Wohnungssuche mit Schizophrenie/Psychose

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  • Dieses Thema hat 4 Antworten und 4 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 4 Jahre, 7 Monate von Anonym.
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  • #59077

    Mir graust es davor, vielleicht mal wieder eine neue Wohnung finden zu müssen. Das ist ja heute nicht nur für die, die etwas knappsen müssen ein Problem, und dann noch mit einer Krankheit, die gesellschaftlich eher stigmatisiert ist? Jeder der mich kennt weiß, dass ich ein ziemlich pflegeleichter Mieter bin und meine Krankheit eigentlich nicht auffällt, aber wenn dann vielleicht noch 20 andere Leute die Wohnung haben wollen, bin ich sicher schnell hintenan.

    Wie ist das bei Euch? Findet ihr leicht neue Wohnungen? Gibt es Tricks oder irgendwelche Hilfen von Eurer Stadt oder Gemeinde?


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma

    #59080

    Was geht den Vermieter die Krankheit an. Ich kam nie auf die Idee das überhaupt anzusprechen. Hab mir da keine Gedanken drüber gemacht. Oder meinst du, er will wissen warum du Rentner bist? Ich habe bereits vier Wohnungen oder auch Zimmer seit meiner Erkrankung gemietet. War kein Problem, außer in finanzieller Hinsicht, weil ich da noch nicht gearbeitet habe. Habs dann über Bafög + Unterstützung der Eltern oder zeitweise Harz 4 finanziert. Aber gut, ich hatte meist Ausbildungsstatus oder war Studentin, da sind auch keine Fragen aufgetaucht.

    #59086

    Oder meinst du, er will wissen warum du Rentner bist?

    Unter anderem, @wachsmalbloeckchen.

    Man muss sich heute ja ziemlich nackig machen bei so was. Den Rentenbescheid und den letzten Lohnzettel muss ich  neben der Schufa schon vorlegen. Dann kommt sicher gleich die Frage, warum ich Rente bekomme, und lügen will man ja auch nicht. Wahrscheinlich würde ich direkt das Wort Schizophrenie nicht in den Mund nehmen, aber was sagt man sonst? Und Behindertenwerkstätte reicht vielleicht auch schon, um mich auszugrenzen.

    Ich kann nicht davon ausgehen, dass viele so sozial eingestellt sind, wie meine jetzige Vermieterin. Außerdem hört man ja ständig, dass heute sogar viele Normalverdiener extreme Probleme haben, eine Wohnung zu finden. Bei meiner Tochter war es jetzt ja auch extrem knapp, noch rechtzeitig was zu finden und die verdient einigermaßen gut.

    Hier in meinem Wohnort gibt es so weit ich weiß keine Wohnbaugesellschaften, die vermieten. Das sind fast nur Privatleute. Das ist dann ein anderes Verhältnis zwischen Mieter und Vermieter. Man sieht sich ja eventuell jeden Tag, wenn man im selben Haus wohnt. Direkt in die Stadt zu ziehen ist auch keine Alternative, da dort die Wohnungen für mich inzwischen unbezahlbar sind.

    Ich bin zwar seit einem Jahr Mitglied in einer Wohnbaugenossenschaft, aber da bekommt man eine Wohnung nur mit Losen, wobei es etliche Jahre dauert, bis einem genug Lose zugeteilt werden, damit man eine echte Chance hat.

     


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma

    #59096

    Hi Molly,

    Wie wäre es mit:

     

    “Ich bin berentet, weil mir durch meine psychische Erkrankung eine Arbeit auf dem ersten Arbeitsmarkt (im Moment (?)) nicht möglich ist. Ich bringe mich dafür in einer Werkstatt ein.”

     

    Die Diagnose geht den Vermieter nichts an und es ist leider nach wie vor stigmatisierend. Ein Verständnis für die Krankheit kann, aus meiner Sicht, nur entstehen, wenn Du mindestens 1 Stunde mit ihm/ihr über die Krankheit redest – unrealistisch, dass sich der Vermieter diese Zeit nimmt, warum auch? (Klingt hart); außerdem müsste der Vermieter offen/interessiert für diese Thematik sein, was auch nicht gegeben sein muss.  Ich bin zum Beispiel vom Amt momentan als “psychisch minderbelastbar” eingestuft – das kann ja alles mögliche sein…

     

    nur meine Sicht.

    Liebe Grüße!

    #59141
    Anonym

      Man kann doch auch wegen körperlicher Probleme berentet werden. Ich würde mich da locker rausreden.

      Wobei ich mich immer frage, ob es insgesamt nicht zum Abbau des Stigmas beitragen würde, wenn ich (man) offensiver mit der Diagnose umginge.

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