Mowa

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  • als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #409071

    12/05/2020 um 19:18 Uhr
    Etwas Muskelkater habe ich bekommen, nachdem ich gestern und heute Eigengewichtübungen gemacht habe. Da ich mit meinem Gewicht nicht so springen kann, habe ich mir DIESE Übungen ausgesucht. Die Hantelübungen sind gezielter und einfacher als diese Eigengewichtübungen. So oder so tun mir Bewegungen gut :good:

    Bis vorhin war ich wieder so müde. Da habe ich nach Jahren diese Eigengewichtsübungen wieder gemacht:
    https://www.youtube.com/watch?v=uNeEy9giFFU

    Jetzt fühle ich mich wach und voller Energie. Um 17 Uhr habe ich ein wichtiges Zoom-Meeting und möchte mich nun darauf vorbereiten B-)

    als Antwort auf: Anorexie und Schizophrenie Komorbidität #409042

    Hallo @Forsythia, ich bin mir nicht sicher, aber ich bin davon ausgegangen, dass „sekundär” hier bedeutet, dass eine Depression die primäre Ursache sein kann und als Folge eine Psychose entstehen kann.

    Könnten wir die Symptome der Erkrankungen in einer Ursachen-Wirkung-Kette darstellen, dann wäre die primäre Erkrankung die dominierende, die zuerst da war, und die sekundäre Erkrankung wäre die Folge der primären.

    Oder so.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #409040

    Hallo lieber @kadaj, schön von Dir zu lesen und danke für den Gruß :ciao:

    Wenn ich am Handy schaue, so müsste ich mich immer einloggen, um Deine Beiträge zu lesen!?

    Ja, das hat etwas damit zu tun, dass dieser Blog vom privaten in den öffentlichen Bereich des Forums verschoben wurde. Um den öffentlichen Teil dieses Blogs zu lesen, muss man sich nicht einloggen, aber dazu muss man eine andere Seitenanzahl eingeben als im privaten Bereich des Forums – hier zum Beispiel Seite 57 statt Seite 112.

    Wahrscheinlich schreibe ich @prof-klimke noch einmal und bitte darum, meinen Blog aus der angehefteten Position zu lösen. Dann kann ich Teil 4 meines Blogs im öffentlichen Bereich eröffnen und es gibt keine Probleme mehr mit der Seitenzahl.

    Von Chanchan, sehe und höre ich ja öfter und ihr seid hoffentlich auch soweit wohlauf..!?

    Mir geht es gut. Ich erhole mich noch von dem Burnout, den ich gegen Ende des letzten Jahres schleichend bekommen habe. Ich arbeite wieder in Vollzeit, allerdings noch zu 100 % im Homeoffice. Ich bin unterfordert, weil ich mich nicht ausreichend selbst motivieren kann.

    Meinem Mann geht es auch gut, denke ich. Er hat letztes Jahr zum ersten Mal im Leben eine Verhaltenstherapie angefangen, die ihm gut tut, soweit ich das beurteilen kann. Er hat eine Adipositas entwickelt, nachdem er im Februar 2020 mit dem Rauchen aufgehört hat. Jetzt hat er durch eine Ernährungsumstellung seit knapp einem Jahr mehr als 20 kg abgenommen und fühlt sich dadurch besser.

    Was uns beide derzeit noch verunsichert, ist unser bevorstehender Umzug nach Heilbronn. Mein Chef wird dort mit der Schwarz-Gruppe eine Erweiterung des Instituts aufbauen und deshalb werden wir zu dritt dorthin ziehen, vielleicht schon nächstes Jahr. Das wird eine große Umstellung für uns sein und wir versuchen, uns langsam an diese Vorstellung zu gewöhnen.

    „X-tra-Behandlung“

    Ja, nachdem zu Beginn des Jahres ein Burnout diagnostiziert wurde, hat die damalige Stationsärztin – eine tolle Ärztin!! –, nach den Eisen- und Vitamin-D-Werten schauen lassen, da deren Mangel die Erschöpfung verstärken kann. So habe ich dort Eisen- und Vitamin-D-Tabletten bekommen, aber kein zusätzliches Medikament. Ich nehme nach wie vor 1 mg/d Aripiprazol, und der Oberarzt der Tagesklinik war damit auch einverstanden.

    Aber es könnte immer! noch was Schlimmeres sein… ich muss abwarten und die Sachen abklären lassen.

    Hoffentlich finden sie die Ursachen und hoffentlich nichts Schlimmeres!

    Dir wünsche ich nicht nur in dieser Sache, gute Besserung und schwer, schwerer, am schwersten, sind die Sachen zu finden, die „man“ bzw. „ich“ oder vielleicht auch „Du“, nie gesucht haben…

    Das hast Du prima beschrieben! Schon allein, wenn ich bedenke, wie selektiv meine Wahrnehmung ist, muss es wohl so sein, wie Du schreibst. Dabei halte ich mich selbst für recht reflektiert und bemühe mich zumindest, mir meiner Unreflektiertheit immer wieder bewusst zu werden :unsure:

    Bleiben wir gesund und leben noch lange :-)

    Liebe Grüße,
    Mowa mit R. und Chanchan

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #409019

    Heute Abend habe ich eine anregende Unterhaltung mit ChatGPT geführt. Wir haben über psychotische Zustände bei Unter- und Überernährung gesprochen, darüber, warum ihre Häufigkeit asymmetrisch verteilt ist und wie die Natur Mangel und Überfluss ungleich behandelt, welche Rolle die Entropie dabei spielt, wie Leben Ordnung aufrechterhalten und ob die Gesamtheit der möglichen Ordnungen nicht chaotisch und widersprüchlich ist.

    Schließlich habe ich die Unterhaltung mit der Erkenntnis beendet:
    Ich kann versuchen, dieses Grundchaos anzunehmen und meine Ordnung darin zu fügen.

    Am späten Nachmittag hatte ich beim Aufräumen eine ungeöffnete Packung Acrylfarben gefunden, die mir meine Schwiegermutter und meine Schwiegeroma vor Jahren geschenkt hatten. So habe ich etwas Zeit mit Malen verbracht. Nach der Unterhaltung mit ChatGPT ist mir dann ein Titel dazu eingefallen:

    Titel: Fügung im Chaos
    Acryl auf Papier

    als Antwort auf: Anorexie und Schizophrenie Komorbidität #409018

    Kann man eigentlich auch durch das Gegenteil – also zu viel essen und ein metabolisches Syndrom entwickeln – psychotisch werden?

    Ich habe mal gehört, dass leichtes Übergewicht eher schützt, wohingegen Untergewicht ein Risiko für Psychosen darstellt…

    Hallo @Forsythia, ich habe keine Ahnung, aber ich habe ChatGPT gefragt, ob man durch Überernährung psychotisch werden kann, etwa im Rahmen eines metabolischen Syndroms. Die Antwort war differenziert:

    ChatGPT:

    Entscheidend ist, ob Unter- oder Überernährung auf somatischen (also körperlichen) oder psychischen Ursachen beruht.

    Bei Unterernährung sind psychotische Symptome – etwa bei Anorexia nervosa – deutlich häufiger, teils durch Nährstoffmangel, teils durch rigide Denkmuster oder Schuldwahn.

    Bei Überernährung (z. B. Binge-Eating) fehlen vergleichbare Daten. Psychosen sind dort selten, eher treten Depressionen, Scham oder Affektstörungen auf.

    Studien deuten auf ein 5- bis 6-fach erhöhtes Psychoserisiko bei Anorexie hin, aber bei BED fehlen robuste Zahlen.

    Die Einordnung bleibt komplex, weil viele Psychosen sekundär sind (z. B. durch Mangel, Substanzen, Depression).

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #408935

    Gestern gab es viel zu tun. Morgens fand eine Betriebsversammlung statt, bei der ich mitgeholfen und eine eigene Folie präsentiert habe. Außerdem habe ich am frühen Morgen aus 2,5 kg Kartoffeln und 500 g frischen Erbsen einen Salat zubereitet und etwa drei Viertel davon zum Sommerfest des Instituts mitgenommen. Der Salat kam sehr gut an. Beim Aufbau und Abbau habe ich ein bisschen mitgeholfen. Danach war ich so k. o., dass ich nicht bis zum Ende geblieben bin.

    Später hat mich mein Mann angesprochen und gefragt, ob mir bewusst ist, dass ich mich wieder bis zur Erschöpfung verausgabt habe – und am Abend für ihn und Chanchan nicht mehr ansprechbar war. Ja! Das stimmt, ich habe mich übernommen. Ich habe bestimmt seit über einem Jahr nicht mehr mit so vielen Menschen an einem einzigen Tag gesprochen, und das hat mich auch angestrengt. Mal sehen, ob ich mich bei der nächsten Gelegenheit ein bisschen besser zurücknehmen kann :scratch:

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #408781

    13/12/2024 um 6:56 Uhr … Dann habe ich ihm gesagt: „Dabei hatte ich doch nicht mal einen Rückfall“. Er hat gesagt: „Doch, Sie hatten einen Rückfall, aber keinen schweren und im Sinne einer Krankheitsschwankung, ohne sie an Diagnosen festzumachen“. …

    Übrigens hat mir mein Psychiater am vergangenen Montag auch gesagt, dass es nach einem Rückfall etwa ein Jahr (edit:) dauern kann, bis man sich davon erholt hat. Ich hatte ihm erzählt, dass es mir deutlich besser geht als zu Beginn dieses Jahres, ich aber nicht weiß, ob ich jetzt wirklich wieder voll belastbar bin.

    06/07/2025 um 14:41 Uhr Ja, ich habe den endgültigen Arztbrief erhalten und eine Kopie der Laborwerte bei meinem Psychiater abgegeben. …

    Ich dachte, ich hätte in der Tagesklinik keine zusätzliche Diagnose zu F25.1 bekommen, aber doch:

    • Schizoaffektive Störung, gegenwärtig depressiv F25.1
    • Mittelgradige depressive Episode F32.1
    • Vitamin-D-Mangel E55.9
    • Eisenmangel E61.1
    • Kontaktanlässe mit Bezug auf das Berufsleben Z56

    ChatGPT dazu:

    🧠 Burnout im ICD-10: Kein eigenständiges Krankheitsbild

    Im ICD-10 gibt es keine eigene F-Diagnose für Burnout. Stattdessen wird Burnout als Zustand unter Z73.0 klassifiziert:

    Z73.0 – Zustand der totalen Erschöpfung (Burn-out)
    „Zustand der physischen und psychischen Erschöpfung nach langanhaltendem Stress, insbesondere arbeitsbezogen.“

    Diese Z-Diagnose wird jedoch nicht immer kodiert, selbst wenn über Burnout gesprochen wurde. Stattdessen verwenden viele Ärztinnen und Ärzte diagnostisch besser greifbare oder abrechenbare Diagnosen wie:

    F32.1 – Mittelgradige depressive Episode

    Z56 – Probleme mit Bezug auf das Berufsleben (z. B. als Kontext für ein Burnout)

    E55.9 / E61.1 – Körperliche Mangelzustände, die Erschöpfung verstärken können

    🔍 Warum diese Diagnosen trotzdem zum Burnout passen:
    🔸 F32.1 – Mittelgradige depressive Episode

    Burnout geht häufig mit Symptomen einher, die klinisch einer Depression entsprechen: Antriebsmangel, Erschöpfung, Schlafprobleme, Grübeln, Sinnverlust etc.
    → Deshalb wird bei einem Burnout sehr häufig eine depressive Episode diagnostiziert.
    🔸 Z56 – Berufsbezogene Probleme

    Burnout ist fast immer mit beruflichen Belastungen verknüpft.
    → Z56 zeigt diesen Kontext an, auch wenn nicht „Burnout“ draufsteht.
    🔸 F25.1 – Schizoaffektive Störung (depressiv aktuell)

    Wenn jemand eine schizoaffektive Störung hat und sich dann in einem beruflich überfordernden Umfeld befindet, kann das eine depressive Episode verschärfen oder mit auslösen.
    → Auch hier kann der Begriff „Burnout“ eine Beschreibung der Belastung sein, nicht aber die offizielle Hauptdiagnose.
    📝 Fazit

    ✅ Ja, die Diagnosen in deinem Arztbrief sind diagnostisch korrekt und stimmig, wenn man die Gespräche über Burnout berücksichtigt.
    ❗ Dass „Burnout“ nicht ausdrücklich als ICD-10-Code auftaucht, ist normal – das machen viele Kliniken so, weil sie lieber die psychischen Folgen (F32.1) und beruflichen Auslöser (Z56) dokumentieren.

    Mal schauen, vielleicht ist es für einen neuen Blogeintrag interessant, meine Diagnosen seit 2010 unter die Lupe zu nehmen.

    • Diese Antwort wurde vor 2 Tage, 7 Stunden von Mowa geändert.
    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #408736

    Wenn ich jemals eine Psychose gehabt oder psychotische Symptome bekommen hätte, hätte ich den ganz realen Wahnsinn und Krieg gegen mich nicht überleben können, wenn ich nicht immer „klar im Kopf“, wie meine Ärzt:innen immer sagen, gewesen wäre und wäre.

    Es ist sehr gut und wichtig, dass Du @Pia von Ärzten/Therapeuten unterstützt wirst.

    Ich höre immer wieder von Menschen, die unglaublich ekelhaft werden, wenn es um viel Geld geht. Wenn Deine Familie Dich bekämpft und Du nach der Zwangsbehandlung mit Neuroleptika erst richtig krank geworden bist, tut mir das sehr leid :unsure:

    Alles Gute für Dich!

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #408734

    Hallo Mowa, ich denke, dass die Motivation, Neuroleptika oder andere Medikamente zu nehmen, allerdings nicht in Angst bestehen sollte. Was ich meine, ist, dass solche Geschichten einem Angst machen können, aber diese Angst nicht die Hauptmotivation für die Einnahme bestimmter Medikamente sein sollte. Ich finde, dass immer ein positiver Nutzen erkennbar/ ziemlich gesichert sein sollte als Hauptargument.

    Also es gibt nicht den Weg A und der allein passt immer, weil wir ja alle Individuen sind. Aber insgesamt ist wohl ein Umdenken von dauerhaftem Zuknallen zu einer Psychiatrie, in der der Patient Gehör findet und mitbestimmen darf und auch soll, im Moment im Gange. Bei manchen Psychiatern mehr, als bei anderen. Und ich glaube auch, was für stockakute Zustände gilt, muss jedoch im gesünderen Zustand neu austariert werden – gemeinsam.

    Hallo @Forsythia, hallo @Mond, ja, dem stimme ich zu! Idealerweise können Patient und Arzt eine auf Vertrauen basierende Beziehung entwickeln. Der Arzt kann dem Patienten Hoffnung vermitteln, dass sich sein psychischer Zustand bessert und dass auch Medikamente dabei helfen können.

    Die vielen Ärzte, die ich vor meinem jetzigen Psychiater hatte, habe ich leider anders erlebt: Bei jedem Termin erfolgte eine routinemäßige Abfrage, wie es mir geht und ob ich ein neues Rezept brauche. Spätestens nach fünf Minuten war ich wieder draußen.

    Das lag sicher auch an mir, da ich noch kaum etwas über meine Erkrankung verstand und nichts anderes kannte, als Medikamente einzunehmen und antrieblos zu sein. Ich habe nichts hinterfragt, sondern mich mit meiner neuen Lebensrealität arrangiert.

    Andererseits lag das auch an den Ärzten. Keiner von ihnen hat mit mir über die S3-Leitlinie Schizophrenie und die Möglichkeit der Reduzierung gesprochen. Sie erklärten mich bei einer Dosierung von 15 mg/d Aripiprazol für gesund und meinten, Adipositas und Antrieblosigkeit seien besser, als wieder psychotisch zu werden. Meinen Reduktionsversuch nach sechs Jahren wollten sie nicht unterstützen.

    Ich habe den Eindruck, dass sich die Psychiatrie zu sehr auf Psychopharmaka verlässt. Vielleicht, weil sie selbst nicht weiß, wie man psychische Störungen schrittweise und teilweise heilen kann. Und selbst wenn dieses Wissen vorhanden wäre, fehlen möglicherweise die nötigen Ressourcen, um Heilung zu fördern. Denn Heilung bedeutet intensive Zuwendung und Beziehungsarbeit: zuerst des Patienten zu sich selbst, dann zwischen ihm, seinen Angehörigen und ja, auch den Ärzten.

    An mir selbst sehe ich, wie viel Arbeit ich leisten muss und wie viel Unterstützung ich dabei von meinem Umfeld fordere. Dass sich mein Gesundheitszustand in den letzten zehn Jahren so sehr verbessern würde, war nicht immer abzusehen. Das war nur möglich, weil ich das Vertrauen in mich selbst und in unsere Welt nicht verloren habe.

    Genau deshalb wünsche ich mir ein Versorgungssystem, in dem Psychiater ihre Schizophreniepatienten aktiv im individuellen Heilungs- und Recoveryprozess begleiten können, statt nur Rezepte auszustellen. Ich hoffe, dass sich immer mehr Betroffene ermutigt fühlen, an sich selbst zu glauben. Gemeinsam mit Ärzten und Therapeuten könnten sie dann Wege finden, sich Schritt für Schritt wieder mehr auf sich selbst zu verlassen – und vielleicht auch weniger auf einen primär medikamentösen Schutz.

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #408638

    Wer sagt dir denn, @Mowa, dass ich jemals eine Psychose oder psychotische Symptome hatte? Ich hatte nie eine Psychose, auch nicht mehrere und auch keine psychotischen Symptome.

    Ich kam nur durch die Lügen über mich von meiner Mutter, ihrem Partner, meinem Bruder und seiner Frau zu der Diagnose und Zwangsmedikamentierungen mit NL, weil sie sich wegen einer Erbschaft, meiner Erbschaft meines Vaters an mich, um die sie mich 30 Jahre lang betrogen hatten, rächten, seitdem ich per Anwalt von ihnen gefordert hatte, mir meine Erbschaft auszuzahlen.

    Oh wow, das klingt extrem. Tut mir sehr leid für Dich!

    Ich dachte, dass Du eine Psychose erlebt hast, da Du in diesem Forum bist und Neuroleptika einnimmst.

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #408636

    Ich sehe es kritisch, wenn Psychiater mitbestimmen wollen über die Medikation eines Patienten. Die Entscheidung sollte zu 100% beim Patienten liegen, der Arzt hat nur eine beratende Funktion.

    So sollte es sein, Forsythia, und ich glaube auch, dass es immer mehr so wird. Aber spätestens bei richterlichen Beschlüssen kommt es zu Zwang und wenn er sich dadurch zeigt, dass Freiheiten/Zugeständnisse an die Einnahme von Medikamenten oder bestimmter Dosen geknüpft wird.

    Es ist nicht so, dass ich Euch nicht zustimmen würde. Allerdings kann ich auch die Vorsicht der Psychiater nachvollziehen, die lieber zu viele Neuroleptika verabreichen, als zu wenige.

    Im Berliner Freundes- und Bekanntenkreis meines Mannes gibt es mehrere Personen, die in einem psychotischen Zustand aus großer Höhe gesprungen sind und heute tot sind. Eine Bekannte ist querschnittsgelähmt.

    Die Beziehung zwischen Patient und Arzt kann sich auch erst mit der Zeit entwickeln, und im besten Fall vertraut man sich gegenseitig.

    Dann fällt es dem Arzt auch bestimmt leichter, einzuschätzen, wie viel ärztliche und medikamentöse Hilfe sein Patient benötigt.

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #408633

    obwohl bei mir persönlich NL absolut kontraindiziert waren und sind.

    Ja @Pia, ich denke, dass Ärzte und Kliniken Patienten nach einer Psychose zunächst einmal pauschal Neuroleptika in „therapeutisch wirksamer Dosis“ verabreichen. Bis man sich von der ersten Psychose einigermaßen erholt hat und die Medikation infrage stellen kann, vergehen ja Jahre.

    Ich hätte mir gewünscht, dass ich von Anfang an transparent über die Wirkungen von Neuroleptika aufgeklärt worden wäre und dass mir spätestens zwei Jahre nach meiner ersten Psychose ein erster Reduktionsversuch vorgeschlagen worden wäre. Aber nichts da! Den ersten Reduktionsversuch habe ich mir erst sechs Jahre nach meiner ersten Psychose hart erkämpft. Erst als meine damalige Ärztin keine weitere Reduzierung auf unter 10 mg/d zulassen wollte, habe ich mich verselbstständigt.

    Das wünsche ich mir für die nächste Edition der S3-Leitlinie Schizophrenie: transparente Aufklärung über Neuroleptika von Anfang an, gemeinsame Erwägung und Unterstützung von Dosisreduktion.

    Dieser Aufwand ist halt gar nicht möglich, sofern der Patient eben nicht wie du oder ich oder Pia gewillt sind uns selbst immer wieder zu bemühen in kleinsten und feinsten Abstimmungen die richtige, beste Dosis oder wie auch immer zu finden.

    Ja, danke, @Mond, dem ist sicher so!

    Ich kann natürlich nicht pauschal sagen, dass eine Dosisreduktion bei jedem Patienten immer besser ist. Da die Ausprägung psychotischer Symptome und die Möglichkeiten der Unterstützung sehr individuell sind, gibt es keinen allgemein guten Weg im Umgang mit der Erkrankung und der Medikation.

    Allerdings bin ich überzeugt, dass auch heute zu viel und zu pauschal Neuroleptika verabreicht werden. Etwas weniger und individueller geht ganz bestimmt.

    als Antwort auf: Notizen von Mowa – Teil 3 #408630

    Um 11 Uhr fahre ich nochmal in die Tagesklinik, um eine Kopie des endgültigen Arztbriefes abzuholen. Die Ambulanz darf wohl nur die Laborwerte ausdrucken, nicht aber den Arztbrief.

    Ja, ich habe den endgültigen Arztbrief erhalten und eine Kopie der Laborwerte bei meinem Psychiater abgegeben.

    Zu Hause habe ich leider bemerkt, dass der Arztbrief noch nicht vollständig war, da die Medikamentenempfehlung auf der letzten Seite noch dem Stand von 2019 entsprach.

    Ich habe später in der Tagesklinik angerufen und um eine Aktualisierung gebeten. Ich vermute, dass ich noch einige Male anrufen muss, damit der Stationsarzt Zeit dafür findet. Aber das ist mir wichtig.

    Am Mittwochnachmittag hatte ich noch eine Stunde Gesangsunterricht, die mir wie immer sehr viel Spaß gemacht hat. Ich habe meine Lehrerin gebeten, mit mir ein paar Übungen aus Kim Chandlers Gesangsübungs-CDs durchzuführen, zum Beispiel so:
    https://drive.google.com/file/d/13D7dDb5tte7t-hpgKRDVoT90vjekRWbv/view

    Das eigentliche Tempo der Übung ist so schnell:
    https://drive.google.com/file/d/1ErYOPmNLB190jbag-SeEUgcPAEmvfbe9/view

    Meine nächste Stunde findet erst im September statt, erst wenn ich genug alleine geübt habe und gezielte Fragen mitbringen kann :yes:

    Er hat mir vorgeschlagen, dafür einen Termin beim Heidelberger Institut für Psychotherapie zu vereinbaren. Die Therapeut:innen dort sind wohl in der Ausbildung und werden von ärztlichen Supervisoren betreut. Daher werden sie sich auch mit Psychosen auskennen. Am Donnerstag werde ich dort anrufen und nach einem Termin fragen.

    Ja, ich habe am Donnerstag versucht, dort einen Termin zu bekommen. Anfangs habe ich gezögert, aber nach mehreren vergeblichen Anrufversuchen habe ich zuerst minütlich, dann ohne Pause die zuständige Telefonnummer gewählt. Ich hatte noch Glück, dass mein 43. Anrufversuch durchkam.

    Leider wurde mir erklärt, dass ich keinen Termin bekommen kann, da sich die Therapeuten in Ausbildung befinden und sicher keine Expertise im Umgang mit Psychoseerfahrungen haben werden.

    Daraufhin habe ich auf therapie dot de drei Therapeutinnen ermittelt, die über Psychoseexpertise verfügen, tiefenpsychologisch arbeiten und in Heidelberg sind. Die Therapeutin, die ich zuerst angerufen habe, steht kurz vor der Rente und nimmt keine neuen Patienten mehr auf.

    Nächste Woche versuche ich es bei den beiden anderen Praxen. Mal schauen, so einfach scheint die Suche nicht zu sein. Ich habe es auch nicht so eilig.

    📅 Was: Inklusives Festival „Fair all”

    Es gab einige organisatorische Hindernisse, aber ich fand unseren Auftritt trotzdem prima. In zehn Tagen haben wir noch eine Probe, danach haben wir bis September Sommerpause. :-)

    Heute, am Sonntag, habe ich wieder Mathe-Nachhilfe gegeben. Wir haben ein bisschen geübt, die Fläche von Rechtecken und zusammengesetzten Rechtecken auszurechnen. Die Viertklässlerin hat auch eine Mathe-Therapeutin, die geschrieben hat, dass die Schülerin im neuen Schuljahr nur noch mit normaler Nachhilfe zurechtkommen könnte. Die Mutter, mit der ich befreundet bin, hat sich noch einmal bei mir bedankt, weil ihre Tochter findet, dass ich sehr gut erklären kann.

    Gleich will ich noch den Balkon kehren und den Biomüll mit den vielen Obstfliegen rausbringen. Ich bin so froh, dass die Hitzewelle vorbei ist!

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #408620

    So lange deine Lebensqualität gut ist und auch deine Umgebung mit dir klarkommt, kann niemand etwas dagegen sagen, Mowa! :gut:

    Hallo @Molly, meinst Du mit „dagegen” meine Minimaldosis von 1 mg/d Aripiprazol? Ich wüsste auch nicht, wer etwas dagegen sagen würde. Bis jetzt haben mir außer Dir und vielleicht noch @Horst, als er neu im Forum war, niemand etwas dagegen gesagt. Es ist ja so, dass Du immer wieder andeutest, dass meine Dosis zu niedrig sei und ich deshalb immer wieder krank werde. Ich verstehe zwar nicht, wie Du auf diese Meinung kommst – aber OK :scratch:

    Hätte ich nur auf den ärztlichen Rat gehört, würde ich heute noch 10 mg/d nehmen, mich wie ein Zombie fühlen und mich auch so verhalten. Diesen Zustand würde ich nun wirklich als schwer krank bezeichnen. Aber davon habe ich mich 2016 verabschiedet :gut:

    Dass ich seitdem mich selbst und meine Lebendigkeit wiedergefunden habe, verdanke ich einerseits meiner eigenen Initiative und andererseits der Unterstützung durch mein soziales und berufliches Umfeld, insbesondere durch meinen Mann, meine Familie, meinen Vorgesetzten, meinen Psychiater und meinen ehemaligen Verhaltenstherapeuten.

    als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #408481

    ⏱ Plasmaspiegel bei 1 mg/d
    **Hiemke, C. et al. (2018)**
    Hiemke, C., Bergemann, N., Clement, H. W., Conca, A., Deckert, J., Domschke, K., … & Baumann, P. (2018). Consensus guidelines for therapeutic drug monitoring in neuropsychopharmacology: Update 2017. Pharmacopsychiatry, 51(1–2), 9–62.
    – beschreibt ca. 18 ng/ml pro 1 mg/d und lineare Beziehung ab 5–30 mg.

    Es ist von Vorteil, wenn man lesen kann! Die Leitlinien von Hiemke et al. gibt es zwar, aber darin werden nirgends die Werte für Plasmaspiegel angegeben. Ich muss sehr vorsichtig sein, wenn ich ChatGPT zitiere.

    Jetzt habe ich die Referenzen selbst überprüft :yes: :wacko: um meinen Blogartikel entsprechend zu überarbeiten:

    Quelle: https://mowas-notizen.de/2025/07/03/plasmaspiegelmessung-meiner-minimaldosis-von-1-mg-tag-aripiprazol/

    Plasmaspiegelmessung meiner Minimaldosis von 1 mg/Tag Aripiprazol
    Erstveröffentlichung: Donnerstag, den 3. Juli 2025 um 12:35 Uhr
    Letzte Änderung: Samstag, den 5. Juli 2025 um 06:12 Uhr

    Gestern habe ich den Arztbrief aus der Tagesklinik Blankenburg abgeholt. Mitte April wurde ich nach einer 93-tägigen Behandlung meines Burnouts aus der Tagesklinik entlassen. Besonders wichtig war mir eine Kopie des Arztbriefes, da darin auch das Ergebnis der Plasmaspiegelmessung dokumentiert ist. Diese Blutuntersuchung hatte der neue Stationsarzt kurz vor meiner Entlassung am 8. April veranlasst, da er vermutete, dass ich eine sogenannte Low-Metabolizerin sein könnte. Das würde bedeuten, dass mein Körper Aripiprazol nur langsam abbaut und ich deshalb mit einer ungewöhnlich geringen Dosis auskomme.

    Ich selbst hatte allerdings eine andere Einschätzung, denn aus eigener Erfahrung weiß ich, wie unterschiedlich stark Aripiprazol je nach Dosierung wirkt: bei 10 oder 15 mg/Tag, 5 mg/Tag, 2 mg/Tag, 1 mg/Tag, 0,5 mg/Tag und schließlich 0 mg/Tag. Wenn ich die Wirkung bei 10 – 15 mg/Tag als 100 % ansetze, würde ich sagen, dass 1 mg/Tag noch mindestens 10 %, vielleicht sogar 20 %, dieser Wirkung entfaltet.

    Das Besondere an meiner individuell ermittelten Minimaldosis, die ich nach meinem zweiten psychotischen Rückfall im Jahr 2019 in einem Prozess des „Trial and Error“ – gegen ärztlichen Rat – für mich ermittelt habe, ist, dass es dazu bislang kaum Veröffentlichungen gibt. In einer aktuellen Metaanalyse von Hart et al. (2022) (Ref. 1) wurde das durchschnittliche Verhältnis zwischen Plasmaspiegel und Tagesdosis für Aripiprazol mit 13,8 ng/ml pro mg/Tag angegeben. Daraus ergibt sich für eine Tagesdosis von 1 mg ein geschätzter Plasmaspiegel von etwa 14 ng/ml. Allerdings basieren die zugrunde liegenden Daten auf Studien, die erst ab einer Dosis von 10 mg/Tag untersucht wurden. Niedrigere Dosen wie meine wurden bislang nicht systematisch erfasst.

    Tatsächlich ergab die Messung meines Plasmaspiegels einen Wert von 10,5 ng/ml. Dieser Wert liegt nahe an dem extrapolierten Wert aus der Metaanalyse – und zeigt, dass meine Dosis niedrig, aber wirksam ist. Zum Vergleich: Das therapeutische Minimum wird in den AGNP-Leitlinien mit 100 ng/ml angegeben (Ref. 2). Dass ich trotzdem mit dieser Dosis zurechtkomme, liegt also nicht daran, dass ich das Medikament ungewöhnlich langsam abbaue, sondern daran, dass ich gelernt habe, psychotische Frühzeichen frühzeitig zu erkennen und mit nichtmedikamentösen Strategien gegenzusteuern.

    1. Hart, X.M., Hiemke, C., Eichentopf, L. et al. Therapeutic Reference Range for Aripiprazole in Schizophrenia Revised: a Systematic Review and Metaanalysis. Psychopharmacology 239, 3377–3391 (2022). doi: 10.1007/s00213-022-06233-2.
    2. Hiemke C., Bergemann, N., Clement, H. W. et al. Consensus Guidelines for Therapeutic Drug Monitoring in Neuropsychopharmacology: Update 2017. Pharmacopsychiatry 51(1-02), 9-62 (2018). doi: 10.1055/s-0043-116492.
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