Mowa

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  • als Antwort auf: Notizen von Mowa #5107

    Guten Morgen @ all,

    endlich Wochenende, und ich kann mich wieder entspannen.

    Ich habe nochmal über meine Chronologie nachgedacht und die Frage, was für mich „erfolgreich sein“ bedeutet.

    Als „erfolglos“ habe ich mich nie wirklich gefühlt, vermute ich, am ehesten noch vielleicht in der Schulzeit, als es unumgänglich war mit Mitschülern verglichen zu werden und festzustellen, „nicht dazuzugehören“.

    Meine erfolgreiche Zeit im Beruf, sie war für mich vor allem deswegen so erfolgreich, weil ich mich zum ersten Mal austoben konnte, so wie ich es selbst wollte. Im Umgang mit mir (und meiner Gesundheit) war ich noch ganz klar jugendlich, mangels Erfahrungen, Grenzen gesetzt zu bekommen.

    Dann kommt die Ersterkrankung und die Jahre danach, als ich aus der Sicht meiner damaligen Ärzte eine vorbildliche Patientin war, weil ich ihre medikamentösen Therapien nicht in Frage stellte und mit meiner allgemeinen Situation dauerhaft zufrieden war.

    Auch bin ich mit meinen persönlichen Entwicklungen seitdem zufrieden und halte sie rückblickend auch für recht erfolgreich. Die wichtigste Frage ist für mich, wie ich sein und leben will. Wie will ich mit meinen psychischen Eigenheiten umgehen, die bis zum Lebensende ein Teil von mir bleiben werden? Vorgefertigte Antworten darauf gibt es für mich nicht, und daher ja, ich halte das ganze Leben für ein Selbstexperiment, mit vorwiegend ungewisser Zukunft.

    Auch habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie ich einen erneuten Rückfall hinauszögern könnte und darüber spekuliert, wie ich meine Stabilität und Genesung am besten fördern könnte. Meine Gedankenzüge sehen grob so aus:

    ***Rückfallprophylaxe Stufe 1: Mich rechtzeitig vor Extremsituationen selbst schützen. Wie konkret, muss sich erst noch zeigen…
    ***Rückfallprophylaxe Stufe 2: Bei dauerhafter Erschöpfung Stressoren meiden und positive Erlebnisse stärken.
    ***Akutphase möglichst schnell erkennen und idealerweise sich selbst einweisen.
    ***Akutklinik 1 bis 2 Wochen, im Einzelzimmer (= Reizabschirmung + Selbstbestimmung), 2- bis 3-tägige Behandlung mit starken Medikamenten, nach dem ersten Abklingen der akuten Symptome zügig reduzieren. Begleitend konstruktive Gespräche führen mit Klinik + Angehörigen.
    ***Tagesklinik 2- bis 3 Wochen, zur Beobachtung und zum zügigen Ausschleichen von Psychopharmaka.
    ***Urlaub zu Hause 1- bis 2 Wochen, um sich Ruhe zu gönnen und an alltäglichen Situationen zu gewöhnen.
    ***Berufliche Wiedereingliederung 3 Monate, flexible Steigerung der Arbeitszeit von 2, auf 4, 6, und 8 Stunden. Allmähliche Stabilisierung durch Tagesstruktur und soziale Kontakte, übersichtliche Aufgaben selbstbestimmt erledigen.
    ***Allmähliche Rückkehr zur Normalität, allmähliche Verarbeitung des aktuellen Krankheitsverlaufs und die wichtige Frage, was ich ab jetzt anders und möglicherweise besser machen kann…

    Eventuell melde ich mich später hier wieder. Jetzt ist erstmal Pause und Skypen mit Familie angesagt ;-)

    Uns allen einen guten Samstag wünscht
    Mowa

    als Antwort auf: Psychopharmaka und Schlaf – Frage #4692

    Gute Besserung, Ingo!

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #4457

    Liebe erdbeere,

    vielen Dank für Deine Aufmerksamkeit, wollte ich Dir nur schreiben, bevor ich erschöpft ins Bett falle :-)

    Noch einen schönen Dienstagabend wünsche ich :bye:
    Mowa

    als Antwort auf: Selbstmordgedanken #4455

    Hallo Hirnsehprogramm (Dein Nick gefällt mir!),

    Denn wenn Menschen einem subtil so eine „Nutzlosigkeit“ einreden wollen, dann macht das ganz ganz schlechte Stimmung.

    Menschen, die überhaupt in der Lage sind anderen Menschen eine „Nutzlosigkeit“ zu unterstellen, halten sich selbst für nützlich(er), denke ich. Ich könnte solche Menschen nur verstehen, wenn sie in ihrem Leben noch nicht wirkliches Leid selbst erleben mussten und sich so einbilden, ihre „Nützlichkeit“ hätten sie sich selbst zu verdanken, da sie fähiger, stärker, klüger, und überhaupt besser sind als die „Nutzlosen“.

    Mich machen solche Arroganz und Ignoranz wütend und daher ja, auch ganz, ganz schlechte Stimmung.

    LG, Mowa

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #4303

    Guten Morgen allerseits,

    nachdem ich mir neulich durch dieses Forum eine Beschreibung über „krankhaftes Lügen“ auf psychomeda.de durchgelesen habe, habe ich mich noch an einem Persönlichkeitstest beteiligt. Aus Neugierde, da ich keine Ahnung von solchen Tests habe (klingt eher nach Scientology für mich).

    Das Ergebnis ist für mich schon interessant, und ich meine, dass die Beschreibung meiner Person zutreffend ist. Womit ich nicht einverstanden bin, ist die Liste meiner vermeintlichen Stärken und Schwächen, da protestiere ich! Aber ja, habe sie dann so zur Kenntnis genommen, dass die persönlichen Eigenschaften von mir nach der hiesigen gesellschaftlichen Norm so klassifiziert werden können.
    b5t-p1-11nov2018
    b5t-p2-11nov2018

    LG und uns allen noch einen guten Tag!
    Mowa

    Edit: Sorry falls jemand Interesse hat, die Bilder lassen sich durch Herunterladen vergrößern…

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #4253

    Guten Abend zusammen,

    vielen Dank für Eure Rückmeldungen, liebe Molly, escargot & Isa :-)

    Hallo Molly,

    Ich glaube, da sollte man versuchen, einen guten Mittelweg zu finden.

    Stimmt, ich gehe da auch meinen individuellen Weg und suche nach meiner eigenen Mitte.

    Hallo escargot,

    Außenstehende haben halt schon nochmal einen anderen Blick und Unbeteiligte nochmal einen anderen als Familienangehörige zum Beispiel. Das kann sehr, sehr hilfreich sein.

    Ja, z.B. merke ich selber lange nicht, wenn ich anfange mich anders als sonst zu verhalten. Es hilft mir dann sehr, wenn meine engsten Mitmenschen mir sagen, welche Veränderungen sie an mir beobachten.

    Allein DAS sehe ich als wichtigen Fortschritt auch an.

    Ich sehe es auch so, dass Rückschläge nicht immer vermeidbar sind und manchmal sogar notwendig um neue Wege auszuprobieren. Die Zukunft lässt sich nicht voraussagen, und ein Patentrezept für ein gutes/besseres Leben gibt es eben nicht…

    Hallo Isa,
    na klar kenne ich Dich noch aus dem KNS-Forum :-) Ich freue mich, Dich hier zu lesen. Danke für Deine Zeilen, kann ich nur zustimmen.

    Sich selbst beobachten scheint mir das Wichtigste im Kampf gegen die Psychose.

    Mich selbst zu beobachten, das fällt mir schwer! Einerseits im Sinne von „mich selbst erkennen“, und andererseits im Sinne von „in psychosenahen Zuständen mich von meinen Wahrnehmungen und Gedanken distanzieren können“. Bis jetzt habe ich den Eindruck, dass das auch eine Übungssache ist. Nicht alleine kämpfen zu müssen, hilft mir dabei sehr.

    Liebe Grüße an Euch & an Mitlesende :bye:

    Mowa

    als Antwort auf: Buchvorstellung "Das 20-Minuten-Kind" #4169

    Guten Morgen Dana,

    finde ich auch super, dass Du zur Entstigmatisierung beitragen möchtest. Solche Eigeninitiativen kann ich nur begrüßen!

    LG,
    Mowa

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #4103

    Hallo @escargot,

    vielen Dank für Deine freundlichen Zeilen. Ja, inzwischen kann ich jede(n) Mitbetroffene(n) sehr gut verstehen, wenn sie (er) ihre (seine) Psychopharmaka reduzieren oder absetzen möchte. Nicht jede(r) will einen Rückfall riskieren und zieht es vor, mit Medikamenten stabil zu bleiben, was ich auch genauso gut verstehen kann. Die Entscheidung über Medikation kann jede(r) nur individuell für sich selbst entscheiden, und ich bin froh, dass meine Ärzte und mein Therapeut mich auch ohne Medikamente weiterbehandeln wollen…

    Ich mache Verhaltenstherapie seit August 2017. Am Anfang, als ich mit neimandem über das gesamte Spektrum meiner Probleme sprechen konnte, war mir mein Therapeut eine wichtige Stütze. Jetzt, nachdem sich die Lage bei mir seit dem Rückfall wieder entspannt hat, habe ich nicht mehr so viel Redebedürfnis und bin auch nur noch alle 2 Monate einmal bei ihm zwecks Monitoring. Psychotherapie kann hilfreich sein, aber sicher nicht jedermanns Sache. Auch hier vertraue ich immer mehr mir selbst, dass ich also selbst am besten weiß, was ich selbst verändern kann / will / sollte, damit es mir besser geht.

    Alles Gute für Dich & LG,
    Mowa

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #4075

    Hallo Herr Klimke,
     
    vielen Dank für Ihr Interesse, darüber freue ich mich sehr.

    Was ich nicht verstehe ist warum Sie das Aripiprazol nicht weiter nehmen möchten wenn Sie doch anscheinend 7 Jahre lang darunter stabil und erfolgreich waren?

    Es stimmt, dass ich unter Aripiprazol stabil war (übrigens 6 anstatt 7 Jahre lang), im Sinne von „pflegeleicht, rückfallfrei und mich finanziell selbst versorgend“.
     
    Wie Nichtraucher auch schreibt, war ich mit Aripiprazol kaum mehr in der Lage, emotionale Höhen und Tiefen zu empfinden und mich für irgendetwas wirklich zu interessieren. Diese Gleichgültigkeit hat es dann auch verhindert, dass ich unter diesem Zustand litt. Auch empfand ich keine Sättigungsgefühle mehr und war viele Jahre adipös (und das, obwohl es ja heißt, Aripiprazol sei antriebssteigernd und gewichtsneutral…).
     
    Heute würde ich diese Jahre von mir nicht mehr als „erfolgreich“ bezeichnen. Im Gegensatz zu damals nach meiner Ersterkrankung, als ich nur für mich selbst sorgen brauchte, habe ich inzwischen eine Familie gegründet, und mir liegt sehr viel daran, Emotionen und Interesse an meinem Mann und an unserem Zusammenleben nicht wegzumedikamentieren.
     
    Erfolgreicher wäre für mich, wenn ich echte Emotionen empfinden kann und aus meiner eigenen Kraft das aufrechterhalten kann, was mich als Mensch ausmacht. Das ist jetzt mein zweiter Absetzversuch, und ich bin jetzt schon dankbar für jeden Tag, den ich nicht-psychotisch und ohne Medikamente verbringen konnte.
     
    LG, Mowa

    als Antwort auf: Notizen von Mowa #4033

    Chronologie meiner Psychosen

    *** Vorgeschichte:
    2002 – 2009: Produktive, erfolgreiche Phase (Diplomarbeit, Doktorarbeit mit Stipendium, Postdoc, und zuletzt Zuspruch eines 3-jährigen Forschungsstipendiums als Wissenschaftlerin)

    *** Erste akute Psychose (und Genesung):
    ab 2009: Zunehmende Erschöpfung, beschließe berufliche Neuorientierung
    ab okt2009: Aufnahme Zweitstudium in Humanmedizin, Studium + Studentenjob an der Uni-Klinik + finanzielle Not führen bald zu Erschöpfungszuständen
    ab apr2010: Urlaubssemester wegen Erschöpfung
    22aug2010 – 24aug2010: Rasche Zuspitzung der Krise, Wut über aktuelle politische Themen
    26aug2010: Erstmals Überzeugung, Geheimdienst sei hinter mir her
    28aug2010: Erstmalige stationäre Aufnahme in Psychiatrie (durchgehend offene Station)
    ab 22sep2010: Tagesklinik
    11nov2010: Entlassung aus der Tagesklinik
    30nov2010: Bewerbungsgespräch für eine Praktikantenstelle an einer NGO
    dez2010 – feb2011: Ehrenamtliche Hausaufgabenbetreuung an einer Ganztagsschule
    mai2011 – jun2011: 4-wöchiges Pflegepraktikum in einem Krankenhaus
    jul2011: Zusage von meinem Diplomvater über meine Anstellung als technische Mitarbeiterin
    01okt2011: Aufnahme Vollzeitjob
    bis jan2016: Dauermedikation mit Aripiprazol 15 mg, dann Reduktion auf 10 mg mit ärztlicher Begleitung
    27jul2016: Absetzen von Aripiprazol von 10 mg auf 0 mg, ohne ärztliche Begleitung
    danach bis jul2017: Turbulenzen durch Heirat, Um- und Zusammenzug, Pendeln, zunehmende berufliche Zuständigkeiten, zunehmend wieder am persönlichen Limit

    *** Erster Rückfall (und Genesung):
    ab 07aug2017: Unerwartete berufliche Krise, rasch zugespitzt
    15aug2017: Krankschreibung wegen Erschöpfung
    22aug2017: Aufnahme meiner allerersten Psychotherapie
    27sep2017: Berufliche Wiedereingliederung Nr. 1
    24okt2017: Wiedereingliederungsversuch Nr. 1 scheitert an Turbulenzen am Arbeitsplatz
    27nov2017: Berufliche Wiedereingliederung Nr. 2
    08dez2017: Letze Psychotherapie-Sitzung vor dem Rückfall
    In den folgenden Wochen rasche Zuspitzung der Krise, Wut über aktuelle politische Themen, gesteigerte Foren- und FB-Aktivitäten
    26dez2017: Einleitung (hypo-)manischer Phase nach einem Streit
    11jan2018: Weitere extreme Konfliktsituationen
    15jan2018: Andauernde (hypo-)manische Phase, zunehmend verwirrt und unzugänglich
    19jan2018: Wiedereingliederungsversuch Nr. 2 abgeschlossen
    24jan2018: Bis hierhin noch auf Arbeit irgendwie funktionierend…
    26jan2018: Termin beim Psychotherapeuten Nr. 1 seit dem Rückfall, den ich knallpsychotisch wahrnehme
    02feb2018: Einweisung Akutstation Nr. 1
    20feb2018: Verlegung auf offene Station
    28feb2018: Vorstellungsrunde der Betriebsratskandidaten am Institut, an der ich mild psychotisch(?), jedenfalls unter starken Medikamenten teilnehme
    01mar2018: Termin beim Psychiater Nr. 1 seit dem Rückfall
    02mar2018: Selbstentlassung Nr. 1
    08mar2018: Einweisung Akutstation Nr. 2, bevor berufliche Wiedereingliederung Nr. 3 beginnen kann
    20mar2018: Verlegung auf offene Station
    25mar2018: Zurück auf Akutstation
    27mar2018: Selbstentlassung Nr. 2
    03apr2018: Aufnahme Tagesklinik
    Während der Tagesklinik habe ich ohne Absprache und heimlich das Quetiapin auf 100 mg reduziert, im Ärztebrief steht 550 mg.
    27apr2018: Selbstentlassung Nr. 3
    Medikation: Erste Tage 50 mg Quetiapin um einzuschlafen, danach 0 mg. Aripiprazol während der Tagesklinik 15 mg, dann innerhalb von 3 Wochen auf 7,5 mg reduziert.
    06jul2018: Absetzen von Aripiprazol 7,5 mg auf 0 mg
    14mai2018 – 27jul2018: Berufliche Wiedereingliederung Nr. 4 angefangen & abgeschlossen

    • Diese Antwort wurde vor 6 Jahren, 7 Monate von Mowa geändert.
    als Antwort auf: Vorstellung neuer Mitglieder #402

    Liebe Foris,

    nun bin ich auch vom KNS umgezogen und freue mich auf das neue Forum mit Moderation. Vielen Dank an Herrn Klimke für diese Möglichkeit!

    Ich bin 2010 erstmals an Psychose erkrankt und hatte zwischen Dezember 2017 und Februar 2018 einige psychotische Schübe, von denen ich mich noch erhole. Anfang Juli habe ich die Medikamente (wieder) abgesetzt und würde mich gerne auch langfristig ohne Psychopharmaka gesund halten.

    Liebe Grüße,

    Mowa

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