Warum feiern Atheisten Weihnachten?

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  • Dieses Thema hat 21 Antworten und 8 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 5 Jahre, 4 Monate von Anonym.
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  • #10677

    Protestantismus und Kapitalismus passen sehr gut zusammen, braucht man nur Max Weber lesen.

    #10678
    Anonym

      Auch Atheisten mögen mal so Tage im Jahr, wo man nett beisammen sein kann und sich Geschenke machen, einander damit würdigen usw. Sowas kann man auch mögen, wenn man sich nicht für Religion oder Spiritualität interessiert. In Asien z.B. wurde der Brauch auch übernommen, auch von vielen Menschen die das Christentum kaum kennen.

      Manche Leute gehen ja auch feiern, und freuen sich dann z.B. auf die Atmosphäre unter Leuten zu sein, denen familiäres usw. nicht so wichtig sind.

      Ist doch gut so. Ich finde Weihnachten ist ein positives Fest (ausser dem Konsumaspekt und dem Mitmachzwang, dem viele unterliegen). Das liegt mit Sicherheit auch mit an Jesus’ Message. So haben dank ihm auch Ungläubige die Chance, an diesem Tag gut zueinander zu sein.

      P.S.: So ist Jesus’ Geburtstag ein klein bisschen wie der Geburtstag aller Leute gleichzeitig bzw wird so begangen. Den Gedanken finde ich grade ziemlich cool.

      #10732

      Mir kommt es eher umgekehrt vor, nämlich dass Politik mißbraucht wird als Religion. Die Menschen glauben an die „Menschenrechte“ oder an „Demokratie“ und halten es für das Höchste. Ich denke das ist krank und erzeugt eben dann solche Reaktionen wie radikalen Fundamentalismus.

      Politik und Religion sind zwei unterschiedliche Paar Schuhe meiner Meinung nach und ich persönlich bin – selbst als gläubige Christin – für eine deutliche Trennung beider Fraktionen. Dass dies nicht der Fall ist, ist in meinen Augen der Kern des fundamentalen Extremismus. Sowohl Politik, als auch Religionen, haben ihre Daseinsberechtigung, das würde ich ganz äquibrilistisch sehen. Die Idee der Menschenrechte finde ich also auch nicht verkehrt. Sie hat eine große Schnittmenge aus Religionen und Politik und gilt daher als ein gemeinsames Ziel. Es hapert nur leider an deren globalen Umsetzung.

      Die aufgeklärten Atheisten halten sich für die Speerspitze der Menschheit, für die Gründer einer neuen (humanistischen) Ethik. Diese ist aber für sich selbst nicht lebensfähig und basiert auf der Ausbeutung von ärmeren Staaten und Nationen

      Gerade, weil ärmere Staaten ausgebeutet werden, gibt es der Strömung der humanen Ethik ihren Antrieb. Hier sehe ich also einen kausalen Zusammenhang. Außerderm ist jede Strömung – jede Religion, jede Form der Politik, jede Weltanschauung – darauf bedacht, sich selbst durchzusetzen oder zumindest in Frieden existieren zu können.
      Ein Ziel der Weltpolitik sollte es sein, dass alle Fraktionen nebeneinander existieren können – und das friedlich. Für Extremismus ist hier jedoch kein Platz. Auch hier würde ich also ein wenig mehr Äquibrilismus an den Tag legen.


      “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

      #10770

      Seit der Erkrankung habe auch ich den Glauben an eine göttliche Kraft verloren und keine Beziehung mehr dazu.
      Aus Tradition wird in meiner Familie Weihnachten gefeiert und auch in der Familie meines Freundes. Es ist Bestandteil unserer Kultur.

      #10782

      Zitat Lightness:

      Warum feiern Atheisten Weihnachten?

      Die Frage habe ich als “Warum feiern Nicht-Christen Weihnachten?” verstanden. Es gibt ja auch (Gott-)Gläubige Nicht-Christen. Ja, für mich ist Weihnachten auch ein (ursprünglich) abendländisher Brauch / Tradition mit kulturellem Wert.

      Austausch und Anpassung sind wichtige Überlebensstrategien. Ich denke, dass das Christentum auch längst ausgestorben wäre, wenn es gar nicht austauschbereit und anpassungsfähig gewesen wäre.

      • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 5 Monate von Mowa.
      #10889

      Als Atheist “feiere” ich Weihnachten, weil der Rest meiner Familie katholisch ist und somit Weihnachten feiert. Aber ich nutze einfach die freie Zeit über Weihnachten, um mit meiner Familie ein gutes Essen zu geniessen, mehr ist das nicht (ich wohne von meiner restlichen Familie entfernt und sehe sie nur so alle paar Monate). Ich gehe nicht an Heiligabend in die Kirche, ich singe keine Weihnachtslieder und Geschenke habe ich bis jetzt nur an meine kleinen Neffen&Nichten geschenkt und dieses Jahr gibt es überhaupt nichts. Meine Feier an Weihnachten besteht also aus einem einzigen Familienessen.

      Das die soziale Markwirtschaft mit dem christlichen Glauben zusammenhängt, stimmt so nicht. Die sozialen Errungenschaften gehen auf die Sozialisten_Innen und Sozialdemokraten_Innen zurück und Marx hat ja geschrieben, dass Religion “das Opium des Volkes” sei. Traditionell sind Sozialisten_Innen meist Agnostiker_Innen/Atheisten_Innen und somit hat die soziale Marktwirtschaft nichts mit dem christlichen Glauben zu tun.

      #11390
      Anonym

        Die sozialen Errungenschaften gehen auf die Sozialisten_Innen und Sozialdemokraten_Innen zurück und Marx hat ja geschrieben, dass Religion „das Opium des Volkes“ sei. Traditionell sind Sozialisten_Innen meist Agnostiker_Innen/Atheisten_Innen und somit hat die soziale Marktwirtschaft nichts mit dem christlichen Glauben zu tun.

        Das stimmt so auch nicht. Ich habe mich mal auf Wiki schlau gemacht und herausgefunden dass

        Als weiterer wichtiger Einfluss auf die Konzeption der Sozialen Marktwirtschaft kann die katholische Soziallehre beziehungsweise allgemeiner die christliche Sozialethik gesehen werden. Deren Rezeption lässt sich insbesondere bei Müller-Armack, Röpke und Rüstow feststellen. Dies gilt etwa hinsichtlich der anthropologischen Grundlegung, wo der Einfluss der christlichen Soziallehre dazu führt, dass neben das individualistische liberale Menschenbild das Bild des sozial gebundenen Menschen tritt.[94] Die Soziale Marktwirtschaft ist indirekt durch die „protestantische Tiefengrammatik des Ordoliberalismus“ (Jähnichen) beeinflusst.[95] In das Konzept der Sozialen Marktwirtschaft flossen zudem Vorarbeiten des Freiburger Kreises ein, an dem neben Erwin von Beckerath, Walter Eucken und Franz Böhm auch Mitglieder der Bekennenden Kirche wie Helmut Thielicke und – bei Gelegenheit – Dietrich Bonhoeffer teilgenommen hatten.[96]

        Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Soziale_Marktwirtschaft#Theoretische_Grundlagen

        Die Sozialdemokraten haben sich sogar lange Zeit gegen den Begriff “Soziale Marktwirtschaft” gewehrt und haben ihn erst in den 1990er Jahren in ihr Parteiprogramm aufgenommen.

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