Mowa

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  • als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282796

    Guten Morgen zusammen, hallo @Dopplereffekt,

    Verstehe ich es richtig, dass du weiter „Stress suchst“, aber besser damit umgehen willst?

    Ja, genau! Bevor ich in einen für mich auf Dauer unzumutbaren Stress verfalle, helfe ich mir aus diesem Zustand heraus und passe mein Verhalten so früh wie möglich an. Dabei hilft mir der „redundante mentale Filter“, also nicht nur zur Früherkennung von psychotischen Symptomen ;-)

    Gestern war wieder viel los bei der Arbeit. Danach hatte ich noch meinen Gesangsunterricht, den ich vorgestern kurzfristig absagen musste. Meine Lehrerin ist wirklich sehr angenehm. Sie ist auch angehende Musiktherapeutin und hat erst im letzten Monat mit jungen Soldaten in Armenien zusammengearbeitet. Wirklich erschreckend, dass der militärische Konflikt um Bergkarabach wiederaufgeflammt ist, wie ich vorgestern in den Nachrichten mitbekommen habe. Die Realität dort ist eine ganz andere als unsere in Deutschland :-(

    Heute habe ich meinen letzten Therapeutentermin.

    Gestern hatte ich vorerst meine vorletzte Therapiesitzung.

    Das war Anfang November letztes Jahr.

    Ich würde es schon hilfreich finden, wenn ich alle 6 Monate einmal zum Therapeuten gehen könnte. Gleichzeitig denke ich, dass ich die Verhaltenstherapie heute recht unbesorgt zum Abschluss bringen kann. Seit November gab es so viele kritische Stresssituationen, und ich habe sie selbstständig bewältigen können. Außerdem kann ich meinen Psychiater sehen, mit dem ich auch sehr gerne spreche. Ich glaube, dass er in wenigen Jahren in Rente gehen wird aber damit käme ich bestimmt auch zurecht, und ich habe ja noch ein bisschen Zeit bis dahin :-)

    LG,
    Mowa

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #282674

    (…)
    dass ich mich seit meiner Kindheit (ab etwa 4, 5 Jahren) schuldig gefühlt habe und das erst 30, 40 Jahre später, nach der Ersterkrankung und während des Genesungsprozesses, mir bewusst machen konnte, das ist wahr.

    Ausgelöst wurde die Schizophrenie damals 2010 bei mir durch anhaltenden übertriebenen Stress und die dabei gefühlte anhaltende übertriebene Alternativlosigkeit bzw. den Tunnelblick. Meine beiden Rückfälle wurden auch so gefördert, und ich war nicht in der Lage sie zu verhindern.

    Anscheinend ist es so, dass es zu meiner Persönlichkeit gehört, dass ich „Stress suche“. Mein Psychiater hat mir auch schon gesagt, dass ich diese Eigenschaft von mir, meine Leidenschaft, nicht einfach so ablegen kann.

    Dass ich erst heute durch aktives kognitives Training meinem Gehirn beibringen muss, mit Stress gesund (bzw. viel gesünder als bisher) umzugehen, das kann sehr gut daran liegen, dass ich das seit meiner Kindheit nie gelernt habe.
    (…)

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282673

    Hallo rebus,

    dass ich mich seit meiner Kindheit (ab etwa 4, 5 Jahren) schuldig gefühlt habe und das erst 30, 40 Jahre später, nach der Ersterkrankung und während des Genesungsprozesses, mir bewusst machen konnte, das ist wahr.

    Ausgelöst wurde die Schizophrenie damals 2010 bei mir durch anhaltenden übertriebenen Stress und die dabei gefühlte anhaltende übertriebene Alternativlosigkeit bzw. den Tunnelblick. Meine beiden Rückfälle wurden auch so gefördert, und ich war nicht in der Lage sie zu verhindern.

    Anscheinend ist es so, dass es zu meiner Persönlichkeit gehört, dass ich „Stress suche“. Mein Psychiater hat mir auch schon gesagt, dass ich diese Eigenschaft von mir, meine Leidenschaft, nicht einfach so ablegen kann.

    Dass ich erst heute durch aktives kognitives Training meinem Gehirn beibringen muss, mit Stress gesund (bzw. viel gesünder als bisher) umzugehen, das kann sehr gut daran liegen, dass ich das seit meiner Kindheit nie gelernt habe.

    Danke Dir für den Denkanstoß, ich finde meinen Gedankengang sehr hilfreich für mich. Ich kopiere ihn gleich in meinen Blog :-)

    Liebe Grüße,
    Mowa

    als Antwort auf: Verantwortung #282672

    Hallo @rebus,

    dass ich mich seit meiner Kindheit (ab etwa 4, 5 Jahren) schuldig gefühlt habe und das erst 30, 40 Jahre später, nach der Ersterkrankung und während des Genesungsprozesses, mir bewusst machen konnte, das ist wahr.

    Ausgelöst wurde die Schizophrenie damals 2010 bei mir durch anhaltenden übertriebenen Stress und die dabei gefühlte anhaltende übertriebene Alternativlosigkeit bzw. den Tunnelblick. Meine beiden Rückfälle wurden auch so gefördert, und ich war nicht in der Lage sie zu verhindern.

    Anscheinend ist es so, dass es zu meiner Persönlichkeit gehört, dass ich „Stress suche“. Mein Psychiater hat mir auch schon gesagt, dass ich diese Eigenschaft von mir, meine Leidenschaft, nicht einfach so ablegen kann.

    Dass ich erst heute durch aktives kognitives Training meinem Gehirn beibringen muss, mit Stress gesund (bzw. viel gesünder als bisher) umzugehen, das kann sehr gut daran liegen, dass ich das seit meiner Kindheit nie gelernt habe.

    Danke Dir für den Denkanstoß, ich finde meinen Gedankengang sehr hilfreich für mich. Ich kopiere ihn gleich in meinen Blog :-)

    Liebe Grüße,
    Mowa

    *** English version below ***

    Einladung zur nächsten öffentlichen Veranstaltung der Mental Health Initiative (MHI) 2023:

    Titel: TeaTime in Deutsch
    Moderation: MHI-Team
    Datum: Donnerstag, den 13. April 2023
    Uhrzeit: 15:00 – 16:00 Uhr
    Ort: Online via ZOOM

    TeaTime ist ein virtuelles Treffen, bei dem wir zwanglos über alles Mögliche reden, wobei der Schwerpunkt auf der psychischen Gesundheit liegt. Jede/r ist herzlich willkommen: Betroffene, Interessierte, Angehörige ebenso wie Profis.

    Die Einwahldaten in den ZOOM-Raum und Informationen zu weiteren öffentlichen MHI-Veranstaltungen entnehmen Sie bitte unserer Webseite:
    http://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023

    ******

    Invitation to the next Mental Health Initiative (MHI) 2023 public event:

    Title: TeaTime in English
    Moderation: Team MHI
    Date: Thursday April 13, 2023
    Time: 4.00 pm – 5.00 pm
    Place: Online via ZOOM

    TeaTime is a virtual meeting where we casually talk about anything and everything, with a focus on mental health. Everyone is welcome: Affected people, interested people, relatives as well as professionals.

    The link to the ZOOM meeting and information on other public MHI events can be found on our website:
    http://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282571

    Soweit ich mich erinnere meinte er Naturwissenschaftler*innen.

    Ich glaube Dopplereffekt, dass man so ein mehrwöchiges oder mehrmonatiges Selbsthilfeprogramm zur frühen Früherkennung von Symptomen psychischer Erkrankungen entwickeln könnte, so wie bei der Mental Health First Aid (MHFA), nur für die Betroffenen selbst.

    Letztes Jahr oder davor hatte ich Herrn Deuschle, den Leiter des MHFA-Programms, danach gefragt aber damals meinte er, sie würden sich nach dem Originalprogramm aus Australien orientieren, und die Entwickelung eines Betroffenenprogramms sei nicht vorgesehen.

    Wirklich schade! Ich sehe hier große Chancen.

    So ein Selbsthilfeprogramm möchte ich mit einem kompetenten professionellen Team entwickeln, weil ich vermute, dass nicht nur Menschen mit wissenschaftlichem Training sich Techniken wie redundanten mentalen Filter beibringen können, sondern viele andere Menschen, wenn sie dabei professionell unterstützt werden.

    Für Floeckchen gibt es nur eine Alternative zu ihren Tabletten und das wären Depotspritzen !

    Ich kann nicht hellsehen Ludwig, aber ich glaube, dass viele Menschen reduzieren und lange stabil bleiben können, auch ohne Depotspritzen – die auch mir, übrigens, nach meinem 2. Rückfall empfohlen wurden, worüber ich mich noch heute aufrege wenn ich daran denke.

    Nur benötigen wir mehr professionelle Hilfe, bzw. vielleicht nicht mehr, aber eine andere Art von professioneller Hilfe als nur eintönig gesagt zu bekommen, dass wir die Medikamente nehmen sollen und bloß nicht reduzieren oder absetzen.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282569

    Oben im Bild ist eine andere Art Wildbiene zu sehen, und ich habe gestern eine Weile gerätselt, welche Art das sein könnte. Die Biene ist insgesamt kräftig behaart, hat ausgeprägte Hörner und der Hinterleib ist dunkel gefärbt bzw. schwarz. Die Beine sind auch schwarz und nicht stark behaart.

    Das hatte ich genau vor einem Jahr gepostet, und vorgestern am Ostermontag konnte ich beobachten, wie frisch geschlüpfte (bzw. geschlüpft sind sie wohl bereits im letzten Sommer, und sie haben in ihen Kämmern überwintert) Wildbienen aus den Röhrchen krabbeln und wegfliegen, als wäre nichts:

    Ich glaube, dass sie zur gleichen Wildbienenart gehören, die vom oben zitierten Post vom Vorjahr und die von vorgestern. Ihre Bambusröhrchen sind deutlich schmäler als die Bambusöhrchen, die die gehörnten(?) Mauerbienen nutzen.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282547

    Das ist sehr lieb und freundlich, vielen Dank liebe Isa. Ich hoffe, dass es auch Euch gut geht und der Stress überschaubar bleibt :-)

    Danke Dir auch Dopplereffekt, und ja, mit

    „meine These umzusetzen“

    zitiere ich die Wortwahl von Floeckchen.

    Ich denke, gemeint waren die kognitiven Übungen mit dem „redundanten mentalen Filter“, den ich im Forum schon mehrfach beschrieben habe und auch in meinem Artikel bei Mad in America.

    Übrigens hatte ich von Herrn Aderhold damals eine ausführliche und durchgängig positive Rückmeldung bekommen, u.a.

    (…) Ebenso die Formulierungen „kognitive Übung“ und „redundanter mentaler Filter“ als Absicherung und Reparatur des Hauptfilters und die „Verantwortungsübernahme für die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen wir schreiben ja mit klaren gut verständlichen Worten die zentralen Aspekte des Selbst(re)konstruktionsprozesses.

    Sie merken an meiner Reaktion, dass ich begeistert bin von ihrem Text. (…)

    Was mich sehr überrascht und auch gefreut hat :-)

    Da fällt mir ein, ich wollte mich längst zum Social Risk Modell informieren, auf das Herr Aderhold mich aufmerksam gemacht hat. Das möchte ich schon noch demnächst tun.

    Dass jeder anders herangeht um Frühsymptome psychischer Erkrankungen möglichst ohne zusätzliche Medikamente zu bewältigen, das ist sicher auch so! Zum Beispiel weiß ich, dass mein Mann eine andere Herangehensweise als ich hat. Seine Psychosen und Wahninhalte sind natürlich auch ganz anders als meine.

    Heute Nachmittag haben wir geschafft, unseren Projektantrag für eine Diversitätsinitiative einzusenden! Leider muss er im Nachgang noch etwas repariert werden aber das scheint in Ordnung zu sein. Wenn er durchgeht, dann hätten wir für 1, 2 Jahre zusätzliches Budget um mehr Diversität und Inklusion an unserem Institut zu fördern B-)

    Nach den krisenhaften Tagen im Institut ist dieser Projektantrag schon ein kleiner Erfolg, und das nicht nur für mich persönlich :gut:

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282474

    Danke @PlanB.

    Es ist sehr gut, wenn man sich im Forum über die Jahre kennenlernt und eine Gemeinschaft entsteht.

    Sicherlich ist es schwierig, überhaupt als Nichtprofis „Ferndiagnosen“ zu stellen und das nur durch schriftliche Kommunikation.

    Dass wir über die Risiken und Chancen der Reduktion und des Absetzens offen schreiben können, finde ich hilfreich.

    Ich hätte nur gewünscht, dass ich das Ganze schon früher getan hätte, bevor Foris darauf kommen „meine These umzusetzen“. Sonst wäre die Kommunikation bestimmt ruhiger abgelaufen.

    Es tut mir auch leid, vielleicht hätte ich auch sanfter auf Floeckchen einwirken sollen und dann geschafft, dass die Situation weniger eskaliert und sie sich nicht vom Forum abmeldet.

    Die neue Arbeitswoche fängt mit viel Arbeit an! Ich drücke mir fest die Daumen, dass der Stress anregend bleibt und nicht erschöpfend.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282389

    Hallo Ludwig, bestimmt wirke ich nicht gerade glaubwürdig, wenn ich selbst mehrfach abrupt abgesetzt habe und keine Ahnung hatte, was ich da tat. Ich kann anderen Foris nur raten, nicht die gleichen Fehler zu machen, wie ich sie gemacht habe.

    immer nur auf meine suizidalität reduziert zu werden. Hätte ich die nicht ab und zu, wäre es viel entspannter

    Wie gesagt, Rückfälle können tödlich enden, vor allem wenn man weiß, dass man „ab und zu suizidal“ ist. Hier nicht besonders vorsichtig zu sein, ist einfach nur unvernünftig.

    Wenn in Österreich Aripiprazol in Lösungsform nicht erhältlich ist, dann ist das natürlich ein Problem für eine feinere Dosierung. 5 mg Reduktionsschritt sind einfach zu groß. Ich weiß nicht, wie wasserlöslich die Aripiprazoltabletten sind, aber ich hätte es auf jeden Fall versucht:

    Zum Beispiel mit der Wasserlösemethode

    das wäre 100% schiefgegangen.

    100% kann ich nicht schreiben. Da ich weiß, wie sich Floeckchen beim Rückfall letztes Jahr verhalten hat, kann ich nur sagen, dass ich bei ihr Frühsymptome feststelle.

    Mein Mann hatte da auch so eine eigene Methode des Absetzens und hat die letzten akut-wahnhaften Phasen ganz ohne Medikamente überstanden, alleine durch mentales Auseinandersetzen mit seinen Krisen.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282387

    Hallo @Molly, ich spreche nicht von irgendeiner Aggressivität. Wie kommst Du darauf?

    Es geht ja darum, wie man die Frühsymptome so früh wie möglich erkennt und wie man diese Frühsymptome ohne zusätzliche Medikamente in den Griff bekommt. Ich weiß nicht, wie viel Erfolgserlebnisse Du persönlich hast und verstehst, was ich hier meine?

    Mein Psychiater sagt mir seit bestimmt zwei Jahren, dass ich inzwischen eine Meisterin darin bin, meine Frühsymptome immer früher und immer feiner zu erkennen und mein Verhalten anzupassen. Das ist wahr. Deshalb bin ich auch so erfolgreich darin.

    Wie schon geschrieben, gibt es keine (absolute) mentale Stabilität, sie ist immer relativ und individuell unterschiedlich. Auch sehr resiliente Menschen haben im Alltag Schwankungen der mentalen Stabilität, nur ist ihre Anfälligkeit für akute psychische Erkrankungen sicher schwächer.

    Das bedeutet, dass jeder Mensch zu jeder Zeit in der Lage sein sollte, mental einen Schritt zurückzutreten und sich ruhig und sachlich zu fragen, in welchem Geisteszustand er sich befindet, ohne die mentale Kontrolle zu verlieren. Ohne dass dabei die eigene Psychologie versagt.

    Für mich zeigt der oben zitierte Beitrag von Flöckchen deutliche Anzeichen eines anbahnenden Rückfalls. Auch die Reaktionen von ihr, die auf meinen Hinweis folgten, waren starrsinnig, nicht sachlich und zunehmend außer Kontrolle. Ich sehe das auch im Zusammenhang mit ihrem letzten Rückfall letztes Jahr, als wir es gerade noch rechtzeitig geschafft hatten, dass sie sich professionelle Hilfe organisiert.

    Ich würde diese Meinung sicher nicht vertreten, wenn ich nicht selbst Erfahrungen mit minimalen Dosen von Psychopharmaka hätte. Wenn Menschen offensichtliche Symptome zeigen, kann es längst zu spät sein, sie ohne zusätzliche Medikamente in den Griff zu bekommen. Vor allem dann, wenn die Betroffenen noch unerfahren sind im Umgang mit Krisensituationen ohne oder mit minimaler Medikation.

    Das muss man aktiv durch eigene Erfahrungen lernen, indem man extreme Stresssituationen immer wieder bewältigt, ohne allein auf Medikamente zurückzugreifen. Wenn man diese Erfahrungen nicht selbst durchgemacht hat, dann ist es natürlich sehr schwierig und vielleicht nicht möglich, nachzuvollziehen, wie kritisch die Situation mit Floeckchen war bzw. ist.

    Das ist weder Hellseherei noch sonstige Magie, sondern einfach ein feines Gespür für Verhaltensänderungen.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282372

    Die letzte Woche war für mich eine sehr schwierige, stressige Arbeitswoche mit einem intensiven Krisengespräch mit meinem Vorgesetzten.

    Das Gespräch verlief sehr konstruktiv, und es scheint nun, dass die Zusammenarbeit im Institut vertrauensvoll weitergehen kann. Ich war sehr erleichtert und dankbar für die Bereitschaft zur Diplomatie, sowohl von meinem Vorgesetzten, von den anderen Beteiligten als auch von mir selbst.

    Unmittelbar nach diesem Krisengespräch, während ich auf einer stressigen Diensreise bin, kam der Schock aus dem Forum:

    Ich kann ja schauen ob ich @mowa ihre These umsetzen kann. Ach manon ich mag gerade nicht ernst sein. Sind jetzt erst 2 Tage ohne Tagesmedikation.

    In dieser kritischen Situation konnte ich nicht so nett, lieb und verständnisvoll sein, wie ich es sonst in harmloseren Situationen bin.

    Es überrascht mich nicht, wenn Leute im Forum, die noch nicht die Gelegenheit hatten, eine Reduktion oder einen Absetzversuch über mehrere Jahre erfolgreich zu bewältigen, meine Worte als übertrieben und zu hart empfinden.

    Wenn ich wie oben zitiert mit @mowa direkt angeschrieben werde und dann von vergleichbaren Situationen mitbekomme, werde ich mich mit der gleichen Klarheit und Schärfe äußern. Schnell können akute Rückfälle mit dem Tod enden, wie aus unserem Freundes- und Bekanntenkreis bekannt.

    Gerne hätte ich die Osterfeiertage genutzt um mich gut zu erholen. Noch wichtiger war für mich, mir die Zeit fürs Forum zu nehmen und die pauschale Warnung auszusprechen. Das ist für mich in Ordnung, und mir geht es gut.

    Heute ist wieder private soziale Zeit angesagt. Wir fahren ins 3D-Kino und schauen uns den Mario-Film an :-)

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #282371

    Wie wir alle wissen, ist jeder Mensch anders, und jedes Leben ist anders.

    Wir alle haben das Recht auf Leben, auch wenn die Realität oft eine andere Sprache spricht – vielleicht weil jeder zuerst überleben will. Die Hauptsache ist, dass jeder von uns mit seinem eigenen Leben zufrieden ist. Dass wir lernen, für uns selbst zu denken, uns ein eigenes Urteil zu bilden.

    Übrigens kann ich bei gleichbleibender Dosis auch meine geistig-emotionale Gesundheit stärken und resilienter werden, indem ich bewusst übe, kritische Stresssituationen mit so wenig Medikamenten wie möglich zu bewältigen.

    Meine prophylaktische „Basisdosis“ von 1 mg Aripiprazol täglich nehme ich seit dreieinhalb Jahren ein. Im Laufe der Jahre habe ich gemerkt, wie viel belastbarer ich werde und wie ich immer dauerhafter symptomfrei bleibe, auch wenn immer wieder Krisensituationen auftreten und ich kritischem Stress ausgesetzt bin.

    Das Gehirn ist ja ein Organ, das sich unheimlich freut, wenn es lernen und verstehen und so Informationen positiv verknüpfen kann.

    Da die primäre Wirkung von Neuroleptika (meiner Meinung nach) darin besteht, die Verknüpfung von Informationen zu unterbinden, ist es nur verständlich, wenn Betroffene, die mit (zu vielen) Neuroleptika behandelt werden, diese immer reduzieren oder absetzen wollen.

    Die Wiederherstellung und Neubildung kognitiver Fähigkeiten ist nach meinen Vorstellungen vergleichbar mit der Angiogenese, nur nicht mit Blutgefäßen, sondern mit dem Schaltplan des Gehirns

    Als Angiogenese (von altgriechisch ἄγγος ángos „Gefäß“ und γένεσις génesis „Entstehung“) bezeichnet man das Wachstum von Blutgefäßen, durch Sprossungs- oder Spaltungsvorgänge aus bereits vorgebildeten Blutgefäßen.

    Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Angiogenese

    Seit ich aktiv und bewusst versuche, mit so wenig Psychopharmaka wie möglich zu leben, spüre ich, dass die Sprossungs- oder Spaltungsprozesse im Gehirn immer subtiler und gleichzeitig robuster werden. Vor allem dann, wenn ich Krisen offen begegnet bin und sie mit so wenig Medikamenten wie möglich bewältigt habe. Dass Krisen immer auch eine Chance sind, ist sicher so! Zumindest finde ich in meinem Leben keine Ausnahme.

    Deshalb bin ich insgesamt davon überzeugt, dass in reichen Ländern wie Deutschland immer noch zu viele Psychopharmaka zu schnell verabreicht werden. Alternative Behandlungsmethoden sind nicht in ausreichendem Maße zugänglich. Dem in der Fachliteratur vorherrschenden Argument, dass eine Vollremission nur mit (vielen) Psychopharmaka erreicht und aufrechterhalten werden kann, möchte ich entgegenhalten, dass dies auch mit nichtmedikamentösen Therapien möglich ist.

    Nichtmedikamentöse Therapien dauern sicherlich länger und brauchen positive Beziehungen und Vertrauen zu sich selbst und den Mitmenschen. Das kann man mit Geld nicht kaufen! Die Menschen sind meist, wie auch die nichtbetroffenen Mitmenschen, mit ihrem eigenen Leben beschäftigt und müssen genauso lernen, mit kritischen Krisensituationen umzugehen. Deshalb kann es keine gute Lösung sein, wenn Betroffene und Nichbetroffene aufeinander zeigen und unter sich bleiben.

    Wir müssen bewusst mehr Raum und mehr Zeit schaffen, um miteinander zu reden und zueinander zu finden. So helfen wir uns gegenseitig auf Augenhöhe. Nicht wir haben Recht und die anderen Unrecht, oder umgekehrt. Nicht wir haben gewonnen und die anderen verloren, oder umgelehrt. Eine Win-Win-Situation für alle sozusagen, um nochmal Werbung für die Mental Health Initiative 2023 zu machen:
    https://www.postdocnet.mpg.de/mental-health-initiative-2023.html

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #282365

    Vielen Dank, liebe @Silbertropfen!

    Dir und Deiner Familie wünsche ich ebenso frohe Osterzeit :-)

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #282235

    Klingt gut, liebe @Molly.

    In wiefern hat die kognitive Verhaltenstherapie Dir persönlich geholfen? Hast Du festgestellt, dass die Therapie Dich stabilisiert hat, unabhängig von den Medikamenten?

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