achim54

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  • als Antwort auf: Arbeiten gehen mit Schizophrenie #96329

    Ich habe, als ich gearbeitet habe, die Krankheit versteckt und nicht angegeben, obwohl ich da schon einen Schwerbehindertenausweis mit 100 GdB hatte.

    Ich habe versucht, die Arbeit in den Vordergrund zu stellen – nicht die Krankheit.

    Das mit mir “etwas nicht stimmt”, das haben die Kollegen alsbald herausgefunden.

    In die Offensive eines “Outing” bin ich aber trotzdem nicht gegangen.

    Schließlich habe ich selbst nach einiger Zeit gekündigt und Rente beantragt, die auch voll bewilligt wurde, sogar ohne Befristung.

    Ich würde mich durchwursteln weiter, solange es geht. Sonst Rente beantragen und nur noch auf 460 EUR Basis arbeiten. Die darf man dazu verdienen.

    als Antwort auf: Symptome bei entspannung #96322

    Etwas Entspannung braucht jeder. Ich würde das Radio anstellen, gute Musik hören und vielleicht ein paar Zeilen lesen, damit der ein oder andere psychotische Gedanke nicht hochkocht. :rose:

    als Antwort auf: Leponex Reduzieren #96167

    Besprich doch mit dem Arzt, wo er die “Schmerzgrenze” sieht, damit Du die weitere Reduzierung bis runter auf die Grenze durchführen kannst und eine gewisse Sicherheit hast, dass in Sachen Dosierung noch etwas passiert. :bye:

    als Antwort auf: Frage zu clozapin #96154

    Der behandelnde Psychiater – wie auch die Klinikärzte – haben bei mir auf Abilify und Haldol gesetzt und mich damit durchbehandelt bis zur jetzigen Remission. Clozapin stand mal zur Debatte, wurde aber dann doch nicht genommen. Ein Freund von mir nimmt das. Ich finde er ist damit etwas träge, schläft sehr viel und ist wesentlich dicker geworden. Ich bin eher von Haldol überzeugt, wenn – wie bei mir – eine hartnäckige längerdauernde Psychose vorliegt. Wahrscheinlich orientieren sich die Behandler auch ein bisschen an der Persönlichkeit, ob Clozapin dazu passt.

    als Antwort auf: Medikamente ausschleichen #96042

    Eine massvolle Reduzierung ist natürlich, wenn es an der Psychosefront ruhig geworden ist, immer möglich und erwägenswert.

    als Antwort auf: Medikamente ausschleichen #96040

    Bin froh, einigermaßen stabil zu sein nach langer Psychose.

    Ans Absetzen denke ich erstmal nicht, auch nicht an eine Reduzierung, es sei denn der behandelnde Arzt möchte das seinerseits – vielleicht wegen der Dyskinesien.

    Momentan spüre ich die wieder einmal nicht mehr. Die kommen und gehen irgendwie.

    Ich nehme das erstmal nicht so ernst: Hauptsache, es kommt nicht zum Rezidiv, also Rückfall in subakute oder gar akute Zustände. Ich will die Remission unbedingt halten !

    Oft sind es gar nicht so sehr die Medikamente, die einen sich schlecht fühlen lassen, sondern es ist die wiederaufbrodelnde oder im Untergrund noch virulente Psychose selbst.

    Im Ausschleichen liegt bei der Schizophrenie meist nicht das Heil – eher im Gegenteil. :-)

    als Antwort auf: Spätdyskinesien #95652

    Hallo Nikami

    ich nehme die Kombi seit 4 Monaten. Habe zwischendurch versucht, ohne Haldol auszukommen bzw. nicht ohne – aber mit wenig. Davon ( unregelmäßig ein wenig zu nehmen, je nach “Gefühl” ) hat mir der Psychiater abgeraten – zunächst mal, d.h. er sieht schon Möglichkeiten, das Haldol runterzufahren auf 5 / Tag nehme ich an – werden es dann auch noch lange bleiben.

    Heute ist ein Tag, da habe ich so gut wie keine Dyskinesien im Gesicht und auch die linke Hand ist ruhig, obwohl ich an der Dosis nichts verändert habe. Vielleicht spielt zusätzlich Anspannung und Nervosität eine zumindest eine gewisse Rolle. :good:

    als Antwort auf: Dissoziation #95588

    “Dissoziation” ist wohl nicht das richtige Wort, eher Depersonalisierung und Derealisation. Ich habe gerade noch mal recherchiert. Eine Dissoziation habe ich nicht. Kleiner Nachtrag noch zu meinem Beitrag oben. :scratch:

    als Antwort auf: Dissoziation #95586

    Eine Dissoziation habe ich auch manchmal: Optische oder akustische Reize werden zu einer Art “Stimme” ( eher Gedankenstimme ), und ich meine, das sind andere entities ( Wesen ). Mein Psychiater nennt das Ich-Störung und sagt, das ist endogen, ist also mein Gehirn, das diese vermeintlichen entities, die ich ausserhalb meiner Person vermute, kreiert. Wäre es exogen, dann wären es wohl tatsächlich andere entities.

    Ich habe mal ( Professor der Psychiatrie ) Asmus Finzen durchgelesen:

    “Schizophrenie” ( mitteldicker Wälzer )

     

    Daraufhin habe ich mich selbst mit dessen Begrifflichkeit diagnostiziert.

    Danach falle ich unter F20.0 mit folgender Hauptsymptomatik: multi-kanalige ICH-STÖRUNG verbunden mit Beziehungsideen und einigen Wahnsystemen. Eine affektive Problematik habe ich nicht, deshalb nicht F20.5 ( schizo-affektiv ).

    Na ja, das ist eine ernste Konstellation, allerdings medikamentös ( siehe meinen Beitrag zu Dyskinesien ) ganz gut erreichbar.

    Offiziell schreiben die Ärzte bei mir: Paranoide Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis.

    Das Paranoide steckt bei meiner Selbst-Diagnose dann wohl in den Beziehungsideen, der Motor der Psychose ist aber die Dissoziation bzw. die Ich-Störung selbst. B-)

    als Antwort auf: Ist es in Deutschland verboten psychotisch zu sein? #95582

    Genaue Kenntnisse, wie andere Staaten mit Psychosekranken umgehen, habe ich nicht.

    Allerdings war ich im Urlaub auf Gran Canaria, Lanzarote und Teneriffa, ebenso im Mittelmeerraum auf Kreta, Rhodos und Zypern. Dort ist die Toleranzschwelle deutlich höher, was abnormes Verhalten angeht. Ich weiss nicht mal, ob die “richtige” Psychiatrien haben. Es gibt, glaube ich, auf den Inseln nur Sanitätsstationen.

    Ob und wie die mit akuten Personen umgehen, weiss ich nicht, weil ich selbst allenfalls subakut war bei dem ein oder anderen Urlaub in den letzten 20 Jahren.

    In Deutschland ist die Erwartung, dass eine Person “funktioniert” im Sinne der Gesellschaft schon sehr ausgeprägt. Aber oder gerade deshalb wird auch einiges getan, um Obdachlosigkeit oder Heimunterbringung zu verhindern. Dafür sorgen die Amtsgerichte dann mit einer gesetzlichen Betreuung.

    Wer eine Familienbetreuung bekommen kann, weil einer in der Familie sich bereit erklärt, die Betreuung und damit auch die Verantwortung zu übernehmen, ist dabei eindeutig auf der glücklicheren Seite, denn die Familie betreut engmaschiger und entgegenkommender – meistens – als Berufsbetreuer, die alle 2 Wochen anrufbar sind. Diese sind auch eher geneigt, eine Heimunterbringung zu organisieren, auch gegen den erklärten Willen des Psychosekranken, als die Familie. :scratch:

     

    als Antwort auf: Spätdyskinesien #95305

    Augenliderzucken hatte ich auch schon. Es kann unter Umständen ein Zeichen einer beginnenden Dyskinesie sein – nicht unbedingt gleich einer Spätdyskinesie.

    Ich nehme 20 mg Abilify oral täglich morgens und 2 x 5 mg Haloperidol Tabletten ( vormittags und nachmittags ). Dazu bekomme ich eine 400 mg Maintena-Spritze alle 4 Wochen ( Abilify Depot heisst “Maintena” ). Mit dem Cocktail habe ich definitiv Dyskinesien und zwar in der linken Hand und im Mundbereich, der Unterkiefer geht ziemlich oft von selbst nach unten.

    Es gibt aber Phasen am Tag – stundenweise – da ist alles in Ordnung.

    Eine Spätdyskinesie ist das eventuell noch nicht, da sie reversibel scheint.

    Wenn ich das Haldol weglasse, die 10 mg insgesamt, dann ist das mit dem Unterkiefer fast völlig weg.

    Mein Ziel ist es denn auch, von der Haldol-Einnahme wegzukommen und nur noch mit Abilify zu bretzeln.

    Aber ich bin erst kurz nach der Remission ( dem Verschwinden der psychotischen Symptome ), da muss ich wohl die Dyskinesien noch ein Weilchen inkauf nehmen und kann nicht so holter-die-polter das Haldol weglassen, nur weil mir das mit dem Unterkiefer sehr auf den Wecker geht und auch bei Aussenstehenden einen verheerenden Eindruck hinterlässt.

    Dass ich uneingeschränkt fähig bin, wieder rational und vernunftgeleitet zu denken, ist mir das Wichtigste !

    Da ist Haldol sehr wirksam, aber leider ein Mittel, das EPS ( Extrapyramidale Symptome ) hervorruft.

    Bitte nicht falsch verstehen: Trotz meiner leidvollen Dyskinesie momentan gebe ich niemandem den Rat, sein Haldol einfach abzusetzen !

    Akineton hilft gegen Dyskinesien nur eingeschränkt, wenn man es später absetzt und Haldol weiternimmt, werden die EPS schlimmer als vorher. Deshalb habe ich auch in der Klinik die Gabe von Akineton immer abgelehnt. Ausserdem wirkt Akineton euphorisierend, ich komme mir da immer wie mit einer Feder künstlich aufgezogen vor. Es entgleisen da schon mal die Affekte.

    Akineton beseitigt nicht die Gefahr von Spätdyskinesien.

    Akineton ist nur in einem Fall unbedingt nötig: beim Schiefhals, dann nicht Retard, sondern eine Tablette, die gleich die volle Wirkung bringt. :scratch:

     

    als Antwort auf: Dankbarkeit #95214

    Dankbar bin ich schon mal für die nette Frage, wunder !

    Dankbar bin ich zuallererst meiner Familie, die zusammen mit der Ambulanz und der Klinik die effektive “Durchbehandlung” meiner Psychoseerkrankung organisiert hat. In der Klinik wiederum bin ich den Schwestern und Pflegern, den Psychiater- / innen zu grossen Dank verpflichtet. Sie haben mich in der akuten und subakuten Phase “an der Front” auf den Fluren der Station ertragen und mich mit Achtung behandelt, auch wenn ich das gar nicht immer verdient hatte.

    Ohne diese strategische Planung meiner Angehörigen wäre meine Psychose nicht wieder verschwunden.

    als Antwort auf: Wie sieht euer Schlafverhalten aus #95209

    Tagsüber schlafe ich selten. Mal 1 Std. Mittagsschläfchen oder auch nur Ruhe – ohne richtigen Schlaf

    ( Dösen ).

    Der Nachtschlaf bewegt sich zwischen 23, 0 bis 1 Uhr ( Hinlegen ) und dann so 5 bis 6 Uhr ( Aufstehen ).

    Das kommt mir selbst ein bisschen wenig vor, ist vielleicht für die Vermeidung eines eventuellen Rezidives

    ( = Wiederauftreten der Erkrankung ) imgrunde zu wenig.

    Ich muss da vorsichtig sein. 2 Stunden mehr Schlaf würden mir wohl besser tun. Aber irgendwie klappt das nicht. Dazu bin ich zu umtriebig – gedanklich und auch dauernd am Werkeln in meiner Wohnung                    ( Aufräumen, Küche blank putzen, Bücher in Auszügen lesen, TO-DO-LIST für den kommenden Tag

    etc.pp. )

    Medikamentös halte ich gegen diese Tendenz, zu wenig zu schlafen, mit Quietiapin ( Original: Seroquel ) 100 mg zur Nacht. Aber das nehme ich nicht jeden Tag, nur wenn ich eindeutig im Defizit bin. :scratch:

    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre von achim54.
    als Antwort auf: Körperliche Schwäche #95208

    Hallo wunder ! Meiner langjährigen Erfahrung nach, würde ich darauf tippen, dass es nicht in erster Linie die Medikamente sind, die Dich müde und antriebsschwach machen. Ich nehme auch ein Haufen “Zeug”, und bei mir ist es eher die unbehandelte Psychose, die mich völlig auf den Hund bringt, auslaugt, und macht, dass ich mich dauernd ins Bett lege.

    Ich weiss nicht, was Du einnimmst, aber ausser Atosil und natürlich Zopiclon, dürfte die grosse Müdigkeit eher nicht primär auf die Neurolepitka zurückzuführen sein. :yahoo:

    als Antwort auf: Leponex Reduzieren #95205

    Das ist schwer zu beurteilen. Dein behandelnder Arzt kennt Deine Anamnese, nehme ich an. Aber jeweils in 25 mg Schritten zu reduzieren, das ist ja vorsichtig, und ich denke, der Arzt wird das vielleicht machen. Vielleicht kommst Du ja mit 250 mg Clozapin dann aus, hängt auch sehr davon ab, ob Du viel rauchst.

    Wer viel raucht, braucht – abgesehen vielleicht von Haldol – in der Regel eine etwas höhere Dosierung.

    Bitte, meinen Beitrag nicht als ärztlichen Rat zu sehen. Ich bin kein Arzt, nur Psychiatrieerfahrener und selbst betroffen. Sei ruhig mutig und entscheide mit Deinem Arzt zusammen. :good:

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