schwarz/Weiß malerei dreht sich dank @Ludwig in einem weiteren öffentlichen Thread im Kreis.
          Nochmal: Es ist schön das du kaum Nebenwirkungen hast und die NL so lange ohne Probleme neben konntest @Ludwig, andere haben aber nicht das Glück und die Nebenwirkungen überwiegen.

          Durch Stress hat sich der „Treibstoff“ unserer Gehirne verändert und das kann man nur mit Chemie wieder ausgleichen. D.h. die Hirnanhangdrüse ist schadhaft und NL gleichen das aus !

          Ferner ist das mal wieder nur eine Meinung von dir, auf dessen Basis du die Sau “ihr müsst euren Pillen schlucken, ohne da weiter zu hinterfragen” mal wieder unter einem anderen Namen durchs Dorf treibst.
          Was jetzt z.B. die Hirnanhangdrüse mit NL zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.
          Wirken NL nicht auf Dopamin, Serotonin und co, also auf die Botenstoffe im Gehirn?

          #294267

          Was mich an NLs am meisten stört @Dopplereffekt, sind nicht die sogenannten Nebenwirkungen von NLs, die (wenn ich mich richtig erinnere) meist körperlich sind, sondern die Wirkung von NLs.

          Ich habe gerade den Aripiprazol-Beipackzettel herausgesucht. Darin steht unter häufige Nebenwirkungen unter anderem: Angstgefühl, Müdigkeit, Schläfrigkeit, Benommenheit, Ermüdung. Unter gelegentlichen Nebenwirkungen steht auch Depression. Das sehe ich nicht als rein körperlich an. Dass die Kognition bei Müdigkeit eingeschränkt ist, ist ja eigentlich auch klar.

          Übrigens gibt es einen entscheidenden Unterschied, passiv stabil zu bleiben und aktiv die geistig-seelische Stabilisierung hervorzurufen. Das heißt, 10 Jahre sind nicht gleich 10 Jahre für mich.

          Ja, genau das sollte unbedingt berücksichtigt werden. In der Verhaltenstherapie wird ja auch immer wieder auf die Aktivität geachtet.

          Wenn wir in 10 oder mehr Jahren Bilanz ziehen, sollte darin natürlich auch vorkommen, was wir aktiv erreicht haben und wie wir uns gefühlt haben.

           

          #294272
          Anonym

            Im Gehirn werden Hormone gebildet: im Hypothalamus und in der Hypophyse. Die beiden Drüsen im Gehirn bilden Steuer-Hormone. Dadurch können sie regeln, wie viele Hormone in den anderen Drüsen gebildet werden. Dies bildet wiederum den “Treibstoff” im Gehirn und das ist eben bei uns defekt. Dagegen hilft nur Chemie und keine wie auch immer gearteten Verhaltensmuster ( weder Psychotherapien noch aktives geistige-seelisches Selbstverhalten ) !

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