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Ich kann dir bezüglich deiner ursprünglichen Frage leider nicht weiterhelfen.
Vielleicht kannst du dir aber selbst vornehmen, in eine Klinik oder Tagesklinik zu gehen, wenn es nicht mehr anders geht. Ich hatte genug Leidensdruck, um freiwillig in eine Tagesklinik zu gehen.
15/08/2021 um 15:10 Uhr als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #172337oh okay , dann meinst du , es ist auch bei mir quatsch , das mein Medikament risperidon nicht mehr gegen Schizophrenie wirkt?
Ich möchte dazu keine definitive Aussage treffen oder dir gar zu etwas raten. Hauptsächlich möchte ich hier eigentlich meine eigenen Erfahrungen schildern.
15/08/2021 um 10:00 Uhr als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #172300So wie ich mitbekommen habe, gibt es ja kaum Studien und Daten im Niedrigdosisbereich, und wenn Deine Psychiaterin vorrangig sich mit der offiziellen Leitlinie zur Behandlung von Schizophrenie befasst hat, dann wird sie kaum etwas über Niedrigdosierung wissen, denke ich
Ja, das kann gut sein. Ich habe gerade nochmal in der Reduktionsbroschüre der DGSP geblättert und sogar dort steht für die Dosis der fast maximalen Wirksamkeit 10mg Aripiprazol.
Ich habe irgendwo Mal gehört, das aripiprazol nur ab 7,5 MG Antipsychotisch wirken soll
Das möchte ich auch bezweifeln und zwar vor allem aufgrund der Erfahrungen von Mowa. Da ich bisher zum Glück mit meiner Reduktion keine psychotischen Symptome entwickelt habe, kann ich auch nicht sagen, wo meine „minimale wirksame Dosis“ liegen sollte. Ich denke aber, dass so eine Dosis ohnehin individuell sein müsste, weil die eigene Konstitution und das eigene Leben entscheidend sind. Es soll auch schwierig sein, „den letzten Krümel“ abzusetzen. Dazu gibt es ein Kapitel in dem Buch „Medikamentenreduktion und Genesung von Psychosen“. Jedenfalls vermute ich, dass auch sehr kleine Dosen noch eine Wirkung haben.
14/08/2021 um 10:04 Uhr als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #172143Mowa wrote: Für Aripiprazol ist die Dosis von 2 mg fast so wirksam wie 10-30 mg. durch meine aktuelle persönliche Erfahrung stützen
Ich hatte darüber mit meiner Psychiaterin gesprochen und sie war nicht der Meinung.
Ich wollte hier mal von meiner eigenen aktuellen Erfahrung sprechen, um eine Schattenseite des Reduzierens und damit des Ermittelns der niedrigst möglichen Dosis (von einer höheren Dosis ausgehend) aufzuzeigen.
Gerade habe ich, vermutlich durch das Reduzieren von 2,5mg auf 2,0mg Aripiprazol, eine gewisse mentale und körperliche Unruhe, die man vielleicht als Akathisie bezeichnen könnte. Dazu kommen bei den Reduktionsschritten aktive, teils schlechte Träume, die aber nur in den ersten Wochen nach der Reduktion auftreten.
Ich will nicht sagen, dass es grundsätzlich schlecht ist, vorsichtig seine Psychopharmaka zu reduzieren, aber es kann ein hartes Brot sein.
Ich hab halt die Erfahrung gemacht, dass zwischenmenschliche und persönliche Probleme erst aus der Krankheit heraus entstehen, also aus seelischem Ungleichgewicht.
Ich kenne es umgekehrt. Dass die Krankheit wiederum neue Probleme erzeugt ist aber auch klar.
Dass die Ursachen für „psychotische Symptome“ biologisch sein können, kann ich mir auch vorstellen. Es gibt auch Beispiele, wo das recht klar ist, wie bei einem Tumor.
Tatsächlich ist es eben sehr schwierig darüber allgemeine Aussagen zu treffen, aber man kann vielleicht Perspektiven austauschen und damit einen für sich passenden Narrativ entwickeln, der einem einen angemessenen Umgang mit der Situation und dem Erlebten erlaubt.
Das bringt es ganz gut auf den Punkt, finde ich. Letztlich webt man ja auch körperliche Erkrankungen in seine Geschichte ein. Auch das sollte möglichst in einer guten Weise geschehen. Mir drängt sich hier auch wieder das Wort Empowerment auf.
Grundsätzlich hilft es eben auf das zu schauen, was trotzdem möglich ist und nicht nur auf die Einschränkungen.
Soll ich eimen Thread dazu aufmachen? Wie seht ihr das? Oder wurde nun alles schon gesagt?
@yvonneee Von mir aus kannst du einen neuen Thread aufmachen, wenn du meinst, dass es dir oder anderen helfen könnte. Ich kann nicht vorhersagen, ob es darauf dann noch größere Resonanz gibt, da hier schon einiges gesagt wurde.Das Absetzen oder Reduzieren ist ein Thema für sich. Minischritte finde ich dabei auch gut. Wichtig wäre mir aber auch, dass Patienten über die Problematik dabei überhaupt aufgeklärt werden.
Hab oben was füreinen weiteren Thread zum 2. Thema gelesen, weiß es jz aber nimmer.
@yvonneee Ich hatte nur überlegt, ob es besser gewesen wäre einen Extra-Thread zu „Hyper-Meaning“ aufzumachen. Diesen zweiten Thread, den du suchst, gibt es nicht.Hm, als ich ihn ein zwei Jahre später darauf angesprochen habe, hat er das nicht mehr so gesehen, konnte sich nicht mehr erinnern.
Ich hatte auch das Gefühl, dass es den Psychiatern sehr wichtig ist, dass man die Medikamente erstmal nimmt. Die Komplikationen des Absetzens werden einem zu Anfang leider eher nicht klargemacht.
Psychiatrien und Psychiater können dabei helfen, dass wir mit minimalen medikamentösen Behandlungen mit uns selbst und mit unseren Problemen und Konflikten leben lernen.
So sollte es sein.
Wie gesagt die Fragestellung ist: “Was kann ICH tun, damit ich weniger Schwierigkeiten mit meiner psychischen Konstitution bekomme?”
Man steht aber nicht allein. Die Umgebung bestimmt in großem Maße das eigene Leben. In einer guten Umgebung kann man sich wieder erholen. Von außen können weiterhin gute Anregungen kommen, dass eigene Leben zu überdenken und sich zu ändern.
Ich denke eher die Gesundheit ist nicht ein Resultat sondern eine Voraussetzung für eine gelingende Partnerschaft.
Ich denke, Gesundheit ist gut für eine Partnerschaft, aber eine Partnerschaft kann auch gut für die Gesundheit sein. Dazu kenne ich einige Beispiele, auch hier aus dem Forum.
Leider sind wir etwas vom Thema abgekommen. Vielleicht hätte ich doch einen extra Thread aufmachen sollen. Anderseits passt der Begriff „Hyper-Meaning“, der mich fasziniert, so gut zur Aussage „Schizophrenie gibt es nicht“.
wenn man sich auf einen Menschen stützt, wird dieser schnell überlastet und überfordert.
Ja, das kann passieren und eine Partnerschaft sollte natürlich auf Gegenseitigkeit beruhen. Ich denke aber doch, dass eine Partnerschaft zu einem gesünderen Leben beitragen kann. Meine Aussage der Rettung war allerdings wohl überzogen, danke für den Denkanstoß!
Auch aus diesem Grund braucht man eine andere Stütze, wie z.B. eine aus Tradition und Routine entstandene Stabilität, wie z.B. den festen Wochenrythmus, oder den Jahresrythmus mit den religiösen Feiertagen, die das Leben strukturieren und damit auch Halt geben.
Struktur ist neben sozialem Halt sicher wichtig für uns. Du hattest an anderer Stelle auch von dem wichtigen wöchentlichen Ruhetag gesprochen. Ich denke Ruhephasen sind vor allem auch wichtig, um eine Überforderung der eigenen Leistungsfähigkeit zu verhindern.
Sicher muss man viele Faktoren für eine psychische Erkrankung betrachten daher ist ein einzelnes „dies und das hätte mich gerettet“ vielleicht grundsätzlich falsch. Es sind wohl eher mehrere Sachen, die schiefliefen.
Ich denke, du willst ganz kurz gesagt darauf hinaus, dass bewährte Werte, vor Psychosen schützen, dass diese aber beispielsweise in Paris leicht im Individualismus untergehen.
Zumindest finde ich mittlerweile auch, dass man ein soziales Netz braucht. Das kann in der Familie, in Gemeinden, Vereinen oder sonstwie entstehen. Der Punkt ist nur, dass man alleine auf die Dauer nicht klarkommen wird.
Ich wurde auch gefragt, warum ich denn keine Partnerin hätte. Vielleicht hätte mich das gerettet.
@nichtraucher
Ich habe deinen Beitrag gelesen und finde erstmal, dass er sich diffenziert und nicht zu rigide liest. Ich versuche es Mal mit einer Antwort.
Eine gewisse Skepsis ist vielleicht angebracht. Dieses „try molecules“, was er in Bezug auf das Einnehmen von Medikamenten sagt, ist vielleicht etwas zu locker, wenn man schwere Fälle betrachtet. Ich tue mir etwas schwer zu sagen, dass es mit Sicherheit keine Fehlfunktion im Gehirn ist. Der Punkt bei dem ich mitgehe ist aber der, dass offensichtlich nicht bekannt ist, was genau im Gehirn schiefläuft und die Medikamente anscheinend nicht genau das Problem beheben. Am Ende kommt das auf dasselbe hinaus. Ich kann es hier nicht so gut wiedergeben, aber ich meine damit unter anderem Empowerment und das Finden neuer besserer Wege.
Ich habe mich dem gefügt, auch weil die Medikamente mir dermaßen auf die Fresse gegeben haben, dass ich einfach nicht mehr für mich einstehen konnte.
Diese gewisse Schwäche im Einstehen für sich selbst kann sicher Probleme erzeugen und ist der Heilung hinderlich. Dass das als Nebenwirkung der Neuroleptika auftritt wird, denke ich, viel zu wenig beachtet.
Bei deinem Trial-and-Error-Absatz musste ich an das Beispiel von Jim van Os über die Niederlande und Italien denken (könnte aus einer anderen Podcast-Folge mit ihm sein). Anscheinend ist es so, dass Italien weniger Geld für geistige Gesundheit ausgibt, es den Leuten in einigen Faktoren aber doch besser geht, weil vielleicht der Familienzusammenhalt besser ist oder andere kulturelle Unterschiede helfen. Allgemein könnte ein besserer sozialer Zusammenhalt hilfreich sein, denke ich. Das ist es letztlich, was mir gefehlt hat.
Ich weiß nicht, ob das mit dem „weniger Fehler machen“ so gut funktionieren kann. Es gibt und gab, soweit ich weiß, in allen Kulturen und Zeiten psychisch Erkrankte. Um weniger Fehler zu machen, müsste man besser wissen, wie es richtig geht und das ist in komplexen Zusammenhängen nicht einfach. Das Leben und die dazugehörigen zwischenmenschlichen Beziehungen sind aber komplex.
@nichtraucher Ja, das müsste sie sein. Ich wusste nicht das Mad in America auch eine eigene Seite hat.
Ich habe gestern eine Podcast-Folge von Mad in America gehört, in der Jim van Os die Bezeichnung „Hyper-Meaning“ vorgeschlagen hat, also so etwas wie Über-Bedeutungssyndrom. Er argumentiert, dass die Leute damit mehr anfangen könnten und die Erkrankung eher nachempfinden könnten. Schließlich hat wohl jeder mal zuviel Bedeutung in zufälligen Ereignissen gesehen. Dazu kommt eben noch die Spektrumsidee, die Abstufungen der Diagnose erlaubt. Letztlich denke ich, dass dadurch die Diagnose Betroffene und Nichtbetroffene nicht mehr so umhauen würde und zu einem besseren Verständnis beigetragen würde.
Ich nehme kein Dominal und kann daher auch nichts dazu sagen.
@survivor Ich habe CDB nicht ausprobiert und werde das wahrscheinlich auch nicht tun. Ich habe lediglich auf die Nebenwirkungen auf der Wikipediaseite verwiesen. Zu deinem hier beworbenen Medikament gibt es doch bestimmt auch eine Packungsbeilage, in der die Nebenwirkungen stehen.
@nichtraucher Danke für deinen Erfahrungsbericht. Er bestätigt mich in meiner skeptischen Haltung.
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