Macht unser System krank?

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  • #342557

    Ausserdem argumentieren die Nutzer überhaupt nicht gegen meine Ideen, sondern greifen mich rein persönlich in der Diskussion an und stellen meine Integrität und die meiner Aussagen in Frage.

    kann ich so nicht erkennen. Ein Beispiel bitte!

    Es wurde mit Bezug auf meine Gedanken gesagt, dass sie tatenloses Rumgejammer wären, sie wurden direkt mit einem Bild als ängstlich und aufgeregt gezeigt und damit diskriminierend mit angeblicher Schwäche Verbindung gebracht, sie wurden als sinnloser Weltschmerz bezeichnet, mir wurde auf verschieden Weise gesagt, dass meine Diskussion Tatenlosigkeit und damit schlecht wäre, und die Diskussion deswegen unnötig, es wurde impliziert, dass meine Gedanken wertlos sind, weil sie “keine Lösung wären”, meine Beschäftigung damit wurde immer wieder als wirkungslose “Tagträumerei”, Zeitverschwendung und “Gejammer” von einem, der eh nicht mehr Teilnehmen kann abgewertet, und mir wurde quasi gesagt, dass falsch wäre, dass ich Geld vom Staat nehme um zu überleben, obwohl ich lieber ohne leben würde, nur um angeblich “Nichtstuend zu sinnieren”.

    Das mag zwar meist nur an der Grenze zum beleidigenden sein, aber weder ist eine Diskussion in einem Diskussionsforum sinnlos, noch hat meine persönliche Geschichte, wieviel ich arbeit und ob meine Gedanken auch der Gesellschaft genug Nutzen bringen etwas mit der Diskussion zu tun.

    Wir wollen hier alle nur über unsere Gedanken reden. Wenn ihr euch nicht für diese interessiert, dann lest die Texte dazu doch einfach nicht und schreibt anderswo, anstatt sie und die sich äusserden Personen in einer Tour um 2 Ecken kleinzureden. Wenn ihr schon genug eigene Gedanken habt, dann respektiert bitte trotzdem die der anderen um euch.

    Das ist genau der Diskussionsstil, der glaube ich aus einer Wettbewerbs- und Erfolgsorientierten Kultur kommt. Immer die Gegenseite angreifen, kleinreden und auf persönlicher Ebene argumentieren, ohne auf das vorher gesagte wirklich einzugehen. Dadurch fliegen verbale Fäuste, aber statt zu lernen bringt das nur blaue Augen und ausgeschlagene Zähne ein. Ist einer der Gründe, warum ich lieber eine andere Kultur will. Das passiert auf unterer Ebene, bis nach oben in die Politik.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Wochen, 6 Tage von ardentglow.
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    #342639

    Ich habe versucht alles zu lesen, aber ich wüsste nicht wirklich wie diese Welt funktionieren sollte, weil es mir einfach schleierhaft ist, wie man einer ganzen Welt das beibringen könnte und warum das jetzt wirklich eine Chance hätte zu klappen.

    Ich glaube aber nicht daran, dass es eine Lösung ist für die Zukunft, weil der Mensch einfach zu wenig sozial ist und leider wird er eher noch unsozialer als sozialer.

    Die Theorie finde ich wirklich nicht umsetzbar, aber trotzdem interessant.

    Ich habe Angst vor der Zukunft, die Welt ist nicht so friedlich leider, ich wünschte es hätte niemand Hunger oder müsste frieren oder sinnlos leiden.

    Ich bin für jede Idee offen.

    #342868

    „Wir müssen uns wieder darin üben, utopisch zu denken. Wir haben es verlernt, in politischen und sozialen Sehnsüchten zu denken. Wir müssen üben, uns wieder das vorzustellen, was es noch nicht gibt; was wir noch gestalten können. Wir müssen in Handlungsmöglichkeiten denken. Es braucht Fantasie.“ – Carolin Emcke


    Was sind Gedichte anderes
    als eine Operation am offenen Herzen?
    Vor aller Augen
    Und es ist dein eigenes Herz.
    „Eingriff“, Dilek Mayatürk-Yüzel

    #343076

    Wenn ich daran denke, was in der Welt so passiert, hab ich absolut keine Lust mehr an Utopien zu denken. Dann wäre es mir lieber, wenigstens bei uns bleibt alles so, wie es ist.


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

    #344175

    Zu diesem Thema eine kurze Empfehlung:

    “Das Buch der Menschlichkeit“ , dessen Inhalt vom Dalai Lama verfasst wurde.

    Es scheint zunächst höchst spirituell, befasst sich aber auch mit den Problematiken des Leids in östlichen Teilen der Welt, sowie mit einer anderen Form des Leids in der westlichen Welt.

    Unter diesem Aspekt ist dieses Buch, auch als Hörbuch verfügbar, gesellschaftlich relevant.


    “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

    #344278

    Ein großes Problem bei der Frage nach negativen Auswirkungen in unserer Gesellschaft in der BRD, liegt in der Historie: Unsere Nation hatte zwei Weltkriege begonnen. Kritik am System ist daher mit feinfühligstem Fingerspitzengefühl zu begegnen, da diese leicht als eine Art Waffe für gewaltbereite Gruppierungen dienen könnten, sowie als Futter für menschenverachtende und Hass erfüllte Ansichten. Die Würde des Menschen ist unantastbar. Kritik muss ausschließlich konstruktiv erfolgen können mit der Absicht, etwas zu verbessern, was dem Artikel 1 unseres Grundgesetzes mehr entspricht, als der momentane Ist-Zustand – und das am besten ehrlich, ohne Manipulation, Schweigen, Lügen, Gewalt und Zerstörung.

    Während zum Beispiel in Nordkorea Kinder in Schulen gelehrt bekommen, dass das koreanische Volk privilegiert sei und mehr besonders sei, als alle anderen, hat unsere Nation bereits mehrfach die Erfahrungen gemacht, dass so ein Denken zutiefst verwerflich ist und zu traumatischen Leid für ganze Völker führen kann. Sie haben es von klein auf so gelernt und trotzdem sind sie Menschen, deren Würde ebenso unantastbar ist, wie die eines jeden Menschen.

    Deutschland hat seinem Nationalstolz abgeschworen, gelehrt aus seinen Erfahrungen. So sollte es zumindest sein. Ich hoffe sehr, dass auch andere Länder daraus lernen können, ohne sich selbst über ein anderes zu stellen.

    Das größte Problem aber ist die stereotype Wahrnehmung des Menschen selbst. Es ist im natürlichen Lernprozess verankert, Begriffe für etwas zu lernen, was wir wahrnehmen. Das „Ding“ mit Stamm, Ästen und Zweigen, welches im Frühling Blätter entwickelt und im Herbst verliert, können wir nur Baum nennen, weil wir dieses Wort dafür gelernt haben, als wir so etwas häufig gesehen haben. Dieser Prozess ist im Lexikon von Zimbardo detaillierter erklärt, als ich es hier erläutern könnte. Es lässt sich sehr leicht auf unterschiedliche Wahrnehmungsmöglichkeiten übertragen, denn dieses Schubladendenken ermöglicht erst überhaupt eine Art Ordnung in den vielen Gedanken und im Denken. Es ist aber essenziell wichtig, sich bewusst zu werden, wann es zu differenzieren gilt – insbesondere bei abstrakteren Dingen, die man selbst als solche nur anhand oberflächlicher Merkmale erahnen kann. Wenn das nicht möglich ist, dann sollte – zumindest zunächst – auf eine Bewertung dieser Wahrnehmung verzichtet werden. Bei solchen abstrakten Dingen denke ich weniger an etwas Physisches, wie einen Baum, sondern mehr etwas, wie zum Beispiel Religion, Gesinnung, Herkunft – aber auch Wirtschaftssysteme.

    Wäre das perfekte Wirtschaftssystem bereits erfunden, dann gäbe es keine Kriege und wir könnten dieses Wort irgendwann einmal verlernen, nachdem wir es eine gewisse Zeit als eine Art Mahnung erinnert haben.

    *Im Nachtrag selbst aufgefallene Schreibfehler berichtigt und ein Wort verändert (“oberflächlich” statt “äußerlich”)

     

     


    “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen, 1 Tag von Cellardoor.
    #344291

    Warum nehme ich nun Bezug auf Wirtschaftssysteme? Aus dem selben Grund, aus dem sich nach der Motivation zum Arbeiten fragen lässt. Metaphorisch gesehen stellt Arbeit einen Treibstoff dar, der zum Funktionieren unseres Systems einen wichtigen Teil darstellt.

    Ich habe gelernt: Man arbeitet, um Geld zu verdienen. Man arbeitet, um im Alter, wenn man nicht mehr arbeiten kann, finanziell abgesichert zu sein. Man arbeitet, weil man es für sinnvoll hält. Wer aber nicht arbeitet: Mit dem stimmt etwas nicht – so die gesellschaftlich vorherrschende Ansicht. Wenn man sich die Prozentsätze der Erwerbstätigen in dieser Gesellschaft aber so anschaut, dann stimme demnach mit der  Mehrheit der Menschen im Land etwas nicht:

    https://www.bpb.de/kurz-knapp/zahlen-und-fakten/soziale-situation-in-deutschland/61694/erwerbstaetige-nach-stellung-im-beruf/#:~:text=Bis%202018%20schrumpfte%20in%20Deutschland,(65%2C1%20Prozent).

    Warum ist das aber so? Und was muss geschehen, um dieses “Warum” auszugleichen?

    Hier könnte ich aus meinen subjektiven Erfahrungen lediglich nur ein paar Lösungsansätze für bestimmte Berufszweige und Verbesserungsvorschläge im Umgang Arbeitslosengeld und Bürgergeld vorschlagen.

    Zum zuletzt genannten kann ich verkürzt sagen, dass mit mehr Bildung dem Fachkräftemangel gut entgegen gewirkt werden kann, wenn vom ungeschriebenen Grundsatz “Durch eine Fortbildungsmaßnahme darf hinterher nicht potentiell mehr vom Leistungsempfänger erwirtschaftet  werden können, als vorher.” abgelassen wird. Es muss einfacher werden, Sozialversicherungs- und Lebensunterhaltskosten selbst tragen zu können, wenn man sich weiterbilden möchte.

    Zum erst genannten lässt sich an Verantwortliche appellieren: Macht Berufe wieder attraktiv – sowohl finanziell, als auch vom Aspekt der Wertschätzung. Im Bezug auf das Gesundheitssystem habe ich hier viele, viele Ideen, die gut funktionieren könnten.

     

     

    *In den nachträglichen Bearbeitungen habe ich eine Aussage in Bezug auf die geteilte Statistik korrigiert. Es ist statistisch belegt, dass ca. die Hälfte der Bevölkerung erwerbstätig ist. Die geteilte Statistik bezieht sich auf diese Gruppe, geht aber nicht auf Einkommensverhältnisse genauer ein und zeigt auch nicht das aktuelle Verhältnis zwischen Erwerbstätigen und Nicht-Erwerbstätigen auf.
    Ich habe auch im ersten Abschnitt einen Satz ergänzt. 


    “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen, 1 Tag von Cellardoor.
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    #344373

    Ja…also ich denke, diese ganze Geld-Rechnerei ist natürlich ein Weg, mit der Frage umzugehen, wie geht man dann mit der Motivation zur und mit der Belohnung für Leistung bzw. Arbeit um.

    Ich selbst hatte den Thread ja getstartet, um die Idee zu präsentieren, dass es auch ohne diese Rechnerei gehen könnte, und das vielleicht sogar gerechter als vorher.

    Also @cellardoor du schreibst, da müssen Leistungsempfänger Vergünstigungen bekommen, um den bestehenden Weg zu fördern. So versucht es ja die Politik, scheitert aber meist am Rotstift und der Staatsverschuldung, glaube ich…

    Ich selbst träume halt von einer Gesellschaft, wo dieser Zwang und auch die Verantwortung so nicht mehr bestehen. Ich glaube, gerecht ist eine Gesellschaft nur, wenn sie erst einmal jedes Mitglied aufnimmt und versorgt und nicht leiden oder unter Druck geraten lässt. Diese ganzen Hilfen und Sonderleistungen und Förderungen sind ja nur bedingt dadurch, dass der einzelne dann allerlei Dinge aus eigener Tasche finanzieren muss und dafür Geld braucht. Das ist Druck, der ganz real an vielen jeden Tag schwer anliegt. Ein dummer Fehler, und man kann in die schlimmsten Schwierigkeiten geraden und viel von dem verlieren, was man sich aufbauen wollte.

    Ich träume davon, dass jeder einfach erstmal alles kriegt, was er braucht, gemeinschaftlich organisiert, jeder sollte gerechte Anrechte haben, Streit vermieden werden. Da Menschen durchaus willig und motiviert sind, ihr Lebensumfeld zu tragen und zu verbessern und Anerkennung dafür zu gewinnen, würden so die Menschen meiner Vorstellung nach trotzdem arbeiten wollen, vor allem wenn sie die Möglichkeit haben, dadurch ihre privaten Träume weiter zu erfüllen. Die Chancen dafür sollten natürlich gerecht sein, und deswegen finde ich die Idee gut, dass dafür niemand etwas zahlen oder aufbringen sollte, als die Zeit und Nerven alles irgendwie richtig zu lernen und sich dann prüfen zu lassen. Dabei sollte die ganze Gemeinschaft jedem einzelnen helfen.

    Ein paar Dinge sind mir noch so eingefallen neulichst, an die ich gerade denken muss, die aber nicht so mit sozialem zu tun haben. Es geht um die Umwelt. Mir ist klar geworden, dass unsere Zivilisation deswegen die Umwelt so zerstört, weil wir eben die krasse Wettbewerbssituation haben, sowohl national in der Marktwirtschaft und den konkurrierenden politischen und gesellschaftlichen Strömungen, als auch international im sich aneinander Messen und Streiten der Völker bis hin zum Krieg. Es ist der Wettbewerb, der Leistungsdruck, der Erfolgsdruck, der die Menschen so gegeneinander streiten lässt und der alles verdirbt. Dieser bestätigt sich im Geldsystem – es begünstigt massiv diesen Druck, vor allem dadurch, dass sich der effizienteste durchsetzt, also der, der am wenigsten Kosten verursacht zur Produktion von Dingen, die seinen Lebensunterhalt finanzieren und sein Vermögen mehren. Die aggressivsten setzen sich durch, und kommen dann ganz nach oben und bestimmen immer mehr die Regeln – die ihren eigenen aggressiven Stil immer mehr begünstigen werden.

    Das geht auf Kosten anderer, auf kosten des sozialen, da der Arbeiter auch auf Kosten- und Leistungseffizienz rationalisiert werden muss, aber auch auf Kosten der Umwelt, da es meist am billigsten ist, die Umwelt bei der effizienten Produktion von Gütern gerade eben so zu verschmutzen wie es erlaubt ist oder keiner merkt. Vor allem wenn alle zusammen mit kleinem Beitrag sich eine grosse Verantwortung teilen, wie beim CO2-Ausstoss, dann liegt den Teilnehmern nahe, sich davor zu drücken und es zu ignorieren so lange sie nicht dazu gezwungen sind – es ist billiger, und dadurch “gewinnen” sie nach unseren Spielregeln, viele zusammen systematisch, bis es sich an den Umweltfolgen für alle zusammen rächt.

    Dieser Zusammenhang hat mich frappiert – nicht nur fühlt man sich als Mensch unter diesem Leistungsdruck nicht frei, sondern er und der ganze Wettbewerbsbimbam, der als unersetzbarer Motor der Menschheit verkauft wird, macht gerade vor unseren augen diese ganze Menschheit und den ganzen Planeten kaputt. Was wohl passiert wäre, wenn die Menschen friedlicher und geduldiger geblieben wären, sich lieber geeinigt und nicht zu sehr vermehrt hätten, und die Technik langsam und kooperativ gelernt hätten, wo wären wir dann jetzt wohl? Noch weit zurück, oder eben gerade – weit in der Zukunft, da freiwillige Arbeit, wo Menschen Begeisterung und Spass haben. Und keinen schlimmen Druck, wahrscheinlich oft tausendmal gründlicher und systematischer und kreativer gemacht werden kann, als alles was nach der Stechuhr gemacht wurde und mit der Androhung, bei Minderleistung oder Verzögerung ohne Job die Platte putzen zu müssen…

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen von ardentglow.
    #344380

    Hallo @ardentglow ,

    Danke dir für deine Antwort. Hatte schon die leise Befürchtung, dass niemand mehr hier reagiert.

    Also @cellardoor du schreibst, da müssen Leistungsempfänger Vergünstigungen bekommen, um den bestehenden Weg zu fördern.

    Das schreibe ich nicht so, da muss ich korrigieren. Ich schreibe, dass es einfacher werden sollte, für Sozialversicherungsbeiträge und Lebensunterhalt aufkommen zu können bei Bildungswunsch. Dafür könnte z.B. eine Verstaatlichung der Krankenkassen eine Möglichkeit darstellen und ein anderes Modell der Finanzierung im Gesundheitssystem. Es gibt ja schon allerlei Hilfen, wie BAföG, Studienkredite, Bildungsgutscheine, Stipendien, etc. die allesamt mit viel Bürokratie verbunden sind und letztlich dennoch derzeitig oft nur einen Tropfen auf dem heißen Stein darstellen. Kommt dann noch aus unglücklichen Umständen Bürgergeld ins Spiel, so landen häufig überqualifizierte und eigentlich motivierte Menschen durch Zwang in Jobs, in denen sie unglücklich sind und werden und diesen Job keine lange Zeit machen, krank werden, ihre Motivation verlieren, die Gerechtigkeit in der Gesellschaft in Frage stellen, schlimmstenfalls kriminelle Energie entwickeln und umsetzen. Gleichzeitig wird ein Fachkräftemangel beklagt. Da stimmt was nicht in meinen Augen – und zwar ganz gewaltig.

    Die DDR und ihre Planwirtschaft hatte zwar auf den Förderalismus, den wir in der BRD haben, verzichtet, ist aber trotzdem auch aufgrund der ganzen Bürokratie gescheitert. Seit der Wiedervereinigung von DDR und BRD haben wir nun die „soziale Marktwirtschaft“ – eine Art Versuch, eine Brücke zwischen Planwirtschaft und Kapitalismus zu schlagen. Dazu kam die Globalisierung noch on top.
    Wir sehen, wo wir heute stehen.

    In Bezug auf das Geldsystem: Im Prinzip eine tolle Idee, auf Tauschhandel weitestgehend zu verzichten mithilfe einer Währung. Die Idee war ursprünglich, dass der Geldwert dafür  an den Goldpreis gekoppelt ist. Dem ist lange allerdings nicht mehr so. Im Schnitt findet alle 100 Jahre ein großer Crash statt, der oft mit Kriegen verbunden ist, um irgendwie wieder dahin zufinden. Wir sehen, wo wir heute stehen.

    Kritik am Zinssystem selbst wage ich nicht, da ich sonst selbst schnell als antisemitisch verurteilt werden könnte, was absoluter Bullshit wäre, weil ich das nicht bin.

    Zum Thema Umwelt: Ja, ich denke auch, dass Ökonomie und Ökologie in Balance existieren können und sollten. Ich denke aber auch, dass man hier seinen Horizont, insbesondere in Bezug auf die Veränderungen im Klima, erweitern muss.
    Hierzu erlaube ich mir eine Metapher:

    Wenn man ein öffentliches WC besucht, versucht man es möglichst mindestens so sauber zu hinterlassen, wie man es vorgefunden hat. Die Reinigungskraft sorgt regelmäßig für Grundreinigungen. Alle Versuche hier wären aber irgendwann trotz aller Notwendigkeit hinfällig, wenn man merken würde, dass die Fäkalien von außerhalb in den WC-Raum strömen würden. So viel könnte niemand putzen.

    In Bezug auf unser Klima: Sollten wir nicht mit berücksichtigen, was für Veränderungen von außen, vom All ausgehend, passieren? Wir haben wieder eine Zeit von vielen Sonneneruptionen, auf Mond und Mars lassen sich höhere Temperaturen messen. Das ist offiziell und wissenschaftlich bestätigt. Muss man sowas nicht mit berücksichtigen, zusätzlich zur Treibhausgasreduzierung auf der Erde selbst?

     

    *In nachträglicher Bearbeitung habe ich den ersten Absatz in Bezug auf Bürgergeld ergänzt und ein doppeltes Wort („statt“) entfernt.

     


    “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen von Cellardoor.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen von Cellardoor.
    #344383

    Zum Thema Wettbewerbsdruck sei verantwortlich für Kriege: Wirtschaftliche Interessen kann und sind sicherlich ein großer Faktor bei Kriegen. Zusätzlich ist es aber auch die Angst davor, dass ein anderer stärker sein könnte und diese Stärke irgendwann gegen einen selbst verwendet. Dieser Kerngedanke ist bereits in Theorien von Adam Smith bekannt. Dieser Kerngedanke spielt auch eine große Rolle im aktuellen Film „Oppenheimer“, der reale Geschehnisse und Motivationen zur Entwicklung der Atombombe und heftigeren Waffen auf Hollywood-Art darstellt.

    Mein utopischer Traum einer Gesellschaft geht mehr in Richtung Star Trek, wenn er  aus heutiger Perspektive auch noch sehr utopisch klingt. Hier macht nutzvolles Wissen in ethisch korrekter Anwendung das Wirtschaftssystem aus. Geld ist ein Relikt geworden. Dafür muss aber noch viel im Bewusstsein des einzelnen Individuums passieren.


    “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

    #344391

    Was wohl passiert wäre, wenn die Menschen friedlicher und geduldiger geblieben wären, sich lieber geeinigt und nicht zu sehr vermehrt hätten, und die Technik langsam und kooperativ gelernt hätten, wo wären wir dann jetzt wohl?

    Ich denke, dass das alles so passiert ist und wir daher genau deshalb heute da sind, wo wir sind. Wir dürfen nicht vergessen, dass der Mensch selbst älter ist, als das heute lebende Individuum. Wir hatten erst vor ein paar Jahrhunderten das Mittelalter, welches den technischen Fortschritt für das Volk unter dem Deckmantel der Religionen mithilfe von Angst vor Folter und dem Scheiterhaufen gedeckelt hatte.

    Kant appelliert mit seinen Imperativen an die eigene Verantwortung. Sind seine Imperative vielleicht auch als Warnungen zu verstehen?
    Die Naturwissenschaft der Chemie ist unter anderem deswegen eine relativ junge Wissenschaft, weil ihre Praxis oft den Forschenden selbst umgelegt hat und die Erkenntnisse aus Experimenten daher oft im Verborgenen blieben. Hatte Kant vielleicht beobachtet, wie ein Forschender beim Versuch Nitrozellulose herzustellen heftige Explosionen ausgelöst hatte oder hatte er gar Schlimmeres beobachtet? Damalige Gesellschaften waren in der Mathematik und Philosophie weiter fortgeschritten, als wir heute annehmen. Kants Appell kam nicht zufällig aus heiterem Himmel. Ich denke, dass seine Kritik an die reine Vernunft einen ermahnenden Charakter hat.

    Und trotzdem kann man nicht von der Neugier ablassen, weitere Erkenntnisse, z.B. über Teilchenbeschleuniger gewinnen zu wollen für den empirischen Nachweis einer Theorie, die selbst so abstrakt ist, dass selbst Fachleute Schwierigkeiten beim Nachvollziehen haben. Ich hoffe sehr, dass die Verantwortlichen alle wissen, was sie da tun und ihren Teil an der Verantwortung tragen können.

    Mich persönlich erinnert das alles ein bisschen an Geschriebenes zu Zeiten Babylons, dass es viele, viele Menschen gekostet hatte beim Versuch einen Turm zu bauen, um Gott im Himmel finden zu können.

    Nun merke ich aber, dass ich abschweife, wenn auch hoffentlich nachvollziehbar. Im Nachgang habe ich ein bisschen betreffende Stellen ausgebessert, um meine Gedankengänge besser nachvollziehbar werden zu lassen. Bitte lest trotzdem mit notwendiger Distanz.


    “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen von Cellardoor.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 2 Wochen von Cellardoor.
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    #344455

    Ich stelle mir gerade eine Fussball- oder irgend eine andere WM vor, wo die Teilnehmer nach dem Losverfahren (weil das ist ja Gerecht) ausgewählt wurden.
    Wer also Lust hat sein Land da zu repräsentieren, der kann über ein Formular sein Interesse bekunden und jeder hat hat die gleiche Chance. An den Spielen muss man am Austragungstag aber trotzdem nicht unebdingt teilnehmen selbst wenn man ausgelost wurde, ist alles freiwillig.
    Wäre für die Teilnehmer dann sicher eine lustige Zeit und alle würden mit Sicherheit auch ganz doll viel Spass haben, aus Sicht des Sportes wäre so eine Veranstaltung natürlich recht Sinnfrei, auch weil das Ergebnis recht Nichtssagend wäre.
    “Ah, Mauritius ist jetzt Fussball-Weltmeister geworden? Die hatten dann wohl diesmal mehr Glück als die anderen”

    In einer absolut gerechten Welt müsste ja auch jeder Bewegungslegastheniker an Spitzensportveranstaltungen teilnehmen dürfen und diese ganzen Auswahlverfahren und Leistungseinordnungen, nach denen Sportler aktuell bewertet werden, gehören ganz klar abgeschafft.

    Talent finde ich übrigens auch total ungerecht. Warum kann einer irgendwas einfach und ein anderer schafft den gleichen Level nicht mal Ansatzweise trotz Willen und harten Training?

    *ironie off*
    bzw, gibt es zwischen ambitionierten Sportlern und “der Leistungsgesellschaft” dann doch parallelen?
    Und sind diese dann evtl auch genau der Grund, warum der Mensch so tickt wie er tickt?

    #344462

    Hallo …Danke dir für deine Antwort. Hatte schon die leise Befürchtung, dass niemand mehr hier reagiert.

    Ich habe keine Lust mehr hier zu schreiben. Gegenmeinungen scheinen mir hier nicht erwünscht.

    #344473

    @PlanB Es geht hier mehr um „Equatiy“ und „Equality“, weniger um Losverfahren. Talente sind es Wert gefördert zu werden und ja: Alles in den Allerwertesten gepustet zu bekommen entspricht auch nicht meinen Vorstellungen von Gerechtigkeit.

    Mal eine andere Frage: Wer weiß direkt nach der Schule sofort, was er den Redt seines Lebens bis zur (eventuellen) Rente machen möchte?


    @Hanseatic
    Von meiner Seite aus ist jede Meinung erwünscht. Hoffe sehr, dass ich keinen anderen Eindruck vermittelt habe.


    “Der Sinn des Lebens besteht in der Erfüllung der wahrhaftigen Prinzipien der Liebe, nach denen jedes Lebewesen leben kann, will und soll. Sie zu erkennen, zu reflektieren und nach ihnen zu fühlen, zu denken und zu handeln, ist der Prozess, bei dem es im Leben geht.”

    #344478

    Ich habe jetzt nicht alles durchgelesen, aber man könnte schon einiges verbessern. Z. B. geben sich ja beim Psychiater die Patienten die Klinke in die Hand. Und wenn es darum geht, was der Erkrankte noch kann oder nicht, dann ist die Zeit für so eine Beurteilung doch recht kurz. Natürlich kennt sich jeder selbst am besten, aber oft traut man sich dann doch etwas nicht zu, was man eigentlich schaffen würde.

    Ist halt schwierig. Bei meinem Antrag auf Erwerbsunfähigkeitsrente hat mich ein Psychiater beurteilt, der mich vorher noch nie gesehen hatte und das Ganze ging glaube ich 45 min lang. Aber mein Therapeut hat glaube ich noch was geschrieben. So genau weiß ich das nicht mehr.

    Aber nicht jeder mit psychotischen Schüben hat ja einen Therapieplatz. Und da festzustellen, ob eine Frührente oder eine regelmäßige Arbeit das beste ist (vielleicht nach einer gewissen Pause), das ist doch ein wenig schwierig. Also mit meinen Ausführungen meine ich jetzt vor allem den medizinischen Bereich. Die freie Wirtschaft ist ein ganz anderes Feld, und da wird sich sowieso in den nächsten Jahren einiges ändern, was jetzt noch nicht absehbar ist.

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