wachsmalbloeckchen

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  • in reply to: Arbeitgeber und Schizophrenie #63822

    Hallo Wunder,

    ich arbeite auf dem ersten Arbeitsmarkt in der freien Wirtschaft als technische Zeichnerin vollzeit. Ich habe einen unbefristeten Vertrag und bin seit drei Jahren dabei.

    Bei der Einstellung habe ich meine Erkrankung verschwiegen.

    Ich hatte in der Zeit keinen großen Rückfall, einmal hab ich mich eine Woche krankschreiben lassen, weil ich präpsychotisch war. Das hab ich dann aber medikamentös schnell abfangen können.

    Meine Kollegen und mein Chef wissen schwammig, dass ich eine psychische Erkrankung habe durch die nicht benannte Präpsychose. Ich sagte zu der kleinen Krise, dass ich mal Depressionen hatte.

    Meine vierte Psychose hatte ich Anfang 2013. Seitdem bin ich gut eingestellt und nur wenig eingeschränkt durch die Medikamente.

    Ich mache die Erkrankung nicht groß zum Thema, die Leistung steht im Vordergrund.

    Meistens komme ich mit den Kollegen gut klar, auch wenn ich immerwieder beweisen muss, das ich belastbar bin. Dadurch, dass sie so schwammig bescheid wissen, werde ich manchmal in Frage gestellt wenn ich selbst etwas unsicherer bin. Aber ich denke sie wissen schon, dass sie sich auf meine Arbeit verlassen können.

    Mit 40 Stunden die Woche komme ich klar, Überstunden sind schon sehr anstrengend für mich.

    Danke Metalhead  :bye:

    Ich nehme eigentlich noch recht viele Medikamente, spüre aber die Nebenwirkungen nicht übermäßig stark. Bin mit 450mg seroquel prolong, 40mg ziprasidon und 2 mg ciatyl-z wenig eingeschränkt und kann viel machen. Am Wochende Schlafe ich schon oft viel, was mich aber nicht stört. Seroquel hab ich in diesem Jahr in 50mg Schritten von 600 runterdosiert. Bin immer mal wieder am überlegen das weiter zu reduzieren, aber ich habe zur Zeit eine stressige Arbeitsphase und bleib erstmal dabei.

    Habe je nach Stresslevel zu Arbeitszeiten noch morgens 40mg ziprasidon und oder 2mg ciatyl zusätzlich genommen. Die Morgenmedikation hab ich aber seit Juni komplett weggelassen, was eigentlich gut funktioniert. Hatte mir eh nie mein Arzt verordnet, hab ich selbst bei vermehrter paranoia in der Arbeit genommen.

    Zurzeit hab ich in der Arbeit wieder leichte paranoide Gedanken ab und zu. Diese leichten Ängste habe ich aber noch im Griff, so das ich erstmal bei der Medikation bleibe. Mit dem Ziprasidon am Morgen hatte ich weniger Ängste, es machte mich aber leicht depressiv und ich hatte ab und zu Reizüberflutungen.

    Hm, was noch eine Idee wäre, die 40mg ziprasidon von Abends auf Morgens zu verlegen. Dann hätte ich keine Erhöhung, aber evtl. doch die gewünschte Wirkung und nichtmehr die nervigen paranoiden Gedankenspiele. Zum schlafen müssten mir seroquel und ciatyl z ausreichen. Werd das mal probieren.

    in reply to: Begleitung durch ExIn / Integrierte Versorgung #60610

    @christine es gibt auch Kranke die freiwillig in die Psychiatrie gehen um sich helfen zu lassen. Ich würde es nicht immer als Zwangspsychiatrie betrachten.

    in reply to: Begleitung durch ExIn / Integrierte Versorgung #60605

    Hallo Herr Professor Klimke. Für die Anfangszeit nach der Klinik ist es vielleicht gut noch einen Ansprechpartner zu haben – gerade wenn man zuhause allein ist. Man kann dann auch in ein Loch fallen, wenn der durchstrukturierte Klinikalltag wegfällt und auch die sozialen Kontakte dort. Dieses Angebot sollte aber nicht zwingend sein.

    Es wäre natürlich nicht gut, wenn sich eine Abhängigkeit zu Therapeuten entwickelt und man dann noch schneller wieder auf der Matte steht.

    Generell finde ich es besser man hat ein klinikautarkes Hilfenetz.

    Als ich bei meinem letzten Klinikaufenthalt 2013 entlassen wurde, wollten sie mir eine art Schwester nachhause schicken die regelmäßig schaut wie es mir geht. Das konnte ich zum Glück abwenden, da würde ich mich kontrolliert fühlen. Ich mag es nicht gern während meiner gepflegten Depression nach einer Psychose zuhause “gestört” zu werden. Da hätte ich zuviel Angst wieder eingewiesen zu werden, weil irgendein Außenstehender meint ich komme so nicht klar. Diese Depression hat meist bis zu einem Jahr gedauert, aber ich habe mich davon wieder erholt. Außerdem wurde ich zu der Zeit schon genug von den Leuten der Tagesstätte betüddelt, das hat mir ganz gut zur Rehabilitation geholfen.

    in reply to: Paranoide Gedanken bemerken #60529

    Ich finde es schwierig zu bewerten ob meine paranoiden Gedanken krankhaft sind, oder ob so gewisse Ängste oder einen kleinen “Film” schieben auch normal ist. Ich denke ab und zu meine Kollegen halten mich für zu langsam oder das gelästert wird. Kann mich aber auch wieder von diesen Gedanken distanzieren. Ich meine auch Normalos haben z.b. oft die Paranoia ihren Job verlieren zu können. Richtig krankhaft ist es wohl erst wenn man die Paranoia nicht mehr hinterfragt, wenn man von einem Wahn überzeugt ist. Aber ob diese leichten paranoiden Gedanken schon der Anfang sind kann ich nicht sagen. Manchmal werden vielleicht auch solche Gedanken als krankhaft überbewertet. Von uns Betroffenen und auch beispielsweise von Ärzten. Man hat halt den “Paranoid-Stempel”.

    in reply to: Angst ist das zentrale Thema unserer Erkrankung #59264

    Ich hatte auch eher einen Höhenflug, nur ganz wenige Angstzenarios dazwischen.

    Hatte einmal kurz den Wahn, der Pfleger wäre beim Blutabnehmen ein Vampir. Hab dann die Nadel rausgezogen und eine Sauerei gemacht. Sonst hatte ich noch etwas Angst beim fixiert werden, aber ich glaube das liegt in der Natur der Sache.

    Während den Depressionen hatte ich keine Ängste. Dominant waren Ängste bei mir nie.

    Bei mir war es tatsächlich auch eine Schnitzeljagt. Habe vieles eingesammelt was ich auf der Straße fand – meist irgendwelche Papierfetzen. Das waren in meinen Augen die Zeichen, die man mir hingelegt hat. Habe da teilweise richtige Wanderungen, völlig ziellos den Dingen hinterher gemacht.

    in reply to: Wohnungssuche mit Schizophrenie/Psychose #59080

    Was geht den Vermieter die Krankheit an. Ich kam nie auf die Idee das überhaupt anzusprechen. Hab mir da keine Gedanken drüber gemacht. Oder meinst du, er will wissen warum du Rentner bist? Ich habe bereits vier Wohnungen oder auch Zimmer seit meiner Erkrankung gemietet. War kein Problem, außer in finanzieller Hinsicht, weil ich da noch nicht gearbeitet habe. Habs dann über Bafög + Unterstützung der Eltern oder zeitweise Harz 4 finanziert. Aber gut, ich hatte meist Ausbildungsstatus oder war Studentin, da sind auch keine Fragen aufgetaucht.

    in reply to: Thema teufel #58402

    Also gegen Alpträume mach ich nix medikamentös. Die kommen und gehen. Ich träum oft einen Mist zusammen. Bin auch oft im Traum psychotisch. Bin trotzdem eher froh drum zu träumen. Find das unterhaltsam und irgendwie aufregend. Aber gut, so richtig schlimme Alpträume hab ich selten. Kürzlich wurde ich von meinem Bruder im Traum sexuell missbraucht. Das war schon heftig.

    Ich nehme seit 2001 Medikamente. Zurzeit recht hoch aber schon weniger als vor einem halben Jahr. Ich bin bei 450mg Seroquel retard, 40 mg Ziprasidon und 2mg ciatyl-z.

    Ich bin damit gut leistungsfähig. Aber körperlich bin ich durch das Übergewicht nicht im besten Zustand. Denke durchaus, das der Medikamentenkonsum und die Begleiterscheinungen mein Leben verkürzen werden. Ich rauche und trinke Kaffee. Kein Alkohol und keine Drogen. Meine Mutter ist mit 69 verstorben. Sie nahm auch ca. 30 Jahre Medikamente gegen ihre Bipolarität.

    Aber meine verkürzte Lebenserwartung stört mich zuwenig als das ich intervenieren würde. Auch nicht so gut. Ich bin froh stabil zu sein, dafür nehm ich die Chemie in kauf.

    in reply to: Psychose Rückfall mit und ohne Medis #55248

    Ja Metalhead, ich empfinde Seroquel auch als eher schwaches NL. Wirkt bei mir aber gut sedierend. Aber als alleiniger Schutz hat es nicht ausgereicht. Ich mag es aber trotzdem, da es bei mir nicht so hohe Minussymptomatik auslöst.

    in reply to: Psychose Rückfall mit und ohne Medis #55242

    Auslöser war meist Stress im weitesten Sinne – wie man ihm eben im Leben begegnet. Oft hat mich eine Verliebtheit aus der Bahn geworfen.

    in reply to: Psychose Rückfall mit und ohne Medis #55237

    Liebe Bernadette,

    ja mich hat es trotz compliance mehrmals erwischt. Nach mehreren Jahren Psychosefreiheit hat der Artzt zwar mit mir moderat reduziert. Aber abgesetzt oder extrem reduziert habe ich nie. Ich nehme seit 2001 Medikamente und weiß das das auch kein 100 protzentiger Schutz ist. Aber ich glaube jetzt das richtige Medikament gefunden zu haben für mich. Hatte vor ca. 2 Jahren einen präpsychotischen Zustand. Bei meinen letzten zwei Klinikaufenthalten gaben sie mir in der akutphase ciatyl-z. Das war das einzige was half. Nichtmal auf Haldol sprech ich an. Hatte bei der fast Psychose noch etwas ciatyl-z im Haus und habe es wieder eindosiert und mir dann verschreiben lassen. Nehme es seitdem in sehr geringer Dosis.

    Ich vertraue gerade darauf das es mir hilft. Aber ganz sicher fühl ich mich aus meiner Erfahrung nicht. Ich hatte bereits drei Psychosen MIT Medikation.

    Liebe Grüße vom WMB

    in reply to: Kann man von 1 zug Grass shizophrenie bekommen ? #55216

    Hm – ich hab mal ne Bong geraucht, als ich eh schon etwas drüber war. Das hat mich dann richtig reingeritten – hab gespürt jetzt bin ich in der Psychose. Direkt nach der Bong konnte ich meinem Geist quasi hinterherwinken.

    in reply to: Geduld üben und Kontrolle abgeben #55125

    Liebe Ladybird, das mit dem Kontrollzwang von Herd etc. erkläre ich mir in manchen Fällen auch so, das man sich selbst nicht richtig vertraut. Wie du es auch beschreibst.

    Man glaubt an die eigene Schusslichkeit und kontrolliert so sich selbst x-mal. Hat wohl auch was mit Selbstvertrauen oder einem Vertrauen in das eigene Handeln zu tun. Das war ja bei mir auch gestört in der Psychose – da hat z.B. das essen das Rauchen angefangen, weil ich es auf dem Herd vergas..Man konnte sich nichtmehr auf das eigene Handeln verlassen – es war eben außer Kontrolle.

    Mit Ofen und Fenstern etc. habe ich zwar keinen Zwang entwickelt, aber mir fällt in der Arbeit auf das ich gerne meine Zeichnungen sehr oft kontrolliere, bevor ich sie in die Fertigung gebe. Teilweise kontrolliere ich fast jeden Arbeitsschritt mehrmals. Das verbraucht natürlich Zeit. Aber ich habe nicht ausreichend Vertrauen in mein Tun, habe immer die Befürchtung eines Fehlers. Ich weiß, dass ich es meist gut hinbekomme – trotzdem fehlt mir oft das Selbstvertrauen wenn ich etwas kompliziertere Aufgaben bekomme. Das erscheint mir dann meist als viel Größeres Problem, als es eigentlich ist.

    Also ich denke es hat was mit der Beziehung zu sich selbst zu tun.

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