Schamanismus und Schizophrenie

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  • #235109
    Anonym

      Seit drei Tagen schreibe ich nun schon hier, dass es einen ursprünglichen Schamanismus gab / gibt ohne Drogen und einen drogeninduzierten. Wenn Du so willst nennen wir einmal den ohne Drogen den “reinen” Schamanismus, den favorisiere ich.

      Bezüglich Lebenstragödie könnte ich mit meinem Leben auch Bände füllen und von nichts her bin ich ja nicht psychotisch geworden. Dennoch gibt es eben drogeninduzierte Psychosen und solche die ohne Drogen auftreten und bei mir war es zweiteres.

      Und obwohl ich gerne an einem Single Malt nippe oder einmal ein Bier trinke, war ich das letzte Mal 1984 mit 17 Jahren betrunken. Tut mir nochmals leid, aber bei Drogenabhängigkeit ist bei mir schluß. Vielleicht können wir noch reden, ab wann jemand drogenabhängig ist, aber das wars dann.

      Als abschließendes Beispiel möchte ich Euch von einem hübschen 18 jährigen Mädchen erzählen, welche mit mir in der “Klapse” gesessen ist. Hat das “dumme Ding” doch glatt mit “Magic Mushrooms” experimentiert und ist wochenlang nicht von ihrem Trip gekommen und hat uns andere “Insaßen” ständig “angepisst” !

      #235138
      Anonym

        Danke ardentglow für deine Beiträge.  Sowenig Mitgefühl Ludwig. Oje.

        #235141
        Anonym

          Co-Abhängigkeit:

          “Suchtkranke sind fast immer umgeben von mehreren nahestehenden Menschen, die ihnen helfen und sie aus der Sucht befreien wollen und sich darüber co-abhängig verstricken. Angst, Scham, Verdruss, immer wieder zerstörte Hoffnung, Ohnmacht und Verzweiflung sind das täglich Brot der Angehörigen, Helfer und Freunde. Ihre Leiden und ihre Not werden bisher weder von Therapeuten noch von der Gesellschaft gesehen.”

          “Menschen, die im Umfeld von Suchtkranken leben, haben es schwer, persönliche Klarheit zu bewahren. Sie sind ständig in Gefahr, ihren eigenen, latenten Krankheiten zu verfallen. Doch immer noch wird die sogenannte Co-Abhängigkeit nicht als eigenständige Krankheit betrachtet.Mit ihrem Konzept der Co-Abhängigkeit geht die Psychotherapeutin Anne Wilson Schaef diesem psychosozialen Phönomen auf den Grund und zeigt auf, wie tief diese Krankheit in unserer Gesellschaft verwurzelt ist.”

          #235260

          Manches Mal besteht ein Segen darin, ein als Esoterisch und Unwissenschaftlich gehändeltes Büchlein zu lesen.

          Mircea Eliade – Wikipedia

          Mircea Eliade / Kosmos und Geschichte / 9783458720041 | eBay

          oder

          René Girard – Wikipedia#

          ja.

          bemühende Worte finden, aber nicht in diese gemauerten Identitäten sich malen.

          Gucken, was je geglaubt und gehofft werden darf.

          Ist doch so

          #235262

          Und Sucht.

          Muss doch jeder Süchtige gestehen, dass er die Sucht im Griff hat ;)

          Meine Ärztin empfahl mir nicht aufzuhören

          #235265

          @Ludwig,

          ich will nicht Deinen Thread zersauseln.

          JF-Buchdienst | Cavalcare la Tigre – Den Tiger reiten | Aktuelle Bücher zu Politik, Wirtschaft, Wissen und Geschichte

          Ein glaubend Wahrheit verschweigendes Buch.

          Immer bleibt aber das Rätseln, was steht in Deinem/Meinem Buch und..

          etwa hab ich kein Bock mehr zum Psychologen zu gehen oder mich .. etc.

          Ja. Und hier im Forum gibt es guten Austausch, wie ich finde, aber schwer, wenn über Unvorstellbares Worte zu finden, Hoffen wird.

          Alles Liebe

          #235267
          Anonym

            @ kadaj vielen Dank für Deine Beträge, welche meine Grenzen leider überschreiten.

            Anbei Lesenwertes aus meiner Sicht:

            https://de.wikipedia.org/wiki/Die_elementaren_Formen_des_religi%C3%B6sen_Lebens

            #235289

            Das ist “sinnlos” mit Dir dann darüber zu schreiben.

            Emile Durkheim ist letztlich Statistiker, wie bei seinem Suizid Buch etc.

            Funktionen bestehen bei Maschinen und bei anderen Wesen, nun..

            Suchendes Finden, liebend zu gestalten, das ist geil.

            #235316
            Anonym

              Seitdem ich schizophren bin reagiere ich ausgesprochen negativ auf esoterische Inhalte, deshalb suche ich meine Antworten in der Biologie, Anthropologie und Soziologie und da ist Durkheim faszinierend:

              “Welches Objekt wird nun in der totemistischen Religion verehrt? Es ist nach Ansicht von Durkheim die Gesellschaft selbst, was die Menschen verehren. Das Totem ist zugleich Symbol für den Gott oder das Lebensprinzip wie für die Gesellschaft, denn Gott und Gesellschaft sind das gleiche. In dem Totemsymbolen drücken die Clanangehörigen ihre Identität und ihre Gruppenzugehörigkeit aus.

              Mit seinem soziologischen Ansatz kappt Durkheim jede Transzendenz der Religion und verlegt sie ins Diesseits, indem er sie im Sozialen begründet.”

              #235363

              Ja, @Ludwig , natürlich ist eine Sucht (egal nach was) immer auch eine Krankheit, die überwunden oder gar behandelt werden muss. Und Substanzen die in den Hirnstoffwechsel eingreifen können immer auch Risiken mit sich bringen. Nur musst du verstehen, dass viel von dem was du als “Schamanismus” verstehst, eben durch solche Drogen oder durch bewusstseinsverändernde Praktiken wie Tranceerleben durch monotonen Tanz, Gesang oder Trommeln, Meditation oder dergleichen überhaupt erst möglich geworden ist. Denn der Geist ist nicht im weltlichen Wissen und Wandeln zu finden, sondern nur in der aufrichtigen Einkehr, und der Loslösung von weltlichen Riten, Vorstellungen, Bewertungen und Bestrebungen.

              Religion nur im Sozialen zu begründen, ist für mich eine sehr einseitige und gefährliche Geschichte, und wird dem Kern der spirituellen Fragestellungen in keinster Weise gerecht. Es geht um den Sinn des Lebens, nicht um einen Klub, der sich danach nennt, aber ihn nie auch nur anspricht. Religion nur in der Gesellschaft zu sehen ist nach meinem Empfinden wie einen Fanclub für ein Buch zu gründen, das dann aber keiner lesen Darf. Vielleicht kann die Frage dahinter sein, was macht denn der Mensch nun mit diesen spirituellen Vorstellungen und Erfahrungen, und das ist dann der Teilaspekt des Themas “Religion”, wie sie in die Gesellschaft integriert werden und sie verändern. Das kann immer auch im Sinne des durch die Gründer und praktizierenden erfassten Sinnes sein, aber auch dem ganz krass entgegengesetzt. Also ich glaube, die Gesellschaft ist eben NICHT Gott, sondern nur ein unbedeutendes und bewusst unvollkommen geschaffenes Werk Gottes, das er uns vor die Nase setzt um uns zum Nachdenken anzuregen, ja gar zu zwingen…damit manche von uns die Motivation finden können, darüber hinaus gehen zu wollen, um endlich dem wirklichen Gott, der konkreten Wahrheit um den Sinn unseres Lebens, nachzuspüren.

              Auch ist nicht jede “Religion” wirklich Spiritualität. So wie du das siehst, sind es ja nur soziale Konventionen und Riten, die auf sich reduziert dann im Grunde genauso bedeutungslos sind wie alle anderen Regeln und Riten – sie gestalten Elemente des Zusammenlebens, führen aber nicht darüber hinaus in den tieferen Geist, ausser jemand erläutert einem symbolische Wirkungen der Dinge, deren in der Regel sich nicht einmal die praktizierenden bewusst sind. So kann man religiös viele viele Dinge tun, ohne dem Geist auch nur einen Millimeter dabei nahe zu kommen. Segensreich ist es vielleicht trotzdem, wenn man eine Religion gewählt hat, die die Wahrheiten irgendwo in ihrem Katechismus versteckt hat, so dass man sie mit etwas Glück trotzdem finden kann. Nicht umsonst verspricht die Bibel denen, die sich den Heiden und falschen Christen abwenden, fürstliche Belohnungen durch Gott, denn der Mensch neigt nun einmal dazu alles was er für geeignet hält, zu seinem “Nutzen” zu verdrehen und zu missbrauchen, um damit Schaden über Schaden über sich und andere anzuhäufen.

              Ich denke es gibt aber immer, in jeder Religion die aus lauteren Motiven erschaffen wurde, und nicht nur um Menschen zu blenden und zu binden, diesen bedeutsamen Kern der Wahrheit, der nichts mit irgendeiner Kultur oder Religion an sich zu tun hat. Der durch Erkenntnis und Überwindung der Mangelhaftigkeit unserer Welt und des menschlichen Zusammenlebens in eine darüber hinaus führende Erkenntnis bringen kann, die zu Sinnfindung, Befreiung, Heilung und Erlösung führen kann. Allein meine Meinung ist, was die meisten Menschen damit machen, ist ein Folgen eines Ungeistes der Welt…die Menschen folgen einem “Geist der Religion”, also einem Ungeist, den ich vergleiche mit anderen schädlichen oder verblendenden Geisteshaltungen, die Menschen zu ihrem Unheil befallen können. Es ist eine weltliche Vorstellung von Religion, die keine tiefere Heilslehre mehr verfolgt, sondern nur noch ein Joch aus sinnentfremdeten Riten und Regeln des weltlichen Zusammenlebens geworden ist, die teils Kaum Segen bringen, sondern immer nur mehr Qual und Verzweiflung.

              Dennoch haben die Religionen trotzdem einen tieferen Kern, und das ist nicht nur mein Glaube, sondern meine persönliche Erfahrung. Gott lässt sich finden und antwortet, aber nur wenn man dies aus einem gutartigen, lauteren Wunsch tut, und ihm auch gut zuhört, und bereit ist, die Dinge, die er verurteilt, hinter sich zu lassen. Und ich habe es so erlebt, dass er dabei auch Hilfen bietet, und vor allem in allen Dingen immer eine nachvollziehbare Erklärung für seinen Willen bietet, so dass man einsehen muss: ja diese Sache ist wirklich schädlich und ist deswegen zu meiden, oder eine andere ist gut und bringt Segen, wird also von ihm belohnt und sie wird zu Glück und Einsicht führen.

              Auf diesem Wege glaube ich führen etliche Wege aus dem Elend, auch viele versteckte mitten in der Dunkelheit. Und es gibt viele Geschichten von Menschen, die diese Wege nicht allein oder mit Hilfe anderer Menschen gegangen sind, sondern die geradezu von Gott durch sie hindurchgetragen wurden, und so zu ihrem Heil finden konnten. Die Menschen freilich, die aus Hass, Gier und Ungeduld, oder aus Unwillen die Dinge, mit denen sie sich und andere schädigen, loszulassen, nicht auf solche Weisung warten wollen, und nachmachen was andere ihnen ohne Begründung vorsetzen, laufen dabei natürlich grosse Gefahr auf Blender reinzufallen, oder sich an einen Geist der Religion oder gar noch schlimmere zu binden, der sie dann durch unhinterfragte Dogmen immer weiter nutzlos diszipliniert und quält, ohne dass er sie je ernsthaft näher an die wahre Erkenntnis und Befreiung führen würde. Deswegen finde ich ist die Bibel auch mitunter ohne Weisung sehr gefährlich – denn sie enthält die Erkenntnis über Gut und Böse, aber wer einfach blind den Dingen folgt ohne sie zu hinterfragen, der verfällt womöglich der Täuschung, Böses für Gutes zu halten, und denkt dann Gottes Wille wäre Aggression und Dominanz, oder eine Aufforderung zu bedingungsloser Unterwürfigkeit, und kann dadurch für sich und andere grossen Schaden bringen. Der übrigens meiner Ansicht nach schon vielfach getan wurde, und mich wundert immer wieder, dass Gott trotzdem so viel Gnade mit den Menschen hat und immer weitere erlöst, denn ginge es nach dem, was ich da in der Bibel über Gottes Willen und seinen starken Arm lernen musste, wäre glaube ich ohne seine Gnade schon längst ein Ende über unsere Welt gekommen.

              #235369
              Anonym

                @ ardentglow: Ich kann Deinem Beitrag gut folgen und denke, dass sie viele Antworten für einen gläubigen Menschen enthält ! Doch sich im Besitz der einzigen Wahrheit zu wähnen und dies in Verbindung mit einer Religion hat immer nur zu Mord und Totschlag geführt und die Christengeschichte ist voll davon !?

                Ich dagegen suche meine Antworten nicht im Spirituellen sondern in der Realität der biologischen Rahmenbedingungen und die Gaia-Hypothese gefällt mir dazu recht gut ?

                https://de.wikipedia.org/wiki/Gaia-Hypothese

                #235422

                Für die Wahrheit halte ich ja eben, dass man sich mühen sollte, von Mord und Totschlag und anderen zerstörerischen Dingen abzuwenden, das ist ja gerade der Witz an der Sache.

                Also so Überlegungen und Untersuchungen um die physische und spirituelle Natur unseres Planeten und des Universums anzustellen, kann natürlich ein recht lohnenswertes Unterfangen sein. Ich denke aber, das dies alles nur Teile von der Welt sind. Etwas, was möglicherweise zu Wissen führt, das man zum (Über-)Leben in der Welt manchmal gut nutzen kann.

                Aber ich bin der Ansicht, dass diese Welt, die wir alle teilen, nicht die letzte Antwort ist, sondern eben nur unsere gemeinsame Aufgabe, vielleicht nur eine von vielen möglichen. Ich glaube, letztendlich fällt alles nur auf uns zurück, und unsere Fähigkeit, uns gegenseitig zu respektieren, und einander kein unnötiges Leid zufügen zu wollen, sondern stattdessen füreinander hilfreich zu sein zu wollen wo immer es geht und Sinn macht. Das ist denke ich die Bilanz, die schon in diesem Leben grossen Einfluss auf unser Geschick hat, und wahrscheinlich auch nach dem Ableben eine tragende Rolle spielen wird.

                #235983

                @Ludwig,

                sorry.

                das sinnlos war in Anführungszeichen gesetzt.

                Weil Wissenschaft schlicht “wertfrei” und “sinn-los” sein muss, um Wissenschaft zu sein: den Sinn des Lebens finden zu dürfen, dass mag Privatsache sein.

                Hoffentlich schaffe ich die Tage es mal, ausführlicher zu antworten, statt ein paar Links hinzuklicken.

                Und @mowa, manche Zwischengedanken bleiben beim Kommentieren, ungeschrieben und leider führt es dann oft zu Missverständnissen:

                Meine Ärztin bezog es auf mein damaliges Rauchverhalten, und leider ist das wohl bei mir auch so, dass ich mit weniger Zigaretten mehr leere Keksdosen hier stehen hab.

                Usw. andere Konsumgeschichten, wie Alkohol und Amphetamine etc. ist zurzeit kein Thema, aber als “Substitution” bekomme ich auf Rezept Medikinet und das beruhigt und hilft. Nur waren die letzten drei Jahre derart Kraft raubend, da hilft es nix, wenn ich einen Feueranzünder in einen leeren Ofen werfe.

                und leider, selbst bei wenig Medienkonsum, könnte hier gut die Zentrale sein, für dies Irrenhaus.

                LG und guten Sonntag

                jörg

                #236731
                Anonym

                  „Hätte ich Krebs, würde ich lieber in New York behandelt werden, als im Iran. Doch wenn ich eine Schizophrenie bekäme, dann bin ich mir nicht sicher, ob ich lieber in Los Angeles behandelt werden wollte oder in Indien.“

                  Mag sein, @Ludwig. Ob man in einer anonymen Großstadt mit  viel Lärm und Hektik wohnt oder in einer dörflichen Gemeinschaft, wo es Zusammenhalt und Struktur gibt, hat sicherlich Einfluss auf den Krankheitsverlauf. Das Leben in Indien hat aber auch noch eine spirituelle Dimension und ja, ich denke auch, dass sich (religiöse) Rituale, Zeremonien (wie es sie in Indien vielfach gibt) und der Glaube an sich, positiv auf die Erkrankung auswirken (=positives Denken, Achtsamkeit etc.). Zudem bin ich davon überzeugt, dass die Inder sehr stark von der ayurvedischen Medizin profitieren, die mehr und mehr auch in Europa Anklang findet.

                  #238939
                  Anonym

                    Religiöse Konfrontation mit der Erkrankung kann dem ganzen einen Sinn geben und somit besser verarbeitet werden !? Diese Sinngebung ist meines Erachtens das um und auf bei der Erkrankung !?

                    “Der Erlebnisbericht von Dorothea Buck wurde zu einem Fanal im doppelten Sinn: Einerseits klagt er in überzeugender Weise eine gesprächslose und defizitorientierte Psychiatrie an. Andererseits ist er ein ermutigendes Beispiel dafür, dass eine Psychose heilbar sein kann, wenn ihr Sinn verstanden und ins Leben einbezogen wird”

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