Stimmenhören

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  • #336539
    Pia

      Das Interview

      <p class=”ruimte”>Der nächste Schritt besteht darin, gemeinsam mit der unterstützenden Person das Maastricht-Wahlinterview präzise durchzuführen. Sie können das Interview über diese Webseite herunterladen:

      Hier das Maastricht-Interview zum kostenlosen Download auf Deutsch:

      https://stichtingweerklank.nl/wp-content/uploads/2020/07/21-Maastricht-Interview-deutsch.pdf

      (Anmerkung: Den Link habe ich ausgetauscht, weil der im Originaltext nicht funktionierte.)

      Quelle: 

      Richtlinien zur Durchführung finden Sie im Buch „Umgang mit Stimmen“. Das Wichtigste beim Interview ist, dass Sie sorgfältig darüber nachdenken, wie und wann das Hören von Stimmen begann bzw. negativ wurde und was ist in dieser Zeit passiert. ist passiert oder Sie hatten Probleme damit. Denn es bringt böse Emotionen mit sich, vor denen die Menschen gerne fliehen. </p>

      Weitere Schritte

      <p class=”ruimte”>Weitere Schritte finden Sie in der Arbeit von Romme und Escher in der Wiederherstellungs-Unterkategorie „Schritte zur Wiederherstellung“. Bei diesem Ansatz sollten Sie sich vorzugsweise an die Entwicklungsphasen halten und mit weiteren Erholungsschritten beginnen, wenn Sie mehr Kontrolle erlangt haben und mehr Emotionen ertragen können.</p>

      Menschliche Variation

      <p class=”ruimte”>Viele Menschen hören Stimmen.
      In seinem Buch „ Hearing voices a common human experience“ (Seite 5) sagt John Watkins: „Hörer von Stimmen sind im Allgemeinen überrascht, wenn sie entdecken, wie häufig die Erfahrung, Stimmen zu hören, tatsächlich vorkommt.“
      In Bevölkerungsstudien wurde wiederholt festgestellt, dass gesunde Menschen im vollen Wachzustand sind. „Normale“ Erwachsene zeigen, dass sie diese Erfahrung machen.</p>

      Bevölkerungsumfrage

      <p class=”ruimte”>Die erste Bevölkerungsstudie zu halluzinatorischen Erfahrungen wurde bereits 1894 von Prof. Sidgewig durchgeführt . Eine neuere Studie von Posey und Losch (1983) unter 375 Psychologiestudenten konzentriert sich auf das Hören von Stimmen. Auf Seite 107 geben sie das Ergebnis an:

      71 % der Schüler haben Erfahrungen mit Stimmen im Wachzustand, wie zum Beispiel:</p>
      <p class=”ruimte”>– Hören einer Stimme, die den eigenen Namen ruft (36 %),
      – Hören der eigenen Gedanken, als würden sie laut ausgesprochen (39 %)
      – Hören des eigenen Namens beim Einschlafen (30 %)
      – Hören einer unterstützenden oder beratenden Stimme (10 % )
      – die Stimme Gottes hören (11 %)
      – ein Gespräch mit einer Stimme führen (5 %)</p>
      <p class=”ruimte”>Diese Forschung wurde durch andere Studien bestätigt. Ihre Daten deuten auch darauf hin, dass die meisten Menschen in ihrem Leben bereits Erfahrung mit dem Hören von Stimmen haben. Trotz der Ergebnisse dieser Studien stellt sich die Frage, warum das Erlebnis immer noch als so besonders bewertet wird.</p>

      Variation

      <p class=”ruimte”>Es gibt enorme individuelle Unterschiede, sowohl in der Art des Wahlerlebnisses als auch in der Reaktion darauf. Manche Erlebnisse sind sehr kurz, nur wenige Sekunden, wie zum Beispiel das Rufen des eigenen Namens. Andere dauern mehrere Jahre und treten mit sehr unterschiedlicher Häufigkeit auf (1991: 4 %). Viele Stimmen sind unterstützend; helfend und inspirierend, andere sind eine machtlose Qual. Diese sind weit in der Minderheit und man kann lernen, mit ihnen umzugehen und die Beziehung zu ihnen zu verändern oder zu verlieren (Romme et al. 2009).</p>

      Umstände, unter denen die Abstimmungen stattfinden können

      <p class=”ruimte”>Diese können sehr unterschiedlich sein: (teilweise aus Buch von John Watkins 11-28).</p>

      • Kurz vor dem Einschlafen oder kurz vor dem Aufwachen. In der Psychiatrie wird dies als normales Erlebnis angesehen und als hypnagoge Halluzinationen bezeichnet.
      • In Träumen werden manchmal aufdringliche Stimmerlebnisse erlebt. Dies gilt auch als normale Variation in der Psychiatrie.
      • Imaginäre Stimmen von Freunden, insbesondere in den Jahren vor der Einschulung eines Kindes. Von den 375 Studierenden sprechen 25 % darüber. Dies gilt auch als normal.
      • In Tod und Trauer. Während des Trauerprozesses ist es üblich, den Verstorbenen zu hören oder zu sehen. (Grimby, 1993, berichtet, dass 89 % eine Präsenz spüren und 30 % die Stimme hören).
      • Bei starkem Stress, Ängsten und erlebten Traumata. Ensink beschreibt in ihrer Forschung, dass von 100 Frauen, die sexuell missbraucht wurden, 43 % später im Leben Stimmen hören werden. Dies wird normalerweise als abnormal angesehen. Besser ist es jedoch, es als verständliche Reaktion auf unverständliche Umstände zu sehen.
      • Bei Menschen mit einer sogenannten posttraumatischen Belastungsstörung stellt dies eine eigene Kategorie in der psychiatrischen Diagnostik dar und bezieht sich auf Menschen, die alle Arten von Beschwerden entwickeln, darunter das Hören von Stimmen nach schweren Traumata wie Kriegstraumata; Flugzeugunfall usw.
      • Extreme Entbehrung oder Isolation. Menschen, die über einen längeren Zeitraum unter Nahrungs-, Wasser- und Schlafmangel leiden. Ein Beispiel war mein Arzt, der nach 48 Stunden Alleinsegeln anfing, alle möglichen Dinge zu sehen und zu hören.
      • Weniger verbreitet sind Experimente, die mit sensorischer Deprivation und langen Phasen völliger Stille durchgeführt wurden. Aber auch beim Einsperren oder Foltern. Wieder einmal verständliche Reaktionen auf unverständliche Umstände.
      • Hypnotische Erfahrungen: Unter Hypnose können durch Suggestion lebendige Erfahrungen, einschließlich des Hörens von Stimmen, hervorgerufen werden.
      • Nahtoderfahrungen: Menschen, die bei medizinischen Eingriffen oder spontan beinahe gestorben wären. Später, in dieser Nahtodsituation, erinnern sie sich an alle möglichen Erlebnisse wie das Verlassen ihres Körpers; Verstorbene Freunde oder Verwandte getroffen zu haben. Manchmal hört man eine Stimme, die „geh zurück“ sagt.
      • Chemische Substanzen wie LSD. Meskalin (Peyote); Zauberpilze usw. können visuelle Bilder, aber auch hörbare Stimmen hervorrufen.
      • Stimmen gehören zu einer Phase der spirituellen Entwicklung, etwa bei buddhistischen Mönchen und Schamanen, aber auch bei bestimmten Gruppen in den Niederlanden wie den Roze Kruizers.
      • Durch Stimme im Sinne einer Erwählung berufen werden, z.B. zum Priestertum berufen. Dies kommt auch in anderen Berufen vor, wenn ein sehr starkes Interesse und der Drang besteht, sich für einen bestimmten Beruf zu entscheiden.
      • Kreative Inspiration in Musik, Malerei oder Problemlösung. Robert Schumann zum Beispiel hatte das Gefühl, dass ihm die meisten seiner wichtigsten Kompositionen von den Stimmen diktiert wurden, die er hörte und die er Florestan und Eusebius nannte.

      <p class=”ruimte”>Auf Seite 30 erwähnt John Watkins in seinem Buch eine Vielzahl berühmter Persönlichkeiten, die Stimmen gehört haben sollen wie: Sokrates; William Blake; Sigmund Freud; Carl Jung; Emanuel Swedenborg; Mahatma Gandhi; Martin Luther King jr.; E. Kübler-Ross. Das gilt auch für alle Religionsgründer wie Moses; Jesus Christus (römisch-katholisch); Muhammad (Islam); George Fox (Quäker); Joseph Smith (Mormone);</p>

      Literatur

      <p class=”ruimte”>Bernardine J. Ensink (1992) Verwirrende Realitäten. VU University Press. Amsterdam
      Grimby A. (1993) Trauer bei älteren Menschen. Acta Psychiatrica Scandinavica. voll. 87
      John Watkins (1998/2008) Stimmen hören, eine gemeinsame menschliche Erfahrung. Michelle Anderson Publications Melbourne, Australien</p>

      Unterschied zur Psychiatrie

      Stimmen zu hören ist eine Reaktion auf erlebte Ereignisse.

      <p class=”ruimte”>In der Psychiatrie wird das Stimmenhören fast ausschließlich als Krankheitssymptom gesehen und behandelt. Sehr häufig (80 %) wird die Diagnose Schizophrenie gestellt. Dem Stimmenhörer werden dann alle damit verbundenen Vorurteile mitgeteilt, wie z. B. chronische Abnutzung; Sie müssen über einen sehr langen Zeitraum Medikamente (Neuroleptika) einnehmen. sich an die Krankheit anpassen müssen. Letzteres bedeutet, keine allzu hohen Erwartungen an die Möglichkeiten seines/ihres Lebens im Hinblick auf das Eingehen langfristiger intimer Beziehungen zu haben; das Arbeitsniveau und die Stressempfindlichkeit. Schließlich wird davon ausgegangen, dass der psychotische Patient, wie der Stimmenhörer genannt wird, außer durch die Anpassung an Einschränkungen und die Einnahme von Medikamenten keinen wirklichen Beitrag zu seiner Genesung leisten kann.
      Erhält der Stimmenhörer eine andere Diagnose, wird den Problemen mehr Aufmerksamkeit geschenkt, allerdings besteht eine starke Tendenz, Medikamente gegen die Stimmen zu verabreichen und nicht gezielt auf das Erlebnis selbst einzugehen.</p>

      Die Methode der Diagnose

      <p class=”ruimte”>An der Art und Weise der Diagnosestellung in der Psychiatrie, insbesondere bei Psychosen, gibt es viel Kritik. Die Diagnose ergibt sich aus der Identifizierung einer Reihe von Symptomen, wie z. B. dem Hören von Stimmen und der Erklärung dafür, die für Außenstehende fremd ist. Tatsächlich sollte nach guter medizinischer Praxis zunächst die Ursache ermittelt werden, bevor eine Diagnose gestellt werden kann. Die Ursache einer Schizophrenie lässt sich nicht identifizieren, sondern nur anhand der Symptome.</p>

      #336540
      Pia

        Die sich selbst erfüllende Prophezeiung des Krankheitskonzepts der Schizophrenie.

        <p class=”ruimte”>Nach 25 Jahren Forschung ist uns und anderen klar geworden, dass die psychiatrische Argumentation zum Stimmenhören falsch ist und auch zu einer sich selbst erfüllenden Vorhersage führt. ( siehe unterstützende Forschung bei R&E)</p>

        Stimmen sind eine Reaktion auf erlebte Ereignisse

        <p class=”ruimte”>Das Hören von Stimmen ist kein Krankheitssymptom und resultiert nicht aus einer Krankheit oder einer Funktionsstörung des Gehirns. Es ist eine verständliche Reaktion auf traumatische Erlebnisse, die die Gefühle eines Menschen aus dem Gleichgewicht gebracht haben. Die Folge dessen, was die Psychiatrie „Psychose“ nennt, dürften eher „emotionale Krisenzeiten“ sein. Jemand kann durch das Hören von Stimmen krank werden und aufgrund der Angst vor den Stimmen und der Macht, die er/sie den Stimmen verleiht, eine Fehlfunktion entwickeln. Stimmen können als sehr überwältigend empfunden werden. Für Sprachhörer, die krank werden oder eine Fehlfunktion haben, sind sie beängstigend und machtlos . Genauso angstauslösend und kraftlos wie während der traumatischen Erlebnisse.</p>

        Stimmen zu hören ist kein Krankheitssymptom oder Ausdruck von Wahnsinn

        <p class=”ruimte”>Das Hören von Stimmen kommt bei 4 % der Gesamtbevölkerung vor. Die überwiegende Mehrheit von ihnen hat keine Krankheit. Dies wurde durch wiederholte epidemiologische Bevölkerungsforschung gezeigt. Dies beweist auch, dass das Hören von Stimmen an sich kein Krankheitssymptom oder Ausdruck von Wahnsinn ist, sondern eine menschliche Variation.</p>

        Schizophrenie ist keine chronische Krankheit, es sei denn, Sie behandeln sie als solche

        <p class=”ruimte”>Bei Menschen, bei denen Schizophrenie diagnostiziert wurde, zeigen wiederholte Untersuchungen, bei denen diese Menschen über viele Jahre hinweg beobachtet wurden, dass es sich nicht um eine chronische Krankheit handelt, sondern dass sich eine beträchtliche Anzahl davon erholt. Das Festhalten am Krankheitskonzept erschwert die Genesung </p>

        Medikamente allein sind schädlich

        <p class=”ruimte”>Durch die Beschränkung der Behandlung auf Medikamente allein erleidet der Stimmenhörer Schaden, weil er seine Probleme nicht angeht. Glücklicherweise wird in den Niederlanden mehr getan, aber die Menschen halten sich immer noch restriktiv an das Krankheitskonzept.</p>

        Der Stimmenhörer hat einen Einfluss auf seine Genesung

        <p class=”ruimte”>Es ist eine falsche Annahme, dass der Stimmenhörer keinen eigenen Beitrag zu seiner Genesung leisten kann.
        Daher wäre es besser, wenn ein Stimmenhörer zunächst andere Stimmenhörer kennenlernt, bevor er sich an die Psychiatrie wendet. Er wäre dann widerstandsfähiger gegenüber Vorurteilen.</p>

        Die Frage, wie das Hören von Stimmen entsteht, ist eine komplexe Frage

        <p class=”ruimte”>Die Fähigkeit, Stimmen zu hören, ist eine menschliche Variation, genau wie Linkshändigkeit, Legasthenie, Homosexualität usw. Menschliche Variationen beinhalten eine Interaktion zwischen Gehirn und Entwicklung. Wir haben nicht alle das gleiche Standardgehirn, aber das bedeutet nicht, dass Menschen mit unterschiedlichen Fähigkeiten in der negativen Bedeutung, die oft gegeben wird, abnormal sind. Sprachhörer haben unterschiedliche Kapazitäten mit unterschiedlichen Fähigkeiten. Wir sehen zum Beispiel, dass die meisten Stimmenhörer sehr musikalisch sind. </p>
        <p class=”ruimte”>Leider haben wir in unserer westlichen Kultur dem Hören von Stimmen eine negative Qualität verliehen. Es gibt oft Gründe, warum jemand anfängt, Stimmen zu hören.  </p>

        Stimmen gehören Menschen, die sie als positiv erleben

        <p class=”ruimte”>
        Die Gruppe der Menschen, die das Hören von Stimmen als etwas Positives empfinden, ist die mit Abstand größte Gruppe.
        Für die meisten Stimmenhörer ist das Hören von Stimmen ein spontaner Vorgang, den sie als persönliche Zusatzchance betrachten, über die sie sich keine Sorgen machen, sondern die sie genießen.</p>
        <p class=”ruimte”>Das Hören von Stimmen kann auch dadurch entstehen, dass man die Lösung eines aufdringlichen Problems außerhalb von sich selbst verortet. Der Grund dafür kann sein, dass die betreffende Person keine Lösung für das Problem kennt und daher eine gewisse Distanz zum Problem einnimmt. Er vertraut zum Beispiel darauf, dass sich die Lösung von selbst ergibt, wenn er sein Problem nicht zum Problem macht. Durch die Schaffung dieses Raums kann er Inspiration gewinnen und die Lösung auf natürliche Weise wachsen lassen. Das Hören von Stimmen kann dann eine Form einer solchen Inspirationsquelle sein. Die Stimmen können dann Bilder oder sehr direkte Hinweise auf eine mögliche Lösung des Problems liefern. Diese Menschen durchlaufen oft einen Lernprozess, um die Stimmen sinnvoll zu nutzen. Auch das Hören von Stimmen kann Teil eines Lernprozesses in der Entwicklung der eigenen Spiritualität sein.
        Alternativ- oder Komplementärtherapeuten, die Stimmen hören, nutzen ihre Stimmen oft, um Ratschläge zu geben, die Menschen bei ihren Problemen helfen. </p>

        Quelle der letzten vier Postings:

        Stemmen hoorders

        #336541

        @ Pia

        Du bist sehr dominant mit dem Thema, dass Stimmenhören keine Krankheit sei.

         

        Für mich und vermutlich für die meisten Stimmenhörer ist es entscheidend, dass das Stimmenhören als Krankheit qualifiziert wird, um eine Rente zu erhalten (was ja für die Lebensqualität sehr wichtig ist), um kostenlos Hilfe, Empathie und wichtige Gespräche bei verständnisvollen Psychiatern, Psychologen oder anderen nicht akademischen Betreuern (psycho-soziale Pfleger) zu bekommen. Dies ist eine sehr wichtige Stütze (insbesondere Gespräche über allgemeine Lebensprobleme, Unsicherheiten, den Alltag etc.). Für mich waren diese Gespräche mit Fachpersonen essentiell. Diese werden jedoch nur finanziert, wenn eine Krankheit diagnostiziert wurde! Solche Gespräche können lebensrettend sein, z.B den Betroffenen von einem Suizid abhalten!

        Im übrigen sind es nicht nur Fachleute, die mehr Empathie zeigen, wenn man als krank angesehen wird. Auch ist es für das persönliche Umfeld einfacher das Stimmenhören als Krankheit zu akzeptieren. Mit einem kranken Menschen hat man meistens mehr Empathie.

        Im Übrigen ist man beim Stimmenhören (vor allem am Anfang) in einem psychischen Ausnahmezustand. Und das ist eine Krankheit!

        Im Übrigen bist Du eine Theoretikerin, was dieses Thema anbelangt. Mit mir reden z.B. Leute und ich höre etwas ganz anderes als was sie mir gesagt haben. Auch habe ich am Anfang geglaubt, dass man mir elektronische Empfänger in die Schuhe und in die Wände eingebaut hat. Es gab auch eine Zeit, da dachte ich, dass man mir Pharmaka bzw. Drogen gegeben hat, welche diese Stimmen ausgelöst haben.

        Der grösste Fehler, den meine Psychiater in der Klinik und ambulant gemacht haben, dass sie mir nicht erzählt haben, dass akustisches Stimmenhören Teil einer Krankheit ist, nämlich der Schizophrenie.

        Ich fühle mich etwas belästigt durch all Deine aufdringlichen Artikel zum Stimmenhören, und es nervt! Du bist bei diesem Thema ein Laie und davon nicht betroffen.

        Und da fällt mir noch ein, dass auch wenn man keine Rente bezieht, bei einer Arbeitsabsenz man auch ein ärztliches Zeugnis braucht, dabei muss auch eine Krankheit angegeben werden.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Monat, 1 Woche von Amethyst.
        • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Monat, 1 Woche von Amethyst.
        #336544

        @Amethyst und du hast dich nie intensiver mit Stimmenhören beschäftigt, denn sonst wüsstest du, dass ein beträchtlicher Anteil an Stimmenhörern überhaupt nicht krank ist und auch keinerlei Bedürfnis haben als krank eingestuft zu werden, weil sie unter ihren Stimmen gar nicht leiden und auch noch nie gelitten haben. Es wäre für viele Menschen hilfreich, wenn Menschen nicht immer zwangsläufig von sich auf andere schließen würden.

        Stimmenhören kann Teil einer Krankheit sein, es kann belastend und beängstigend sein, es kann einem im Alltag einschränken, die Stimmen können überwiegend oder sogar ausschließlich negativ sein, aber es kann auch ganz anders sein.

        Ich finde sehr gut, was Pia hier macht. Es steht jedem frei, ob er sich etwas da herauspickt, oder ob er den Thread einfach ignoriert.


        Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

        #336545

        @Pink Floyd

        Ich bin mit Dir nicht einverstanden! Wir sind in einem Schizophrenieforum und nicht in einem Stimmenhörforum. Ich habe mich sehr wohl mit Stimmenhören beschäftigt, ich höre Stimmen seit 2004 bis heute. Insbesondere habe ich im Real Life unzählige Stimmenhörer kennengelernt.

        Pia hört keine Stimmen und wieviele Stimmenĥörer hat sie im Real Life kennengelernt? Sie ist was dieses Thema anbelangt eine Theoretikerin und bezieht sich meines Wissens auschliesslich auf Quellen aus dem Internet.

        Im Übrigen bist Du auf meine Punkte in meinem obigen Beitrag gar nicht eingegangen. Ich bin mir nicht einmal sicher, ob Du sie gelesen hast. Dieses Forum soll den Austausch fördern und nicht einfach eine “Linksammlung” sein.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Monat, 1 Woche von Amethyst.
        #336547

        @Amethyst es ist mir echt gleich, ob du mit mir einverstanden bist. Hier steht nirgendwo geschrieben, dass eine Linksammlung unerwünscht ist. Du bist ein erwachsener Mann, also benimm dich auch so und meide eben Threads, mit denen du nichts anfangen kannst, anstatt hier anderen vorzuschreiben, was sie zu tun oder zu lassen haben.

        Außerdem ist mir schleierhaft, warum du annimmst, dass dieser Thread nicht den Austausch fördert. Weißt du, welche PNs im Hintergrund ausgetauscht werden über dieses Thema?

        Du machst hier Pia dumm von der Seite an und weißt überhaupt nicht, inwieweit sie Kontakt mit Stimmenhörern hat. Ich höre schon seit den 90igern Stimmen, ja und, macht mich das jetzt zu einem weiseren Menschen dir gegenüber, nur weil ich sie noch länger höre?

        Pia beurteilt nicht und sie wertet auch nicht, sondern sie teilt Forschungsergebnisse. Sie behauptet mit keinem Satz, dass sie mehr weiß als du, ich oder irgendjemand anderes. Im Gegensatz zu dir, der sofort damit kommt, wie lang er Stimmen hört, was dich dann wohl automatisch ausweist die Weisheit mit Löffeln gegessen zu haben.

        Ich habe deine Punkte gelesen, aber die sind nicht relevanter, als die Tatsache, dass es eben auch die Seite an Stimmenhörern gibt, die mit ihren Stimmen gut klarkommen oder einen besseren Umgang damit gelernt haben und aufgrund dessen eben nicht mehr darauf angewiesen sind ihr Leben in Rente zu verbringen.

        Empathie heißt nicht nur den Betroffenen in Rente zu bringen, sondern sich mit den Stimmen auseinanderzusetzen. Und das lohnt sich auch, wenn die Stimmen Teil einer Psychose sind. Und da setzt Pia an und das zeigt, dass du dich nie mit Stimmen therapeutisch auseinandergesetzt hast, sondern nur die Psychiatrie der letzten 70 Jahre wiederholst.

        Die Stimmenforschung ist aber inzwischen viel weiter.

         


        Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

        #336548
        Pia

          Dankeschön, lieber @Pink-Floyd. :-)


          @Amethyst
          : In dem vorhin von mir geposteten Artikel von Professor Romme und Dr. Escher, den führenden Forschern zum Thema Stimmenhören, steht z.B.:

          Zitat:

          Jemand kann durch das Hören von Stimmen krank werden und aufgrund der Angst vor den Stimmen und der Macht, die er/sie den Stimmen verleiht, eine Fehlfunktion entwickeln. Stimmen können als sehr überwältigend empfunden werden. Für Sprachhörer, die krank werden oder eine Fehlfunktion haben, sind sie beängstigend und machtlos . Genauso angstauslösend und kraftlos wie während der traumatischen Erlebnisse.”

          Ich selbst hatte sehr viele stressvolle und traumatische, sehr beängstigende Erfahrungen in meinem Leben.

          Ich habe ähnliche Erfahrungen wie das Hören von Stimmen und das schon seit fast 15 Jahren.

          Erst als ich vor ein paar Jahren zufällig erfuhr, dass es Stimmenhörer:innen gibt und nach und nach auf Literatur zu Stimmenhören stieß, konnte ich meine Ängste durch die schrecklichen Erfahrungen dessen, was ich ähnliches erlebe, wie Stimmenhören, in den Griff bekommen. Krank geworden bin ich von den für mich traumatisierenden vorher für mich unerklärlichen Erlebnisse, die ähnlich dem Stimmenhören sind, auch und durch die Traumata und Nebenwirkungen der Medikamente immernoch.

          Die Beschäftigung mit dem Thema Stimmenhören hat mir schon sehr sehr viel geholfen und ich wünschte, ich wäre viele Jahre eher auf für mich hilfreiche Infos dazu gestoßen.

          Ich teile hier in diesem Thread einiges dazu, was ich selbst gelesen habe oder angesehen und was ich sonst noch z.B. als lesenswert oder sehenswert zu dem Thema ansehe.

          Das mache ich, weil es eben eine Menge Stimmenhör:innen gibt und einige davon vielleicht auch von den Infos in diesem Thread profitieren könnten.

          Das muss nicht jeder und jedem gefallen. Mich interessiert auch nicht alles, was dich interessiert, Amethyst.

          Außerdem bin ich Angehörige von zwei Stimmen hörenden Freundinnen.

          Wir sind eben alle verschieden, Amethyst, haben alle andere Lebenserfahrungen gemacht und ich denke, das sollten wir anerkennen und respektieren. Auch die (unterschiedlichen) Themen, für die wir uns interessieren.

           

          #336549

          @Pink Floyd:

          Stimmen können selbstverständlich auch in einer Psychotherapie besprochen werden.

          Das ist ja ok., wenn es Stimmenhörer gibt die ohne Psychotherapie und Rente auskommen. Braucht es dazu aber über 95 Beiträge in einem Schizophreniforum, wovon praktisch alle von Pia stammen und die meisten einfach Links sind?

          Und wenn man mit diesen Stimmen gut zurecht kommt, unter den Stimmen nicht leidet und weder Rente noch eine Psychotherapie braucht, was ist dann der grosse Punkt an dieser Geschichte? What’s the matter? Ich verstehe nicht, wozu es da über 95 Beiträge (und vermutlich gibt es noch viel mehr threads von Pia dazu), die praktisch alle von Pia stammen, braucht.

          Interessanter wäre es mehr über die Inhalte dieser Stimmen zu erfahren. Dass man eine Stimme hört ist meiner Meinung nach nicht so interessant. Der Inhalt ist interessant.

           

          #336556
          Pia

            Es ist ein Schizophrenie-Forum, @Amethyst und in diesem Forum gibt es einige Stimmenhörer:innen.

            Wer sich davon für den Thread Stimmenhören interessiert, bleibt doch selbstverständlich jeder und jedem selbst überlassen, Amethyst. Wenn er dich nicht interessiert, dann lies ihn doch einfach nicht. Das ist ganz einfach.

            Für mich persönlich ist das Thema sehr interessant und ich lasse mir von dir bestimmt nicht verbieten, mich für das Thema zu interessieren und auch anderen vielleicht daran interessierten Menschen Infos dazu hier im Thread zur Verfügung zu stellen.

            Ich persönlich hätte mich sehr gefreut, wenn ich hier im Forum schon so einen Thread vorgefunden hätte.

            Ich habe nur diesen Thread zu dem Thema, Amethyst.

            Inhalte, was die Stimmen sagen, sind in sofern interessant, weil sie eben oft auf Traumata hinweisen etc.

            Selbstverständlich ist das sehr persönlich und solche Inhalte bespricht man am besten mit Personen, denen man vertraut, eben evtl. auch Therapeut:innen.

            Ich werde dir sicher hier keine Inhalte meiner Erfahrungen damit posten, Amethyst, nur weil du neugierig drauf bist.

            Ich bitte dich jetzt, deine Aggressionen gegen mich selbst mit dir auszumachen, statt hier den Thread damit vollzutexten.

             

            #336560

            @Amethyst mir will einfach nicht in den Kopf, warum jetzt keiner mehr von den Links profitieren darf, nur weil du persönlich damit nix anfangen kannst. Es ist absolut in Ordnung, wenn du dich damit abgefunden hast, dass deine Stimmen negativ und Teil der Schizophrenie sind, die dir eine Rente ermöglicht.

            Aber kannst du dir nicht vorstellen, dass andere sich viel intensiver mit ihren Stimmen auseinandersetzen wollen und das so nicht hinnehmen, dass Rente die Endstation ist und sie da nicht mehr rauskommen. Und vielleicht auch den Wunsch und Glauben und auch teils Erfahrung damit haben, dass Stimmen sich auch ändern können, wenn man mit ihnen arbeitet.

            Und dieser Thread bietet sehr gute Hinweise auf Fachliteratur und Forschungsstand bezüglich Stimmen. Ich arbeite selbst gerade in der Psychotherapie mit dem Buch von Romme und das hat mir noch mal viel deutlicher die Augen geöffnet, was es mit den Stimmen auf sich hat.

            Du kannst einfach diesen Thread ignorieren und fertig. Und andere können, wenn sie wollen, davon profitieren.


            Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

            #336561

            @ Pinkfloyd und @ Pia

            Es ist vollkommen in Ordnung, wenn man auch in einem Schizophrenie Forum Stimmenhören thematisiert und ich finde es sogar sehr wichtig!

            Dies können dann selbstverständlich auch Stimmenhörer sein, die z.B. keine Medis nehmen, keine Gesprächstherapien bei Fachleuten beanspruchen und auch keine Rente beziehen. Logisch! Allerdings wäre es interessanter von diesen Menschen direkt hier etwas zu erfahren. Sonst wirkt das alles ein bisschen theoretisch. Klar kann man ein paar Links ins Internet stellen.  Aber mich persönlich hat die Anzahl der Links von der gleichen Person (Pia) etwas erstaunt.

            Zu den Inhalten der Stimmen. Das ist doch der springende Punkt. Ich kenne z.B. jemanden, der Stimmen von sogenannten Ausserirdischen hört. Klar kann ich nicht beweisen, dass das nicht so ist. Aber die Gesellschaft sieht das als Wahn an, Punkt. Ich habe dann mit der Betroffenen Person über den Inhalt dieser Stimmen gesprochen, das war alles sehr banal und sehr persönlich, für mich eben psychotisch. Anderes Beispiel: ich kenne jemanden, der meint Geister sprechen zu ihm. Ich war mehrere Monaten in abgelegenen Gebieten in Afrika, da glauben die Menschen auch an “Geister” und dass diese mit Menschen in Kontakt sind. Aber was mein Bekannter über seine Geisterstimmen erzählt hat, war banal und wiederum sehr persönlich und er erzählt in meiner Anwesenheit wie besessen nur über diese Geisterstimmen, für mich eben psychotisch.

            Dann habe ich jemanden kennengelernt, die im Liebeswahn ist, und das Gefühl hat, dass ihre nicht erwiderte Liebe mit ihr spreche, wiederum banal und sehr persönlich, meiner Meinung nach psychotisch.

            Ich könnte sehr viel mehr Beispiele von Stimmenhörern aufzählen. Ich hätte mir eher eine Diskussion in diese Richtung erwünscht. Kurz erklären, worum es überhaupt bei diesen Stimmen geht. Wenn einem das zu persönlich ist, kann man ja darauf verzichten. Beim Verlust (Tod) eines sehr nahen Angehörigen hört man vielleicht die Stimme der toten Person. Dies ist zunächst sicherlich keine Schizophrenie, aber wenn das länger als 6 Monate andauert und sehr intensiv wird, könnte es zumindest als seelische Erkrankung angesehen werden. Möglicherweise spricht diese tote Person mit der hinterbliebenen Person tatsächlich, wir wissen es nicht abschliessend, aber die Seele der hinterbliebenen Person ist schon eher krank. Eine Gesprächstherapie bei einem Psychiater, Psychologen oder Seelsorger könnte da helfen, ist aber natürlich nicht zwingend.

             

            • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Monat, 1 Woche von Amethyst.
            #336563
            Pia

              Vielen Dank lieber @Pink-Floyd.

              So sehe ich das auch, auch, dass eben für viele Betroffene erhebliche Verbesserungen, eben auch ihrer Lebensqualität möglich sind und eben auch durchaus Genesung.

              Das beweisen zum Beispiel sehr viele Expert:innen für Stimmenhören, die in ihre Gruppen aber auch Menschen mit ähnlichen Erfahrungen einladen, auch zu Beratungen oder Fortbildunen. Die vom NeSt, Netzwerk Stimmenhören e.V. zum Beispiel. Das tun sie auch öffentlich und meinen damit natürlich auch alle Betroffenen, Angehörigen und sogenannte “Profis,” z.B. aus der psychiatrischen, psychologischen und (haus)ärztlichen Versorgung.

              Ich habe eben auch den Ansporn, wieder gesund und arbeitsfähig zu werden.

              Ich freue mich auch darüber, dass ich mich mit dir per PM austauschen darf, lieber Pink-Floyd.

              Super, dass du neue Erkenntnisse auch aus dem Buch von Professor Romme ziehen kannst.

              Liebe Grüße Pia :ciao:

              #336566
              Pia

                Du hast offenbar überhaupt keine Inhalte der Links aus diesem Thread oder Bücher dazu gelesen, @Amethyst. Du erzählst da wirklich seit jahrzehnten überholte, uralte psychiatrische Einstellungen.

                Darauf will ich nun auch nicht näher eingehen, ist halt deine Einstellung.

                #336567

                @Amethyst es geht aber doch gar nicht darum, ob die Stimmen psychotisch sind oder nicht, sondern für sich selbst das rauszugreifen, was hilfreich sein kann mit den Stimmen umgehen zu lernen.

                Es ist eben nicht richtig zu unterteilen ist psychotische Stimmen = negativ, andere Stimmen = positiv.

                Es ist nur eine Tatsache, dass es auch die Stimmenhörer gibt, die sehr gut mit ihren Stimmen klarkommen oder die hauptsächlich eine bereichernde Erfahrung damit machen.

                Und Antworten warum das so ist, warum Stimmen so unterschiedlich sein können, warum manche Leute überwiegend engative Stimmen hören, warum andere mit negativen Stimmen besser umgehen können als wiederum andere, das sind Fragen die man teilweise in der Literatur, die hier verlinkt wird, beantwortet kriegt.

                Natürlich kann man auch darüber diskutieren, aber ich ahbe aus dem, was du jetzt hier aus deinen Stimmenhörer-Gesprächen mitteilst, nicht feststellen können, dass du maßgeblich davon profitiert hast. Du kommst immer zu dem Entschluss: Psychotiker.

                Wenn du über Stimmen diskutieren willst, dann eröffne doch einen Thread, aber der hier kann doch trotzdem bestehen, weil es eben Menschen gibt, die diese Literatur, die hier verrlinkt wird lesen, die sie von selbst nicht gefunden haben, die ihren Therapeuten auf die Idee bringen damit zu arbeiten, die sich selbst einlesen.

                Du gehst hin und willst einen Thread verbieten, weil er in deinen Augen nicht in dein subjektives Konzept dieses Forums passt. Aber das Forum ist ja nicht deins und das muss auch nicht so funktionieren, wie du es dir vorstellst.

                Professor Klimke scheint damit d’accord zu gehen, dass es einen Stimmenhörer-Thread gibt, in den jeder interessante Links zu diesem Thema posten kann, ohne dass das dann ausführlich diskutiert wird.

                Ich bespreche zum Beispiel vieles davon mit meinem Therapeuten, was ich hier gelesen habe.

                Ich fände es auch interessant, wenn man unter Stimmenhörern miteinander sich austauscht, das haben wir ja auch inn dem Gedankenlautwerden Thread gemacht, der dann halt einschlief. Anscheinend ist hier im Forum aber gar nicht das Interesse so groß an einem Austausch. Vielleicht liegt es auch daran, dass bei vielen die Medikamente helfen und die Stimmen wegmachen. Bei mir haben die Medikamente nie die Stimmen weggemacht. Für mich ist es relevant andere Wege zu finden, um mit diesen Quälgeistern zurecht zu kommen.

                Und deshalb verstehe ich nicht, warum nicht einfach einen Thread ignorierst, mit dem du nichts anfangen kannst. Oder alternativ den entsprechend Thread aufmachst, den du dir wünschst. Stattdessen machst du Pia so von der Seite an, das verstehe ich einfach nicht.


                Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

                #336568

                Die Idee, sich inhaltlich mit seinen Stimmen auseinanderzusetzen und einen positiveren Umgang damit zu lernen, wie Romme/Escher es propagieren, finde ich sehr begrüßenswert, obwohl ich zugeben muss, dass ich persönlich lange Zeit Schwierigkeiten damit hatte, diesen Ansatz im Speziellen auf meine eigenen Stimmen zu übertragen. Und ich weiß bis heute nicht, ob er bei mir fruchten würde.

                Was mich allerdings ein wenig skeptisch stimmt, sind Aussagen in der Richtung, dass Stimmenhören normal sei und kein Zeichen einer Krankheit, ja dass das Stimmenhören, bei dem Menschen darunter leiden, die Ausnahme sei. Ich bin mir nicht sicher, ob da nicht Stimmenhören mit Stimmenhören vermischt wird. ;)

                Ich könnte mich ja z.B. auch hinstellen und behaupten, dass jeder Mensch schon mal ein Piepen im Ohr hatte und damit ganz gut zurechtgekommen ist, und dass Tinnitus die Ausnahme eines an sich nicht krankheitswertigen Symptoms sei.

                Was ich auch noch damit meine, Stimmenhören mit Stimmenhören zu verwechseln ist, ob die Leute bei der zitierten Studie zum Thema Stimmenhören wirklich im vergleichbaren Sinne Stimmen gehört haben wie ich (oder andere hier Betroffene). Denn man sollte dabei schon genau unterscheiden – wenn ich vor dem Einschlafen plötzlich höre, wie jemand meinen Namen ruft, dann ist das doch nicht das Gleiche, wie wenn im Alltag plötzlich Gedanken/Stimmen in mein Bewusstsein dringen, die ganz klar nicht meine eigenen sind, sich fremd anfühlen und ohne Unterlass auf mich einplappern. Wenn ich den Begriff des Stimmenhörens aber so weit fasse, dass alles mögliche, das irgendwie einer “Stimme im Bewusstsein” ähnelt, darunter fällt, ist es ja kein Wunder, wenn ich zu dem Ergebnis komme, dass viele Menschen schon einmal Stimmen gehört haben und damit kein Problem hatten.

                Ein früherer Arbeitskollege von mir – intelligent und aufgeschlossen, ich habe mich prima mit ihm verstanden – kam einmal zu mir ins Büro und verkündete ganz begeistert, er habe festgestellt, dass er einen inneren Monolog / Dialog habe. Er war zu dem Zeitpunkt Anfang/Mitte dreißig. Ich war angesichts dieser Erkenntnis von ihm ein wenig sprachlos – ich hatte von meinem inneren Dialog schon Kenntnis seit ich denken konnte und dachte, jeder Mensch hätte so etwas bzw. wüsste darum. Warum ist das relevant? Ich bin nicht sicher, wie er auf die Frage geantwortet hätte, ob er schon einmal Stimmen gehört hat … (also: vielleicht war für ihn der innere Monolog auch so etwas wie eine Stimme)

                Kurz gefasst: Die Aussage, Stimmenhören sei nicht unbedingt eine Krankheit, ist mir zu undifferenziert; der psychotherapeutische Ansatz von Romme/Escher und anderen, um Leuten zu helfen, die unter dem Stimmenhören leiden, ist aber sehr gut, glaube ich.

                Dass es Leute gibt, die im gleichen Sinne Stimmen hören wie einige hier im Forum und damit entweder von Anfang an gut klarkamen oder es im Laufe der Zeit gelernt haben, will ich damit übrigens gar nicht in Frage stellen.

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