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!? = Man sollte sich solange man keinen besseren Psychiater hat nach dem Aktuellen richten, aber nicht aufhören einen Besseren zu suchen, oder ?
Das kann eine schwierige Frage sein, je nachdem, was der Psychiater da empfiehlt. Daher möchte ich hier keine pauschale Aussage treffen. Ich kann nur sagen, dass sich der Arztwechsel für mich gelohnt hat. Es sollte wirklich eine Zusammenarbeit sein, damit die Behandlung funktioniert.
Wenn ich all meine Kontakte mit Psychiatern bewerten sollte (inklusive aller Psychiater auf den Stationen) würde ich davon ausgehen, dass ca. 30% ok sind !?
Ich finde es gewagt, da Prozentzahlen anzugeben. Wieviele Psychaterinnen/Psychiater hattest du denn?
Wenn man einen Psychiater von der 70% Gruppe hat, sollte man nicht aufhören einen besseren zu suchen !?
Was meinst du mit dem „!?“ ?? Das verwirrt mich gerade. Deine vorherigen Posts schienen mir nämlich klar die Meinung auszudrücken, dass man auf seinen Psychiater hören solle. Hast du nun deine Meinung geändert?
Ich habe ärztlich begleitet, schrittweise über Jahre die Neuroleptika reduzieren und schließlich absetzen können. Dabei hatte ich vor meiner jetzigen Psychiaterin einen Psychiater, bei dem ich seeehr froh bin, nicht komplett auf ihn gehört zu haben. Sonst würde ich wohl immer noch unter den Nebenwirkungen des Neuroleptikums leiden. Ich will damit sagen, dass es durchaus gute Ärztinnen/Ärzte, Psychiaterinnen/Psychiater gibt. Allerdings meine ich auch, dass man nicht behaupten kann, dass sie alle gut oder gar unfehlbar wären. Ihnen blind zu vertrauen, kann daher ggf. auch schiefgehen.
@ludwig Was hat dein letzter Post mit dem Thread-Thema zu tun? Ich sehe da nichts von Neuroleptika und somit auch nicht, wie er zur Frage „Kann man von NL los kommen ???“ passt.
Wie gesagt finde ich eine gute ärztliche Begleitung sehr hilfreich für den richtigen Umgang mit Neuroleptika, auch um als einzelner/einzelne ggf. davon langfristig wegkommen zu können.
Genauer:
Ich will der Psychiaterin/dem Psychiater ja auch Zeit geben, sich auf mich einzustellen. Wie soll sie/er sonst überhaupt wirklich wissen, wie es mir geht? Für das von mir beschriebene schrittweise, ärztlich begleitete Reduzieren über einen langen Zeitraum, finde ich das schon sehr wichtig.
@ludwig Für einen guten Behandlungsplan wären mir 10 Minuten zu wenig. Ich will der Psychiaterin/dem Psychiater ja auch Zeit geben, sich auf mich einzustellen. Wie soll sie/er sonst überhaupt wirklich wissen, wie es mir geht? Für das von mir beschriebene schrittweise, ärztlich begleitete Reduzieren über einen langen Zeitraum, finde ich das schon sehr wichtig.
Ich erwarte mir von einem Psychiater nur, dass er sich mit den Medikamenten gut auskennt und mich richtig einstellt ! Die ganze Quatscherei drum herum ist zwar nett, bringt mich aber nicht weiter !?
Das würde für mich nicht funktionieren. Da es keinen Apparat für die Messung der Psyche gibt, sehe ich ein Gespräch als absolut notwendig an, um eine gute Behandlung inkl. ggf. Medikamente zu planen. Blutzucker, Blutdruck etc. lassen sich natürlich genau messen. Aber auch dort sind aus meiner Sicht Gespräche angebracht, um auch über den Lebenswandel (Stress, Ernährung, Bewegung, Genussmittel etc.) zu sprechen.
@floeckchen Im Prinzip hat @pia das schon geschrieben, aber sie könnte ja nochmal eine kurze Zusammenfassung geben und die Fragen von @Ludwig beantworten.
Du hast die letzte Zeit, wenn dich jemand kritisiert hat immer geschrieben, du hättest nie dazu geraten Medikamente abzusetzen. Jetzt tust du es aber eindeutig!
Zwischen abruptem Absetzen und langsamen, ärztlich begleitetem Reduzieren ist aber schon ein Unterschied. Tatsächlich schreibt @pia ja auch:
Das abruptes Absetzen keine gute Idee ist, wissen schon viele Betroffene und auch etliche Psychiater und durch die Erfahrungen vieler Betroffener, die langsam und risikominimiert runterdosiert und ausgeschlichen haben, haben auch viele Psychiater schon gelernt, dass das die verantwortungsvollere, risikoärmere Variante ist.
Sie nimmt hier also die Psychiaterinnen/Psychiater mit ins Boot und äußert sich gegen das abrupte Absetzen.
Das Zitieren führt natürlich dazu, dass Aussagen aus dem Kontext genommen werden. Daher sollte man versuchen die Absicht der/des Postenden zu achten. Klar kann das schwierig sein, auch deswegen diskutieren wir ja
Ich meinte aber, dass ich sowas, auch wenn es von van Os kommt, nicht posten würde wenn ich nicht dazu stehe und ich würde niemals jemandem zu einem Experiment mit der eigenen Gesundheit raten.
Zu dem Experimentbegriff: Da man nicht genau weiß, wie ein Medikament auf das Individuum wirkt, kann man doch eigentlich auch jede Medikamenteneinnahme als Experiment verstehen oder?
edit:
Wenn ich ein Zitat poste, identifiziere ich mich automatisch damit, so lange ich mich nicht eindeutig davon distanziere!
Das würde ich auch nicht so strikt sehen. Ich kann ja auch etwas zitieren einfach, um mich damit auseinanderzusetzen, muss mich also nicht damit „identifizieren“.
Zwei Jahre nach einer akuten Krankheitsepisode war in den Entwicklungsländern bei 63 % der schizophren Erkrankten eine vollständige Remission gegeben; in den Industrieländern jedoch nur bei 37 % [26].
PS: Man muß dazu bedenken, dass Entwicklungsländer praktisch keine NL haben und die Patienten in den Industrieländer fast zu 100% NL schlucken !
Keine/Weniger Neuroleptika zu haben kann aber auch Schattenseiten haben. Ich meine, ich hatte mal etwas davon gelesen, dass in Familien erkrankte Verwandte festgekettet werden. Ganz sicher bin ich mir da nicht, aber es erscheint mir nicht völlig abwegig, dass so reagiert wird, wenn jemand „durchdreht“.
Ich habe den Beitrag von @molly nur überflogen und dabei erstmal nichts unsägliches gesehen. Was genau stört dich denn daran @forsythia ?
Außerdem: Ohne stressreduziertes Umfeld können die besten Medikamente nicht richtig wirken, da dann die innerliche Unausgeglichenheit, die Symptome fördert, immer wieder getriggert wird. Dann wird die Medikation unter Umständen immer höher dosiert und bringt trotzdem keine Erleichterung.
Den letzten Satz finde ich interessant. Ein stressreduziertes Umfeld sehe ich auch als gute Voraussetzung für eine Reduktion oder ein Absetzen. Ohne wäre es bei mir noch schwieriger geworden und das auch obwohl ich eben langsam und in ärztlicher Begleitung die Neuroleptika reduzieren konnte. Das Umfeld war und ist wichtig und dass es mir insgesamt ganz gut geht.
Ich hatte einen Aufklärungsbogen bekommen und wenigstens später auch alle Packungsbeilagen. Zu Medikamenten, die für mich neu waren und deren Wirkung auf mich ausprobiert werden sollte, hatte ich die Packungsbeilage erstmal nicht, meine ich. Das Problem war dann aber eher, dass die Behandelnden die Nebenwirkungen heruntergeredet haben. Am Ende sagen sie dann auch schnell mal in etwa, dass das mit den Nebenwirkungen eben so ist und die Medikamente eben notwendig sind und ja auch helfen. Irgendwo stimmt das ja auch, die Dosis sollte dann aber vorsichtig bestimmt werden und Nutzen gegen Schaden sorgsam abgewogen werden.
Ich meine, es wurde sogar gesagt, dass die Medikamente nicht abhängig machen würden und dass man sie auch später mal absetzen könnte. Dass das später so ein großes Problem werden könnte war mir jedenfalls anfangs nicht bewusst :-/ .
Die Behandelnden kann ich zumindest ein Stück weit verstehen, da es sicher schwierig ist, jemandem Medikamente zu verabreichen, wenn man gleich auch alle Nachteile aufzählt und seien die Medimente noch so notwendig. Gerade psychisch Erkrankten, die in eine Klinik kommen, sind oft auch noch in einer Extremsituation und reagieren ggf. sehr empfindlich, bzgl. „Bedrohungen“ (hier: die Nebenwirkungen). Dann finde ich, sollte die Aufklärung aber wenigstens dann geschehen, wenn die Patientinnen/Patienten wieder stabil sind.
ich schreibe so wie es mir gerade einfällt. Das ist der Vorteil von anonymen Foren, da muß ich nicht lange an der korrekten Formulierung basteln.
Das ist ein Problem und führt mit dazu, dass sich die Diskussion hier im Kreis gedreht hat. Einige hier haben versucht eine differenzierte Sicht auf die Problematik und gute Argumente für ihre Positionen anzuführen. Als Antwort kam dann entweder ein Lob, wenn du dich in deiner Position bestätigt gefühlt hast oder Vorwürfe, Povokationen usw., wenn jemand etwas gesagt hat, das dir nicht gepasst hat. Für die Vorwürfe hast du immer noch keine Belege gebracht oder eingesehen, dass sie falsch sind. So kommt man dann eben auch nicht weiter.
Erst nach drei Jahren Behandlung bei meinen Therapeuten, sagte mir dieser dass ich schizophren sei ! Vorher dachte ich immer ich hätte eine Depression und über NL aufgeklärt habe ich mich erst selber im Netz und dies 10 Jahre nach meinem ersten Schub ! So war das in den 90ern !
Mit der fehlenden Aufklärung sprichst du allerdings ein Problem an, das ich auch sehe. Zumindest seitens der Ärzte/Ärztinnen habe ich wenig bzgl. der Nebenwirkungen gehört. Ein Blick in die Packungsbeilage kann dabei allerdings auch helfen. Wenn Neuroleptika zu dem Zeitpunkt benötigt werden, um die Krankheit in den Griff zu bekommen, hat man dann aber eh kaum eine Wahl.
Nicht alle, aber sehr viele Patienten erleiden im Verlauf ihrer Schizophrenieerkrankung wiederholt Rückfälle. Nach einem solchen Rückfall erreichen viele Patienten nicht mehr ihr ursprüngliches Niveau, die Symptome verschlechtern sich zusehends“, erklärte Priv.-Doz. Dr. Stephan Heres, Isar-Amper-Klinikum für Psychiatrie und Psychotherapie, München. In vielen Fällen würden Patienten schlussendlich in einem „chronischen Defizitsyndrom“ verharren.
Ich hatte eher eine Art „chronischen Defizitsyndrom“ aufgrund der Neuroleptika, da ich eben dauernd müde war und deswegen wenig aktiv.
Es sei daher wichtig, Rückfälle so weit wie möglich zu verhindern. „Leider können wir aber nicht vorhersagen, welche unserer Patienten ohne antipsychotische Behandlung keine weitere Episode und welche Rückfälle haben werden“, so Heres. Ein Umstand, der besonders bei Überlegungen zur Dosisreduktion oder zum Absetzen von Antipsychotika (AP) schwer zum Tragen kommt.
Wenn man nicht vorhersagen kann, welche Patienten ohne Behandlung mit Neuroleptika Probleme bekommen, ist das für mich kein Argument dafür, auf jeden Fall dauerhaft Neuroleptika zu verwenden. Es wäre sogar ein Argument dafür, es irgendwann ohne Neuroleptika zu versuchen (unter bestimmten Bedingungen wie Stabilität, keine Eigen- oder gar Fremdgefährdung). Das sollte dann eben langsam schrittweise und ärztlich begleitet möglich sein.
wieso regst Du Dich überhaupt über mich auf,
Was mich mittlerweile auch aufregt ist, dass du @ludwig gegen andere Forenteilnehmende Vorwürfe mit provozierenden, aggressiven Worten erhebst („Rattenfänger“, „Potenzgehabe“, „Angeberei“ etc.), diese Vorwürfe aber nichtmal belegst. Wo hast du beispielsweise gelesen, dass jemand geschrieben hätte dass von den Neuroleptika „ein Loskommen ohne Aufhebens geht“?
Wir drehen uns hier leider im Kreis ! Ich denke/glaube dass der Prozentsatz derer, welche von NL bleibend freigekommen sind marginal ist und andere erzählen hier locker vom Hocker, dass ein Loskommen ohne Aufhebens geht !?
Wie schon gesagt gibt es im Forum ein paar, die Minimaldosen nehmen oder von Neuroleptika weggekommen sind. Von denen, bei denen das funktioniert, habe ich bis jetzt nichts von einer Locker-vom-Hocker-Erzählung, des Loskommens ohne Aufhebens gelesen. Hier von „Rattenfängern“ zu schreiben finde ich daher deplatziert. Den Einsatz von Neuroleptika sehe ich durchaus als sinnvoll an, wenn versucht wird so wenig, wie möglich und so viel wie nötig davon zu verwenden. Dazu finde ich eine kritische Auseinandersetzung mit dem Thema und der eigenen Situation, dem eigenen Leben wichtig. Also nichts mit „ohne Aufhebens“, ohne Anstrengung oder einfach so…
Psychosen ohne NL: Wie wurde Anfang der Fünfzigerjahre des vergangenen Jahrhunderts
…
Es gab und gibt schlimmere Behandlungen als die mit Neuroleptika. Das macht diese aber noch nicht gut. Für viele mögen Neuroleptika aktuell zum besten Behandlungskonzept dazugehören, es bleibt aber zu hoffen, dass sich bessere Möglichkeiten auftun. Auch aktuell finde ich, dass zu einem guten Behandlungskonzept mehr gehört, als Neuroleptika und andere Medikamente. Damit meine ich Psychotherapie, Ergotherapie, soziale Beratung und so weiter. Aufgrund der schweren Nebenwirkungen mit Auswirkung auf Lebensqualität- und erwartung, solltest auch du @ludwig , dich doch eigentlich für jede/jeden freuen, die/der von den Neuroleptika wegkommt. Wenn Ärztinnen/Ärzte bei der langsamen, schrittweisen Reduktion helfen, sinkt auch die Motivation der Betroffenen, eine Reduktion oder gar ein Absetzen zu schnell und auf eigene Faust zu machen.
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