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Hihi, wie soll eine Schizophrenie einen „Vorteil“ haben. Das klingt so, als hätte das schon vorweg erahnt einen Nutzen, wegen dem man das in Kauf nehmen würde. Keiner, der noch bei Sinnen ist und weiss, wie eine Schizophrenie abgeht, würde das freiwillig mitmachen wegen so einem „Vorteil“.
Aber nun ja, es ist eine harte Lektion des Lebens, also kann man an ihr auch was lernen und dran gewinnen. Ich selbst denke, das geht nicht so sehr, indem man die Schizophrenie annimmt wie sie ist – denn etwas zerstörerisches zerstört ja doch nur weiter, und wenn man es umarmt, um Zweifel nur umso mehr. Also annehmen sollte man sie schon, aber nicht als etwas positives, sondern vielleicht mehr als ein Übel, das dann eben Teil von einem geworden ist, womit man sich dann abfinden muss ob man will oder nicht.
Eher gewinnt man denke ich nur an der Erkrankung, wenn man sich ihr entgegen stellt, seinen Mut und Willen aufbietet und gegen sie kämpft, um so die Hemmungen die sie einem aufzwingt zu überwinden und aus dem Wahn auszubrechen oder trotz der Beeinträchtigung einen klaren Kopf zu behalten und zu tun, was einem wichtig ist. Auch aktiv gegen diese Erkrankung in einem vorzugehen und ihr alle Kraft, die man hat, entgegenzusetzen, um sich so einen souveränen Umgang mit ihr und neue Möglichkeiten im Leben zu erkämpfen. Aber es ist ein Kampf, in dem auch Blut und Tränen fliessen können, also es kann wehtun, sich zu wehren – nur dagegen steht halt die andere Option, aufzugeben und sich nicht zu wehren, was denke ich im Endeffekt nur zu noch viel mehr Kummer, Blut und Tränen führen würde. Also lieber kämpfen, sich vom Wahn nichts mehr bieten lassen, sich das Leben nicht von der Erkrankung stehlen zu lassen sondern sich davon zurück zu holen was und wo man nur kann!
Ein paar nette Seiten hat Schizophrenie aber auch für einige Betroffene. Das markanteste für mich ist, die Wirkung, wenn man der psychologischen Folter einer Psychose ausgesetzt war – diese allerschlimmsten Ängste, Furcht und das plastische Vorstellen der allerschlimmsten Todesqualen oder Schreckens- und Verderbensszenarien. Dadurch verliert man zwangsläufig – entweder sich selbst, aber auch wenn man sich nicht verliert, verliert man immer: die Angst vor schrecklichem. Was ich im Wahn sehen musste, lässt mich meinen Frieden mit dem Übelwollen der Menschen schliessen, denn er ist beinahe lächerlich dagegen. Angst macht er mir auch nicht mehr, denn diese Angst hat sich längst so weit durch mein Herz gefressen, dass da nichts mehr ist was füchten könnte, alles verbrannt, aber eben nur die Angst. Selbst die Angst selbst tut einem dann nichts mehr an, denn auch sie wurde nur künstlich entflammt und in’s Herz gebrannt, und so verliert es allen schrecken auch vor der echten Angst. Ich finde das letztenendes befreiend. Das funktioniert aber glaube ich nur richtig gut, wenn man lange Zeit einer sehr schrecklichen Psychose ausgesetzt war, und eben nicht aufgegeben hat, sondern sich innerlich immer weiter dagegen behauptet hat.
Dazu hat mir die Psychose gezeigt, dass im Geist alles möglich ist. Die materielle Welt…sie ist begrenzt, und der Geist verflacht, wenn er nur ihre beschränkten Möglichkeiten sieht und sich an sie gebunden fühlt. Die Psychose kann das alles aufweiten, einen Raum zeigen, in dem einem klar wird, dass der Geist eben nicht beschränkt ist, nur eingepfercht im Menschsein und der Welt, darüber hinaus aber eben nicht so eingeengt sein muss. Das hilft einem in der echten Welt erstmal nicht weiter, aber kehrt man zurück, und nimmt dieses Wissen mit in den Alltag, dann erlebt man etwas seltsam befreiendes, so eng der Alltag auch scheinen mag, durch die Weite, die man gesehen hat, erfährt man plötzlich neuen Sinn vor allem auch in den Dingen, die man vorher ignoriert und für unwichtig gehalten hat – im grenzenlosen Geist ist nichts unwichtig, es wird auch nichts mehr bewertet, es ist alles so wie es ist und man kann lernen darin auch zu sehen, dass es gut so ist, wie es ist. Vor der Psychose konnte ich das nicht, die Welt war mir andauernd der allergrösste Anstoss. Jetzt habe ich meinen Frieden damit machen können, und die Welt ist stattdessen ein grosses Wunder für mich geworden. Nur die Wege der Menschen frustrieren mich noch, denn die meisten verstehen diese Art des Denkens nicht, den Dingen keinen materiellen Wert mehr zu geben als den der Seele die es erfahren muss, und ecken dann mit einem an und grenzen einen aus, weil sie es in ihrem Irrsinn für eine Schwäche halten müssen.
In den Möglichkeiten des Geistes steckt nicht nur die Entfesselung des Bewusstseins, sondern auch der Kreativität. Genauso wie die Vorurteile voreinander und vor der Welt wegfallen können, kann auch die künstliche Einengung der Phantasie wegfallen und zu neuen Leistungen beflügeln. Ich erlebe oft, dass Menschen, die mit gewissen Begabungen in eine Psychose geraten sind, hinterher in diesen Begabungen einen ungewöhnlichen Wandel erleben durften – fast so, als hätte etwas grösseres auf sie gelächelt, und ihre Gaben für die Tränen die sie leiden mussten etwas poliert und hinzugefügt, so dass sie plötzlich unglaublich glänzen können, poliert man sie nur fleissig genug weiter um sie nicht verfallen zu lassen. Bei manchen blüht so etwas aber scheinbar leider nur vorübergehend auf, bevor die Gewalt des Wahns es alles wieder unterdrückt und den Menschen zu sehr fesselt, als dass er damit noch etwas gutes anstellen könnte.
Auch spirituell hat mir die Psychose schon viel gegeben. Ich war eigentlich so etwas wie ein Agnostiker, der immer irgendwie geglaubt hat es gibt wahrscheinlich einen Gott und der will, dass wir gut sind, und ich habe aber alles weitere nur für Theorie und Irrsinn gehalten. Dann kam die Psychose, und der Irrsinn wurde lebendig. Ich erlebte einen wahren Overkill an Lügen und Verblendungen spiritueller Natur, teils die allergefährlichsten Sachen. Aber hinter den Lügen, wenn man sie alle erkannt und von sich gewiesen hat, ist am Ende dann doch immer auch etwas Wahrheit, erst zwischendrin gesprenkelt, dann je mehr Lügen man verbrennt desto klarer wird es, selbst im tiefsten Tal kann man das noch funkeln sehen. So hat mich die Psychose letztenendes zu Gott und zum Glauben an Jesus und die Methoden des Buddha geführt, nicht weil sie mich direkt bestätigt hätte, sondern weil ich erlebt habe, wie etwas mich den ganzen Tag Lügen über diese Dinge lehren wollte während etwas anderes, was sich nie offen gezeigt hat, mich dabei gestützt hat und mir geholfen hat, eben diese Lügen zu überwinden. Zwischen all den Mumpitz Visionen hatte ich auch gewichtige, durfte etwa die Bibel lesen und darin die Geheimnisse des guten und des bösen erkennen, durfte Gott in den Worten von Jesus sehen. Dies gibt mir die allergrösste Kraft, jeden Tag wo ich es weiter verfolge mehr, und dies ist ein Gewinn an der Psychose den ich grösser nicht finden könnte. Ich denke, diesen Sinn kann man auch als gesunder erfahren, verstehen, und zu seinem Nutzen annehmen. Aber die Psychose hat es bei mir auf die allerintensivste Art getan, mitten im Tal des Leids durfte ich das Licht erahnen, umso mächtiger ist in mir die Wirkung und der Wunsch, nie wieder die Wege Gottes zu verlassen.
So kann eine Schizophrenie Glauben zeugen, der selbst den Wahn überwinden kann, weil er eben so klar und wahr ist, dass man ihn immer eindeutig über jede noch so mächtige Lüge des Wahns erheben wollen würde – und das tut der Glaube auch, wenn er in einem lebt, er lässt einen den verdammten Wahn einfach nicht mehr glauben, man glaubt dann lieber an das Licht, an das man dann zur gleichen Zeit glauben darf, in genau dem Ausmass wie man es durch seine Taten zu anderen bringen konnte. Oder eben wie es einem die Gnade Gottes verleiht, denn das ist noch die beste Glaubenslektion, die ich erlernen durfte – egal wie scheisse die Welt ist, egal wie schlimm ist, was dir Menschen antun, am Ende ist Gott immer die Gnade und das Leben, selbst in solch einem Schicksal wie das der geistigen Qualen der Schizophrenie.
Hallo @Ludwig, ich finde man sollte das Ehrenamt nicht mit geregelter Arbeit vergleichen! Dort unterliegt man nicht denselben Anforderungen, Belastungen und Verpflichtungen – auch die Verantwortung ist ganz anders gelagert. Viele Menschen, die bereits berentet sind, auch aus gesundheitlichen Gründen, nutzen das Ehrenamt um ihren wertvollen Teil zur Gesellschaft beizutragen, obwohl sie nicht gesund genug für eine Teilnahme am Arbeitsmarkt sind. Ich habe noch nicht gehört, dass wegen solcher gemeinnützigen Tätigkeit irgendwo dazu geführt hätte, die Arbeitsunfähigkeit einer Person deswegen anzuzweifeln.
Ich selbst würde mir wünschen, dass solche ehrenamtliche Arbeit noch stärker ausgebaut würde – durch Förderungen, gesetzlich verbriefte Möglichkeiten, die reguläre Arbeitszeit ohne Nachteile zugunsten solcher Ehrenämter kürzen zu dürfen, und die Entlohnung von Menschen im Ehrenamt etwa durch ein höheres Bürgergeld, Unkostendeckung und sonstige Absicherung. Denn ich denke, der Zwang in unserer Gesellschaft zu harter Arbeit macht die Menschen nicht nur innerlich kaputt, sondern vereinzelt sie noch und treibt sie auseinander und hält sie davon ab, sich für die Gemeinschaft und ihre Mitmenschen im kleinen und grossen einzusetzen. Ich hoffe, eines Tages wird das Ehrenamt und der ehrenamtliche Einsatz für seine Mitmenschen als sehr viel Ehrenhafter als Lohnarbeit angesehen, und auch entsprechend gewürdigt. Denn nur wenn die Menschen sich wieder gegenseitig helfen, anstatt jeder für sich nur für’s eigene Bankkonto zu arbeiten, wird die Menschheit wieder eins werden können und die Gesellschaften ihre Konflikte überwinden.
@Amethyst ich möchte die Gelegenheit nutzen dir im Namen aller für deine Arbeit zu danken! Du machst diesen wertvollen Job der wahrscheinlich viele davor schützt, orientierungslos einer schlimmen Situation mit grossen Gefahren ausgesetzt zu sein. Und das noch mit dieser grossen gesundheitlichen Belastung. Vor dir ziehe ich meinen Hut.Ich glaube, ich hatte schon fast alle alle, die es gibt, wild durcheinander. Wenn man es schafft, aus einem auszubrechen, kommt ein anderes, manche werden immer wiederholt. Wenn eines keine Reaktion mehr hervorruft bzw. immer konsequent durch Selbstbehauptung und Verweigerung der Teilnahme abgebrochen wird, kommt es irgendwann evtl. nicht wieder, dafür andere, schwerer zu ertragende. Immer die gleichen Themen/Skripte, aber die Akteure und das Setting (Chip im Kopf, Magie, Ausserirdische, Verschwörung aller um einen herum, Geheimdienst, Himmel/Hölle, Engel/Teufel, Geister) können wechseln, und diese „Geschichten“ quasi in immer neue Kleider bringen.
Was gibt’s da so? Da wären Dinge, wie
– Fernsteuerung Körper/Gedanken
– Überwachung Innen/Aussen
– Verfolgtsein/Beteiligung an geheimer oder überweltlicher Geschichte/Unterdrückt sein
– Experimente mit Körper und Geist
– Ausgesetztsein anderen Menschen oder Wesenheiten gegenüber (Stimmen im Kopf, Halluzinationen etc.)
– „Geistige Kräfte“/Visionen
– Überweltliche Isolation („ich bin der einzige“/ Solipsismus, Truman Show, Objektifizierung der Welt und anderer)
Was für Skripte fallen euch noch ein?
@Ludwig
18 Mill. Deutsche Soldaten als Mörder darzustellen ist auf dem Niveau eines 10jährigen, Du solltest nicht über etwas schreiben was Du nicht verstehst !
Ich finde dein Verhalten hier schamlos und aggressiv und extrem beleidigend! Bitte hör auf hier die anderen Forenteilnehmer so fertig zu machen! Hier im Forum teilen Menschen einfach ihre Meinung, und diskutieren sie. Jeder weiss, dass wir hier keine Geschichtsprofessoren sind, und selbst die könnten die von dir angeprangerte Meinung locker teilen. Du darfst hier keinem erzählen, er wäre wie ein Kind und dürfe hier nicht schreiben was er denkt! Das ist ein Therapieforum, und nicht der Diskussionsclub einer schlagenden Verbindung! Wir sind hier alle schon krank, mann, wir brauchen nicht erst noch literweise Bier und Wut über Politik und Geschichte und Säbel durch’s Gesicht, um’s davon zu werden.
Zu den Demos, denke ich ist es nicht so, dass die Nazis fortschreitend jede Kritik an ihrem System illegalisiert haben und die gegner verfolgt? „Demos“ gab’s vielleicht, aber eben keine legalen. Ich denke die Nazis haben jeden, den sie als „Judenfreund“ bezichtigen konnten, dafür in den Knast gesteckt oder aufgehängt, oder auch Menschen, die gegen ihren Krieg waren, also wo soll es da offene Demonstrationen nach Beginn der Verfolgungen bzw. des Kriegs gegeben haben?
Wenn du mehr weisst, dann recherchiere es und bring hier Quellen oder sag einfach was du weisst (z.B. ob und was für demos es gab). Aber du wirst einfach nur beleidigend und aggressiv.
Übrigends, mit den Soldaten und den Mördern sehe ich das so, dass diejenige, die die Soldaten in den Krieg gegen andere schicken die Mörder sind, indem sie andere zwingen oder verleiten solche zu werden (zu ihrem persönlichen Nutzen auch noch). Manche haben aber auch privat ihren Spass dabei und brechen Regeln, und können dann zum Ziel des internationalen Strafrechts werden.
@forsythia doch ein sehr sehr gewichtiges. Niemand will einen unschuldigen die Strafe eines Verbrechers erleiden und sein Leben zerstört sehen, ausser Monster oder Psychopathen vielleicht, schon gar nicht, wenn ein anderer ihn einfach reingelegt hat und so das Gericht als Waffe missbraucht. Denn kein Mensch ist perfekt, kein Gericht unfehlbar, und kein Gericht hat Zugriff auf die ganze Wahrheit, sondern muss oft Zeichen deuten wobei man auch irren kann. Allein weil das Gericht nicht perfekt sein kann und missbraucht werden kann, sollte es in seiner Gewalt gebunden sein und niemals versuchen, den Grundsatz der Unverletzlichkeit, Menschenwürde etc. aufweichen.
Kann sein, dass das nicht oft passiert. Aber allein weil es passieren kann, befiehlt sich aus meiner Sicht um Moral einzuhalten kein unnötiges Leid zu verursachen und die Strafe auf das blosse entfernen der Person aus der Gesellschaft (Gefangenschaft, Exil, …) zu beschränken. Dadurch verliert eine Person ja (temporär) schon (fast) alles, was sie in der Gesellschaft aufgebaut hat, und kann auch keine weitere Tat mehr begehen.
Es gibt aber auch andere Gründe für mich, dass ich denke, dass auf das bewusste Quälen, demütigen, schikanieren, psychischem Druck aussetzen und zum Reizentzug oder Isolation zwingen, … als Strafe kategorisch zu verzichten die einzig richtige Entscheidung ist, da alles andere Zwangsläufig zu Ungerechtigkeiten und Tragödien führen wird, und aus meiner Sicht auch schon in der Sache verwerfliche, zu ächtende Dinge sind, die abzulegen eine der grössten Errungenschaften unserer Zivilisation sind.
Es ist für mich schlichtweg falsch, eine Person zu „bestrafen“ und ihr heimzuzahlen, was sie anderen getan hat! Das tut aus meiner Sicht nur einer, das ist Gott, das ist unser Schicksal in dem wir unseren Weg entscheiden, und in diesem Gericht ist aber auch neben unserer Freiheit kein Fehler, und die Strafen das Ergebnis unserer eigenen Entscheidungen, immer gedacht uns die Freiheit zu lassen und zurückzuführen, wo wir wieder Frieden mit uns und anderen haben. Wenn jemand arges Übel in sich hat, dann finde ich, sollte man nicht den Wunsch haben, diesen jemanden dafür zu quälen. Stell dir einfach sein Gesicht vor, wie es in ihm aussieht, wenn es alles denkt, macht, tut, bereuen muss wenn er erwischt wird. Dem braucht man nicht noch mehr Kummer zu geben, dem muss man einfach nur wegnehmen, womit er sich und andere so schädigen kann und hoffen, dass man das Gesicht irgendwie wieder klar und ehrlich kriegen kann, damit man ihn wieder zurück schicken kann, oder irgendwo in Würde eine Aufgabe erfüllen oder seinen Gedanken pflegen lässt, bis seine Zeit irgendwann um ist.
Wäre ich ein Straftäter, vom argen Drang getrieben,
nicht mehr Herr meiner Selbst, und ging zu den Dieben,
denk dann noch, ach hätt ich doch…
und bin dann dankbar, wenn’s Gericht,
mir nicht noch viel mehr Kummer spricht
mir in’s Gesicht schaut, sagt was war
und zeigt mir, wie ich’s wieder gut…
weil jeder, eben das verdient
was allen zusteht, weil man nie weiss
ob man nicht irgendwann mal selbst auch leider…
denn Unglück nur, hat man durch Neid,
und Glück allein, der wer Verzeiht!@forsythia schrieb:
Das sehe ich ein bisschen anders…Warum sollte man dem Vergewaltiger ein menschenwürdiges Leben ermöglichen, solange sein Opfer keins hat?
Also. Erstmal, sollte man dies tun, da man ansonsten in meinen Augen ein Gewalttäter ist, der gegen die Menschenwürde bricht. Die Wahrung dieser ist übrigens gleich im Anfang unseres Grundgesetzes verbrieft. Natürlich bricht ein Straftäter die Menschenwürde eines anderen, und hat sich dafür für unsere Zivilisation disqualifiziert. Unsere Regeln fordern ja deswegen eine Deckung von Kosten und evtl. Entschädigungen und einen Freiheitsentzug, dimensioniert je nach schwere der moralischen Übertretung.
Aber die Regeln fordern zum Glück nicht, dass dem Täter eben so die Menschenwürde entzogen werden soll, wie seinen Opfern. Wo kämen wir denn da auch hin – da macht sich dann der Staat zum Mörder, wo andere morden, und auch zum Folterknecht, wo andere gefoltert wurden? Die schwere des Verbrechens, der moralische Verstoss – es sind ja geächtete Dinge, die andere geschlossen ablehnen, die zu einem Gericht und einer Verurteilung führen. Aber sollte der Staat dann als Gewaltmonopol etwa deswegen genauso geächtete Dinge praktizieren, und damit gegen seine eigenen moralischen Standards verstossen, und sich so selbst zum Täter, zum Missachter der Menschenwürde und des Wertes des Lebens machen?
Das darf der Staat aus meiner Sicht nicht, und bricht auch aus meiner Sicht bereits die Menschenwürde offiziell wie inoffiziell in seinen Bestrafungen härter als er sollte. Denn wenn der Staat über seine eigenen Regeln, seine eigenen Ideale bricht, dann bricht er seine Glaubwürdigkeit, und weicht die Regeln immer weiter auf, bis die Gewalt die ganze Gesellschaft zerstören kann und die Gefahr besteht, dass diese Gewalt leichter und in viel schlimmerem die Gefahr der Übernahme zerstörerischer Kräfte begünstigt. Schaut euch nur Länder an, die eine extrem harte Justiz haben, im Zweifel noch inoffiziell oder geheim. Es sind meist Länder, die innen- wie aussenpolitisch wenig Wert auf die Menschenrechte und die Wahrung des internationalen Friedens sowie die Schonung unserer gemeinsamen Ressourcen legen.
Fällt solch ein System an seiner eigenen Gewalt, und etabliert sich ein gerechteres und faireres, dann ist es nicht selten, dass die alte Gerichtsbarkeit, die die Menschenwürde ignorierte, dann deswegen Gegenstand des neu etablierten Systems wird, d.h. dass Menschen dann für ihre grausamen Gesetze und Gerichte selbst unter Anklage stehen und den dadurch verursachten Schrecken verantworten müssen.
Jemand etwa, der einen anderen vergewaltigt, der sollte auch meiner Meinung nach Konsequenzen spüren müssen, in dem Falle etwa, dass er seine Freiheit und damit seine Teilhabe an der Gesellschaft und den Zugriff auf die gemeinsamen Güter verlieren muss. Ich bin selbst kategorisch dagegen, irgendwelches Leid das verursacht wurde nachträglich auf dem Täter zu wiederholen – das ist zynischste Grausamkeit aus dem Mittelalter und der Grund dafür, dass unsere Welt richtig am Arsch ist und wir alle im Leid leben und uns gegenseitig zerstören.
Und denk doch nur mal daran, eine Vergewaltigung kann man auch jemandem unterschieben, oder man verdächtigt den falschen durch ungünstige Indizien, und dann muss ein Unschuldiger durch das ganze Leid gehen, das für jemand anderen gedacht war. Weisst du wie übel sowas ist, wie grausam und endlos traurig einfach nur, wenn DAS passiert? Wenn sowas nachträglich rauskommt, dann will das keiner seinen Kindern erzählen, ich möchte nicht der Richter sein, der das dann nie wieder vergessen kann, weil ihn dann selbst sein eigenes Gewissen richten wird. Entzieht man jemandem lediglich die Freiheit, aber garantiert seine Unversehrtheit, dann hat derjenige wenigstens eine faire Chance (und viel Zeit…) daran zu arbeiten, seinen Unschuld zu beweisen. Dieses Recht sollte niemandem verwehrt werden, ein Gericht, dass dieses nicht einräumt, ist in meinen Augen ein totes Gericht, ein Todesgericht, wie es wie oben beschrieben gerne in Systemen des Niedergangs und der Zerstörung zu finden ist.
Natürlich denke ich auch, dass das Leid von Opfern mehr geschützt und kompensiert werden muss. Der Staat hat einen Fürsorgeauftrag an die Bürger, und muss ihre Sicherheit und Unversehrtheit in der Ausübung ihrer Freiheit pflegen, und sollte so auch dafür aufkommen, dass geschädigte in seinem Einflussbereich sie nötige Fürsorge bekommen, die ihre Leiden kompensiert und sie wieder zurück zur Unversehrtheit führen kann. Das tut der Staat zu wenig, ist man Opfer eines Verbrechens, wartet auf einen eher ein Riesen Berg Kummer und Stress und allerlei Lasten, nebst Überlastung im Versuch ins Leben zurückzukehren und es trotz der Wunden wieder zu erfüllen. Hier tut der Staat zu wenig und sollte Opfer mehr in den Schutz nehmen und stärker fördern. Die Verbrecher meiner Ansicht nach aber auch, wo die Aussicht besteht, sie aus ihren alten Wegen hinaus zu führen und für einen besseren Weg vorzubereiten und dabei zu unterstützen.
@PlanB schrieb:
Es gibt für Kinderschänder und Frauenvergewaltiger nicht genug Bestrafung.
In diesen Fällen kann man gar nicht unmenschlich genug sein.
Nur meine Meinung.Mich macht ein bisschen traurig, wie gnadenlos und hasserfüllt das klingt. Du zeigst auf Menschen, deren Verhalten unmenschlich ist, meinst aber auch, es wäre richtig, wenn du und alle anderen deswegen auch unmenschlich werden müsst, um denjenigen zu bestrafen. Bestrafungen machen unmenschlich. Das einzig sinnvolle und nötige ist Schutz und Reparation der Opfer und Versuche der Rehabilitation von Straftätern, wo das nicht geht, bin ich der Meinung man muss ihnen ein so menschenwürdiges Leben wie möglich ermöglichen, aber aus der Gesellschaft isolieren, da sie ihre Freiheit missbraucht haben.
@Amethyst, ja das stimmt wieder auch, die Gefangenschaft verursacht Kosten, aber ich denke es wäre nur fair und auch sinnvoll, zu befördern dass auch Gefangene einen grösseren Beitrag zu ihrer Rehabilitation und zur Gesellschaft bringen können. Das, was die jetzt kriegen ist ja auch ein Witz… Dann kommt man raus und hat eine lange Strafe verbüsst, dann fände ich auch fair, wenn so jemand dann einen Starthilfe hat.
@forsythia, die Frau ist in Freiheit, und ja, ich denke, sie sollte auch mehr verdienen als der Täter, vor allem mehr Betreuung und Wiedergutmachung für das Leid, durch dass sie gehen musste. Ich habe das selbst miterlebt, man bekommt da nix…die Sozialhilfe macht den Rest, und das Taschengeld aus der Werkstatt wird im Zweifel noch gegen gerechnet, zusammen mit Kantinenkosten, die noch dazu kommen können. Total unfair und unsozial. Ich bin auch dafür, dass Menschen in WfbM endlich vernünftige Löhne kriegen.Also was Knast angeht. Ich bin generell und kategorisch der Ansicht, dass es falsch ist, Menschen mit Leiden oder Gewalt zu bestrafen, egal was sie gemacht haben. Das einzige was ich für sinnvoll halte, ist ihnen die Freiheit, die sie missbraucht haben, angemessen zu entziehen, um Wiederholungen zu vermeiden und weiteren Kontakt zu ihren oder potentiellen weiteren Opfern zu unterbinden. Die Strafe sollte eine Chance sein, aus der Situation zu lernen es nächstes Mal besser zu machen, und das sollte befördert werden. Wegnehmen sollte man den Menschen dann nur, was sie illegitim erworben haben, womit sie weiteren Schaden anrichten könnten, oder was nötig ist, um Opfer zu entschädigen – ohne die Grundbedürfnisse des Täters dabei beschneiden zu dürfen.
Alles andere, also Strafen die darauf abzielen, zu demütigen oder Leiden, Qualen oder unnötigen Verlust zu erzeugen, halte ich generell für unmenschlich und verwerflich, und glaube, die Menschheit sollte danach streben, diese ganz zu überwinden, denn unsere Strafen sind aus meiner Sicht noch recht grausam, vor allem im Falle einer falschen Verurteilung, die immer auch möglich ist.
Ein Wandel in diese Richtung hat bereits stattgefunden, von den teils irrational grausamen Strafen der Vorzeit, Antike und des Mittelalters, zu immerhin nun schon durchaus humaner gewordenen Strafformen. Ich finde aber selbst diese noch zu hart, und denke, sie machen mit keinem der Beteiligten etwas gutes, weder mit den Tätern, die unnötig leiden müssen, noch mit den Opfern, die sich im anerzogenen Wunsch nach „Genugtuung“ selbst mit Gewaltwünschen beflecken, noch mit dem Rest der Gesellschaft, in der die Vorstellung der Sinnhaftigkeit gewalthafter Strafen so generell ausgeprägt bleibt, und so zu viel Kummer in der Erziehung oder im Umgang der Menschen miteinander befördert.
Wenn Menschen im Knast arbeiten, dann finde ich sie gehören auch fair und angemessen dafür entlohnt. Alles andere wäre ja wie eine verkappte Leibeigenschaft, die wir Europäer doch eigentlich einmütig und zum Wohle aller längst abgeschafft haben! Die Menschenwürde zu achten, bedeutet für mich sie auch denen zuzugestehen, die nicht zu den Regeln der Gesellschaft passen und deswegen von ihr abgesondert werden müssen.
Was die Werkstätten angeht, ja das ist auch brutal und eigentlich ein noch viel viel grösserer Skandal. Ich habe das selbst erlebt – das wird als „Therapie“ gesehen, und viele kriegen gerade mal ein Taschengeld. Dabei arbeiten die Menschen wie Berufstätige, und sollten doch auch so entlohnt werden für ihre Mühen. Fördergelder fliessen zwar, aber die kommen bei den Betroffenen eben meist nicht an. Genauso wie bei den Knastis denke ich, es ist eine würdige Sache sich hier dafür einzusetzen, dass Menschen, die in diesen Werkstätten arbeiten, dafür auch fair entlohnt werden sollten, damit sie von ihrer Arbeit leben können.
Vielleicht wäre hier ein sinnvoller Ansatz, den man durchaus auch auf den Rest der Gesellschaft übertragen sollte, dass man die Mühe der Arbeit entlohnt, und durchaus auch die Qualität der Arbeit also die Fähigkeit, aber nicht den Wert, den die Arbeit dann auf dem Markt hat. Aber das klappt im Kapitalismus nicht, denn der Arbeitgeber muss die Arbeit ja mit dem Erlös der Produktion bezahlen. Vielleicht is in WfbM der Lohn deswegen auch so niedrig, weil der Erlös im Vergleich zu kommerzieller Produktion eher niedrig ist. Die Marktwirtschaft drückt hier also nicht die Preise, sondern die Löhne, weil es genauso wie bei den Knastbrüdern eine Sondernische im Arbeitsmarkt ist, die eben nicht so geschützt wird wie andere.
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Diese Antwort wurde vor 2 Jahren, 3 Monate von
ardentglow geändert.
@fubu23 – vielleicht sehen die Menschen einfach an deinem Gesicht, wie du innerlich mitgehst, und finden das merkwürdig.
Mal als frage, hast du schon einmal geübt, das zurückzuhalten? Musst du probieren und üben, einfach vornehmen immer wieder dran zu denken und zu probieren, bis es geht. Ich weiss, bei psychotischen Macken kann das schwierig sein, vor allem am Anfang. Aber bei Sachen, die aus einem selbst heraus kommen, kann man das oft unterdrücken lernen. Oder zumindest so hinkriegen, dass man nicht mehr das Gefühl hat man macht das noch selbst, dass man das mit Abstand sehen kann.
Wenn du damit aufhören kannst, hast du eine nervige Macke weniger und sicher weniger Stress deswegen. Manche Leute können mit Macken aber auch gar nicht aufhören, etwa beim Tourette-Syndrom. Ich weiss nicht, ob Menschen mit Tourette auch innerliche Tics haben können.
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Diese Antwort wurde vor 2 Jahren, 4 Monate von
ardentglow geändert.
@Ludwig Also was du als „Heilung ohne NL“ verstehst, und dann von spirituellem Umgang mit den Symptomen sprichst, das sind glaube ich 2 verschieden Paar Schuhe. Das eine wäre eine wirkliche Zurückkehr in die geistige Freiheit. Das andere eben ein (hoffentlich) möglichst geschickter Umgang mit der Situation, die ein gutes Leben mit der Erkrankung ermöglichen kann.
Ich glaube schon, und habe Geschichten dazu gelesen, dass es möglich ist komplett von Schizophrenie zu heilen. Manche haben einfach das Glück. Manchmal auch ohne, oder nach Absetzen der Medikamente (wovor man aber warnen muss, denn ein Rückfall ist ein Trip mit dem viele eben nicht mehr klarkommen dann). Ich glaube, das wichtigste ist einfach eine möglichst gesunde, aktive Lebensführung, ohne Stress und mit einem Lebensinhalt, der einen immer motiviert hält sein Leben gut zu leben. Viele holen sich über Sport raus. Spiritueller Umgang kann vielleicht hilfreich sein, aber dann eben als Teil der Lebensführung und des Lebensinhalts, und nicht so sehr um die Stimmen zu integrieren, mehr um sie loszuwerden halt.
Ein sinnvoller Umgang mit der Situation, also leben trotz Symptomen, wenn man nicht das Glück hat oder die Kraft sich wieder rauszuziehen, ist eine andere Sache. Das ist halt schwierig, aber auch möglich, auf verschiedene Weisen, je nachdem was der Betroffene erlebt. Ohne Hilfe ist es glaube ich sehr schwer, aber manche schaffen’s. Manchmal denke ich auch, jedem hilft was anderes. Alles, was sowieso zur Gesundung hilft, hilft natürlich auch um wenigstens die Härte des Erlebens abzuschwächen. Was auch viel hilft ist Geduld, und sich immer seiner Wurzeln zu versichern.
Hallo @Ludwig …na du willst es mal wieder wissen, scheint mir. Wie willst du denn nun genau die Leute vom Reduzieren und Absetzen abhalten? Indem du wie hier vor Menschen warnst, die darüber sprechen, oder würdest du gerne weiter Maßnahmen gegen so etwas sehen?
Ich möchte zu dem Thema einfach mal einen schönen Text von der Arzneimittelkommission der deutschen Ärzteschaft verlinken, in dem das Thema von Seiten „offizieller Psychiatrie“ beleuchtet wird. Vielleicht gefällt dir dieser Text ja mal als Ausblick auf professionelle Ansichten und als Grundlage zur weiteren Diskussion, Ludwig.
Da wird ganz klipp und klar von einer recht vernünftigen und modernen Sichtweise gesprochen. Die Nebenwirkungen werden anerkannt, auch deutliche Veränderungen am Gehirn (Schwund der Hirnmasse korreliert eindeutig mit Medikamenteneinnahme, manche Studien deuten auf damit verbundenem Abfall der Hirnleistung). Die Autoren versuchen die Effekte in ihrer Drastik zu relativieren, aber ja, nun, auch der Mann, dem sie wegen Epilepsie ein halbes Hirn entfernen mussten, lebt noch und „kann alles“, aber gut ist das sicher nicht, und das geben die dort auch durch die Blume zu. Deswegen wird aber auch klar die Linie formuliert, nur so viel wie nötig, nur geben wenn es wirklich nötig ist.
Um dorthin zu gelangen, muss man natürlich, reduzieren und absetzen, und die richtige Dosis finden – in Absprache mit dem Arzt, versteht sich, der dies ganz normal und nach den Richtlinien oder seiner persönlichen sachkundigen Einschätzung begleitet. Natürlich werden auch die üblichen Zeiträume für solche Behandlungen nach den offiziellen Richtlinien genannt, Aderhold’s Werk wird eher kritisch gesehen. Am Ende folgt die Risiko Nutzen Einschätzung, die besagt, dass ein Absetzen bei vielen erfolgreich möglich ist, aber eben in einigen Fällen wegen schwerer Rückfälle nicht vernünftig ist, und zudem wird auch der Nutzen der Behandlung in der Linderung des erlebten Leids als Grund genannt, warum es besser ist, nicht vollständig auf solche Medikation zu verzichten. Interessanterweise teilen die Autoren die Ablehnung Aderhold’s zur Kombinationstherapie mit mehreren Neuroleptika, und sehen es als unnötig an mehrere Medikamente gleichzeitig zu verordnen.
Das liest man auf der Seite der Ärzteschaft, aus Berlin von 2015. Ich selbst denke, das ist eben die aktuelle, moderne Linie. Es gibt noch ältere Philosophien, die konservativer an die Sache heran gehen, wie eben im letzten Jahrhundert. Dort trifft man Ärzte, die nach dem Motto „viel hilft viel“ absurd hohe Dosierungen, auch in der Dauerbehandlung einsetzen, und die für Reduzierungen und Absetzversuche meist nicht offen sind. Ich selbst bin auch an solche geraten, und habe aber schnell genug begriffen (so ich es denn dermassen überdosiert überhaupt noch konnte…), daß mir diese Rosskur nicht gut tut. Ich habe darauf den Arzt gewechselt, zu einem der einverstanden damit war, mit mir eine modernere Linie zu versuchen. Ich bereue diese Entscheidung nicht, und glaube, dass ich in meiner Lebensqualität sehr durch meine eher niedrige Dosis profitiere.
Wie stehst du denn dazu @Ludwig, wenn Menschen die entsprechenden Reduktions- und Absetzversuche so wie ich mit dem Arzt zu sammen machen? Ich meine, anders geht es ja auch nicht richtig, denn zum Reduzieren braucht man ja die entsprechenden Dosierungen der Medikamente, damit es langsam genug passiert um keine „Absetzpsychose“ zu erzeugen.
Menschen, die einfach so absetzen, ohne eine richtige Strategie zu verfolgen (langsam, in Begleitung von einem Arzt, unter den richtigen Lebensbedingungen), machen natürlich einen groben Fehler und riskieren damit starke Psychosen. Aber so etwas propagiert ja auch die Antipsychiatriebewegung meines Wissens nach nicht ernsthaft, mit Ausnahme von einigen Extremisten vielleicht, Aderhold schreibt ja auch detalliert über die Eigenschaften von Neuroleptika, die eben eine langsame Entwöhnung erfordern und bei abruptem Ausbleiben zu Problemen führen.
Sollte man es dann eigentlich nicht so sehen, dass Menschen, die Absetzen, weil sie von der Antipsychiatrie hören, tragischerweise in ihrer Schwäche eine dumme Entscheidung machen, die viele auch durch die Psychose geschwächt machen, ohne von diesen Bewegungen gehört zu haben – aber sie tun eben nicht was diese Menschen (Antipsychiatrie) propagieren, sondern einfach etwas sehr krankheitstypisches. Denkst du denn dann @Ludwig, man muss psychisch kranke Menschen vor den Aussagen aus der Antipsychiatrie generell „beschützen“?
@PlanB Was für ein Bewusstsein hat der Mensch denn bereits erschaffen können?
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Diese Antwort wurde vor 2 Jahren, 4 Monate von
ardentglow geändert.
@Metalhead666 du spielst echt mit dem Feuer und probierst es noch einmal? Sei vorsichtig, das letzte Mal war dir ja echt schlecht bekommen. Das mit dem Träumen kenne ich von Experimenten mit reinem CBD.
Ich weiss ausserdem, dass beim vaporisieren von Cannabis die Wirkung von der Temperatur abhängig ist. Das trifft sicher auf CBD genauso zu wie auf anderes Cannabis. Je höher die Temperatur (>190°), desto entspannender/beruhigender/einschläfernder ist die Wirkung, niedrigere Temperaturen hingegen führen zu einer stärker Kopflastigen Wirkung mit mehr Paranoia und Angst Potential. CBD verdampft erst ab 180°. Wenn du eine schwächere Wirkung willst, dann einfach weniger dampfen?
Ja, du hast Recht @PlanB, wenn Molly das Gedicht selbst geschrieben hätte, hätte ich es natürlich nicht so scharf kritisiert. Und die KI messe ich auch an anderen Standards als ich einen von uns hier messen würde. Aber eine AI hat auch keine Gefühle, und bei der braucht und sollte man keine Rücksicht auf solche in der Kritik nehmen. Es ist ein Werkzeug, das eben allerlei Standards genügen sollte, und deswegen auch möglichst genauer Kritik unterworfen werden sollte. Der Text selbst wirkt eben auf mich unbeholfen in mancherlei Hinsicht, mehr wie ein mässig gelungener Versuch eines Werbetexters oder Propagandadichters, als wie ernsthafte Lyrik. Vielleicht liegt das daran, dass die Versform und „Melodie“ ursprünglich von einem anderen Gedicht mit ganz anderem Inhalt stammen könnte? Ich habe da so eine erschreckende Ahnung…
Der Inhalt ist in der Tat treffend, das beherrscht die Technologie also schon. Ich denke, ich weiss wie in etwa solche Technologie funktioniert… Das Tool kann viele Texte analysieren und aus ihnen Informationen katalogisieren. Dann bekommt es eine Aufgabe, und kombiniert einfach allerlei darauf passende Textschemata und -Muster und Inhaltsmuster miteinander (etwa das Versmaß für das Gedicht mit allerlei Inhalten zum Thema Paranoia aus anderen Aufsätzen), die es vorher aus den verschiedensten Texten herausgezogen hat. Wirklich „intelligent“ ist so ein Programm also nicht, es äfft eher andere Texte nach, kann dabei aber auch Mischformen und Übergänge bilden.
Ich selbst finde Technologien wie ChatGPT teils nützlich, aber eben für die falschen Zwecke benutzt leider sehr sehr gefährlich und leicht zu missbrauchen. Unter anderem, weil sie so fehleranfällig sind, und ungenaue Inhalte erzeugen und weiter verbreiten – das Ding kann scheinbar nur „verstehen“, was ein Text aussagt, und das blind nachplappern, es kann aber nicht verstehen, ob es stimmt, und welche Information bei Widersprüchen die richtige ist. So verbreitet dieses System möglicherweise irgendwann viel Irrsinn ganz nebenbei zwischen nützlichen Informationen. Die Jobs die an solche Systeme fallen, fallen für den Austausch von menschlichen mit seelenlosen Texten (die auch noch willkürliche Fehler haben können, was sie nur noch lebloser macht).
Und konkreter Missbrauch…bald darf man im Social Network, in Chats und Foren, die massenbesucht, anonym und schnellebig sind, nicht immer glauben, dass da auch Menschen hinter bestimmten Antworten und sogar Dialogen stecken. Das machen teils jetzt schon Menschen, aber automatisch hat man plötzlich viel mehr komische quatschköpfe überall, die rund um die Uhr Stimmung für oder gegen irgendwas machen. Wahrscheinlich wird dann aber schnell bekannt, an welchen Macken man die Dinger erkennen und wie man die foppen kann. Diese KI -> tut so wie ein Eierkopf weil man so lustig viel Strom damit verbrennen kann, die mit Büchern und dem ganzen Internet zu füttern, ist aber eigentlich längst nicht so helle wie ein Kleinkind oder dein Dackel.
Hahaha… ChatGPT’s Dichtkunst wirkt auf mich irgendwie reichlich unbeholfen, findet ihr nicht auch? Wie eine mittelmässige Schulaufgabe, von einem eher unbegabten Schüler gemacht. Die Worte reimen sich, aber weder Rhythmus noch Satzmelodie passen, und die Inhalte finde ich auch merkwürdig unbeholfen. Scheint mir als hat ein System was ganz gut auf Satzlogik programmiert wurde leider noch nicht genug Gefühl für Ästhetik.
Oder sie hätten es lieber mit Hölderlin trainieren sollen, anstatt mit mittelmässigen Schulaufgaben…
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