ardentglow

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  • Hallo @Mond. Das klingt interessant – ja und ich kenne natürlich die gewöhnliche Fähigkeit vieler Menschen, Dinge in Mustern zu erkennen. Das hatte ich auch schon mein Leben lang… Aber eben jetzt durch die Psychose und einige besondere Erlebnisse, ist diese Fähigkeit bei mir enorm gewachsen – ich wurde diesen verstörenden Bildern ausgesetzt, die prasselten auf mich ein ohne mein Zutun quasi. Dadurch lernte ich überall ähnliche andere Dinge zu erkennen, vor allem weil ich die Erlebnisse als sie anhielten und mich immer stärker bedrängt haben erst einmal richtig untersuchen wollte, um zu verstehen was es ist.

    Ich kann auch aus fast jedem Geräusch Stimmen werden lassen, wobei ich das nicht also so eine bewusste Entscheidung sehen würde, wie du das anscheinend bei dir wahrnimmst. Aber trotzdem ist es ein “werden lassen” und nicht nur ein “es wird daraus”. Es ist wie, wenn ich ein Geräusch höre und einen Schalter in meinem Kopf umlege, und dann daraus Stimmen werden.

    Ja also eine aktive Beteiligung daran, die Dinge willentlich zu “erzeugen” oder zu “verändern” habe ich auch nicht. Es ist kein aktiver Akt, sondern rein passiv bzw. rezeptiv. Es scheint keine Halluzination zu sein, sondern eher eine veränderte Art der Wahrnehmung realer Dinge. Deswegen glaube ich ja auch, ich kann anderen diese Dinge zeigen. Ich verändere nichts willentlich, ich sehe bzw. erkenne nur Dinge, die schon da sind. Die Dinge, die ich sehe, sind meist von vornherein schon genau so da gewesen oder genauso entstanden wie sie sind. Eben z.B. ein Muster auf einer Holzoberfläche die so gewachsen ist, oder ein Fleck Kakao innen an einer durchsichtigen Tasse mit dem Getränk. Nur die Bilder/Töne sind quasi wie in Rauschen verborgen, oder wie unvollständig und überlagert, deswegen sieht man sie nur, wenn man sehr genau hinsieht bzw. hinhört. Oder wenn die Psychose einem die zusammen mit Wahn permanent in die Rübe zwitschert, und das passierte in den letzten Jahren permanent, also meine Wohnung z.B. ist voll mit Bildern, die ich nach und nach erkannt habe, teils spontan, teils dann durch systematische Untersuchung der Dinge, die ich gesehen habe.

    Die Bilder die ich sehe, könnten denke ich auch andere sehen, wenn ich sie nur malen würde und dann daneben zeigen oder überlagert ein- und ausblenden. Die Stimmen kann ich anderen zeigen, indem ich es ihnen vorher sage und dann einfach genau das Geräusch, worin ich es gehört habe (z.B. die Musik) abspiele. Das weiss ich schon und habe es probiert, bin aber lieber vorsichtig, weil es eben verstörend sein kann wie ausgebaut das bei mir ist…und hört man es einmal, hört man es immer wieder, wenn man nicht gelernt hat es zu ignorieren.

    Das mit dem hören haben auch enorm viele Menschen in schwach entwickelter Form. Siehe: https://www.youtube.com/watch?v=hPV3wHnd5lo und Teil 2: https://www.youtube.com/watch?v=D_ZAHRDbQCY

    …das ist also auch normal, und ich hoffe es ist anscheinend ausser durch zu hohe Lautschtärke noch keiner davon taub geworden, darüber Videos zu machen, wie meine Stimmen immer behaupten. Ich höre halt noch mehr, teils ganze Dialoge, und über demselben Song verschiedene mögliche davon. Aber alles nur mit Mühe, es kostet eine enorme Arbeit, und während ich sie spontan höre, werden sie halt krass vom Wahn verdreht.

    Und ich denke, dass aus ethischer Sicht du andere nicht diese Dinge sehen und hören lassen solltest, wenn sie für dich schon so verstörend sind.

    Ja, danke dafür, du hast natürlich Recht. Ich sollte mehr aufpassen, es ist vielleicht besser, ich schildere diese Dinge nur in Schrift und dort, wo es niemandem aufgedrängt wird.

    Ich sehe aber oft auch positive Dinge, vielleicht kann ich euch ja demnächst mal eins der schöneren Bilder als Beispiel zeigen.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Stunde, 7 Minuten von ardentglow.
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    • Diese Antwort wurde geändert vor 50 Minuten von ardentglow.
    als Antwort auf: Soundtrack #347586

    Gerade mein neuer Soundtrack. Ich kann zwar kein Französisch, aber das hilft mir in einer anderen Sache. Der Text ist echt krass. Ich habe die Übersetzung gelesen, das spricht mir aus dem Herzen, lest die auch mal, oder schaltet einfach die Youtube Untertitel mit der Übersetzung an. Und die Worte bestätigen mich, dass es das richtige ist, über das zu reden was in einem ist und es nicht alleine aushalten zu müssen.

    Der Titel heisst wohl in etwa “Die Hölle”, und es geht um schlimme Gedanken. Ich bin in diesem Stück auch Stimmen von Misshandlern und anderen Zeugen nahe. Wenn ich mal wieder von meinen Stimmen gequält bin, denk ich mir nur noch “Schieb’ ab, du Zöllner!”, und dieser Song spricht mir dann ganz aus dem Herzen.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 13 Stunden, 2 Minuten von ardentglow.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Stunde, 22 Minuten von ardentglow.

    Entschuldige @Molly. Ist nicht schlimm, wenn du nicht die Zeit hast das alles zu lesen. Ich hatte das Gefühl, einfacher kann ich es nicht erklären, woran ich glaube und wie es für mich Sinn macht. Deswegen musste ich viel erklären dafür und weit ausholen. Ich hatte ich auch an die Fragen von Amethyst gewendet, und das waren nicht gerade einfache.

    @Amethyst ein Werk bzw. Aspekt Christi und seiner Heilungen habe ich noch vergessen. Den beinahe wichtigsten. Also er wollte bzw. sollte Zeichen setzen. Warum hat er nicht einfach mit seiner Macht alles behoben, warum hat er nicht alle Menschen gleich erlöst? Warum hat er nicht deutlichere Zeichen gesetzt, sondern nur für die, die an ihn glauben konnten? Warum hat er “nur” einige Menschen geheilt und verpflegt, anstatt mit seiner Macht wirklich etwas ernstes umzuwenden und etwa die Pharisäer und die Römer alle zu erschlagen?

    Also erstens, Jesus Machtdemonstrationen waren eben Zeichen, und nicht sein Versuch, durch diese Macht alle zu heilen. Er tat es, damit die Menschen, für die Hoffnung war, sehen konnten, hinter ihm steht diese grosse Macht die dazu in der Lage ist. Aber wie er selbst sagte, er konnte nur die gewinnen, die an sein Wort glaubten, die an die Dinge glauben konnten, die er lehrte – für die anderen gab es aus seiner Sicht nur das Zeichen des Propheten Jona wie er in Matthäus 12:38-41 predigte.

    Es gab lediglich ein Schreckenszeichen von ihm für die anderen, ein Drohzeichen Gottes, eben die Ereignisse um seine Kreuzigung herum mit Verfinsterung etc. Er selbst sprach jedoch, anders als beim Propheten Jona, waren diejenigen die so auf Jesus hören sollten nicht so bereitwillig wie diejenigen, denen Jona gepredigt hatte, als Ankündigung, dass selbst seine Drohzeichen nicht Gehör finden würden sondern ignoriert werden würden.

    Aber dies ist eben die Natur Gottes. Viele denken, er wäre der König der Welt, würde wie ein Herrscher die Geschicke der Menschen von oben herab leiten. So glauben die Menschen, sie müssten diesem Herrscher dienen, seine direkten Befehle beachten, und der Sinn von Gottes Wirken sei es, die ihm gehorchende Menschheit wie ein König zu lenken. Ich selbst glaube das nicht, ich glaube nicht, dass Gott so etwas ist. Er ist nicht ein König der Welt, der auf dem höchsten Thron sitzt und unsere Geschicke leitet. Er gibt uns keine Befehle wie ein Befehlshaber, denen wir blind von oben herab gehorchen müssten. Dies tut meiner Ansicht nach nur der Teufel, der die ganze Welt damit in die Irre zu leiten versucht. Der es aber nur dort kann, wo die Menschen ihm auch glauben und seinen Befehlen aus Angst Folge leisten, obwohl er ihnen doch nichts tun kann ausser Drohungen und Befehlen und einigen Schikanen des Schicksals, die unlautere Menschen aus der Bahn werfen können, wenn sie nicht darüber reden und ihnen sonst niemand hilft.

    Gott ist für mich stattdessen der König der Herzen. Er wohnt in jedem Herzen, und ja, er wohnt in den Guten und auch in den Bösen Herzen gleichermassen. Er herrscht nicht von oben herab, stattdessen inspiriert er jeden einzelnen auf seinem Lebensweg, jeder einzelne ist ihm wichtig in seiner speziellen Lebenssituation. Gott ist keiner, der sich über andere stellt, sondern als allerhöchster und nicht in Person auftretende Kraft ist er unser aller Diener, noch mehr als Jesus Christus es für sich unter seinen Jüngern beanspruchte, siehe Lukas 22:24-30. In Gott darf nur derjenige über einen anderen bestimmen, der es aus voller Wohltätigkeit und zu seinem Nutzen und so uneigennützig wie nur möglich tut. Sonst verfehlt derjenige diesen Auftrag, und kommt durch seine Werke nicht der Gnade Gottes näher.

    Natürlich muss Gott auch all diese Leben zusammen bringen, über die er regiert, und dort entscheiden, wo die Interessen mehrerer zusammen kommen. Dies tut er meinem Glauben nach aber wie gesagt nicht wie ein König von oben herab, sondern von unten aus den Herzen der Menschen heraus, indem er ihre Geschicke für jeden persönlich und aus dessen persönlicher Sicht leitet. Und nicht etwa aus einem Plan für die ganze Menschheit von oben herab, wie es ein Befehlshaber von Soldaten tun würde, wo jeder einzelne Soldat nichts dran zu bestimmen hätte. Auch das Gleichnis von der alten Frau und ihrem letzten Scherflein in Lukas 21:1-4 zeigt deutlicher denn je auf diese Wahrheit: Gott interessiert sich nicht dafür, wie viel Macht und Gewalt der Mensch hat, wie viel er erreicht, oder wie erfolgreich er in seinen Strapazen überhaupt ist. Er interessiert sich stattdessen für seine Herzensgüte, für seine innere Grösse – so ist die alte Frau die ihren letzten Groschen gibt in den Augen Gottes viel viel gnädiger gesehen als alle reichen in der Kirche zusammen, die Unmengen an Geld spenden aber doch nicht daran glauben, dass es richtig ist, dass damit gutes getan würde.

    Und die Zeichen zuletzt: warum keine mächtigen Zeichen? Warum erschlägt Gott seine Feinde nicht einfach, warum hat Jesus sich nicht einfach mit Gewalt zum König gemacht? Weil das ein Abweg ist, es ist falsch, mit Gewalt seine Ziele erreichen zu wollen! Es bringt nur immer mehr Unglück und noch mehr Gewalt! Das hat Jesus erkannt, und in seiner wohl schwierigsten Entscheidung sein Leben unter einen “Sieg” oder eine “Rettung” mit Gewalt gestellt, obwohl er noch zuvor seine Jünger gebeten hatte, sich dafür zu bewaffnen (Lukas 22:36, Matthäus 26:52).

    Deswegen wählte Jesus glaube ich auch als Zeichen für sich die Heilungen und die Speisungen – anstatt andere mit Gewalt zu schlagen, demonstrierte er, dass die Macht Gottes eigentlich dazu gedacht ist, Segen und Heil zu bringen, und nicht Kummer und Gewalt. Anstatt sich über andere zu erheben und alle Welt zu schlagen und zu erschrecken (jedenfalls nicht mehr erschrecken, als er dank der Pharisäer und Römer leider am Kreuz tun musste…), kniete er vor ihnen nieder und heilte ihre Wunden und wusch ihre Füsse, denn er war der Sohn des Gottes, der sie alle in diese Welt gebracht und zusammen ihr Leben bestreiten liess – der sich deswegen nicht über sie gestellt empfand, noch sie für ihre Niedrigkeit verachtete. Sondern er hat sich für genau das verantwortlich gefühlt, was er jedem von ihnen gleichermassen mitgegeben hatte, wofür er jeden von ihnen gleichermassen auf eine Stufe gestellt betrachten wollte: er fühlte sich verantwortlich für ihr Leben und die Leiden, die sie darin tragen mussten

    Denn es geht in Gott nicht darum, Sieger über andere oder die Welt zu werden. Es geht darum, Sieger über sich selbst zu werden, über seinen Hass, seine Gier, seinen Stolz, seinen Wahn, seine innere Blindheit, die Unwissenheit und der Unwillen, der Wahrheit ins Gesicht zu sehen – hin zu dem was wirklich zählt im Leben und einzig glücklich sein zu können: dem Gefühl, sich selbst lieben und verzeihen zu können wie anderen auch, und in Frieden leben zu können, glücklich leben zu können. Dies ist nach meiner Vorstellung die Gnade Gottes und was er eigentlich von uns will und was er für uns im ewigen Leben bereit stellen kann. Wir müssen dafür aber in uns Raum schaffen dafür, und dieses Licht in uns lassen wollen und anderen wie uns selbst verzeihen wollen. Dafür brachte meinem Glauben nach Jesus sein Wort in diese Welt uns aufzubauen und zu trösten, und uns Kraft und Hoffnung zu geben diesen Glauben nicht verlieren zu müssen in dunklen Stundem. Um eben dieser einmaligen Chance gerecht werden zu können: uns selbst zu besiegen, das in uns, was uns von Gott wegbringt aufzugeben und unserer Verantwortung und damit auch dieser Gnade und der Hoffnung nach Frieden entgegensehen zu können.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Woche, 1 Tag von ardentglow.

    @Amethyst

    Übrigends, wenn du das Christentum sehr kritisch durch seine angepasste Rolle im Nationalsozialismus siehst…auch da solltest du nicht verallgemeinern. Es gab eine grosse Zahl von Christen, die sich aktiv dagegen gewehrt haben, von unten bis in die oberen Positionen der Kirche. Sowohl gegen die Vereinnahmung der Kirche durch die Nazis oder ihre Philosophien, als auch aktiv gesellschaftlich.

    Das war ein riesen Kampf, das wird nur kaum berichtet. In den KZs gab es neben Juden, Politischen, Homosexuellen, Kriminellen und Verwahrlosten auch ein Sonderabzeichen für “Bibelforscher”, also für Christen die freie Glaubensvorstellungen hatten und sich etwa geweigert haben, den Nazis folge zu leisten, oder die den falschen Menschen helfen oder Informationen verbreiten wollten.

    Ich denke da immer gerne daran, dass der Römerbrief 11 sich in allen Zeiten wiederholen kann, und kann dir nahelegen, dich mal mit Personen wie Dietrich Bonhoeffer und Maximilian Kolbe zu beschäftigen.

    Hallo noch mal @Amethyst!

    Ich will jetzt noch meine (persönlichen) Gedanken zu deinen Fragestellungen zum Christentum versuchen zu beschreiben:

    Christentum:

    Konnte Christus heilen? Indem er gemäss Überlieferung nur einzelne geheilt hat, hat er die anderen “diskriminiert” und in einem gewissen Sinne diskriminiert. Wenn mein Arzt in einer Chemotherapie einen Menschen ganz von Krebs heilt, mich aber nicht, was habe ich davon? Ich gönne es ja dem anderen. Allerdings fühle ich mich hintergangen und frage mich, warum konnte er mich nicht heilen.

    Also, das ist glaube ich eine wichtige Frage für viele, die Halt im Christlichen Glauben suchen: Da kommt dieser Jesus daher, und es werden allerlei Heilsversprechen rund um ihn herum laut. Viele Menschen preisen seine persönliche Hilfe oder auch nur die Wirkung des Glaubens. Dabei sprechen viele aber leider nicht darüber, was genau dieser Glauben für sie bedeutet, und welche Art Arbeit eigentlich dahinter steckt. So sind glaube ich viele Menschen sehr enttäuscht, wenn sie auf Heilung oder zumindest Erlösung von etwas hoffen, aber ihre Beschäftigung mit der Kirche, Bibel etc. leider fruchtlos bleibt.

    Also erstmal, sollte man denken, warum hat dieser Jesus eigentlich die ganzen Menschen geheilt? Es sind in der Bible ja einige, und viele berichten bis zu den heutigen Tagen davon solchen Segen in Verbindung mit dem Glauben an den Christus empfangen zu haben. Aber welchen Sinn haben solche Heilungen denn, wo dieser Jesus ein paar heilt und viele andere leiden? Dann gibt es viele glaubende, die sterben in Segen und Würde, aber mit schlimmen Krankheiten oder Zerwürfnissen, die nicht gerecht erscheinen – hat er sie etwa verschmäht? Ist er nicht letztenendes selbst einen schlimmen Tod gestorben am Kreuz, statt in Gnaden und Würde, und seine nächsten Anhänger – ebenso? Wie kann da einer Leben retten, aber sein eigenes nicht einmal vor solchen Schmerzen?

    Ich denke das wichtigste, diese Wunder zu verstehen, ist dass man sie nicht als Arbeit oder Werk an sich verstehen sollte. Natürlich hilft es erstmal nur dem einen, wenn der geheilt wird und hunderte andere schauen nur zu. Das sollten sie ja auch, denn es handelt sich bei den einzelnen Heilungen nicht um eine Werk an sich, sondern um Zeichen. Diese Zeichen sollen Signale sein, an die, die es sehen und bezeugen können, um auf eben diese Macht desjenigen hinzuweisen, der diese Zeichen tut. Auf den Sinn dieser Zeichen deuten manche Passagen in der Bibel hin, etwa Johannes 4:48, Johannes 6:1-2, in Johannes 6:14-15 hatten sie sogar noch viel mehr Wirkung, oder in Johannes 20:30-31 wird direkt gesagt, wozu diese Zeichen dienten.

    Jesus wollte damit sagen: passt auf und hört her, ich rede nicht nur, sondern hier geschehen auch Wunder um mich herum. Es ging also nicht darum, die Welt einfach so mit Zauberkraft zu befreien. Das könnte auch Gott einfach so selbst tun per Knopfdruck, und dass er es nicht tut ist auch eines der wichtigsten moralischen Argumente des Atheismus oder anderer Philosophien gegen die Existenz Gottes.

    Darum geht es aber eben nicht, sondern darum, dass wir Menschen unsere Befreiung selbst erwirken sollen. Gott sagt nicht unbedingt, hier ich mache euch alle jetzt einfach so frei…er schickt stattdessen seinen Sohn in die Welt, sein Wort zu verbreiten, dass die Menschen zum Heil führen kann. Dieses müssen die Menschen aber annehmen, damit sie diesen Segen erreichen. Siehe in der Bibel die Stellen Johannes 14:23-24 und Johannes 12:47-48, hier sagt der Meister selbst recht eindeutig, worauf es ankommt und was sein eigener Sinn ist: weder wir noch er verurteilen auch nur irgend jemanden, aber wir alle werden allein durch das Wort Gottes gerichtet, das gewissermassen der Sinn des Lebens ist, das keinen aussenstehenden Richter mehr braucht als die Kraft Gottes, die ihm innewohnt.

    Jesus verspricht damit aber auch, dass wer an ihn glaubt, und seine Worte erfasst und im Glauben bewahrt, nicht gerichtet werden muss – denn wer seinen nächsten liebt, der tut diesem ja auch nichts, wofür er vor Gott gerichtet werden würde. Gleichzeitig versprechen die Texte, dass obwohl man auch als glaubender und gerade dann und deswegen mit heftigen Leiden konfrontiert werden kann, diese zum Segen und Wohl führen würden, dazu, dass eben Gott einem seine Sünden verzeihen kann so dass man selbst auch wieder Frieden finden darf.

    Das Wort dazu, was zum Glauben führen kann, setzte der Christus in die Welt, wir finden es in der Bibel, oder in der Kirche, in jeder lebendigen Tradition, wenn wir ihr folgen. Ich finde, die Bergpredigt ist der gewaltigste Schlüssel, aber auch Dinge wie die Einsicht des einen mit Jesus gekreuzigten Diebes, dass er am Kreuz die Folgen seiner eigenen Taten tragen musste, worauf Jesus ihn als zum ewigen Leben bestimmt erklärte. Diesen Glauben muss man eben dann auch annehmen, das sind ganz konkrete Anforderungen, die Jesus selbst mit seinen Aposteln da in der Bible für uns alle aufstellt. Oft geschehen aber auch Zeichen und Wunder, und so machem suchenden oder glaubenden, der sich von seiner Belanglosigkeit abwandte und ernsthaft den Sinn seines Lebens in Gott zu suchen begann, eröffnete sich eine seltene Gabe der Erlösung von Kranhkheiten und Qualen. Wir wissen dann davon, dass diese Menschen dies berichten und Gott für diese Gnade loben. So setzt der Glaube an den Christus scheinbar bis heute noch Zeichen in die Welt, seinen Worten zu folgen und an ihn zu glauben. Dies sind neben der Gnade aber auch für diejenigen, die solche Zeichen noch suchen und brauchen um in sich zu gehen und diese Worte Gottes auch für sich zu akzeptieren. Manchmal geschieht dies bei Menschen über einen langen mühseligen Leidensweg, manchmal auf einen Schlag – jeder Mensch und jede Lebensgeschichte sind individuell und anders, mit jedem von uns hat Gott einen anderen Plan. Aber in alle passt dieser Christus nun einmal hinein, auch wenn es uns zu Fall und Sünde treibt – das ist das besondere an diesem Glauben, und auch der Grund, warum ich denke dass es wirlich vom Erschaffer unserer Existenz stammt und nicht bloss eine Phantasie oder ein Wunschdenken ist.

    Dass aber Jesus diese Leiden auf sich genommen hat, um die Sünden von uns Menschen “abzunehmen”, ist für mich ein seltsamer Gedanke.

    Das ging mir ebenso, aber mit der Zeit sind mir subtilere Bedeutungen dabei aufgefallen, Erst dachte ich auch, ist ja ekelhaft, die einen werden verdroschen damit die anderen in Segen leben können. An solch einem Glauben könnte ich mich selbst nie beteiligen, das sage ich jetzt auch mal so in vollem Ernst! Aber mit der Zeit ist mir aufgefallen, dass dies eine recht einseitige Deutung der Ereignisse ist, und das beschriebene auch noch ganz andere Aspekte zulassen können. Etwa erschloss sich der Spruch, dass Jesus unsere Leiden getragen hat, für mich plötzlich als im Übertragenen Sinne gemeint: als einzig sündfreier Mensch, von göttlicher Natur erhaben, ging er doch einen ganz normalen Weg in unserer Welt als einer von uns, mit dem mühsamen Körper, Krankheiten und anderen Leiden, Freundschaften und Feindschaften, einer gewaltigen Anstrengung und einem schwierigen Werk, mit Verrat und einem langen Versteckspiel, Höhenflügen und Ernüchterungen und auch Verzweifelung, es war sicher alles dabei sowohl bevor ihn der Geist traf als auch danach!

    Diese Mensche hat als Gott wahrlich unsere Leiden getragen und ist für uns gestorben – indem er als Mensch gelebt hat, und die Last der Feinde Gottes getragen hat um uns allen die Wahrheit und noch grösseren Segen zugänglich zu machen. Zudem begang er aus meiner Sicht diese einzigartige Heldentat, auf Golgatha anstatt seine Jünger auf den Tod über ihn kämpfen zu lassen, das Leben für alle 11 anderen wählte und sich selbst übergab, und damit die ganze Christenheit gerettet hat da seine Jünger durch sein Opfer den Geist erhielten und seinen Segen in die ganze Welt gebracht haben. Und das, obwohl er scheinbar wusste, es würde ihn erwischen – wahrscheinlich wusste er zwar, erlebte aber alles auch als Mensch mit allen Nöten der Entscheidung, und dies war wohl seine schwierigste, eben all dieses Leid dass durch seinen Segen gelindert werden würde, gewissermassen am Kreuz nicht direkt tragen, aber gegen den Satan austragen musste, wie wir wissen: mit Erfolg, denn man erzählt davon heute noch. Aller Segen eben über das Wort Gottes, das er gewissermassen befreite, wo es vorher verborgen war. Dies hat nun in 2000 Jahren niemand mehr umstossen können, auch wenn die Zeit und die Täuschung und Verdrehung und die menschliche Willkür daran von allen Seiten nagen wie sie nur können. Das Wort Gottes sind eben nicht die Verwirrungen und Abgründe, die sich in Missverständnissen wie Kreuzzügen, Sklaverei, Inquisition, Straf- und Erziehungspraktiken eingeschlichen haben. Das Wort Gottes vom Ursprung, wie es der Christus selbst gelehrt hatte war ein anderes, wir finden es in der Bergpredigt, und er fasste es so zusammen, dass man Gott (und damit das Heil an sich über das Böse) von ganzem Herzen und seinen Nächsten (also wer auch immer einem gerade vor der Nase ist…) lieben soll, wie sich selbst. Der Mensch freilich irrt, und so gab es wie in jeder menschlichen Geschichte auch im Christentum nicht nur Segen, sondern auch viel Unrecht und Irrtum. Denn das lehr der Christus auch, dass das Leben eben nicht nur ein Zuckerschlecken ist, sondern eine harte Schule die alles von uns fordert und uns auch immer Leiden als Preis für die gewonnene Weisheit und den Segen Gottes abverlangen wird. Der Unterschied ist ähnlich wie im Buddhismus, dass man entweder sich dem Leiden ergibt, oder sich davon frei macht – der Buddhismus transzendiert die Begierde und den Stolz, das Christentum löst sie über die Praxis der Nächstenliebe auf. Beides kann befreien, aber halbherzig getan, kann es auch zu Enttäuschungen führen.

    Achso, und die vielen Riten und die Kultur und Geschichte drum herum. Ich selbst sehe das so, wie ich schon geschrieben habe, der Kern einer Religion ist ihre ewige Wahrheit die nicht abhängig sein sollte von Kultur, Geschichte und Personen. Freilich gehört aber in unserer Welt so etwas mit zu dieser abstrakten Wahrheit. Ich jedenfalls versuche mich nur an der reinen Lehre zu halten und eben mich nur auf diese Worte Christi zu konzentrieren, denn sie sind es, die befreien, und nicht irgendwelche Ritualhandlungen zum Gedächtnis, die schnell im Geist eine bindende Bedeutung erlangen können, die manchen Menschen auch mehr schadet als nützt. Ich esse den Leib Christi im Geiste nur metaphorisch in Gedenken an die Werke und Worte mit denen sein Körper gewandelt ist, und als sein Blut trinke ich das Andenken seines Leidens, dass nach meinem Glauben eben durch die Ablehnung von Teilen der Welt gegen die Botschaft, die er verbreitete entstand und sich durch sein Unrecht als Segen verkehren konnte für all die, die an die Heilsbotschaft Gottes glauben. Damit sehe ich das wohl aber anders als viele andere Christen, denn ich glaube nicht, dass Gott Jesus bewusst geopfert hat, also ihn zum sterben hierher geschickt hat um einen Preis durch seinen Tod und sein Leid zu bezahlen, als wären die Schmerzen eine Währung, sondern dass das Opfer darin bestand, dieses Leid in Kauf zu nehmen um etwas viel segensreicheres, das nichts mit dem Dulden von sondern der Erlösung von Schmerzen zu tun hat. Ich glaube, dass er dafür so leiden musste, verschafft ihm und dem Rest der Christen quasi ein permanentes “Schmerzensgeld” vom Satan, der Jesus’ Tod verursacht hatte, weswegen der Satan auch immer noch ein Todfeind vieler Christen ist und andersherum.

    Hallo @Amethyst!

    Ich kenne viele deiner Fragen, oder bzw. Zweifel, zu der Gültigkeit und Integrität der Religionen. Eine Religion ist immer verbunden mit einer Frage, einer Sinnsuche – und gleichzeitig mit einem in der Welt auffindbaren Angebot, das einem durch andere Menschen präsentiert wird, mit der Einladung zu folgen und selbst zu sehen.

    Also…erstmal muss ich das ganze in ein etwas grösseres Bild rücken. Religion ist nicht gleich Religion, und auch innerhalb einzelner Religionen und ihrer Strömungen kann es massive Unterschiede in den Lehren, den Auslegungen der Schriften und Überlieferungen sowie aktuellen Erlebnissen oder -Berichten, und in den daraus gezogenen Schlussfolgerungen geben.

    Erstmal sagst du, diese Fragen, die dich beschäftigen, seien “theoretischer Natur”. Das finde ich jetzt etwas ungeschickt ausgedrück, vor allem wegen der Natur der Fragen bzw. Kritikpunkte, die du an Religionsausübenden und ihren Ansichten und Werken ansetzt. Es sind meiner Meinung nach eher praktische Fragen, um konkretes Verhalten, die praktischen Aspekte der Deutung bzw. geschichtliche Aufarbeitungen – was bei dir anstösst, bezieht sich mehr auf das konkrete Verhalten der Gläubigen, denn auf die eigentliche theoretische Grundlage.

    Dann gibt es noch den wichtigen Aspekt, dass Religion immer auch mit Kultur und damit mit Geschichte verbunden ist. Die Kultur, und die Geschichte, die damit geschrieben wird, ist aber nicht unbedingt der Kern der Religion – Religion ist immer metaphysisch, und beschäftigt sich nich vordergründig mit den Werken der Menschen, sondern mit einer Erklärung für diese und einem Wegweisen in diesen.

    Eine gute Religion, sollte in ihren Grundaussagen meiner Ansicht nach völlig unabhängig von Kultur und Geschichte sein, und auf zeitlose Weise eben diese Dinge erklären, und darüber hinaus auf eine alles umspannende Erklärung hinführen, die von jedem Menschen in jeder Zeit und jeder Kultur angenommen werden kann. Dann erst kommt solch eine Religion meiner Ansicht nach einem guten Versuch nahe, den Sinn des Lebens zu ergründen. Ansonsten wäre sie ja ebenso vergänglich wie die Kultur bzw. die Menschheit ja auch an sich. Das ist die Erkenntnis der Vergänglichkeit der Körperlichkeit des Menschen, aber eben auch die Hoffnung auf die Ungvergänglichkeit und Zeitlosigkeit seines Geistes.

    Diese wiederum ist meist eher verborgen, und erschliesst sich dem Anhänger oft erst nach einiger Ausdauer der Beschäftigung oder nach besonderen Erlebnissen – die bei Religionen immer dazu gehören, auch um die Gründer herum, passierten nach den Überlieferungen oft die aller merkwürdigsten Dinge, die für aussenstehende oft rätselhaft sein können, und für Anhänger manchmal ebenso, und die auch mal falsch gedeutet oder bewertet werden können.

    Also ich schreibe einfach mal was zu ein paar deiner Kritikpunkte an den Religionen, mit denen ich mich schon etwas beschäftigt habe. Ich kenne ich mit dem Buddhismus und dem Christentum mittlerweile ganz gut aus, weiss auch wie vielfältig und manchmal auch kontrovers diese Lehren und die Kulturen drum herum manchmal sein können.

    Erstmal schreibe ich dir einfach mal auf, was ich über den Buddhismus gelernt habe und wie ich deine Fragen dazu sehe, in späteren Posts gehe ich dann gerne noch auf die anderen Religionen ein. Ich selbst bin nicht wirlich (Religionspraktizierender) Buddhist, sondern sehe mich eher als Christ, aber ich kenne die Lehren gut und übe mich auch darin, so wie ich denke dass sie mir helfen können. Das widerspricht sich meiner Ansicht nach nicht, denn der Buddhismus, den ich kenne, kann glaube abstrakt und einfach genug verstanden werden um das unter einen Hut bringen zu können, was auch durchaus ein modernes Phänomen ist.

    Das das Karma (also alle Taten, Untaten etc.) aus einem Vorleben verantwortlich ist für das Leiden in unserem heutigen Leben, ist für mich nicht akzeptabel.

    Also einmal ist die Frage, wie verstehe ich “Karma” eigentlich, bzw. wie verstehe ich, was es mit dem Menschen macht. Im Buddhismus geht es eigentlich nicht so sehr um die Frage, was für ein Verbrechen man begangen hat und wie man dafür blindwütig gestraft werden würde. Ich sehe es mehr so, dass einem eben folgt, was man mal getan hat, dass dies aber auch immer und vor allem unmittelbar prioritär nicht vom Geschehenen, sondern den Absichten der Beteiligten abhängig ist, wie sich das Geschehen zurück auf den Urheber der Taten wenden würde. Ich selbst denke, da ist viel Weisheit drin, das zu kontemplieren, und sich Gedanken über die Aspekte von Wiedergeburten zu machen, aber darum geht es im Buddhismus eigentlich nicht. Es geht auch gar nicht so sehr um Bestrafung und moralische Abrechnung. Es geht im Kern um die Erkenntnis, dass all die Dinge, die uns in der Welt umtreiben, immer weiter treiben und leiden lassen können. Es geht nicht darum, dass da einer getötet hat und deswegen ein Wurm sein muss, bevor er wieder aufsteigen muss. Es ist auch keine Vorstellung eines menschlichen Gerichts, das etwa für einen Mord eine genau definierte Strafe annimmt. Vielmehr ist die Vorstellung, dass eben die schlechten Taten uns als “Karma” anhaften, und dabei unsere Geist fortwährend belasten und uns in immer schlimmere Situationen führen, je mehr wir uns an irgend etwas unheilsamem festkrallen um es nicht verlieren zu müssen.

    Der Buddha selbst hatte ein Leben als Prinz aufgegeben, weil er diese Leid erkannte und nicht aushalten konnte. Er suchte dann über Jahre hinweg bei allen möglichen Meistern eine Möglichkeit, seinen Geist vom Leiden wieder zu befreien, was aber lange Zeit scheiterte, auch mit extremen Methoden wie Todesfasten und der allermächtigsten Meditation. Letztlich schloss er mit allem ab, und beschloss, so lange zu meditieren bis er entweder die Antwort findet, oder stirbt. Er fand aber die Antwort extrem bald, denn als er mit allem abgeschlossen hatte, gabe er auch seinen Ehrgeiz und sein Streben danach, die Erlösung mit Gewalt zu erlangen auf, und begriff, da er bereits alles andere aufgegeben hatte, dass die Begierde nach den heilsamen aber vor allem den unheilsamen Dingen das zerstörerische war, dass ihn so sehr seinen Frieden gekostet und ihn immer weiter im Kreis getrieben hatte – alle Dinge und auch Menschen nur noch so betrachtend, wie sie eigentlich sind, ohne sie zu bewerten oder einer inneren Begierde zu folgen, die mit Zwang oder Drang verbunden wäre. Dies durchschnitt seine letzte innere Fessel, das letzte Karma was ihn noch gebunden hatte, und er war plötzlich allwissend und in der Lage, sein Wissen um seine Erlebnisse immer weiter zu verbreitern und zu verbreiten, woraufhin ihm unzählige gefolgt sind, um ebenfalls diese Ruhe und den Frieden und die tiefe Weisheit und Erkenntnis über die Natur der Dinge zu erlangen, die er seit seiner Erleuchtung wohl ausgestrahlt haben muss.

    Er lehrte also im Grunde, dass man sich “benehmen” muss, innerlich wie äusserlich, um Frieden und Segen zu erlangen und an einen glücklicheren Ort oder die endgültige Befreiung – die man als unerleuchteter aber nicht kennen kann, deswegen wird sie manchmal missverständlich als “Nichts” gelehrt, während das “Nirvana” eigentlich eher die “Entgültige Wahrheit”, die direkt erlebt werden soll, ist! Dafür entwickelte er alle möglichen Systeme der geistigen Schulung, und lehrte allerlei Verhaltensregeln und kulturelle Disziplin. Die Grundlage davon nennt sich “Edler Achtfacher Pfade”, und ist quasi eine Anleitung für eine moralische und geistige Schulung. Diese Schulung unterliefen Mönche, die sich wie ihr Meister allem weltlichen abwenden mussten, während Laien eher die Rolle der Unterstützer für die sonst mittellosen Mönche hatte, und stark von deren Segnungen und Belehrungen für ein günstiges Leben profitieren, in der Hoffnung so in eine günstige Wiedergeburt zu gelangen.

    Später nach Gründung der Religion, spaltete sie sich wie viele andere immer weiter auf, und die Jünger bauten die Lehren auch immer weiter aus, teils in grob unterschiedliche Richtungen. Man sollte hier also den Überbau nicht verallgemeinern, denn vom Geisterglauben mit Hexenkunst hin zu völlig nüchterner Entsagung von allem, was nicht nackte Realtität ist, ist da alles mit dabei, auch wenn das Fundament und die überlieferten Schriften natürlich von allen auf die eine oder andere Weise respektiert werden, wenn auch bei manchen neueren Strömungen teils auch nicht mehr zentral.

    Allerdings fehlt im Buddhismus die Auseinandersetzung und Konfrontation mit seinen Taten nach dem Tod. Das ist meiner Meinung nach falsch!

    Also, der Tod hat eine zentrale Rolle, aber die Buddhisten glauben eben, man muss im Leiden gefangen bleiben solange man es selbst weiter bestärkt, und das einzig richtige ist es auszusteigen, indem man selbst kein Leid mehr zeugt und eben die innere Disziplin dafür entwickelt. Da geht es nicht darum, jemanden zu verurteilen für seine Taten, auch keinen Nazi. Vielmehr wird gelehrt, dass die Menschen verblendet sind und wahnhaft, und nicht Herr ihrer Sinne und ihrer Taten deswegen. Die Unwissenheit nach der Wiedergeburt, obwohl die alten Taten noch als Karma anhaften und für Kummer sorgen können, wird auch als etwas schlechtes angesehen, dem es zu entfliehen gilt.

    Aber letztenendes, auch wenn der Buddhismus oft so verstanden wird, dass es kein selbst, keine Seele, kein Ich gibt, wird ja dennoch etwas wiedergeboren dass eine Tat begangen hat und aus derselben Substanz heraus die Folgen noch erleben muss, auch wenn das 2 ganz verschiedene Menschen sein können, durch die sich das Unglück dann erlebt. Ich persönlich glaube an die Seele, und dass so in uns schon noch dasselbe die Strafe erlebt, die wir selbst begangen haben. Der Buddhismus den ich studiert habe (Theravada) kennt mehrere Orte, an die man nach dem Ableben gelangen kann sollte man sich nicht vorher befreit haben. Es gibt also eine Höllenwelt, eine Tierwelt, Geisterwelten, dann die Menschen, und höhere himmlische Bereiche.

    Ich kenne jetzt die genauen Umstände nicht, aber man kann davon ausgehen, dass deine Kriegsverbrecher und Gewaltherrscher je nach ihren Taten, ihren Motivationen und Absichten und ihrer Vorgeschichte, dann eine Höllenwelt sehen könnten, in der genau das Unglück vorherrscht, dass sie bewusst gezeugt oder verursacht hatten, ohne sich davon abzuwenden und zu suchen, es wieder gut zu machen. Ein anderer aber vielleicht, war durch Umstände und Unwissenheit quasi gezwungen, die Dinge zu tun, und landet nicht ganz so schlimm, oder er war ein Mitläufer, und dann erlebt dieser Mensch vielleicht nicht direkt die Gewalt, sondern nur die Folgen der Verleugnung des Gewissens unter die Gewalt anderer, die es missbrauchen. Dazu gibt es im Buddhismus aber sehr viele verschiedene lehren, und manche Strömungen verbreiten wirklich Ansichten über fürchterliche Strafen, die Wesen in Höllenwelten erleiden müssen. Dabei geht es aber scheinbar eher um Menschen, die wirklich schlimme Vergehen begangen haben, und wie bei jeder Religion kann man davon ausgehen, dass manchmal auch gerne die Dinge sehr dramatisch und drastisch dargestellt werden, wird um die Schüler auch richtig zu motivieren und sie zum Ernst der Sache zu mahnen.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Woche, 2 Tage von ardentglow.
    als Antwort auf: Macht unser System krank? #345320

    Ja, echt? Mal ehrlich, wer will in einer Gemeinschaft, wo die Leute dafür gefeiert werden, wie sehr sie sich für andere einsetzen…

    ja, echt, manche interessiert es nicht, sich für andere einzusetzen, solange das Geld aufm Konto ist. Wir haben wohl ein anderes Menschenbild.

    Aber es sind ja nicht alle Menschen so. Ich will doch auch keinem was aufzwingen. Ich träume nur selbst davon, dem Mutwillen und den zerstörerischen Regeln anderer nicht mehr ausgesetzt sein zu müssen, und den Frieden finden zu können, ein anderes Menschenbild ausleben zu können. Wer nicht bereit oder in der Lage ist, so etwas zu leben, soll dazu auch nicht gezwungen werden.

    Aber andersherum träume ich eben auch davon, dass solche Menschen andersherum ihren Mutwillen und ihre Arroganz, ihre Gier, den spalterischen Hass und ihr krankmachendes Leistungsdenken anderen nicht mehr aufzwingen können sollen, sondern dass solche, die die Ellenbogengesellschaft ablehnen auch einen Ort finden können, wo sie frei davon leben können ohne von den anderen runtergetreten zu werden.

    Das passiert nämlich in unserer Gesellschaft zu systematisch und das muss aufhören, sonst zerstört und spaltet es irgendwann die ganze Gesellschaft, lässt sie zerbrechen oder spielt sie in die Hände der allerschlimmsten Schlächter und Unterdrücker. Die Leute interessieren sich schon längst nicht mehr genug füreinander, um solchen widerstehen zu können, die die Macht an sich reissen wollen indem sie uns untereinander zu Feinden machen. Solche die uns vor allem gezielt gegen (oft schwächere oder an Verantwortung gebundene) Sündenböcke aufhetzen wollen, wie die vorherige Regierung und politische Feinde, Menschen bestimmter Ethnien, Ausländer oder Flüchtlinge, Anhänger bestimmter Religionen, politischer Denkrichtungen und Lebensphilosophien, geschwächter oder kranker Menschen oder Anhänger anderer Randgruppen der Gesellschaft, sowie allen schwächeren Gruppen, die gegen die eigene Philosophie sind. Vor allem solche, die uns so lange verderbenden Lügen aussetzen, bis genug von uns ihren Glauben in unsere Gesellschaft und das Miteinander verloren haben, dass man am Ende alle einfach mit Gewalt unterdrücken kann, ohne dass die Leute noch wissen einander dagegen zu helfen.

    Damit geht es los, und ist die Macht erst einmal errungen, werden unter dem Deckmantel des angeblichen Schutzes immer härtere Regeln eingeführt. Um alles, was dem eigenen Wirken kritisch gegenüber ist mundtot zu machen und beiseite zu schaffen, möglichst so, dass die Bevölkerung noch glauben muss es wäre irgendwie gerecht. Alsbald wird es dann nach den Sündenböcken systematisch die schwächeren der Gesellschaft treffen, denn die entprechenden Denkrichtungen propagieren meist ein streng hierarchisches und leistungsorientiertes Menschen- und Gesellschaftsbild, in dem alles abweichende oder bremsende mehr oder weniger radikal und offen oder versteckt aussortiert werden muss. Denn es könnte die Menschen zweifeln lassen an den gewalttätigen Regeln, unter denen sie gebunden wurden, die meist vor ihren Augen verkappt und unausgesprochen sind in ihrer Drastik und ihren Konsequenzen. Deswegen haben solche Kräfte auch immer Angst vor Menschen, die offen und frei und direkt Unrecht aussprechen, das ihnen genützt hat – damit verpassen sie diesen Kräften oft den schlimmsten Stoss in die Rippen, wenn der falsche Anschein der Gerechtigkeit vor lauter Lügen nicht mehr gewahrt werden kann, und die Menschen das verstehen und sich immer mehr abwenden.

    Das ist dann die Konsequenz davon, dass Menschen nur noch an sich selbst und ihr Geld denken und nicht mehr füreinander einstehen wollen. Es macht die Menschen kaputt, zu Feinden aneinander, und spielt sie so in die Hände derer, die es noch wüster mit allen treiben werden. Die Menschen bekommen dann den Herren, den sie täglich selbst gewählt haben, indem sie ihre persönliche Bedüfnisse immer wieder über die schwächerer gestellt haben, und ein solches Volk erwartet meist eine harte Zucht für die Zeit, bis es so schlimm geworden ist, dass das ganze System an der Gewalt zerstört wird um die Menschen ein komplett neues aufbauen zu lassen. Weil vom alten nichts mehr bewahrt werden kann, wenn die Schuld die aufgeladen wurde zu gross war um noch entschuldet werden zu können.

    So wird’s glaube ich eines Tages dem ganzen Kapitalismus gehen. Entweder geht die Menschheit dann kaputt, oder die Menschen lernen wieder solidarisch zu werden und füreinander einzustehen, und fangen von vorne an. Da will ich aber jetzt schon hin, weil ich leider schon genug über unser System verstanden habe um es nicht mehr akzeptieren zu können, das war aber wie gesagt schon sehr früh bei mir der Fall. Ich meine, die anderen Menschen machen einander dann immer weiter kaputt, und ich kann die auch nicht aufhalten, du sagst ja selbst, man kann nicht alles ändern und sollte das akzeptieren lernen. Aber wenigstens kann ich doch dafür kämpfen wollen, für mich und vielleicht andere, die’s genauso satt sind wie ich, schonmal das auszuprobieren was all die, die sich gründlich genug vom Egoismus abwenden meinem Glauben nach nach dem Tode für alle Ewigkeit gehören kann. Das ist nämlich mittlerweile auch eine Glaubenssache für mich, und ich glaube durchaus daran, dass ein Abfall von diesem Glauben hin zum bewussten Egoismus oder zur Akzeptanz der schinderischen Regel, die ich hier anprangere, mich auch nach meinem Tod eine lange Zeit unter dem Unrecht, dem ich dadurch Recht gegeben habe, leiden lassen können könnte.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen, 4 Tage von ardentglow.
    als Antwort auf: Andere Menschen können meine Gedanken hören ? #345237

    @fubu23 Arvisol stell dir bitte einmal folgende Geschichte vor.

    Ein Mann geht auf einen Markt, und kauft dort ein Gerät von einem anderen Mann. Dieser sagt ihm, es ist ein geheimes Telefon, das man unter den Hut legt. Jeder, der so eines hat, kann mit den anderen um sich herum im Kopf reden. Ohne dass die anderen hören können. Man hört oft, dass es Menschen gibt, die so eines haben – aber gesehen hatte er noch keinen. Es ist ja auch so geheim, dass andere, die kein Gerät haben, es gar nicht merken können, wie sie miteinander reden.

    Also freut er sich, legt es unter seinen Hut, und geht damit spazieren. Und richtig, die ersten Menschen um ihn herum scheinen ihn durch das Gerät anzusprechen! Er scheint laut und deutlich ihre Stimmen in seinem Kopf zu hören. Auch kann er sich scheinbar mit ihnen unterhalten, und sie antworten ihm. Er kann es erst nicht glauben. Und es scheint auch wirklich geheim zu sein. Denn keiner der anderen lässt sich etwas davon anmerken. Sie schauen nur alle wissend, manchmal amüsiert, sagen etwas geistreiches und wünschen ihnen dann über das Gerät einen schönen Tag. Manchmal schauen sie aber auch erschrocken oder erbost. Vor allem wenn er sie ansieht um zu betonen, was er gerade innerlich zu ihnen gesagt hat. Und manche sagen dann über das Gerät zu ihm gemeine Dinge und gehen, während sie äusserlich manchmal sogar fluchen, und so tun, als hätte er sich ungebürlich verhalten und sie wüssten nicht warum.

    Ganz begeistert geht er also los, die Gegend unsicher zu machen mit seinem geheimen Telefon. Im Park quatscht er damit ein paar Leute an, um zu sehen ob jemand mit ihm auf eine Party gehen will. Aber die Leute, die er hört, sehen ihn meist nur unsicher an, wenn er sie direkt anblickt, und sie gehen dann einfach weiter und empfehlen ihm innerlich, sich jemand anderen zum Reden zu suchen.. Er hört meist innerlich, wie sie dann unfreundliche Dinge sagen, und dass er sie in Ruhe lassen soll. Einmal traf er einen Mann, der ihm im Vorübergehen gesagt hat, er bringt ihn zu einem geheimen Club, wo man das Gerät besser bedienen lernen kann. Also folgte er ihm unauffällig, und der Mann nickte erst freundlich zurück, und ging dann mit ihm weiter.

    Dabei erzählte er ihm durch das Gerät die aller wunderlichsten Dinge, der Mann wusste gar nicht mehr, was er dazu sagen soll. Dabei kuckte aber nur ab und an verstört über die Schulter zurück, und meinte dann über das Gerät “So, gleich sind wir da, wir müssen uns jetzt beeilen!”, und ging einen Zacken schneller. Der Käufer des Geräts freute sich, ging immer schneller hinterher. Während der andere sich auch immer mehr beeilte, aber ihn dann auch immer erschrockener ansah und wirkte, als würde ihn etwas sehr beunruhigen. Dabei erzählte er ihm innerlich immer mehr Regeln, an die man sich bei der Benutzung des Geräts halten muss. Los ging’s nur damit, dass man nie darüber reden darf. Und dann kamen immer mehr Regeln, die immer strenger und schwerer einzuhalten schienen. Für die man viel Geld als Strafe zahlen muss, wenn man sie bricht.

    Der Käufer dachte also, der Mann ist so aufgeregt, weil diese Regeln so schwer sind. Nach einer Weile gingen sie um eine Ecke, der Mann ging immer schneller, lief beinahe. Da bemerkte der Käufer, dass sie eben gerade schon einmal dort zusammen langgegangen waren, sie waren ja im Kreis gelaufen! Da war der Käufer etwas verwirrt, und fragte laut, “Ist denn etwas passiert, sind wir denn gleich da?”. Der andere Mann rief dagegen laut und erbost “Lassen sie mich in Ruhe, gehen sie weg! Hier gleich um die Ecke ist die Polizeistation, da gehe ich jetzt mit ihnen hin, wenn sie mir weiter folgen!”. Innerlich dagegen hörte er ihn aber sagen “So, das war’s du Narr, du hast das oberste Gebot gebrochen und darüber geredet! Das kostet dich 10.000€ Strafe, und du musst uns das Gerät zurückgeben! Du gehst jetzt nach Hause und holst das Geld. Dann führe ich dich zu einem von uns, und der nimmt dir alles ab. Noch ein Wort und du wirst es bereuen.”.

    Er ging also dann lieber sofort weg von dem Mann und nach Hause, und überlegte, woher er das ganze Geld auftreiben soll. Bei dem Verkäufer hatte er noch angegeben, dass er sich locker mehrere hätte leisten können. Dabei hatte er fast alles dafür bezahlt, was er hatte. Voller Angst und Kummer ging er also in die nächste Kneipe, um sich einen Schnaps zu gönnen. Der Typ von vorher schien immer noch in seinem Telefon zu sein, und schrie ihn die ganze Zeit an, er solle nach Hause gehen und das Geld holen. Da er aber so viel nicht hatte, ignorierte er es erstmal, und wollte überlegen wo er so schnell so viel herbekommt.

    In der Kneipe dann traf er eine Frau, deren Stimme er durch das Gerät auch hörte. Sie wirkte amüsiert über sein Verhalten, und erzählte ihm beinahe ihre halbe Lebensgeschichte über das geheime Telefon. Dabei sassen sie nebeneinander an der Bar und nippten an ihren Drinks. Einmal, als er innerlich antwortete, musster er schmunzeln und sah sie an, und bedeutete mit seinen Augen etwas, worüber er gerade erzählte. Da veränderte sich ihr Gesichtsausdruck und sie wirkte plötzlich sehr bestürzt. Irgendwas passierte während sie in der Tasche wühlte, das Gerät machte einen kurzen Knackser und einen Pfeifton, und er hörte sie ihm nur mit dem Mund in’s Ohr flüstern “Egal was du aus dem Ding hörst, bitte komm mir gleich hinterher um die Ecke mit  zur Polizeistation. Es ist wichtig, egal was du hörst, komm mit und dann reden wir da”. Dann zahlte sie und ging los, schien aber an der Tür zu zögern als würde sie noch auf ihn warten. Der Käufer kriegte es mit der Angst zu tun, und just in diesem Moment knackste das Gerät erneut, und die Stimme der Frau find aus dem Telefon an ihm zu schmeichen und Komplimente zu machen, und ihre Stimme sagte ihm: “Los, du gefällst mir. Du traust dich was mit dem geheimen Telefon! Komm mir hinterher und wir haben die Strassenecke runter etwas Spass zusammen!”. Er wusste nicht mehr, was er glauben sollte. Fasste aber Mut, bezahlte seinen Drink und ging ihr alsbald nach.

    Als die Frau sah, dass er ihr folgte, ging sie stetig voran und schien ihm immer wieder nachzusehen, ob er ihr folgen würde. Ihre Stimme aus dem Gerät hingegen fing an, ihn richtig anzumachen und ihm alles mögliche zu versprechen, wenn er ihr nachgeht. Dann gingen sie um die Ecke zur Polizeistation, wo die Frau dann an der Tür auf ihn wartete und mit ihm hereinging. Im selben Moment als er die Station sah, und wie die Frau mit ihm hereingehen wollte, hörte er sie durch das Gerät panisch schreien. “Du Sittenstrolch wolltest mir nachgehen! Komm mir nahe, und ich nehme dich mit zur Polizei und zeige dich an!”. Er bekam einen Schreck und wollte weg, aber sie rief ihm laut zu “Bitte komm mit mir rein, es wird alles gut. Bitte vertrau mir, niemand tut dir etwas.”. Er fasste sich ans Herz, und ging mit ihr in die Polizeistation.

    In der Station erklärte ihm ein Polizist dann, was das war. Das Gerät war kein geheimes Telefon, sondern ein Trick von einem Räuber. Das ist eigentlich eine Art Spielzeug, was nie auf den Markt kam, weil es zu gefährlich war, und das haben Kriminelle verändert um andere damit zu betrügen. All die Leute, haben nichts davon gesagt oder gehört, was bei ihm unter’m Hut abging. Das war alles nur ein Taschenspielertrick, ein Computer der Gespräche simulieren kann. Der gehörte einem Verbrecher, der damit auch mit ihm sprechen konnte und jede Stimme simulieren, die er wollte. Er sah dabei durch das Gerät die Umgebung, und steuerte den Computer der die Stimmen gemacht hat.

    Die wollten dich abzocken und ausrauben. Die dachten, du hast noch Geld und wollten dir das über Tricks mit dem Ding abziehen. Dann haben sie gemerkt du hast nichts, und dann wollten sie dich beiseite schaffen damit. Dazu haben sie dich zu einer Frau gelockt, dich glauben lassen sie will was von dir, und dich ihr nachgehen lassen. Die wollten dich dann so provozieren, dass du dich an der Frau vergreifst oder ihr zumindest Angst machst und selbst verhaftet wirst. Und dann hätte dir niemand was von dem Telefon geglaubt, weil der Verbrecher es dann hätte wirken lassen als wäre es etwas harmloses. Und du weisst, wie schlimm es Triebtätern im Gefängnis geht.

    Die Frau in der Kneipe aber war eine Agentin, und das wussten die Verbrecher nicht. Sie kannte den Trick und hat das gemerkt, und das Gerät für einen Moment gestört damit sie dich warnen kann. Wärst du dem Gerät nachgelaufen, hätte es dich in das Verderben oder zu den Verbrechern geführt. Sie wusste, die Polizei wo man dir helfen kann, ist gleich nebenan. Und hat gehofft, sie kann dich überrumpeln und erstmal in Sicherheit bringen bevor du alles glaubst, was du im Gerät hörst, und das hat zum Glück funktioniert. Den Verbrecher finden wir nicht mehr, aber mit dem Ding kann er dich jetzt nicht mehr in die Irre leiten und auch sonst niemanden mehr.

    B-)

    Also, was ich damit sagen will: du solltest lieber nicht zu sehr diesen inneren Eingebungen glauben, sondern dem, was dir die echten Menschen dazu sagen. Denn du weisst ja nicht, was es genau ist. Und mal ehrlich – das mit den Stimmen von Frauen, die dich über Telepathie anmachen.

    Als entweder ist es so, dass die Frauen mit DIR scheisse bauen, und dich in Gedanken Dinge sagen und hören lassen, die du so ungefiltert nie einer echten Frau in’s Gesicht sagen würdest. Wer weiss wozu, und du wüsstest ja auch nicht, was für Regeln da überhaupt gelten, und was passieren kann, wenn man telepatisch mit einer Frau flirtet und es sich dabei mit anderen vergeigt. Ich denke mal, so etwas würde eine Frau auch tun mit einem Mann, den sie reinlegen will, also provozieren und dann ausnutzen. Wenn es Telepathie gäbe…dann wäre es ja auch bequem, weil im Geist alles geheim ist und so der Missbrauch unentdeckt bliebe.

    Aber eher ist es denke ich so wie in meiner kleinen Kriminalgeschichte. Die Psychose spielt dir diese Stimmen vor wie ein kleines Puppentheater im Kopf. Du denkst dann, das sind diese Menschen um dich herum, aber du…sowas machen vernünftige Menschen nicht, das was du beschreibst was du erlebst klingt für mich eher nach Mobbing… Das merkst du aber nicht, weil diese Illusion dich glauben lässt, das wäre etwas gutes, was du erlebst. Pass bitte auf dich auf, dass du dich nicht auf die Stimmen einlässt, vor allem nicht auf Stimmen von Frauen. Du bist da glaube ich verwundbar. Die Psychose kann nämlich genau so sein wie der Verbrecher in der Geschichte, und dich in die Situation bringen, wo du denkst du machst etwas normales, aber dabei tust du jemandem oder einer Frau Leid an.

    Also pass auf, welchen Stimmen du folgst. Du wirst irgendwann merken, dass die Stimmen gar nicht die realen Personen sein können. Denn keiner redet so und ununterbrochen mit einem anderen im Kopf. Und schon gar nicht mit einem, der gar nicht genau weiss, was das ist und wie das funktionniert. Und vor allem, was für Konsequezen das haben kann.

    Geh in dich. Und leg bitte nicht zu viel Hoffnung auf irgendwelche Telepathie – “Spezialisten”. Weisst du, Telepathie ist alles andere als wissenschaftlich. Und es gibt keine dokumentierten wissenschaftlichen Beweise, dass das überhaupt funktioniert, dass es das überhaupt gibt. Ausser manchmal vielleicht einzelne unwiederholbare Experimente, oft durchgeführt von Gurus oder dergleichen, wo keiner weiss was da passiert ist. Aber sonst passiert so etwas nicht…

    Also pass auf, was dir diese Menschen einreden. Vielleicht ist da ein kluger dabei, der dich warnt, und dir offen sagt, womit spirituelle Menschen oft zu kämpfen haben. Diese Wahrnehmungen können nämlich auch schlimme innere Prüfungen sein, wo man sich mit allem Ernst und Eifer beherrschen lernen muss, um da heil wieder rauszukommen. So einer wird dir dann schon sagen, dass du extreme Disziplin brauchst, um das steuern zu lernen. Und selbst dann, wird dir kaum einer bestätigen können, dass das nicht nur ein Traum ist sondern wirklich funktiniert. Aber es gibt auch andere Scharlatane, die selbst gutgläubig sind oder sogar bösartig. Die könnten das noch bestätigen, was du erlebst, und versuchen dir Geld aus der Tasche zu ziehen.

    Weisst du, Telepathie ist unbeweisbar, sie passiert im Geist, da kann man kein Beweisfoto machen. Du kannst nur jemanden etwas wissen lassen, was er nicht wissen kann, dann kannst du vielleicht aufzeigen, dass du das Wissen im geheimen übertragen hast. Solange das nicht passiert, geh bitte davon aus, was du hörst ist nicht echt, und du musst dich beherrschen so gut es geht nichts dummes damit mitzumachen (am besten gar nichts), dann geht es irgendwann vielleicht weg und du hast deinen Frieden damit.

    als Antwort auf: Macht unser System krank? #345103

    …wie du ein Haus bauen lässt…

    Das hast du falsch verstanden mit dem Gemeinschaftlichen. Mal angenommen, es gäbe so eine Gesellschaft, und ich würde ein Haus bauen wollen. Dann lasse ich es nicht bauen, sondern baue es selbst, und wenn ich es nicht kann, dann helfen mir andere dabei bzw. machen es mit mir. Das sprechen alle zusammen ab, wenn gemeinsam beschlossen und genemigt wird, dass ich mir das Haus da bauen kann, wo ich will, und dass ich dafür die Materialien bekomme.

    …in aller “Ruhe und Sachverstand”…

    Ja, genau, damit die Leute auch Freude daran haben, das zu tun, was sie da dann mit mir tun. Ich würde keinen hetzen wollen, wenn es fertig ist, ist es fertig, und bitte nicht vorher wenn es noch nichts taugt. Ausserdem ist es schön, dass so etwa das Haus individueller und auf die Bedürftnisse der Bewohner ausgelegt sein kann. Auch denke ich, dass es dann eher Mitspracherecht bei der Gestaltung geben kann, als es bei uns jetzt der Fall ist, wo eher nur sehr vermögende Menschen das Privileg geniessen können, sich ihren Wohnraum und ihr Lebensumfeld ernsthaft individuell zu gestalten und nicht bloss auszuschmücken.

    Hat mal wer keine Lust oder will der nur 3 Stunden am Tag machen: “easy”

    Ja, warum soll ich denn auch anderen Druck machen? So lange ich oder andere deswegen nicht in der Kälte schlafen müssen, ist mir lieber, keiner wird für mich unnötig unter Druck gesetzt, als dass ich ein paar Monate früher in das Haus ziehen darf. Das meine ich ernst. Jeder sollte nur so viel arbeiten wie es für ihn gut ist und wie er kann. Ausserdem glaube ich daran, dass Arbeit, die nicht vorrangig unter Zeit- und Kostendruck gemacht wird, sondern unter dem Gesichtspunkt geleistet wird, die beste und auch am besten durchdachte Lösung für die Problemstellung zu liefern, immer bessere Ergebnisse liefern wird. Ich wohne lieber in einem Haus, das gut durchdacht und mit Liebe gestaltet wurde, als in einem anonymen ratz fatz hochgeballterten Fertigbau. Ich selbst mache auch nie etwas halbherzig oder in Hektik, dagegen habe ich immer schon die allergrösste Abneigung gehabt. Egal was ich mache, ich versuche es immer gründlich zu tun und lasse mir meine Zeit damit. Ich würde mir auch von niemandem sagen lassen wollen, dass ich mich dazu beeilen muss, ausser es geht wirklich um Menschenleben oder ähnliches, und ich würde mir auch nie anmassen wollen, anderen solchen Druck machen zu wollen. Siehst du, vor genau diesem Druck möchte ich nämlich abhauen bzw. mich von ihm befreien so gut es geht, denn ich denke, er fügt mir und anderen grossen seelischen Schaden zu.

    …totale Überwachung….

    …keine extra Gesetze aka Wunschkonzert…

    Ja, das ist gut oder? Wenn keiner aufpasst, dass ein vermeintlich stärkerer Feigling nicht einen schwächeren missbraucht, dann ist der schwächere auch nicht sicher. Wir haben auch Überwachung und Gesetze, die unsere Ordnung schützen, jeder Staat hat die. Hör mal, es geht hier um die Regeln in einer Gesellschaft. Wir haben bereits auch Regel und Gesetze, jede Gesellschaft braucht solche. Natürlich muss für eine Gesellschaft wie ich sie mir vorstelle auch ein Regelwerk geschaffen werden, was jeden davor schützt, dass einzelne oder Gruppen die Situation ausnutzen. Ich habe anfangs ja auch schon geschrieben, dass ich auch unsere Justiz mit ihren Strafandrohungen und der Alternativlosigkeit der Konsequezen ablehne, und mir eine andere wünschen würde, in der ein grösseres Augenmerk darauf gelegt wird, die Streitparteien wieder miteinander zu versöhnen, und in die notfalls die ganze Gemeinschaft mit eingebunden werden kann, um eine friedliche Lösung zu ermöglichen.

    Aber wenn jemand einem anderen Menschen Schaden zufügen will, dann muss er sich vor anderen rechtfertigen, dann muss eine Lösung dafür gefunden werden, wie das aufhört. Sonst geht die ganze Gemeinschaft daran kaputt. Wie viel Überwachung und welche Gesetze dafür nötig sind, ist dann eine Frage davon, welche Probleme überhaupt auftauchen. So ein Gesetz muss erstmal erdacht und erschaffen werden. Mir ist klar, dass das eine riesen Arbeit ist, die ich alleine nicht leisten könnte. Trotzdem träume ich lieber davon und mache da weiter, wo ich gerade bin in die Richtung in die ich will, als am Kummer zu sterben, dass es mir nicht erlaubt ist das alles zu machen. Ich versuche halt trotzdem meinen Teil daran zu leisten und meine Gedanken mit anderen zu teilen.

    Mehr Gerechtigkeit=mehr Gesetze+mehr welche diese Überwachen

    Du willst also lieber in einer ungerechten Welt leben und an einer ungerechten Regierung, Krieg oder Gewalt leiden und sterben, als zu erlauben, dass du und andere sich voreinander für ihr verhalten rechtfertigen und darin prüfen lassen müssen, damit alle in Frieden leben können?

    Du hast nur Angst vor diesen Gesetzen und der Überwachung, weil du aus unserer Gesellschaft und der Geschichte gewohnt bist, dass diese zur Durchsetzung ungerechter Gesetze, also etwa mit harter Strafandrohung oder zur harten Durchsetzung der Ideale einer Leistungsgesellschaft benutzt wurden und werden. Also ein Gesetz kann natürlich eine Peitsche sein, die sich gegen dich richtet, um dich dazu zu treiben was andere denken was ihnen und vielleicht sogar dir selbst nützt. Die Peitsche tut halt weh, die will dann keiner. Aber ein Gesetz kann auch ein Schild sein, dass den Unschuldigen schützt und die Schläge und das Auge eines Gewalttäters aus dem Schutzraum eines schwächeren hält, und ihn davor schützt, dass andere ihm ihren Willen aufzwingen können. Auf solche Gesetze, auf die Gerechtigkeit, die daraus kommen, willst du allen Ernstes verzichten? Das machen die Rechten im Moment übrigends ähnlich mit ihrer Propaganda, werfen den Naturschutzparteien Verbotspolitik vor während sie selbst zu Law and Order offiziell gegen alles, was nicht Deutsch genug aufrufen und inoffiziell und grundlos sogar gegen die jetzigen Politiker – auch mit den Vorwürfen, die jetzige Politik würde einen Überwachungsstaat wollen, ich denke lieber nicht daran, wovon die so alles stattdessen insgeheim träumen, wie sie Migranten, Homosexuelle Aktivisten, Alkohol- und Drogenabhängige psychisch kranke “Straftäter”, Linksradikale, ehemalige bürgerliche Politiker, “Arbeitsscheue”, angeblich hetzerische Journalisten, Aktivisten und Kulturverbrecher an der Leitkultur so ausfindig machen und disziplinieren wollen … die Feldversuche dazu laufen schon in Russland, China und anderswo.

    Weil manche Menschen keinen Antrieb haben und es sich dann gemütlich machen. Ich muss, wobei ich Psychosehintergrund habe, die dann durchfüttern, obwohl sie gesund sind. Es gibt so Menschen. Für solche gehe ich nicht arbeiten. Das ist menschenverachtend mir so etwas aufzubürden.

    Ja, echt? Mal ehrlich, wer will in einer Gemeinschaft, wo die Leute dafür gefeiert werden, wie sehr sie sich für andere einsetzen und anderen helfen, schon der Typ sein, der immer nur faul rumhängt, nie mitmacht und deswegen nie mal etwas besonderes mit den anderen zusammen organiseren darf oder es von denen für die Freundschaft geschenkt bekommen würde. Weisst, manche Menschen die Arbeit haben, schimpfen bei uns über Arbeitslose. Ist verrückt und unlogisch, weil die können im Prinzip meist nichts dafür, aber sei’s drum. In einer Welt, wo man dafür Anerkennung findet, uneigennützig gewesen zu sein, schimpfen alle auf die Faulpelze und die sind unbeliebt deswegen. Ich muss an die Bibel denken, Matthäus 20,25-27

    25 Aber Jesus rief sie zu sich und sprach: Ihr wisst, dass die Herrscher ihre Völker niederhalten und die Mächtigen ihnen Gewalt antun. 26 So soll es nicht sein unter euch; sondern wer unter euch groß sein will, der sei euer Diener; 27 und wer unter euch der Erste sein will, der sei euer Knecht, 28 so wie der Menschensohn nicht gekommen ist, dass er sich dienen lasse, sondern dass er diene und gebe sein Leben als Lösegeld für viele.

    So hat Jesus gedacht, bei ihm ist der, der am meisten gutes bewirkt der grösste, und der zeigt seine Ehre dadurch, indem er noch grösseres für alle macht. Das ist der wahre Stolz, den man auf seine Leistung haben kann, der über jedes Geld und alles, was man sich davon kaufen könnte, erhaben ist: dass man dadurch andere glücklich gemacht, vielleicht sogar gerettet hat, dafür gesehen und gerühmt wird, das kann man sich mit Geld nicht kaufen. Jesus selbst hat es vorgemacht, und setzte selbst sein Leben ein um solchen Dienst für andere entstehen zu lassen, daher ging er als würdiges Vorbild auf das Kreuz.

    Ich selbst würde aber trotzdem auch für die arbeiten, die nichts tun wollen oder können, und fände das nicht ungerecht. Weisst du warum? Weil manche Menschen nun einmal so sind, das ist halt so. Und die sind dann glücklicher und machen sonst nur Probleme, wenn man sie zu Sachen zwingt, wo sie sich zu sehr bei Quälen oder ungeschickt bei anstellen müssen. Und stell dir vor du wärst selbst so, und könntest nichts und wärst nur ungeschickt – willst dann echt Strafe um Strafe fressen müssen, oder wärst du nicht auch froh, wenn man dir dann trotzdem deine Ruhe und Würde lässt und dir immer die Tür offenhält, doch wieder mehr zu machen?

    Sei’s drum. Ich habe mal gelesen, in vielen Ureinwohnerstämmen haben die das auch, nennen das aber nicht Problem, sondern das ist eben bei denen so. Viele lassen die wirkliche einfach, die hängen halt rum, schwatzen, trinken vergorene Wurzeln oder schnupfen Lianenpulver und machen sonst nichts, während die anderen jagen, waschen, bauen, kochen, pflanzen usw. Das ist normal bei vielen – so lange es genug für alle gibt. Kannst dir denken, wenn es mal richtig Not gibt, wer als erstes nichts mehr zu beissen bekommt. Aber solange für alle da ist, ist für alle da. Es ist meist nur ein drittel oder viertel der Menschen oder so, sind halt Taugenichtse. Wenn man die prügelt oder zurücklässt, werden die nur kriminell und richten Schaden an. Im Gegenteil, je mehr die sich zur Gesellschaft zugehörig und verstanden und respektiert aufgehoben fühlen, um so eher verhalten sie sich friedlich, sind halt dabei und trotzdem glücklich, wenn man sie nicht wegstösst. Und wenn du das immer noch ungerecht findest, denk einfach an einen, der eine Behinderung hat und nicht mehr kann. Dann stell dir vor, der Taugenichts hat im Grunde auch so etwas, er hat eine Schraube im Kopf die ihn zwingt faul sein zu müssen, obwohl er im Grunde anders könnte. Hab doch mal Mitleid damit, das tut nämlich weh, wenn du nichts kannst und machst, weil fähige Menschen auch auf einen herabschauen deswegen, und die sind schon aus ihrem eigenen schlechten Gewissen unglücklich genug.

    als Antwort auf: Macht unser System krank? #345067

    Ein kleines Beispiel aus der Arbeitswelt: Jemand ist für eine bestimmte Aufgabe eingestellt wurden, diese folgt einem gewissen Muster, muss in einer bestimmernm Zeit erledigt werden und muss am Ende eine definierte Qualität haben. Man schult denjenigen in ausreichender Zeit (zig Leute vor ihm wurden auch schon so geschult). Derjenige kann aber die Zeiten nicht einhalten und die gelieferte Qualität ist weit unter dem gefordeten Standard. Trotz weiterer Schulung wird es nicht besser. Daraufhin wird derjenige entlassen.

    Das was du schilderst wäre in meiner Welt ganz genauso, nur aus anderen Gründen, denn wenn jemand eine Arbeit, die Verantwortungsvoll ist machen will, muss derjenige auch geignet dafür sein. Warum jemand sich dafür entscheidet, diese Aufgabe zu tun, welchen Vorteil er und andere dann davon haben, wie die Bedingungen aussehen, unter denen die Aufgabe erlebdigt werden, und vor allem die Notwendigkeit, überhaupt solche Aufgaben erledigen zu müssen um ein menschenwürdiges Leben mit voller Teilhabe leben zu “dürfen”, stelle ich mir aber gerne heimlich etwas anders vor. Weisst du, der der entlassen wird, sitzt dann auf der Strasse…ein anderer kommt vielleicht von da, kriegt die Chance auf den Job. Klar. Aber der, der auf der Strasse sitzt, weisst du wie scheisse es dem geht? Weisst du, wie übel man da dransein kann? Wenn die Wohnung total marode und schwach beheizt ist, und du vor Schulden nichts mehr zum Essen hast, und null Chancen auch nur irgendwas anzufangen um da rauszukommen, weil du weder das nötige Kapital dafür hast, noch überhaupt um dich die Anreize siehst oder Hilfen dazu hast, da richtig rauszukommen? Und stell dir vor, du kackst ganz ab und schaffst es nicht mehr, die Ämter und co zu bedienen. Ich freue mich immer auf die regelmässigen Kopfnüsse im Briefkasten. Wer die nicht mehr packt, der verliert seine Stütze oder Wohnung so in etwa, kann ganz auf der Strasse landen.

    Warum muss einer denn überhaupt arbeiten, um ein menschenwürdiges Leben zu leben? Kann man nicht einfach allen eine – menschenwürdige und befriedigende Wohnung geben, Zugriff auf Strom, Teilhabe usw., und das was sie zum Leben brauchen, ohne dass sie vorher irgendwo “eine bestimmte Aufgabe” in “einem gewissen Muster” in “einer bestimmernm Zeit” und mit einer “definierten Qualität” funktioniert haben?

    Also mir persönlich ist immer egal, ob die Leute funktionieren können, oder nicht. Wäre ja schrecklich wenn jeder funktionieren muss, weil all die, die nicht so viel können dann genauso wie jetzt voll auf dem Schlauch stehen. Mir ist lieber, wenn Leute Sachen machen, nicht weil sie bezahlt werden und da mit hoher Effizienz unter Leistungsdruck und Konkurrenzvergleich rangehen, sondern so, dass sie mit aller Ruhe und Sachverstand und Hingabe daran gehen. Dann haben Arbeit und Ergebnis aus meiner Sicht meist eine andere Qualität, die es hier bei uns selten gibt. Die meisten Produkte bei uns werden gemacht, nicht um einen Zweck besonders gut zu erfüllen, sondern um eine bestimmte Marktlücke zu füllen und damit Umsatz zu generieren. Deswegen gibt es eine vielzahl unausgereifter und mangelhafter Produkte, selbst die geläufige Unterhaltungsindustrie und die Forschung sind teils oder ganz so geworden, selbst geistige Nahrung wird auf Effizienz getrimmt im harten Wettbewerb der Marktwirtschaft im Preisleistungskampf zum Groschenroman degradiert. Und diese Billig Produkte, die niemand braucht aber irgendwer kauft, die sind Verschwendung, gehen immer wieder kaputt und werden weggeworfen auf riesen Halden wo das Zeug brütet und die Gegend unbenutzbar macht, zusammen mit dem Zeug was gar nicht erst benutzt wurde und einfach von irgendwo mit der Post wieder zurückgeschickt.

    Das ist die Marktwirtschaft. Du zeigst nur darauf, dass eine Arbeit Kompetenz erfordern könnte. Willst du damit vielleicht sagen, dass deswegen so harte Regeln nötig sind, damit nur diejenigen den Job bekommen, die ihn auch können? Eigentlich sind die klassischen Argumentationen für solche Regeln eher, dass die Drohung von Strafe oder Verlust bewirken soll, dass die Menschen mehr Energie über die Stress- und Schmerzschwelle aufbringen sollen als gesund für sie wäre, zwecks Steigerung von Produktivität und Profit.

    Um sicherzustellen, dass jemand geeignet für einen Job ist, braucht man ihn bloss nach dem Erlernen einer Qualifikation einer Prüfung zu unterziehen. Dafür muss man ihn nicht arbeitslos und in’s Existenzminimum und damit evtl. in den Verlust von Generationenlang aufgebauten Werten schicken, wenn sich keine andere Arbeit für denjenigen findet. Das ist der ganze Unterschied, um den es mir geht.

    Gerecht oder ungerecht @ardentglow?

    Gerecht ist eine Welt in meinen Augen erst dann, wenn neben einer Würdigung von Menschen, die besondere oder alltägliche Leistungen erbringen, die schwächeren, auch wenn sie nicht so viel beitragen konnten, deswegen kein Leid und keinen Mangel erfahren müssen und auch sonst die gleichen Anrechte bekommen, wie alle anderen auch.

    als Antwort auf: Macht unser System krank? #345024

    […] das Leben ist auch kein Wunschkonzert, sondern es besteht zum größten Teil aus Umständen, welche man nicht ändern kann.

    Das sehe ich nicht so. Ändern kann man im Prinzip fast alles im Leben, was nicht gerade zu höherer Gewalt oder unbeherschbaren Folgen der Natur gehört. Wenn man es nicht ändern kann, kann man zumindest einen Anstoss dazu setzen oder versuchen, anderen dabei zu helfen.

    Wären die Menschen immer im Bewusstsein unterwegs gewesen “das kann man eh nicht ändern”, dann wäre die Menschheit entweder immer noch in der Steinzeit oder sie hätte sich selbst aus Intoleranz gegenüber Neuerungen gegenseitig schon längst ausgerottet.

    Klar, manche Sachen kann man nicht ändern. Den Tod oder den Lauf der Gestirne zum Beispiel, dafür fehlt uns das Wissen. Aber schon die Wetterkatastophen derzeit, sind nach Kenntnis der Wissenschaft im Grunde eigentlich potentiell reversibel bzw. abschwächbar. Wenn die Menschheit wollte, könnten sich jetzt alle zusammen setzten und was daran ändern, und diese Entwicklung umkehren. Es sieht nur keiner ein, weil alle denken, es ist eh zu spät, oder die Menschen denken einfach nur an ihr eigenes Leben, denken was danach kommt braucht sie nicht zu interessieren.

    Dabei bräuchte es nur ein paar der richtigen Menschen in den richtigen Positionen, die lächerlichen derzeitigen Geschäfts-, Revier- und Philosophiestreitfragen endlich einfach mal mit einem Schlussstrich im Schuldenbuch alles zu vergessen und stattdessen endlich den Planeten für die kommenden Generationen zu retten. Weil alle glauben, das will keiner, obwohl viele im Grunde wollen würden, macht es eben keiner – sie trauen sich alle nicht, trauen sich im Zweifel nicht einmal, sich hinzestellen und zu sagen, “ihr sagt einmal, ich denke die Probleme mit unserer Umwelt und Gesellschaft sind vielleicht doch nicht so hergeholt, wie viele glauben, und kommen von unserer derzeitigen Art miteinander und mit der Umwelt umzugehen. Und sie könnten sich bessern, wenn wir uns endlich bessern.” Dann muss da irgendwo mal einer anfangen, sonst geht keiner mit. Wenn alle denken, das passiert eh nicht, dann passiert’s auch nicht, dann geht die Welt halt unter.

    Weisst du, wie das passiert? Die ganzen kleinen Aktionen der vielen Menschen, die daran glauben, dass man was ändern kann – wie meine Posts hier die du als lächerliche Zeitverschwendung ansiehst, die summieren sich und pflanzen sich fort. Sie pflanzen sich beim Schreiben in das Herz des schreibenden und gehen so nicht verloren, und machen denjenigen so stärker in seinem Bewusstsein, stärker dafür immer mächtigere Aktionen wählen und andere immer stärker inspirieren zu können. Die vielen kleinen Aktionen, setzen dabei auch in die Herzen anderer genau diese Ideen, die das nötige Bewusstsein dafür schaffen, dass es überhaupt Probleme gibt und dass man sie ändern kann. Ohne die viele Mundpropaganda, die vielen ernsthaften Diskussionen, gäbe es in den jungen Generationen gar kein Bewusstsein mehr, bzw. nur noch das Gift, das derzeit schleichend und halb im Verborgenen die ganze Bevölkerung zu spalten und sinnlos in Hass und Gewalt gegen diejenigen zu wenden droht, die das ganze Land verwalten. Ich kriege das mit, was im Internet geht, was da mittlerweile für schlimme Lügen kursieren, und wie heftig viele Menschen das nicht merken und all den Mist glauben und deswegen ihre Mitmenschen und ihre Regierung völlig irrational hassen und völlig irrationale, gewalttätige und hasserfüllte Positionen verbreiten. Das ist ein ernstes Problem – wer auch immer dieses Gift in unsere Bevölkerungen streut, wünscht sich anscheinend, dass die Menschen nicht mehr an Lösungen glauben als an den puren Hass und daran, kalte Richter der angeblichen Schuld der jetzigen Machthaber für eine angebliche Erlösung zu wählen. Wenn die Menschen glauben, sie können eh nichts tun, wenn du den Menschen erzählst, ihre Worte wären sinnlos, dann gibst du im selben Moment stattdessen unzähligen Lügenpropagandasprüchen und -Bildern Recht, die all die Menschen, die sonst eine ehrliche oder wenigstens inspirierte, echte Meinung hätten sehen können, statt dieser dann zu fressen bekommen. Irgendwer, der momentan will, dass die “westlichen” Demokratien in internen Spaltungen der Bevölkerungen an der allerschlimmsten künstlich provizierten unfairsten den Menschen subtil über Jahrzehnte durch Medien und Propaganda eingetrichteten Streitkultur an sich selbst zugrunde gehen, freut sich dann über jeden echten Menschen, der echte Gefühle hatte und sie von jemandem so kleingeredet bekommen hat, dass er keinen Mut mehr hat auch nur mit überhaupt jemandem darüber zu reden.

    Siehst du, und das mache ich hier. Mich stören die Gesellschaftsregeln, ich finde das unfair, quasi zu einem Sport mit allen Regeln, Foulspiel, Schwalbe usw. gezwungen zu werden und davon mein Leben abhängig zu machen. Ich glaube nicht an die aggressiven und zerstörerischen Regeln der Marktwirtschaft, und glaube, stattdessen sollten die Menschen lernen einander uneigennützig zu helfen und füreinander da zu sein, und anstatt einander zu zwingen mit grosser Angst vor Verlust im Arbeitsleben täglich um ihr Überleben und den Erhalt der Dinge, die sie sich aufgebaut haben kämpfen zu müssen, notfalls mit Bandagen, die auf Kosten anderer gehen. Das sind nämlich unsere Regeln, und die zerstören meiner Meinung nach tagtäglich die Herzen der Menschen und bedrohen den Fortbestand der Menschheit.

    Wenn jemand einen Job gelernt und diesen gerne macht, warum sollte derjenige deswegen dann eigentlich Krank werden?

    Hallo, ich rede nicht von den Gewinnern unseres Systems. Klar gibt es viele, die es geschafft haben, an einen Platz zu gelangen, an dem sie relativ sicher sind und auch glücklich sein können. Das sind halt die Gewinner unseres Systems. Aber es gibt eben auch Verlierer dabei. Die vergisst du. Es gabt im Jahr 2022 etwa 2,6 Millionen Arbeitslose… Es gab etwa 1.6 Millionen Alkoholabhängige in Deutschland im Jahr 2022, im Jahr 2024 sterben geschätzt etwa 74.000 Menschen an Alkohol und Tabak, 1990 Menschen starben an illegalen Drogen, meist harten wie Heroin. 10.000 Deutsche entschlossen sich in diesem Jahr sich selbst das Leben zu nehmen, das sind im Schnitt mehr als 27 Selbstmorde jeden Tag. Jeden Tag 27 Geschichten, als Kind grossgezogen, die Eltern geliebt oder gehasst oder wen auch immer den Weg bereiten wollte, all die Stationen des Lebens durchlaufen, Verlierer gewesen, dead end, keiner hilft keiner hält einen Fest, Ersatzbank ist Folter, also schluss…so dachten über 10.000 Menschen in diesem Jahr und für ihre Geschichten interessiert sich kaum einer. Es gab über 157.000 Gewaltverbrechen, und alle 4 Minuten erlebte eine Frau Gewalt durch einen (ehemaligen) Partner. Nach offiziellen Angaben, gab es über 28.000 gemeldete Prostituierte in Deutschland, also Menschen, die so hart durch die Regeln gestraft sind, dass sie selbst ihre intimste Würde verkaufen und damit für immer verschwendet wissen müssen und dies auch noch staatlich registriet taten – experten gehen aber von 100.000 – 250.000 Menschen in Deutschland aus, die durch welchen Schicksalsschlag auch immer, bzw. von anderen Menschen, gezwungen waren, ihre Körper zu verkaufen. So viel zum Sportsgeist.

    Alles Menschen, die aus diesem oder jenem Grund, ihr Leben nicht mehr ausgehalten haben, und extrem viele davon, davon bin ich fest überzeugt, weil sie die Verlierer dieser Spielregeln sind, sie sind diejenigen, die zu oft daneben geschossen haben oder kaputt gefoult wurden, und die dann keiner mehr will. Die Menschen werden in der Marktwirtschaft ja so erzogen, nur die Gewinner zählen, man muss immer ein Gewinner sein und bleiben, aber trifft es einen dann, dann weiss keiner mehr Rat, denn im Fussball werden nur die Sieger gefeiert, die Verlierer kriegen einen Trostpreis, aber wer mit den anderen nicht mithalten kann, fliegt raus. Und nein, in unserem System kann man sich keine andere Sportart aussuchen, es gibt Gesetze, die verpflichten jeden Bürger zur Teilnahme und zum Gehorsam diversen Regeln und Gesetzen gegenüber – die Sportart Fussball bezeichnet das ganze System, es ist der Kapitalismus also gibt es nur eine. Klar versuchen andere auch mal Schach zu spielen, oder einfach zusammen ein Dorf zu bauen und in Frieden zu leben, aber die Fussballer kommen dann halt und zwingen alle zum Mitspielen, und das Zeug um ein Dorf aufzubauen bekommt man nur, wenn man auch Fussball mitspielt, sonst wird einem alles wieder vom Schiri weggenommen – den Ball darf nur haben, wer offiziell mitspielt.

    Wunschkonzert

    Nein, nix Wunschkonzert. Wunschkonzert wäre, ich will nur rumliegen und pennen und alle anderen sollen Arbeiten damit es mir gut geht. Ich träume nicht vom Schlaraffenland. Mir ist klar, dass Arbeit gemacht werden muss, und dass sich alle einigen müssen, wer und wie die macht und wie die, die’s bringen auch dafür belohnt werden. Mir geht es nur darum, dass ich glaube, den Menschen täte es besser, anstatt sich im Wettbewerb gegeneinander ein Recht auf ein schönes Leben abzocken zu wollen, sich gegenseitig zu helfen und vor allem die schwächeren nicht zurückzulassen oder zu benachteiligen. Da geht’s nicht um irgendwelche Wunschträume, ich glaube vielmehr, sonst vernichten sich die Menschen irgendwann gegenseitig, oder die Menschheit wird zu etwas sehr sehr traurigem, wo ich sie jetzt bereits hart auf dem Kurs hin reinrutschen sehe.

    Ich träume lediglich von einer konsequenten Anerkennung aller Menschenrechte und der bedingungslosen Anerkennung der Menschenwürde und der Unverletzlichkeit von Körper und Seele. Das hat nichts mit Träumerei zu tun. Dabei geht es mir darum, diesen Wert des Menschen, der er vor sich und vor anderen unbedingt haben sollte, überhaupt erst einmal zu formulieren und zu benennen und anzuerkennen, und vor allem den eklatanten Bruch mit diesem Prinzip in unserer Gesellschaft zu benennen

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen von ardentglow.
    als Antwort auf: Macht unser System krank? #344747

    @PlanB weisst du eigentlich ist es nicht lustig. Das Leben ist nun einmal kein Spiel. Wenn man das verliert, dann erlebt man Qualen und den Tod. Wenn du sagst, es wäre gut, wenn das Leben wäre wie ein Fussballspiel, dass man sich aneinander messen kann. Dann überleg erstmal, was das dann für die bedeutet, die verlieren oder nicht spielen können, wenn das Qualen und den Tod bedeuten kann, wenn man verliert oder nicht spielen will oder kann.

    als Antwort auf: Macht unser System krank? #344742

    Ich stelle mir gerade eine Fussball- oder irgend eine andere WM vor, wo die Teilnehmer nach dem Losverfahren (weil das ist ja Gerecht) ausgewählt wurden.

    bzw, gibt es zwischen ambitionierten Sportlern und “der Leistungsgesellschaft” dann doch parallelen? Und sind diese dann evtl auch genau der Grund, warum der Mensch so tickt wie er tickt?

    Du vergleichst Äpfel und Birnen mit irgendwelchen anderen Bäumen, an denen gar keine Früche wachsen.

    Stell dir die Leistungsgesellschaft einfach so vor, als wäre es ein Dorf, in dem jeder gezwungen wird, an einem Fussballstadion mitzuarbeiten und zu spielen. Die Menschen werden von klein auf gedrillt darauf, einander als Rivalen oder Teamkameraden zu sehen und orientieren ihre ganzen Leben danach. Um mitzuhalten und auf den Tribünen sitzen und Bier trinken zu dürfen, muss man dann im Teamsport mitarbeiten und sein können beweisen. Da werden dann ganz viele unterschiedliche Mannschaften zusammengebracht, mit Menschen die unterschiedlich stark sind. Das Leben ist dann das Tournier – die Mannschaften treten im KO System miteinander an, wer verliert darf nicht mehr mitspielen. Mitspieler, die nicht genug Tore schiessen, werden mit roter Karte des Platzes verwiesen, und in den Keller geschickt um Toiletten zu putzen. Wer Glück hat und den Schiedsrichter kennt, darf dann auch den Gästen auf den Zuschauerrängen Limonade und Konfekt bringen. Wer gar nicht mehr kann, wird irgendwo im Garten abgestellt und schimmelt dann aussen vor irgendwie weg, und nimmt am ganzen Betrieb nicht mehr teil. Wer verliert, nicht mithalten kann, und nicht stark genug ist um die Drecksarbeit im Stadion zu machen, fliegt raus, und zwar nicht nur aus dem Stadion, sondern ganz aus dem Dorf und wird zum Verhungern in den Wald oder die Wüste geschickt, und kriegt von den anderen nichts mehr ab. Wer gar kein Fussball spielen will, hat Pech gehabt und wird erst mit Eselsohren angeklebt auf dem Platz von allen verdroschen und dann ebenso in die Wüste geschickt. Derweil verpestet der Müll und das Abwasser von den täglichen Parties im Stadion die ganze Umgebung, so dass das Wasser vergiftet wird, die Bäume sterben, und das Wasser steigt und bald das ganze Dorf zu überfluten und für immer unbewohnbar zu machen droht. Solche von denen, die kein Fussball spielen wollen, sondern dafür werben wollen, dass stattdessen die Umwelt geschont und repariert wird werden ebenfalls ignoriert oder ausgelacht und dann so lange mit sinnlosen Arbeiten im Keller beschäftigt bis sie entweder zusammenbrechen oder ihr Anliegen vergessen haben. Deswegen ist es nur eine Frage der Zeit, bis das ganze Dorf zusammenbricht und in Chaos oder Verwüstung und Zerfall mündet, weil die Bewohner sich nur noch dafür interessieren, einander im Fussball zu besiegen, ihren Gewinn zu feiern und das Stadion und die Fussballregeln immer weiter auszubauen, während die Verlierer immer weiter getreten werden und ihre Situation immer unerträglicher wird, bis aus der vorher nur gespielten Rivalität ernste Konflikte werden, etwa weil die eine Mannschaft keine richtigen Schuhe mehr hat und von den anderen Gewinnermannschaften nur noch abgezockt wird, sich aber keine besseren leisten kann, weil sie durch das viele Verlieren kein Geld, sondern nur noch Schulden bei den Gewinnern haben, die sie immer mehr ausbeuten und sich immer bessere Schuhe, Kleidung, Trainingsmaterial und Parties nach dem Fussball leisten können. Zwischendurch stimmen alle Zuschauer zwischen jeder Spielperiode einmal ab, welche Mannschaft jetzt den Schiri stellen und die Regeln für das Spiel machen darf. Die Gewinnermannschaft hat hier in der Regel das meiste Sagen, denn sie sind bei allen Zuschauern die populärsten. Und dann kommen immer etliche zusammen, und ändern hier ein paar Regeln oder da, verbieten ein Foulspiel hier, führen einen zweiten Ball ein oder nehmen ihn wieder weg, machen eine Pause länger oder erlauben eine Grätsche oder zwei, aber lassen das System ansonsten immer weiter so im Kreis laufen, im Glauben, dass die Gewinnermannschaft immer die fairsten Regeln machen wird. In der Realität machen sie aber so die Regeln, dass ihre Nachwuchsspieler dadurch gegen die anderen Mannschaften, vor allem solche, die Fairplay wollen, die grössten Vorteile hat ohne dass die anderen es zu sehr merken. Das ist der Kapitalismus, mal so als Fussballstadion gedacht.

    Weisst du, das Beispiel ist richtig doof, denn in einer gerechten Gesellschaft, würden die Leute natürlich ihre Sitten und Kulturen pflegen wie gehabt, da wo sie kein gröberer Anstoss für andere Teilnehmer der Gesellschaft sind. Fussball immer gerne, wäre ja langweilig, daraus eine Lotterie zu machen, solche Traditionen sind ja in der Teilnahme freiwillig und haben mit der Leistungsgesellschaft rein garnichts zu tun. Die Menschen spielen gerne Fussball und messen sich darin aneinander. Wer das also will tut ja niemand anderem etwas damit, so jemand darf meiner Meinung nach darf das gerne feiern bis zum Abpfiff und noch drei Tage danach, wenn die Herzensmannschaft gewonnen hat. Ist mir alles egal. Ich will nur, dass Menschen, die ihre Ruhe brauchen und Zeit für ihre Entfaltung, die auch bekommen und keinen krankmachenden Druck, für irgendwelche Dinge arbeiten zu müssen die sie vielleicht selbst noch als zerstörerisch ablehnen. Weisst du, Fussball spielen ist nur was für Leute, die gerne in Action sind und sich gegen andere durchsetzen wollen. Solche, die lieber Bilder malen oder stricken, oder einfach nur den anderen zusehen wollen, werden von denen im Spiel einfach so lange umgeruppt und kriegen den Ball abgejagt und selbst noch die roten Karten durch die allerwildesten Schwalben angehängt, bis sie sich wünschen, nie wieder zum Fussball gezwungen werden zu müssen, und irgendwoanders hin zu dürfen, wo man endlich in Ruhe gelassen wird beim Stricken und Malen oder die Umwelt reparieren. Die, die immerzu Fussball wollen, gewinnen nämlich am Ende und schmeissen alle anderen raus – dann geht ihre Welt kaputt, denn die Umwelt ist hin, und alle haben schlechte Laune und frieren, weil es keine zarten Seelen mehr gibt, die noch malen oder stricken können, die haben die anderen alle mit Blutgrätschen aus dem Spiel gekickt, der Schiri hat sie dann nach Sonderregel wie im Boxen nach KO ausgezählt, und dann drücken sie den Rest der Zeit nur noch die Reservebank und dürfen nichts mehr als zusehen, aber auch nicht mehr malen oder stricken, weil das in der Fussballwelt nur die Gewinnermannschaften dürfen.

    als Antwort auf: Macht unser System krank? #344373

    Ja…also ich denke, diese ganze Geld-Rechnerei ist natürlich ein Weg, mit der Frage umzugehen, wie geht man dann mit der Motivation zur und mit der Belohnung für Leistung bzw. Arbeit um.

    Ich selbst hatte den Thread ja getstartet, um die Idee zu präsentieren, dass es auch ohne diese Rechnerei gehen könnte, und das vielleicht sogar gerechter als vorher.

    Also @cellardoor du schreibst, da müssen Leistungsempfänger Vergünstigungen bekommen, um den bestehenden Weg zu fördern. So versucht es ja die Politik, scheitert aber meist am Rotstift und der Staatsverschuldung, glaube ich…

    Ich selbst träume halt von einer Gesellschaft, wo dieser Zwang und auch die Verantwortung so nicht mehr bestehen. Ich glaube, gerecht ist eine Gesellschaft nur, wenn sie erst einmal jedes Mitglied aufnimmt und versorgt und nicht leiden oder unter Druck geraten lässt. Diese ganzen Hilfen und Sonderleistungen und Förderungen sind ja nur bedingt dadurch, dass der einzelne dann allerlei Dinge aus eigener Tasche finanzieren muss und dafür Geld braucht. Das ist Druck, der ganz real an vielen jeden Tag schwer anliegt. Ein dummer Fehler, und man kann in die schlimmsten Schwierigkeiten geraden und viel von dem verlieren, was man sich aufbauen wollte.

    Ich träume davon, dass jeder einfach erstmal alles kriegt, was er braucht, gemeinschaftlich organisiert, jeder sollte gerechte Anrechte haben, Streit vermieden werden. Da Menschen durchaus willig und motiviert sind, ihr Lebensumfeld zu tragen und zu verbessern und Anerkennung dafür zu gewinnen, würden so die Menschen meiner Vorstellung nach trotzdem arbeiten wollen, vor allem wenn sie die Möglichkeit haben, dadurch ihre privaten Träume weiter zu erfüllen. Die Chancen dafür sollten natürlich gerecht sein, und deswegen finde ich die Idee gut, dass dafür niemand etwas zahlen oder aufbringen sollte, als die Zeit und Nerven alles irgendwie richtig zu lernen und sich dann prüfen zu lassen. Dabei sollte die ganze Gemeinschaft jedem einzelnen helfen.

    Ein paar Dinge sind mir noch so eingefallen neulichst, an die ich gerade denken muss, die aber nicht so mit sozialem zu tun haben. Es geht um die Umwelt. Mir ist klar geworden, dass unsere Zivilisation deswegen die Umwelt so zerstört, weil wir eben die krasse Wettbewerbssituation haben, sowohl national in der Marktwirtschaft und den konkurrierenden politischen und gesellschaftlichen Strömungen, als auch international im sich aneinander Messen und Streiten der Völker bis hin zum Krieg. Es ist der Wettbewerb, der Leistungsdruck, der Erfolgsdruck, der die Menschen so gegeneinander streiten lässt und der alles verdirbt. Dieser bestätigt sich im Geldsystem – es begünstigt massiv diesen Druck, vor allem dadurch, dass sich der effizienteste durchsetzt, also der, der am wenigsten Kosten verursacht zur Produktion von Dingen, die seinen Lebensunterhalt finanzieren und sein Vermögen mehren. Die aggressivsten setzen sich durch, und kommen dann ganz nach oben und bestimmen immer mehr die Regeln – die ihren eigenen aggressiven Stil immer mehr begünstigen werden.

    Das geht auf Kosten anderer, auf kosten des sozialen, da der Arbeiter auch auf Kosten- und Leistungseffizienz rationalisiert werden muss, aber auch auf Kosten der Umwelt, da es meist am billigsten ist, die Umwelt bei der effizienten Produktion von Gütern gerade eben so zu verschmutzen wie es erlaubt ist oder keiner merkt. Vor allem wenn alle zusammen mit kleinem Beitrag sich eine grosse Verantwortung teilen, wie beim CO2-Ausstoss, dann liegt den Teilnehmern nahe, sich davor zu drücken und es zu ignorieren so lange sie nicht dazu gezwungen sind – es ist billiger, und dadurch “gewinnen” sie nach unseren Spielregeln, viele zusammen systematisch, bis es sich an den Umweltfolgen für alle zusammen rächt.

    Dieser Zusammenhang hat mich frappiert – nicht nur fühlt man sich als Mensch unter diesem Leistungsdruck nicht frei, sondern er und der ganze Wettbewerbsbimbam, der als unersetzbarer Motor der Menschheit verkauft wird, macht gerade vor unseren augen diese ganze Menschheit und den ganzen Planeten kaputt. Was wohl passiert wäre, wenn die Menschen friedlicher und geduldiger geblieben wären, sich lieber geeinigt und nicht zu sehr vermehrt hätten, und die Technik langsam und kooperativ gelernt hätten, wo wären wir dann jetzt wohl? Noch weit zurück, oder eben gerade – weit in der Zukunft, da freiwillige Arbeit, wo Menschen Begeisterung und Spass haben. Und keinen schlimmen Druck, wahrscheinlich oft tausendmal gründlicher und systematischer und kreativer gemacht werden kann, als alles was nach der Stechuhr gemacht wurde und mit der Androhung, bei Minderleistung oder Verzögerung ohne Job die Platte putzen zu müssen…

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 6 Tage von ardentglow.
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