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Kein Problem @metal . So konnte ich den Unterschied zwischen abruptem Absetzen und langsamem, schrittweisem Reduzieren sogar noch besser deutlich machen.
Ich bin immer auf die Schnauze geflogen mit der Absetzerei!
Ich würde meinen langsamen, schrittweisen Reduktionsweg auch nicht als „Absetzerei“ bezeichnen und sehe einen ziemlichen Unterschied zu einem abrupten Absetzen.
habe in meinen ersten 19 Jahren immer einmal wieder ganz kurzzeitig (ein paar Tage) mit meinem Therapeuten abgebrochen, ging mir immer gleich besser aber dann merkte ich schon das die Psychose noch da war !
Bitteschön @ludwig ! Auch hier ist meine Vermutung als Laie (ich bin kein Arzt oder Psychologe), dass es vielleicht auch am plötzlichen Abbruch der Medikation lag und dass dein das Gehirn damit nicht klargekommen ist. Es gibt Ärzte/ Ärztinnen, die darauf eingehen, eine langsame Reduktion zu versuchen. Leider muss man so einen Arzt/ so eine Ärztin ggf. erstmal finden
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Edit: Ich vermute auch, dass es nach 19 Jahren schwieriger ist, noch etwas zu verändern, als nach nur wenigen Jahren.
06/10/2022 um 13:02 Uhr als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #242378Ich nehme jetzt seit einigen Wochen keine Neuroleptika mehr. Meine Psychiaterin ist damit einverstanden. Es war ein langer Weg bis hierhin. Im Wesentlichen habe ich schrittweise über zwei Jahre langsam reduziert. Jetzt ist es so als wäre eine Blockade im Kopf weggenommen. Ich habe zwar leider noch öfters Schlafstörungen, kann aber, wenn ich mal gut geschlafen habe, wieder in guter Geschwindigkeit Romane lesen. Ich möchte nochmal betonen, dass das meine persönliche Erfahrung ist. Bei anderen hier im Forum wirken die Neuroleptika offensichtlich anders, so dass sie mit Neuroleptika gut leben können. Ich denke außerdem, dass die Begleitung durch einen guten Psychiater/ eine gute Psychiaterin sehr wichtig ist.
Dann zitiere ich mich auch mal selbst
Im Moment geht es mir ohne Neuroleptika gut. Als Notfallmedikament könnte ich auf Quetiapin zurückgreifen, wovon ich noch etwas habe. Von Schlafstörungen würde ich eher nicht mehr sprechen, obwohl mein Schlaf öfter unterbrochen ist. Dann kann ich aber gut wieder einschlafen. Ich kann mittlerweile insgesamt mehr machen, als mit den Neuroleptika. Bezüglich meiner Belastbarkeit bin ich allerdings noch vorsichtig. Ab und zu brauche ich nämlich auch mal größere Pausen, um gedanklich wieder runterzukommen. Ich kann allerdings ganz gut abschätzen, wann ich diese Pausen brauche.
@Ludwig Ich habe mehr Antrieb, seit ich die Neuroleptika ganz langsam, schrittweise über etwa zwei Jahre reduziert und dann abgesetzt habe. Das habe ich in ständiger Absprache mit meiner Psychiaterin gemacht und setzte eine gute Stabilität und viel Geduld voraus. Die Lebensumstände waren dabei auch eher günstig. Ich denke leider, dass das nicht für alle, die Neuroleptika nehmen, funktionieren kann. Ich sehe es allerdings skeptisch, Neuroleptika zur Antriebssteigerung verwenden zu wollen.
Einiges an Infos findet sich auch in @Mowa s NL-Dosis Thread, hier mein Post Ende letzten Jahres (Link).
Obwohl… Eigentlich schmeckt er mir nicht mehr so gut, seit ich ihn nur noch schwarz und ohne Zucker trinke.
Ich trinke Kaffee auch ohne Zucker, aber mit etwas Milch. Das macht den Kaffee auch milder.
Also ich trinke gerade wenig Kaffee und eher grünen Tee. Ein kompletter Koffeinverzicht fiele mir aber schwer.
Ich gehe gerade auch bewusster mit Koffein um und merke auch, dass ich schlechter schlafen kann, wenn ich zu spät noch Kaffee trinke. Im Moment trinke ich auch eher grünen Tee. Der hat zwar im Prinzip auch Koffein, jedoch weniger und es wirkt langsamer. Bei zu wenig Koffein bekomme ich etwas Kopfschmerzen. Das sind dann wohl Entzugserscheinungen… Wenn ich ohnehin schon aufgedreht oder nervös bin, bin ich bei Kaffee noch vorsichtiger.
@metal Natürlich kannst du auch mitschreiben und ich habe hier nichts davon gesehen, dass dir jemand in deine individuelle Dosierung reinquatscht. Mich stört es aber, wenn behauptet wird, dass niedrige Dosierungen ganz allgemein nicht wirken würden.
Schau ich habe mich auch hinreißen lassen und mein Psychiater in der Klinik war voller Begeisterung, dass ich reduzieren will. 10 mg in drei Wochen und dann kam der ganze Rattenschwanz mit vermehrt Stimmen hören, Misstrauen und der „klassischen“ Positivsymptomatik.
Vielleicht war das auch einfach nur zu schnell. Ich meine, du hattest aber vor dem Auftreten von Positivsymptomen auch von mehr Antrieb und Gedankenfreiheit geschrieben. Daher müsstest du doch eigentlich auch die Vorteile einer möglichst niedrige Dosierung sehen…
Er sagte auch beispielsweise, was ich im nachhinein der absolute Gipfel fand, dass wenn ich den Alkohol weglasse, ich mit Sicherheit keine Neuroleptika mehr brauche
Solch einen Unsinn habe ich noch nie gehört! Zwei Pastis in der Woche. Ich rede nicht von Komasaufen, sondern genüsslich zwei Pastis zu trinken.
Die Sicherheit deines Psychiaters erstaunt mich auch. Allerdings denke ich auch, dass man alles, was das Gehirn beeinflusst, berücksichtigen sollte. Dazu gehören für mich auch Koffein, Alkohol und Nikotin.
Nicht alles muss ich meiner erhöhten Stressanfälligkeit zuschreiben, wenn ich mal starke Gedanken und Gefühle habe.
Genau, ich finde man sollte vorsichtig damit sein, was man als „krank“ bezeichnet. Starke Gedanken und Gefühle hat wohl jeder mal. Außerdem machen Abweichungen von der Normalität ja gerade das Individuelle aus. Wenn es wirklich „selbst- oder fremdgefährdend“ wird, besteht natürlich Handlungsbedarf.
Wenn ich bei ihr lese, ist da jedenfalls des Öfteren noch reichlich Dampf drauf. So was kann auch ein Symptom sein.
Ich denke, man braucht auch etwas Dampf um vorwärts zu kommen. Die Pathologisierung dessen finde ich problematisch. Die Dämpfung durch Neuroleptika sollte das nötige Maß nicht überschreiten, da sie eben auch einschränken kann.
@metal Dass dir die Zusammenarbeit mit dem Antipsychiatrieverlag nicht gefällt, rechtfertigt meiner Meinung nach nicht die pauschale Ablehnung anderer Engagements für eine bessere Behandlung psychisch kranker. Was ist denn ein „normaler Psychiater“?
@molly Wenn du tatsächlich mal in diesem Thread gelesen hast, verstehe ich deine pauschalen Aussagen noch weniger. Oder schließt du einfach von deinen eigenen Erfahrungen auf alle anderen?
Ganz allgemein müsste doch klar sein, dass jeder Mensch anders ist und dass Therapien darauf Rücksicht nehmen sollten. Das schließt natürlich die Art und Dosis von Medikamenten ein.
Ich beziehe das auch auf eigene Erfahrungen mit Abilify
@molly Das wurde in deinem ersten Post zu den 1mg Aripiprazol leider nicht deutlich und die Pauschalität deiner Aussagen stört mich ebenfalls. @mowa hat zu ihrer eigenen Erfahrung bezüglich der Wirksamkeit geringer Aripiprazoldosen schon einiges geschrieben. Vielleicht kannst du dir das ja Mal ansehen…@admin450 Tatsächlich konnte ich nach etwa dreijähriger ärztlich begleiteter Reduktionsphase komplett absetzen und habe jetzt nur noch 25mg-Quetiapintabletten als Bedarfsmedikation. Selbst diese brauche ich aktuell nicht, was ich darauf zurückführe, dass ich mir spätestens dann etwas Ruhe gönne, wenn ich Warnsignale merke. Dann versuche ich das, was ich gerade mache, abzuschließen und mache Pause. Allerdings denke ich, dass ich auch nicht gut ins Diagnoseraster passe, da ich beispielsweise keine Wahnüberzeugung habe und hatte. Trotzdem hatte ich teils die Höchstdosis von 30mg Aripiprazol täglich und zwar nicht gegen Positivsymptome, sondern wegen einer angeblich antriebssteigernden Wirkung. Auf mich hatte es den Effekt, dass ich dann ständig müde war. Auch die Antidepressiva, die mir verschrieben wurden haben mich gefühlt eher noch müder gemacht.
@angora Das ist gut, solange die Behandelnden darauf Rücksicht nehmen. Ich wäre mittlerweile auch vorsichtig bei pauschalen Aussagen zum „therapeutischen Bereich der Dosis“.
Es hängt von individuellen Faktoren ab, insbesondere von der Verteilung im Körper insbesondere im Gehirn natürlich.
Auch wenn ich das jetzt etwas aus dem Kontext genommen habe und Admin450 später noch etwas zur Dosis gesagt hat, sehe ich darin, dass auch Prof. Klimke in diese Richtung denkt.
05/08/2022 um 21:20 Uhr als Antwort auf: Neue unterscheidende Diagnosebegriffe gegen Stigmatisierung #230190@kadaj Ja, es ist eben ein Stigma und da ist aus meiner Sicht das Problem. Wenn die Diagnose nicht so stigmatisierend wäre, wäre es eben auch für Betroffene kein so großes Tabu mehr, darüber zu sprechen. Das könnte dann die Stigmatisierung noch weiter reduzieren.
@molly Die Angst vor „Schizos“ haben sogar Hausärzte/ Hausärztinnen und ich denke, dass ihnen das bezüglich der richtigen Behandlung (u.a. der Dosierung der Medikamente) im Wege steht.
@yuri Ich denke auch, dass die konsequente Unterscheidung zwischen Psychiatrie und Forensik vielleicht schon helfen könnte.@SabrinaDarkRose Bitte schreibe hier nur zum Thema des Threads. Ich meine, dass du spätestens nach dem dritten Satz deines ersten Posts ziemlich abschweifst.
04/08/2022 um 15:34 Uhr als Antwort auf: Neue unterscheidende Diagnosebegriffe gegen Stigmatisierung #230017Ich verstehe die Idee, die Du dazu hast, aber das funktioniert so in der Realität nicht. Weil das zum klassischen Ausgrenzen einer Gruppe führen würde, wenn man nur Straftäter als „Schizophrene“ betiteln würde. Das wäre dann mehr als „nur“ ein Stigmata, diese Gruppe wäre gesellschaftlich geächtet und hätte eventuell noch weniger Chance auf Resozialisierung und dann würden wir irgendwann wieder in der Kategorie 3.Reich landen.
Es würde wohl zu einer stärkeren Stigmatisierung von Gewalttätern mit der schlimmeren Diagnose führen. Andererseits müsste man dann auch sehen, dass die friedlichen „Schizophrenen“ heute den Preis für ein milderes Stigma der Gewalttäter zahlen. Ich denke auch, dass man mit differenzierten Diagnosen dann noch vorsichtiger sein sollte und fürchte, dass das nicht alle Ärzte leisten könnten.
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