Macht unser System krank?

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    Ja, echt? Mal ehrlich, wer will in einer Gemeinschaft, wo die Leute dafür gefeiert werden, wie sehr sie sich für andere einsetzen…

    ja, echt, manche interessiert es nicht, sich für andere einzusetzen, solange das Geld aufm Konto ist. Wir haben wohl ein anderes Menschenbild.

    Aber es sind ja nicht alle Menschen so. Ich will doch auch keinem was aufzwingen. Ich träume nur selbst davon, dem Mutwillen und den zerstörerischen Regeln anderer nicht mehr ausgesetzt sein zu müssen, und den Frieden finden zu können, ein anderes Menschenbild ausleben zu können. Wer nicht bereit oder in der Lage ist, so etwas zu leben, soll dazu auch nicht gezwungen werden.

    Aber andersherum träume ich eben auch davon, dass solche Menschen andersherum ihren Mutwillen und ihre Arroganz, ihre Gier, den spalterischen Hass und ihr krankmachendes Leistungsdenken anderen nicht mehr aufzwingen können sollen, sondern dass solche, die die Ellenbogengesellschaft ablehnen auch einen Ort finden können, wo sie frei davon leben können ohne von den anderen runtergetreten zu werden.

    Das passiert nämlich in unserer Gesellschaft zu systematisch und das muss aufhören, sonst zerstört und spaltet es irgendwann die ganze Gesellschaft, lässt sie zerbrechen oder spielt sie in die Hände der allerschlimmsten Schlächter und Unterdrücker. Die Leute interessieren sich schon längst nicht mehr genug füreinander, um solchen widerstehen zu können, die die Macht an sich reissen wollen indem sie uns untereinander zu Feinden machen. Solche die uns vor allem gezielt gegen (oft schwächere oder an Verantwortung gebundene) Sündenböcke aufhetzen wollen, wie die vorherige Regierung und politische Feinde, Menschen bestimmter Ethnien, Ausländer oder Flüchtlinge, Anhänger bestimmter Religionen, politischer Denkrichtungen und Lebensphilosophien, geschwächter oder kranker Menschen oder Anhänger anderer Randgruppen der Gesellschaft, sowie allen schwächeren Gruppen, die gegen die eigene Philosophie sind. Vor allem solche, die uns so lange verderbenden Lügen aussetzen, bis genug von uns ihren Glauben in unsere Gesellschaft und das Miteinander verloren haben, dass man am Ende alle einfach mit Gewalt unterdrücken kann, ohne dass die Leute noch wissen einander dagegen zu helfen.

    Damit geht es los, und ist die Macht erst einmal errungen, werden unter dem Deckmantel des angeblichen Schutzes immer härtere Regeln eingeführt. Um alles, was dem eigenen Wirken kritisch gegenüber ist mundtot zu machen und beiseite zu schaffen, möglichst so, dass die Bevölkerung noch glauben muss es wäre irgendwie gerecht. Alsbald wird es dann nach den Sündenböcken systematisch die schwächeren der Gesellschaft treffen, denn die entprechenden Denkrichtungen propagieren meist ein streng hierarchisches und leistungsorientiertes Menschen- und Gesellschaftsbild, in dem alles abweichende oder bremsende mehr oder weniger radikal und offen oder versteckt aussortiert werden muss. Denn es könnte die Menschen zweifeln lassen an den gewalttätigen Regeln, unter denen sie gebunden wurden, die meist vor ihren Augen verkappt und unausgesprochen sind in ihrer Drastik und ihren Konsequenzen. Deswegen haben solche Kräfte auch immer Angst vor Menschen, die offen und frei und direkt Unrecht aussprechen, das ihnen genützt hat – damit verpassen sie diesen Kräften oft den schlimmsten Stoss in die Rippen, wenn der falsche Anschein der Gerechtigkeit vor lauter Lügen nicht mehr gewahrt werden kann, und die Menschen das verstehen und sich immer mehr abwenden.

    Das ist dann die Konsequenz davon, dass Menschen nur noch an sich selbst und ihr Geld denken und nicht mehr füreinander einstehen wollen. Es macht die Menschen kaputt, zu Feinden aneinander, und spielt sie so in die Hände derer, die es noch wüster mit allen treiben werden. Die Menschen bekommen dann den Herren, den sie täglich selbst gewählt haben, indem sie ihre persönliche Bedüfnisse immer wieder über die schwächerer gestellt haben, und ein solches Volk erwartet meist eine harte Zucht für die Zeit, bis es so schlimm geworden ist, dass das ganze System an der Gewalt zerstört wird um die Menschen ein komplett neues aufbauen zu lassen. Weil vom alten nichts mehr bewahrt werden kann, wenn die Schuld die aufgeladen wurde zu gross war um noch entschuldet werden zu können.

    So wird’s glaube ich eines Tages dem ganzen Kapitalismus gehen. Entweder geht die Menschheit dann kaputt, oder die Menschen lernen wieder solidarisch zu werden und füreinander einzustehen, und fangen von vorne an. Da will ich aber jetzt schon hin, weil ich leider schon genug über unser System verstanden habe um es nicht mehr akzeptieren zu können, das war aber wie gesagt schon sehr früh bei mir der Fall. Ich meine, die anderen Menschen machen einander dann immer weiter kaputt, und ich kann die auch nicht aufhalten, du sagst ja selbst, man kann nicht alles ändern und sollte das akzeptieren lernen. Aber wenigstens kann ich doch dafür kämpfen wollen, für mich und vielleicht andere, die’s genauso satt sind wie ich, schonmal das auszuprobieren was all die, die sich gründlich genug vom Egoismus abwenden meinem Glauben nach nach dem Tode für alle Ewigkeit gehören kann. Das ist nämlich mittlerweile auch eine Glaubenssache für mich, und ich glaube durchaus daran, dass ein Abfall von diesem Glauben hin zum bewussten Egoismus oder zur Akzeptanz der schinderischen Regel, die ich hier anprangere, mich auch nach meinem Tod eine lange Zeit unter dem Unrecht, dem ich dadurch Recht gegeben habe, leiden lassen können könnte.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Woche, 3 Tage von ardentglow.
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