Psychose als Selbstschutz?

Home Foren ALLGEMEIN (öffentlich) Psychose als Selbstschutz?

  • Dieses Thema hat 61 Antworten und 13 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 5 Jahre, 2 Monate von Anonym.
Ansicht von 2 Beiträgen - 61 bis 62 (von insgesamt 62)
  • Autor
    Beiträge
  • #20735
    Anonym

      Tschuldigung vorweg,

      ich kann mich offen gestanden etwas schlecht konzentrieren zur Zeit: Ich habe nicht alle Beiträge vorher durchgelesen, sorry, werde das aber nachholen. Aber: Ging es hier u.a. auch um ambulante Psychotherapien?

      Ich halte selbst nichts von kognitiven Gesprächstherapien. Mehrere Anläufe dazu sind bei mir im Sande verlaufen, nicht mal die probatorischen Sitzungen habe ich ausgeschöpft, dann hieß es von Therapeutenseite -zu Recht-: Ich sehe bei Ihnen keinen (Be)handlungsbedarf.
      Das war auch mein Eindruck. Ich empfand die Sitzungen daneben als ziemliches Gekratze an der Oberfläche.
      Für Aufräumtechniken und Saubermachen der Wohnung hätte ich, Hand aufs Herz, schließlich auch Ratgeber aus dem Internet konsultieren können ohne mich damit als undankbar für zurückliegende wenige Sitzungen bei einer lieben Psychologin zeigen zu wollen.
      Aber man fragt sich halt schon, ob das alles so seine Berechtigung hat, wenn man von den Stundenabrechnungen der Psychotherapeuten zumindest irgendwo einmal gehört hat.
      Zum Thema “Nebenwirkungen” und schier endloser Dauer von Psychotherapien auch der folgende lustige Artikel bei faz.net, bedauerlicherweise kostenpflichtig.

      Während der vergangenen mindestens 48 Stunden glaube ich allerdings wieder die Auslöser meiner ersten stärkeren Psychose von über zehn Jahren wiederentdeckt zu haben. Der Lauf der Zeit eben. Damals wurden die Inhalte hochdosiert und mittels Tavor & Co ungefragt und per Beschluss weggeschossen, so dass meine Zeit kurz vor und während der Psychose daran verblasste.

      Dazu habe ich an anderer Stelle geschrieben:

      …Warum setzte sich die Geschichte dann trotzdem weiter fort zu einer schier unendlichen und konnte derart eskalieren? Sicher liegt die Antwort auch in zerstörerischen und hochgefährlichen Rebound-Effekten gerade nach abruptem Absetzen; Anschwemmen und Überflutung der Rezeptoren durch “Dopamin[?]”-Tsunami,´Supersensitivitätspsychosen´ u.a.

      Neuroleptika rücken die Welt wieder zurecht und stellen sie vom Kopf zurück auf die Füße. Sie bekämpfen die Symptome. In Verbindung mit Benzodiazepinen u.a. löschen sie die Festplatte, die Zeit kurz vor und während der Psychose wird getilgt. Aber anders als im sicherheitsrelevanten Bereich wird die Hardware nicht unendliche Male überschrieben. Wird das Betriebssystem in Phasen der Erschöpfung entsprechend, neudeutsch, “getriggert”, kommen unwillkürlich bereits gelöschte Daten und Inhalte wieder zum Vorschein und werden sozusagen aus der Tiefe nach Oben gespült.

      In diesem Zusammenhang habe ich zufällig einen Zeitungsartikel aus einem vermeintlich eher anderem Bereich gelesen, nämlich dem der Therapie infolge von Traumatisierungen: “Amoklauf Winnenden – 10 Jahre danach: Amokforscherin Bannenberg an der Albertville-Schule

      Dazu habe ich zuvor geschrieben:

      Seit längerer Zeit, Bleuler, Kraepelin u.a. bestehende Diagnosen, etwa die Paranoider Schizophrenie (F20.0), werden zu Recht kritisiert. Die tatsächlichen auch begrifflich so festgehaltenen Krankheitsentitäten innerhalb des psychiatrischen Spektrums und bei ICD u.a. sprechen in ihrer vielgestaltigen Symptomausprägung (Beispiel Schizophrenie: Meine Meinung: Nicht jeder Ver-rückte hört Stimmen.) für eine Neubewertung hinsichtlich eines “Syndrom”-Komplexes. (Siehe Tebart van Eltz u.a.; darin sind besonders die letzten von Laien- aber Betroffenenseite wiedergegeben Zitate von Interesse. Kurz: Was haben PTBS, Psychose, Depression (in Form von Negativsymptomen) sowieso, Manien, (mir unbekanntes) Borderline u.a. gemeinsam?)
      Diagnostische Trennlinien dienen der Lokalisierung innerhalb des Gesundheitssystems und haben unweigerlich abrechnungstechnische Berechtigung, in der Bewältigung und in der Betroffenenkommunikation sind sie dagegen hinderlich.

      Für diejenigen, die es betrifft, also lediglich als Anknüpfungspunkt. Vielleicht ist ein solcher Versuch einer, wie oben erwähnt,

      Narrativen Expositionstherapie

      sinnvoller als entweder endlos lange oder aber endlos viele Versuche in der sogenannten Kognitiven Gesprächstherapie. Oder sich, ähnlich wie ich, über ein Jahrzehnt mit der immer derselben Scheiße herumzutragen. Vorausgesetzt natürlich, man erinnert sich noch an die allererste Psychose und derlei psychoseimmanente Inhalte hielten einem über die Jahre unverbrüchliche Treue bzw. Fragmente daraus.

      Womöglich hat jemand sogar Erfahrung mit solchen Therapieformen gemacht oder Herr Prof. Klimke is dort im Bilde.
      Auf bald :bye: !

      #20744
      Anonym

        Worüber ich beim Thema Vulnerabilität im Zusammenhang mit Veranlagung oder eben Umwelteinflüssen ebenso zufällig gestolpert bin:

        “Das Gemachte”: Ganz gleich, inwieweit die Authentizität dieses Schriftstück verbürgt ist oder nicht: Ich wünschte, ich könnte mich so klar und prägnant ausdrücken.
        Abgesehen vom nachgerade philosophischen Grundgedanken und der Beschreibung der Symptomatik einer sogenannten Ich-Störung wird hier das Vulnerabilitäts-Stress-Modell in gerade mal drei Sätzen anschaulich wiedergegeben.
        Selbst wenn diese Theorie ihn selbst gar nicht tangiert haben mag.

        Und allein für diesen Sachverhalt habe ich schon wieder so viele Sätze mehr gebraucht.

        Diese Zeilen sind übrigens Vermächtnis des jugendlichen School Shooters, und, so muss man (ja leider) sagen, Massenmörders, Tim K.
        Das Dokument stammt von dieser Seite hier.

        Disclaimer: Den Massenmord möchte ich damit nicht entschuldigen oder gar glorifizieren. Damit bestätige ich auch nicht, dass womöglich Mobbing mit zu dem geplanten Mord geführt hat. Angeblich hat es ein solches Mobbing nicht gegeben. Auch behaupte ich keinesfalls ein Betroffenheit des Delinquenten von Schizophrenie oder Psychosen. Ich bin lediglich darüber gestolpert. Ferner zeigt es, auf welche mannigfache Weise das Thema Unwelt/Gene in unseren Alltag Einzug hält bzw. behauptet wird. Sei es bei jedweden Krankheiten, in der Erziehung, in der Rechtsprechung etc. pp.

      Ansicht von 2 Beiträgen - 61 bis 62 (von insgesamt 62)
      • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.