Mowa

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  • als Antwort auf: Notizen von Mowa #27732

    Hallo liebe @christine,

    danke für Deine Rückmeldung. Vielleicht gab es etwas Missverständnisse zwischen uns, bzw. ich habe in diesem Forum noch nicht viel über meinen Arbeitsplatz, und insbesondere über meinen Chef und meine Kollegen geschrieben.

    Für mich als Psychose-Erfahrene und mit meinem beruflichen Werdegang hätte es keinen besseren Arbeitsplatz gegeben, da bin ich mir ganz sicher.

    Mein Chef ist mein Diplomvater, und ich habe bei ihm zuerst so ab 2001 als HiWi gejobbt und danach im Sommer 2003 meine Diplomarbeit eingereicht. Für meine Doktorarbeit und meine Postdoc-Stelle usw. war ich in London, und bis ich mein Zweitstudium in 2009 in Freiburg i. Br. aufgenommen habe, hatten wir immer wieder Kontakt (er hatte für mich bei neuen Bewerbungen Empfehlungsschreiben unterschrieben).

    2010 bin ich dann das erste Mal an einer Psychose erkrankt, und ein knappes Jahr später hatte ich ihn angeschrieben, ob er einen Job für mich hätte, da ich eine Psychose hatte. Er hat mich dann zu einem lockeren Gespräch eingeladen und mir auf der Stelle gesagt, er suche jemanden für seine Abteilung, der sich um die Computer kümmere. Nun ich hatte weder Erfahrung noch eine Ahnung von Computern, aber er hat mir den Job trotzdem geschenkt. Und ein Jahr später den Vertrag entfristet, und das im öffentlichen Dienst.

    Leistungsfähig war ich lange nicht, aber so, dass ich die Routineaufgaben nach 1, 2 Jahren einigermaßen zuverlässig erledigen konnte. Eine wesentliche Besserung erlebte ich erst nach dem Absetzen der Neuroleptika in 2016. Und erst ab da hatte ich auch Ideen und Wünsche, wie ich mich für meinen Chef und seine Mitarbeiter einbringen möchte. Schon früher hatte ich zwar sehr viele Freiheiten, aber seitdem ich wieder Freude und Lust bei der Arbeit (und i.a. fürs Leben) empfinde, konnte ich noch mehr selbst entscheiden, was und mit wem ich arbeiten möchte.

    Damit will ich Dir nur erklären, dass es vor allem meine eigenen Prioritäten sind und mich niemand zu irgendetwas zwingt. Sowohl mein Chef als auch der Leiter unserer IT-Gruppe sagen mir sinngemäß, „Mach was Du willst“. Und genau so mache ich das auch. Ich mache das, wovon ich denke, wie ich seiner Abteilung am besten helfen kann. Natürlich könnte jede meiner Aufgaben auch von den anderen Kollegen übernommen werden, und so würde es auch tatsächlich geschehen, falls ich wieder länger ausfallen würde. Und dass ich solche Aufgaben in meine To-Do-Liste aufnehme, die weder wichtig noch dringlich für mich oder für die Anderen wären, das wäre sehr befremdlich. Zumindest sehe ich das selbst nicht so, und niemand sonst schreibt mir meine To-Do-Liste vor…

    Bevor ich im August 2017 für fast ein ganzes Jahr krankgeschrieben wurde, hatte ich geplant, eine Initiative für psychische Gesundheit innerhalb der Organisation zu initiieren. Mein Chef und meine Kollegen hätten mich damals schon und würden heute noch darin unterstützen. Er war auch damit einverstanden, dass ich viel Zeit mit dem Betriebsrat verbringe, um über diese ehrenamtliche Tätigkeit meine eigenen Ideen besser umsetzen zu können. Durch meine Krankschreibung und den darauf folgenden Rückfall ist der Plan erstmal aufs Eis gelegt worden, aber ich weiß, dass ich darauf zurückkommen könnte.

    Insofern kann ich mich wirklich nicht über meine Arbeit beklagen. Trotz meiner Vorerkrankung und meines Rückfalls vor einem Jahr tun mein Chef und seine Mitarbeiter alles, damit ich dranbleiben kann. Von einem solchen unverhofften Geschenk werde ich mich nicht freiwillig trennen, so viel ist mir klar :-)

    LG,

    Mowa

    Edit: Ja, nun lauten die automatisch eingetragenen Schlagwörter im Editor: „Exist to be happy not to impress“. Meinetwegen, warum auch nicht… :scratch:

    als Antwort auf: Cat Content #27713

    als Antwort auf: Cat Content #27701

    Es gibt auch „Elefant, Tiger & Co.“ von MDR… :good:

    als Antwort auf: Cat Content #27700

    als Antwort auf: Cat Content #27691

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #27542

    Zitat Mowa (#27474):

    Dass ich nach dem Feierabend ganz schön erschöpft war, habe ich daran gemerkt, dass ich auf dem kurzen Nachhauseweg (es sind nur 5 Gehminuten) die Umgebung als leicht unwirklich wahrgenommen habe, als wäre mein Hirn nicht richtig im Körper, sondern etwas schwebend.

    Habe noch den Fachbegriff hierzu gefunden: Derealisation/Depersonalisation.

    Zitat Wikipedia „Derealisation“ (Quelle HIER):

    Derealisationserleben leichterer Art sind nicht ungewöhnlich und können beim psychisch Gesunden zum Beispiel in Situationen mit großer emotionaler Beteiligung oder bei ausgeprägter Müdigkeit und Erschöpfungszuständen entstehen.

    Genau, also das hatte ich gestern nach 17 Uhr.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #27474

    Vielen Dank liebe @erdbeere & liebe @Felinor.

    Der Tag ist nun fast geschafft, nur noch chillen und dann rechtzeitig schlafen gehen. Es war schon etwas anstrengend, mein erster Arbeitstag seit einem Monat. Vor allem habe ich vergessen, am Vormittag und auch am Nachmittag jeweils nach 2 Stunden Arbeit eine bewusste Pause einzulegen. Dass ich nach dem Feierabend ganz schön  erschöpft war, habe ich daran gemerkt, dass ich auf dem kurzen Nachhauseweg (es sind nur 5 Gehminuten) die Umgebung als leicht unwirklich wahrgenommen habe, als wäre mein Hirn nicht richtig im Körper, sondern etwas schwebend.

    Zum Glück ist mein Mann dann alleine einkaufen gefahren, ich war einfach zu müde. Dafür habe ich noch für uns gekocht, und vorhin haben wir zusammen und lecker gegessen. Als Nachtisch habe ich 3x Knoppers verdrückt, das musste mal sein – gut, vielleicht war 1x zu viel aber na ja!

    Die Arbeit an sich war gut. Zuerst bin ich meine To-Do-Liste im Tagebuchformat und meine E-Mails der letzten 4 Wochen nochmal überflogen und habe die To-Do-Liste aktualisiert. Dadurch habe ich einen guten Plan, was ich wie in der nächsten Zeit erledigen will.

    Meine Kollegen haben sich auch gefreut, dass es mir wieder gut geht. Auch mein Chef, dem ich heute Morgen diese E-Mail geschickt hatte:

    ***
    Guten Morgen (Chef),

    gut dass ich Dich vorhin persönlich kurz begrüßen konnte. Heute ist mein erster Arbeitstag nach einem Monat Pause. Es geht mir wieder gut, und meine psychotischen Frühwarnsymptome haben sich zum Glück ohne Medikamente zurückgebildet.

    Mein Psychotherapeut hat angestoßen, ob ich nicht eine Erwerbsminderungsrente beantragen möchte. Z.B. könnte ich meine Arbeitszeit auf 80% reduzieren und 20% des Nettogehalts mittels der Erwerbsminderungsrente erhalten. Aber ich möchte zuerst versuchen, bei 100% Arbeitszeit zu bleiben und einfach die Überstunden sein zu lassen, indem ich die Prioritäten strenger setze und meine Arbeitszeit besser strukturiere.

    Leider ist im letzten Monat einiges liegen geblieben, aber ich möchte es nach und nach wieder abarbeiten. Nach (alter Standort) möchte ich weiterhin fahren, eventuell alle zwei Wochen anstatt wöchentlich. Das werde ich dann auch mit (ein Kollege) noch besprechen.

    Vielen Dank und viele Grüße,

    (Mowa)
    ***

    Und dann hat er mir diese Zeilen zurückgeschickt:

    Liebe (Mowa),
    Deine Entwicklung freut mich! Ich wünsche Dir weiterhin alles Gute!
    Herzliche Grüße
    (Chef)
    ***

    Um ehrlich zu sein, ist mir beim Durchlesen dieser Zeilen ein großer Stein vom Herzen gefallen. Ich hatte ja versucht ein Meeting mit ihm einzufädeln, das war im Januar. Da ich seit meiner beruflichen Wiedereingliederung, die ich im Juli letztes Jahr abgeschlossen habe, kein persönliches Gespräch mehr mit ihm geführt habe und er mich ohne Anweisungen einfach machen ließ, war ich mir inzwischen nicht mehr so sicher, ob er immer noch mit meiner Arbeit zufrieden war. Daher habe ich mich sehr gefreut, dass seine Rückmeldung so positiv und unterstützend war :good:

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #27312

    Guten Morgen liebe Leute,

    vielen Dank für Eure aufmerksamen Rückmeldungen :heart:

    Heute ist mein erster Arbeitstag nach einem Monat Pause. Mal schauen, was auf mich so zukommt. Erstmal werde ich alles besonders langsam angehen. Hauptsache, mein Körper & Kopf gewöhnen sich wieder an den festen Rhythmus.

    Jetzt noch etwas Nachrichten schauen (Wettervorhersage ist besonders interessant…), danach duschen usw.

    Allen einen guten Start in die neue Woche wünscht

    Mowa

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #27148

    Vor einem Monat hatte ich mich ja ab dem Dienstag krankgemeldet, zwei Wochen lang. An jenem Dienstag war ich regulär bei meinem Psychotherapeuten (HIER mein Post vom 16. Februar). Eine Woche später hatte ich ihn erneut um einen kurzfristigen Termin gebeten, nachdem meine Symptome sich wieder zu verstärken drohten. Nur leider hatte er keinen Termin mehr in der Woche zu vergeben. Stattdessen habe ich ihn jetzt am vergangenen Montag gesehen, und habe ihm berichtet, wie es mir in den drei Wochen nach unserer letzten Sitzung ergangen war.

    Ich hätte damals natürlich jederzeit auch zu meinem Psychiater gehen können. Tatsächlich hatte ich zwei Male versucht die Praxis telefonisch zu erreichen, aber das Telefon war irgendwie besetzt. Und da ich die Meinung meines Psychiaters ja schon kenne und er mir ganz sicher zur Medi-Einnahme geraten hätte, bin ich im nachhinein froh, dass ich nicht zu ihm hingegangen bin. Ich habe ja zu Hause genug Neuroleptika, und ich hätte sie auch genommen, falls es nicht mehr anders gegangen wäre. Und die Erfahrung zu machen, stark verunsichert zu sein und doch ohne Medis über den Berg zu kommen, das war auch gut und wichtig für mich.

    Jedenfalls hat mir mein Therapeut gesagt, wie beeindruckt er sei, dass ich auf mich so gut aufpasse. Meine Techniken bei Frühwarnsymptomen hat er auch gelobt und beschrieb sie zutreffend als einen Ersatzfilter. Er hat vorgeschlagen, ein Fotos eines um 90° gedrehten Wasserhahns aufzuhängen oder bei Kleidungen (Oberteile, Socken) auf horizontalen Mustern zu achten, um den Effekt der Wasserhahnmethode eventuell zu fördern. Er hat mir auch empfohlen, weiterhin mit Sinnesmodalitäten (akustisch, visuell, haptisch, olfaktorisch usw.) zu arbeiten und modular und mehrgleisig zu handeln, so wie ich das schon getan habe. Von Meditationen riet er ab, wenn ich ihn richtig verstanden habe, dann weil sie freie Fantasien und damit auch Wahn fördern können.

    Ja und die Möglichkeit einer Erwerbsminderungsrente hat er nochmal angesprochen. Zu Hause habe ich mich später dann auch im Internet erkundigt. Es stellte sich heraus, dass ich meine Arbeitszeit auf 80% reduzieren könnte (d.h. beispielsweise 4 Tage die Woche arbeiten), und mittels einer EM-Rente 20% des Nettogehalts erhalten könnte. Damit hätten wir auch keine finanziellen Einbußen. Ich werde das mal mit meinem Psychiater und auch meinem Chef besprechen. Es müsste irgendwie gesichert sein, dass ich dann nach den 3 Jahren Befristung der EM-Rente wieder zur Vollzeit zurückkehren kann. Aber eine Aussicht auf einen freien Tag mehr bei gleichem Gehalt ist natürlich sehr verlockend…

    So, das wär’s dann auch mit meinen Updates für heute. Gestern waren wir recht fleißig und haben viel an den Vorhängen gearbeitet. Heute will ich die Vorhänge fürs Schlafzimmer kürzen, dann hätten wir das auch endlich hinter uns. Etwas aufwendig ist es, aber an einem Tag gut zu schaffen :good: .

    Uns allen noch einen entspannten Sonntag wünsche ich :rose:

    LG,
    Mowa

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #27119

    Sonstige Maßnahmen, die mir bei Frühwarnsymptomen geholfen haben:

    Allgemein:
    – Motivation erhöhen, indem ich mir vor Augen halte, dass ich wieder in der Klinik landen könnte
    – auf die Signale des Körpers achten und diese zur Kenntnis nehmen & gegensteuern
    – etwas tun, wenn es mir gut tut und andernfalls es lassen
    – mich nicht zwingen, d.h. auch keine Inaktivität erzwingen

    Rahmenbedingungen sichern
    – Arzt aufsuchen, krankschreiben lassen
    – Notfallplan für mich und meinen Mann erstellen
    – Chef & Kollegen informieren
    – Termin beim Psychotherapeuten machen & wahrnehmen
    – mit Mutter engmaschig skypen

    Extra freie Zeit
    – zwischen Aktivitäten bewusst Pausen machen
    – wenn’s mir besser geht: Urlaub machen

    Wohltuende Hygiene
    – Körperhygiene (duschen, Zähne putzen usw.)
    – Wäsche waschen
    – Zimmer usw. sauber machen, lüften
    – seelische Hygiene mit Tagebuch-Dokumentation und Psychotherapie
    – Schlaf: natürlichem Bedürfnis nachgeben

    Körperliche Bewegung
    – altbewährte Hantelübungen machen
    – Spazieren gehen
    – auch bei Haushaltsarbeit bewusst den Körper bewegen

    Essen & Trinken
    – auf Coffein verzichten (Kaffee, Grüntee)
    – Wasser trinken
    – lecker und ausgewogen essen, dabei möglichst selbst kochen

    Sinne schützen und verwöhnen
    – Reizabschirmung bzw. mich nur kontrolliert Reizen aussetzen
    – wohltuende Musik hören (meine alten Klassik-CDs)
    – Blumen, knospende Balkonpflanzen beobachten und daran riechen
    – Fotos mit schönen Erinnerungen aufhängen
    – mehr Tiersendungen und weniger/keine Nachrichten schauen
    – Igelbälle vom Drogeriemarkt (dank dem Link von @DiBaDu), dann habe ich auch einen Handschmeicheler aus Holz, den ich mir bei der Arbeitstherapie in der Klinik vor einem Jahr gemacht habe:

    (Fortsetzung folgt)

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #27117

    Liebe @Bernadette, danke und genau, diese Techniken bei Frühwarnsymptomen wollte ich als Nächstes erwähnen. Vermutlich hat jeder so seine eigene Methode, aber mir haben sie vor 3 Wochen geholfen…

    Meine Techniken bei Frühwarnsymptome:
    Ignorieren, was mir im stabilen Zustand gelingt, geht nicht mehr. So tun, als hätte ich ignoriert, hilft auch nicht wirklich.

    (1) Vogelbuchmethode, als sachliches Wahrnehmungsbarometer. Ich betrachte den roten Vogel (Fichtenkreuzschnabel) in unserem Vogelbuch und lasse den Blick des Vogels auf mich wirken. Je psychotischer ich bin, desto emotionaler wirkt er auf mich.

    (2) Wasserhahnmethode bei aktivem Wahrnehmen. Ich stelle mir einen Wasserhahn vor, den ich auf- und zudrehen kann, um Gedanken und Gefühle aus dem Kopf „auszuspülen“. Das Wasser fließt dabei horizontal vor meinen Augen und in meinem Kopf, so getreu dem Motto „da rein, da raus“.

    Diese Methode hilft mir bei eskalierenden Konfliktsituationen. Ich kann dem Gesprächsinhalt folgen, nur ohne sich aufstauende Gedanken und Emotionen. Kurz vorm Schlafen sollte sie nicht mehr angewendet werden. Ich konnte nämlich in zwei Nächten danach lange nicht mehr einschlafen, und der Schlaf war flach und unterbrochen.

    (3) Schildmethode bei passivem Wahrnehmen. Ich stelle mir ein Schild vor meinem Kopf vor, das mich vor ungebetenen Eindringlingen schützt. Dazu nehme ich Reize und Informationen erstmal zur Kenntnis, analysiere und ordne sie ein (woher, warum, gefährlich ja/nein?), und stoße sie wieder aus.

    Die Dauer und Intensität des mentalen Schildes ist dynamisch anzupassen. Hilft mir bei Krankenwagensirenen, Baustellenlärm, Radiosendungen, usw.

    (Fortsetzung folgt)

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #27102

    Guten Morgen liebe Mitlesende,

    es ist Sonntag! Danke liebe @erdbeere für die Nachfrage :heart: . Ich schreibe gerade eine Aktualisierung für meinen Blog:

    Wie es mir im letzten Monat ergangen ist:
    Nach stressigen Wochen und Monaten psychotische Frühwarnsymptome, Neurodermitis-Schübe, Erkältung. Hoffe, ich bin erstmal für die nächsten Monate genug krank gewesen. Ab morgen will ich wieder zur Arbeit zurückkehren und fühle ich mich auch inzwischen wieder fit genug.

    Zitat Freia (#20964):

    Also ich mein – am besten die Symptome wahrnehmen und einordnen als das was sie sind, nämlich Warnzeichen und gar nichts Tolles – und sie ansonsten weitesgehend ignorieren – das scheint mir das Gesündeste?

    Später habe ich nochmal über diesen Satz von Dir nachgedacht, liebe @Freia, und komme erst jetzt dazu ihn zu kommentieren. Es stimmt, dass i.a. Ignorieren die gesunde Reaktion ist. Im stabilen Zustand treffe ich unbewusst oder bewusst Entscheidungen, ob ich auf eine Information/ einen Reiz achten muss/soll/will. Nur im labilen Zustand gelingt mir das nicht mehr, und das ist auch das eigentliche Problem.

    Die beiden mentalen Techniken (Wasserhahn und Schild), die ich ja für mich entdeckt habe, zielen genau auf den defekten/unzureichenden Filter in meinem Kopf. Sie sind mein Versuch, einen extra Filter nachzukonstruieren. D.h. ich nehme die Information/den Reiz bewusst zur Kenntnis, analysiere und ordne sie/ihn bewusst ein, und weise sie/ihn wieder von mir bewusst ab.

    Sie funktionieren aber nur so lange, bis die Symptome nicht überhandnehmen. Dann hilft nur noch Rückzug und Reizabschirmung. Aber auch das merke ich selbst, ob ich überfordert bin und mich zurückziehen muss. Was ich auch in zwei Nächten gemerkt habe, als ich diese Techniken unmittelbar vorm Schlafen angewendet habe: Ich konnte nicht mehr einschlafen! Als ich irgendwann doch eingeschlafen bin, war der Schlaf flach und mit mehrfachem Aufwachen, also nicht erholsam. Da muss ich drauf achten und Nachtruhe möglichst Nachtruhe sein lassen…

    (Fortsetzung folgt)

    • Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 7 Monate von Mowa geändert.
    • Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 7 Monate von Mowa geändert.
    als Antwort auf: Notizen von Mowa #26776

    Zitat Mowa (#26137):

    Warabigami in Okinawa-Sprache, der Text wurde von der Sängerin in diesem Video (Misako Koja) geschrieben, und ihr Mann, der Keyboard-Spieler, hat die Melodie komponiert. Mit japanischen Untertiteln (ohne sie würde ich nur einige Wörter verstehen).

    Ja, und hier habe ich mal das Lied (Video HIER) übersetzt:

    童神 – 天の子守唄 (1997)
    Warabigami – Ten no komoriuta
    Kindgott – Himmels Wiegenlied (1997)
    Text: Masako Koja / Komposition: Kazuya Sahara

    1.
    天(てぃん)からの恵み 受けてぃ此(こ)ぬ世界(しげ)に
    Tin kara no megumi uke ti konu shige ni
    Segen des Himmels empfangend wurdest Du in diese Welt

    生まりたる産子(なしぐあ) 我身(わみ)ぬむい育(すだ)てぃ
    Umari taru nashigua wami numui sudati
    geboren mein Kind lasse mich Dich beschützen und aufziehen

    イラヨーヘイ イラヨーホイ
    ira-yoo-hei ira-yoo-hoi
    (ira-yoo-hei ira-yoo-hoi)

    イラヨー 愛(かな)し思産子(うみなしぐわ)
    ira-yoo kanashi uminashigua
    (ira-yoo) mein geliebtes Kind

    泣くなよーや ヘイヨー ヘイヨー
    Nakuna yoo ya hei-yoo hei-yoo
    Weine nicht (hei-yoo hei-yoo)

    太陽(ていだ)ぬ光受きてぃ
    Tida nu hikari ukiti
    Fange das Licht der Sonne auf

    ゆーいりよーや ヘイヨー ヘイヨー
    Yuuiri yooya hei-yoo heiyoo
    Hab einen starken Kern (hei-yoo hei-yoo)

    まさ勝さあてぃ給(たぼ)り
    Masasa ati tabori
    Und werde groß, unversehrt

    2.
    夏ぬ節(しち)来りば 涼風(しだかじ)ゆ送(うく)てぃ
    Nachi nu shichi kuriba shidakaji yu ukuti
    Wenn der Sommer kommt, sende ich Dir eine kühle Brise

    冬ぬ節来りば 懐(ふちゅくる)に抱(だ)ちょてぃ
    Fuyu nu shichi kuriba fuchukuru ni dachoti
    Wenn der Winter kommt, trage ich Dich an meiner Brust

    イラヨーヘイ イラヨーホイ
    irayoo-hei irayoo-hoi
    (ira-yoo-hei ira-yoo-hoi)

    イラヨー 愛(かな)し思産子(うみなしぐわ)
    ira-yoo kanashi uminashigua
    (ira-yoo) mein geliebtes Kind

    泣くなよーや ヘイヨー ヘイヨー
    Nakuna yoo ya hei-yoo hei-yoo
    Weine nicht (hei-yoo hei-yoo)

    月ぬ光受きてぃ
    Tsuki nu hikari ukiti
    Fange das Licht des Mondes auf

    ゆーいりよーや ヘイヨー ヘイヨー
    Yuuiri yoo ya hei-yoo hei-yoo
    Hab einen starken Kern (hei-yoo hei-yoo)

    大人(うふっちゅ)なてぃ給(たぼ)り
    ufucchu nati tabori
    und wachse heran

    • Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 7 Monate von Mowa geändert.
    als Antwort auf: Alles liebe zum Frauentag!!! #26728

    Danke @NuJu. 100 Jahre Frauenwahlrecht, hurra! Vielleicht darf ich ja irgendwann auch mal wählen in Deutschland…  :rose:

    als Antwort auf: Rauchen – mein ewiges Problem #26499

    Hallo @CH281286,

    einerseits regt Nicotin unabhängig von Medis eine Steigerung der Dopamin-Produktion an, macht wach und aufmerksam (und bei Entzug entstehen dann Unruhen, Gereiztheit, Unkonzentriertheit. Quelle HIER). Andererseits, wenn man bestimmte Arzneimittel (darunter mehrere Psychopharmaka, Coffein, Paracetamol usw., siehe Tabelle 1 und 2 HIER) einnimmt und Tabakrauch einatmet, kann der Tabakrauch einen Einfluss auf den Plasmaspiegel haben.

    Somit kann die Wirkung der Neuroleptika mit Nicotin, Tabakrauch, Kaffee, Betäubungsmittel usw. teilweise unterdrückt bzw. reduziert werden.

    Zitat pharmazeutische-zeitung.de (Quelle HIER):

    Die CYP-Induktion durch Rauchen hat hohe Relevanz für die Therapie mit Psychopharmaka. Denn die Wahrscheinlichkeit, Raucher zu sein, ist bei Schizophrenie-Patienten mindestens doppelt bis dreimal so hoch wie in der übrigen Bevölkerung (9). Da sich Nicotin vermutlich günstig auf die durch die Krankheit beeinträchtigte Kogni­tion und Konzentration auswirkt, werden derzeit sogar Nicotinrezeptor-Agonisten als mögliche Therapeutika bei Schizophrenie untersucht. Vielleicht ist der Griff zur Zigarette für manchen ­Patienten ja auch eine Form der Selbstbehandlung.

    Für mich war das Schlimmste an Nicotin auch die Abhängigkeit (daher finde ich es schlimm, wie früher typische Zigaretten-Werbungen übermäßige Freiheiten suggerierten). Zum Glück konnte ich vor meiner Erkrankung noch rechtzeitig aufhören. Wenn @Hirnsehprogramm mit seinen Psychosen und Medis den Willen aufbringen konnte aufzuhören, dann ist das eine ermutigende Sache. Ich weiß nicht, ob ich das an seiner Stelle so schnell bzw. überhaupt geschafft hätte.

    LG,
    Mowa

    Edit: Achso das obige Zitat würde ich noch unbedingt ergänzen wollen, dass gerade auch durch die Medis und nicht nur durch die Krankheit, die Kognition und Konzentration usw. beeinträchtigt werden können.

    • Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 7 Monate von Mowa geändert.
    • Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 7 Monate von Mowa geändert.
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