Erfahrung mit Gedankenlautwerden/inneren Gedankenstimmen

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  • #334972

    Ich sprach heute Morgen in der Therapie mit meinem Therapeuten über unsere Diskussion hier und wie das bei mir ist und dass ich Gedanken immer laut höre. Und er stellte die These auf, dass vielleicht bei mir so eine Vernetzung ist, dass ich, weil ich schon immer laut Gedanken höre, daraus als Kind angenfangen habe Stimmen zu hören, aber dass diese Stimmen eigentlich von mir kommen und produziert werden.

    Meine Stimmen hörten natürlich mit im Hintergrund und fingen direkt an zu schreien solche Sachen wie: “der B. (Name des Therapeuten) hat sie ja wohl nicht mehr alle” , “du solltest dir Gedanken machen wem du vertraust, uns oder ihm” und solche Sachen.

    Für mich sind es halt die Toten.


    Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

    #334975

    Viele Schizophrene haben ja relativ oft das Gefühl, dass andere Menschen, z.B. Nachbarn, Arbeitskollegen, Menschen im Bus etc., über sie reden oder etwas kommentieren, meistens schlechte Sachen.

    Bei mir war das am Arbeitsplatz z.B. so. Ich habe während der Arbeit sehr viel Zeit damit verbracht, herauszufinden, was meine Sekretärin, mein Chef oder auch andere Arbeitskollegen in der Firma über mich redeten. Dabei ging es dann in meiner bereits kranken Phasen so weit, dass ich mit den Ohren buchstäblich an den Wänden klebte (ich hatte ein Einzelbüro) und aushorchte, was meine Mitarbeiter redeten. Mir war das damals sehr peinlich; aufgrund meiner Vulnerabilität verschlimmerte sich dann mein Gesundheitszustand. Und irgendwann einmal habe ich Sachen gehört, die meine Arbeitskollegen bestimmt nicht gesagt haben, da sie dies gar nicht wissen konnten. Es waren sehr persönliche Sachen. Ich dachte dann einfach, dass sie meine privaten E-Mails gelesen haben (ich war mit privaten E-Mails nicht besonders vorsichtig am Arbeitsplatz). Und irgendwann einmal dachte ich, dass sie mein Telefon abhören würden.

    Was ich mit meiner persönlichen Geschichte sagen wollte, dass es vielleicht einen Zusammenhang zwischen den Stimmen und der Obsession, dass andere über einen schlecht reden, es durchaus geben kann. Irgendwann einmal hören wir einfach Sachen laut, die wir befürchten. Wir stellen uns vor, wie andere uns bekannte Menschen und eventuell auch unbekannte Menschen über uns reden und nehmen dies als akustische Stimmen wahr. Im Übrigen schlüpft unser Gehirn auch in den Träumen in verschiedene Rollen. Es kann uns eine bekannte oder unbekannte Person anreden, eine Frage stellen oder einfach anschreien im Traum.

    Allerdings kam mir auch schon der Gedanke, dass es tote Menschen sind oder einfach aus dem Jenseits, die wir als Stimmen im Wachzustand (eventuell auch in den Träumen) wahrnehmen, wobei diese nicht in aller Deutlichkeit uns Sachen mitteilen möchten, sondern vielleicht nur andeuten wollen. Wir müssen dann selber wissen, was wir mit diesen Stimmen anfangen und diese allenfalls interpretieren.  Dies würde allerdings ein Psychiater als Wahnkonstrukt qualifizieren.  In den Religionen berichten aber sogenannte Mystiker von solchen Erlebnissen (z.B. Stimmen oder andere Hallus), und diese werden dann nicht als Wahn bezeichnet, sondern als mystische Erlebnisse.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Monat, 3 Wochen von Amethyst.
    #334983

    Es wäre noch interessant zu erfahren, ob auch andere Foris ähliche Erlebnisse wie ich in meinem letzten Beitrag beschrieben habe, gemacht haben: Es geht mir um den Übergang der Befürchtungen, dass andere schlecht über einen reden, über ständiges Grübeln dazu und ständiges Gedankenkreisen dazu bis zu schliesslich akustisch wahrnembaren Stimmen, die sehr oft vorwurfsvoll, negativ bis gar verächtlich oder schimpfend und böse sein können.

    Dieser Übergang interessiert mich.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Monat, 3 Wochen von Amethyst.
    #334986

    Ja, ich kenne das @Amethyst

    erst der Gedanke, die gucken und tuscheln, dann die Fixierung auf den Gedanken und irgendwann kann ich es hören, obwohl nicht mal einer in meiner Gegenwart mehr ist. Ich lausch dann auch ab der Wand, Heizung und wo auch immer ich Stimmen verorte.

    Aber zuletzt trat das bei mir immer nur sporadisch auf, unter der jetzigen Medikation gar nicht mehr in dem Ausmaß, obwohl die extrem niedrig ist.


    Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

    #334995

    @Amethyst, das ging mir letzte Woche und Montagmorgen ja auch mal wieder so. Es waren zwar überwiegend positive Stimmen und Wahrnehmungen, aber ich vertrage zu viel Aufmerksamkeit eben nicht gut.

    Deshalb möchte ich derzeit nicht unter Leute. Ich hoffe, meine Medikamente können das innerhalb kurzer Zeit wieder einfangen. Hab zur Zeit total Bedenken, raus zu gehen. Ich möchte das einfach nicht mehr mitmachen müssen.

    Ich denke, dass diese Wahrnehmungen eben auch auf irgend eine Weise von den Stimmen produziert werden, die wir normalerweise hören. Sie haben wohl Zugriff auf unsere sämtlichen Wahrnehmungskanäle (Sinne), vermutlich, weil sie einfach in uns sind.

    Ich weiß, dass das einfach Halluzinationen sein sollen und ich bezeichne es im Kontakt mit meinem Arzt auch so, aber für mich sind es denkende Wesen, die eben manchmal etwas ungemütlich werden. Normalerweise behandle ich sie freundlich, wenn es nicht zu schlimm ist. Dann sind sie auch freundlich zu mir.


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

    #335029

    @Pink Floyd und @Molly

    Danke für die persönlichen und interessanten Beiträge!

    #335036

    @Amethyst, was du beschreibst klingt für mich plausibel. Ich selbst erlebe diese Erfahrungen ebenso – sie bauen sich auf und entladen sich immer in “Zyklen”, oft nach immer ähnlichen Schemata oder Abläufen. Interessant dass du diese Erfahrung so machen konntest, diese Dynamik über einen Tag hinweg zu beobachten. Bei mir ist es genau so – es sind immer ähnliche Sequenzen bzw. Erfahrungen, die scheinbar psychologische Themen bzw. Komplexe gezielt aufbauen können, was dann eben in die entsprechenden Zustände führt, bzw. sie verstärken kann. Dabei konzertieren sich auch immer wieder ganz unterschiedliche Symptome, etwa Stimmen, die ein Thema aufgreifen, das vorher Objekt einer paranoiden Vorstellung oder anderer Halluzinationen oder Gedankenspielen war. Und besonders ist mir aufgefallen, dass es immer nur eine Art der Erfahrung an sich ist, bzw. bei mir immer ein Manipulator aus dem Hintergrund, der meinen Geist verwirrt und mich hindert, damit klar umgehen zu können, oder der das Geschehen permanent als Horrorgeschichte für mich umdeutet, oder der mich permanent zu unklugen Dingen im Umgang mit den Erfahrungen provozieren will, und dann ein oder zwei Ebenen wo das eigentliche Geschehen abläuft. Aber es sind nie zwei grob unterschiedliche Arten der Erfahrung geleichzeitig meiner Erfahrung nach, höchstens sowas wie Paranoia und dazu kommentierende Stimmen, was aber auch wieder eine geschlossene Erfahrung an sich ist.

    Das ergibt dann aber auch eine Chance, diese Zyklen erkennen und durchbrechen zu lernen, indem man ihnen die Aufmerksamkeit verweigert wo man erkennt, dass sich diese Muster in sich immer verändernder Gestalt wiederholen und gewissermassen immer fruchtlos und unbefriedigend in ihren Wiederholungen und Ausformungen sind. Andererseits können sie aber auch innere Haltungen oder Ansichten durch die Wiederholungen immer weiter bestärken, bis man innerlich sehr fixiert darauf ist bzw. die Kontrolle aufgibt und dem “Flow” übergibt, oder dann eben emotional so überwältigt durch die nach und nach aufgebaute Erfahrungswelt ist, dass es zum Zusammenbruch oder inneren Rückzug kommt.

    Ich selbst habe auch viele Erfahrungen mit Gedankenlautwerden und den entsprechenden Varianten und Entwicklungen dieser Erfahrung. Bei mir sind es nicht nur “laut ausgesprochene” verbale Gedanken, sondern eine komplexe visuelle Innenwelt. Ich bin wahrscheinlich autistisch, und haben schon als Kind (so lange ich mich zurückerinnern kann, meine erste Erinnerung beinhaltet eine geistige Vision zusätzlich zu den Dem was ich gesehen habe) den ganzen Tag über immer wieder meine Innenwelt beobachtet, mit ihr bewusst gearbeitet, sehr oft spontan auch meditationsähnliche Übungen gemacht oder einfach Innenwelten geträumt in Gedanken und in der Vorstellung, oder immer wider lange Zeit einfach Dinge, die mich fasziniert haben, nur betrachtet und in ihnen versenkt.

    Mein Denken ist deswegen hauptsächlich visuell/schematisch, und gesprochenes Wort kommt fast nur in Form von imaginierten Stimmen vor, also einer Vorstellung von einer eigenen oder fremden die Sachverhalte erleuternden Stimme, meist begleitend zu den visuell/schematischen Vorstellungen, in denen auf mehrern Ebenen die eigentliche Denkarbeit wortlos stattfindet. Deswegen ist meine Psychose vielleicht auch so viel “bunter” und symbolischer etc. – denn ich höre nicht nur gesprochene Stimmen, sondern auch solche, die sich rasend schnell in rein visuell/schematischen Bildern oder abstrakten Vorstellungen ausdrücken, wo man als Mensch gar nicht mitreden kann, ausser man hat gerade den Wahn man könnte es doch. Dadurch, dass ich in der Psychose so massiven Stimmen und direktem Einfluss auf meine innere Willensbildung ausgesetzt bin, was ich auch bewusst und als enorm quälend empfinde, ist meine Eigenart einer eigenen “inneren Stimme” die für mich redet auch komplett in den Hintergrund getreten, zugunsten von wortlosem Verständnis. Die Stimmen haben sie mit ihrem Gesabbel quasi erstickt. In meiner derzeitigen Psychose, wurde der Druck und Einfluss auch wortlos, nun werden auch meine visuellen Willensbildungen dauerhaft verwirrt, manipuliert und unterdrückt. Das ist Psychose, wenn man dagegen anschwimmt.

    Also was das zum Thema Gedankenlautwerden bedeutet, ich habe dann nicht nur den Eindruck, dass innere Stimmen “lauter” sind und gehört werden können, sondern auch, dass diese visuellen/abstrakten/wortlosen Gedanken sichtbar sind, bis hin in tiefe Ebenen. Gleichzeitig höre ich dann etwa nicht nur Stimmen in anderen Menschen, sondern glaube oft auch wortlose oder rein abstrakte Geisteszustände in ihnen zu “sehen”. Ich kann mir schon vorstellen, dass diese Erfahrung durch meine Kindheitserfahrung und eben die Besonderheit des Autismus eben so geprägt ist bei mir. Auch ist es so, dass ich eben mein ganzes Leben lang beinahe voll bewusst über mein Denken war (ausser in Psychose…), und mir anfangs die Vorstellung, andere könnten es sehen, absurd vorkam, da mein Denken mir schien wie immer, und andere nicht darauf reagierten, bzw. es nur so zu scheinen schien, wie man das auch immer sagen könnte… Ich habe mich deswegen einfach immer beherrscht, manchmal vielleicht einen kleinen vorsichtigen Test gemacht, und schnell gemerkt, dass andere es nicht sehen können. Beunruhigend ist die Vorstellung schon, und richtig meinen Frieden damit hatte ich auch erst, als ich da angekommen bin, wo ich nichts mehr zu verstecken haben könnte vor anderen in meinem Inneren – das geht, man darf nur keine Geheimnisse mehr haben als vielleicht die anderer, wo sie einen selbst und das Gewissen nicht betreffen, und das ist sehr befreiend finde ich im Nachhienein.


    @Molly
    , hui deine Stimmen sind ja auch nett verrückt. Pass auf dich auf, dass sie dich nicht irgendwo in die Irre leiten, diese Stimmen sind schon ganz schön übel besitzergreifend und Übergriffig gegen dich, und versuchen dir ganz schön Panik zu machen wegen nichts, finde ich, auch wenn sie das nicht direkt und offen so ausdrücken, sondern nur subtil aufbauen. Meine versuchen mich auch teils mit den allerwüstesten Androhungen und dem Aufbau subtiler aber brutaler Ängste von der Dokumentation ihrer Inhalte abzuhalten – sie versuchen generell aggressiv aber meist subtil über Umwege und Tricks alles anzugreifen oder zu behindern, was mir im Umgang mit ihnen und zu mehr Selbstbestimmung und Bewusstheit verhilft. Also wenn du diese Stimmen direkt mitschreiben willst, wie sie reden, dann schalten die wahrscheinlich einfach um in einen aufregenderen, treibenderen, verwirrenden Modus und erzählen anderer, viel flachere Inhalte als sonst. Wenn das bei dir auch so ist, keep it cool, und versuch einfach dich über den Tag, wenn du gleich schreiben könntest, immer mal zu erinnern was die Stimmen so gesagt haben, wenn sie gerade nicht vom Aufschreiben ablenken wollten. Mir hilft insbesondere, dann zu umschreiben, was sie mit mir machen und was für Situationen sie aufgebaut haben, und ich schreibe gar nicht so sehr, was sie wortwörtlich sagen, woran ich mich auch kaum erinnern kann. Durch die Dokumentation dieser Inhalte, und das spätere Lesen und Reflektieren, kannst du dir deine Situation bewusster machen, in der du mit diesen Stimmen stehst. Pass aber auf, dass du dich nicht zu sehr reinsteigerst, und mit dem Geschriebenen quälende Vorstellungen zu sehr bestärkst. Abstand ist wichtig, das hilft mir mehr, als die Geschichten immer weiter mitzuleben beim Schreiben, die haben ja auch nie ein Ende, da könnte ich endlos tippen.

    #335038

    P.S. @Amethyst etc.

    Ich denke, das mit dem Gedankenlautwerden, ist nicht nur der Eindruck, die Gedanken wären lauter und deswegen hörbar. Es ist zudem ein subtiler Wahn im Hinterkopf, der damit einhergeht, der einen das überhaupt glauben lässt. Ich habe dabei auch die Erfahrung gemacht, dass das Wahrgenommene, bzw. die Art wie die eigenen Gedanken hörbar scheinen, gleichzeitig vorher und nachher von anderen Paranoiden Vorstellungen vor- und nachbereitet sein können, etwa Stimmen, die sich darüber unterhalten, wie andere es sehen, oder paranoide Tagträume, die eine theoretische Ursache der Hörbarkeit durch andere aufbauen und ausschmücken, und durch längeres Aussetzen mit eben diesem Thema dafür sorgen, dass man es eher kritiklos schluckt, und sich nicht innerlich dagegen mit Zweifeln wendet, die die Illusion zerstören könnten.

    Das denke ich auch, weil ich eben seit Kindheit dieses “laute” Denken als ganz normal empfinde, und nie den Eindruck hatte, andere würden es sehen, während es in der Psychose eben systematisch aufgebaut wurde, obwohl die Wahrnehmung kaum anders war als von mir gewohnt.

    #335049

    Ich hab das gefühl das es nicht meine Gedanken sind

    #335052

    @ ardentglow: interessante Überlegungen!

    #335060

    Als ich vorhin aufgewacht bin, überlegte ich mir, dass ich in dem, was ich bisher geschrieben hatte, vollkommen außen vor ließ, was zB. gerade das Gedankenlautwerden mit mir selbst macht; was ich also darüber denke, dass ich meine Gedanken höre und warum die Stimmen das überhaupt machen.

    Das könnte der eigentliche Hintergund sein:

     

    Es ist ja primär so, dass man dann erlebt, dass jemand anderes weiß, was man denkt.

    Wenn ich davon ausgehe, dass die Stimmen einen gewissen Intellekt besitzen, ist zuerst mal der Hauptgedanke, “Mist, die wissen was ich denke und sagen das auch anderen,; auch dem Menschen, über den ich gerade nachgedacht habe und den ich vielleicht gerade in Gedanken beleidigt habe!”

    Dann wird einem das (früher kam das meistens dann bei mir vor, wenn ich etwas über jemanden dachte, das ich nie sagen würde) sehr peinlich, weil manjemanden mit diesen Gedanken verletzen könnte, oder man etwas denkt, was nicht weitergegeben werden darf. Für einen Geheimnisträger wäre das zB. eine extreme Stiuation.

    Drittens: Da man Gedanken kaum unterdrücken kann (so wie es sich darstellt, können sie ja selbst im unbewussten Zustand von den Stimmen gelesen werden), kann man seinen “Verrat” an sich selbst oder anderen nicht verhindern.

    Die Stimmen können damit Angst vor, Depression wegen oder Aggression gegen ganz normale Mitmenschen auslösen, die absolut nichts damit zu tun haben. Zudem eventuell Größenwahn usw..

    Was das dann mit dem Betroffenen macht, hängt eben normalerweise von jeweiligen Charakter ab.

     

    Ich selbst bin schon lange dazu gekommen, dass ich mir denke, die Stimmen geben das nur unter sich weiter. Es tritt meiner Meinung also nichts in die reale Welt über. Was so eine Symptomatik für jemanden bedeuten würde, der Dinge nicht weitertragen darf und der es nicht so sieht, kann man sich denken.

    Dieser Beitrag war extrem schiwerig für mich, weil ich mich von der Dosiserhöhung heute morgen wieder total “besoffen” und schwindelig fühle. Ich hatte für diesen Text Schwierigkeiten mich auszudrücken und zu tippen.

    Die Stimme hat nun gerade gesagt: “In erster Linie, was da denksch: Die Frau isch zu hohl!” (Was du in erster Linie dann denkst ist, dass die Frau zu dumm ist!) Hat wohl gehofft, ich lösche den Beitrag… :scratch:


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

    #335062

    hui deine Stimmen sind ja auch nett verrückt. Pass auf dich auf, dass sie dich nicht irgendwo in die Irre leiten, diese Stimmen sind schon ganz schön übel besitzergreifend und Übergriffig gegen dich, und versuchen dir ganz schön Panik zu machen wegen nichts, finde ich, auch wenn sie das nicht direkt und offen so ausdrücken, sondern nur subtil aufbauen. Meine versuchen mich auch teils mit den allerwüstesten Androhungen und dem Aufbau subtiler aber brutaler Ängste von der Dokumentation ihrer Inhalte abzuhalten – sie versuchen generell aggressiv aber meist subtil über Umwege und Tricks alles anzugreifen oder zu behindern, was mir im Umgang mit ihnen und zu mehr Selbstbestimmung und Bewusstheit verhilft. Also wenn du diese Stimmen direkt mitschreiben willst, wie sie reden, dann schalten die wahrscheinlich einfach um in einen aufregenderen, treibenderen, verwirrenden Modus und erzählen anderer, viel flachere Inhalte als sonst. Wenn das bei dir auch so ist, keep it cool, und versuch einfach dich über den Tag, wenn du gleich schreiben könntest, immer mal zu erinnern was die Stimmen so gesagt haben, wenn sie gerade nicht vom Aufschreiben ablenken wollten. Mir hilft insbesondere, dann zu umschreiben, was sie mit mir machen und was für Situationen sie aufgebaut haben, und ich schreibe gar nicht so sehr, was sie wortwörtlich sagen, woran ich mich auch kaum erinnern kann. Durch die Dokumentation dieser Inhalte, und das spätere Lesen und Reflektieren, kannst du dir deine Situation bewusster machen, in der du mit diesen Stimmen stehst. Pass aber auf, dass du dich nicht zu sehr reinsteigerst, und mit dem Geschriebenen quälende Vorstellungen zu sehr bestärkst. Abstand ist wichtig, das hilft mir mehr, als die Geschichten immer weiter mitzuleben beim Schreiben, die haben ja auch nie ein Ende, da könnte ich endlos tippen.

    Hab das jetzt erst gelesen, @Ardentglow!

    Find nicht, dass sie übel sind. Ich mag sie, würde aber nie was tun, dass sie von mir wollen. Ich weiß, was sie mit einem machen können. Wieso Panik?

    Es geht nicht, die später aufzuschreiben, weil ich es recht schnell wieder vergesse. Es würde die Inhalte dann  verändern und in genau dem Moment, wo ich sie später aufschreibe, würden sie mir ja nochmal reinpfuschen. Dann wäre es nicht mehr der ursprüngliche Inhalt.

     

     


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

    #335066

    Ich finde das Thema sehr interessant. Da ich nie Stimmen gehört habe, kann ich wenig dazu beitragen.

    In der Psychose hatte ich den Wahn, dass andere meine Gedanken hören können und mir auch in Gedanken antworten können (“Telepathie”).

    Liebe @Molly klingen Deine Stimmen denn wie jemand, den Du mal kanntest aus der Vergangenheit?  Das mit dem starken Dialekt ist auch interessant.

    #335071

    Guten Morgen, @Mari!

    Normalerweise höre ich die Stimmen von zwei Männern und einer Frau; meistens nur den einen Mann. Sie klingen sympathisch, intelligent, eher so im mittleren Alter gelagert. Das mit dem Alter kann man aber nur von der Stimme her, oft nicht so genau sagen. Meine eigene Stimme klingt auch noch sehr jung, obwohl ich schon über 60 bin.

    Diese Stimmen kenne ich jedenfalls nicht wirklich. Es sind halt so badenser Durchschnittsstimmen irgendwie… Der Dialekt ist Karlsruherisch und es gibt Leute hier, die ihn noch breiter sprechen. Manchmal reden sie auch Hochdeutsch.

    Diese klingen eigentlich nicht nach Leuten, die ich kenne, oder mal kannte. Die Stimme, die ich am meisten höre, also die eine männliche, klingt etwa so wie die meines früheren Chefs in der Medizintechnikfirma, für die ich in den 80er Jahren arbeitete. Aber auch ein Nachbar hier hat so eine ähnliche Stimme. Aber halt nur entfernt ähnlich… In den Chef damals, hatte ich mich ein wenig verguckt, obwohl ich da schon mit meinem späteren Mann zusammen war.

    Wenn ich mit Leuten längere Zeit zusammen verbracht habe, kommen auch Stimmen von Leuten, mit denen ich in dieser Zeit zusammen war. Dann geht es meist darum, was wir da gemacht oder geredet hatten.  Merkwürdigerweise ist das nach der Arbeit nicht so. Da denke ich, dass sich die Stimmen, die ich normalerweise höre, nur in diese bekannten Stimmen umwandeln, aber trotzdem dieselben Identitäten sind.

    Allerdings höre ich halt auch Leute ( derzeit bei der Arbeit) in genau deren Stimmtonus über mich reden, wenn es mir schlecht geht und/oder mich eine gewisse Angst trägt. Diese klingen dann auch näher, also so nah, wie mir diese Leute sind. Die anderen Stimmen klingen immer so, als seien sie außer Sichtweite.

    Ich sehe das auch in etwa als Telepathie, selbst wenn ich gedanklich nur mit den eigenen Mitbewohnern in meinem Kopf rede. Vielleicht ist das was du hast eine Vorstufe vom Stimmenhören, Mari… :unsure:

    Ich fühle mich eigentlich nie alleine. Das ist das Einzige was daran gut ist… Es gibt mir in manchen Situationen Mut und ein gutes Gefühl, weil ich so oft alleine bin… :gut:


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

    #335081

    Vielen Dank @Molly für die Erklärung, jetzt verstehe ich es besser. Und ja, die Phänomene sind sicher verwandt, ich hab die Gedanken nur nicht als Stimmen gehört, aber sie waren auch von anderen in meinem Kopf.

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