Zwischen!? Ereignis und Erlösung

Home Foren Forschung Zwischen!? Ereignis und Erlösung

Schlagwörter: 

Ansicht von 11 Beiträgen - 46 bis 56 (von insgesamt 56)
  • Autor
    Beiträge
  • #295312

    Hallo @Kater und guten, frohen Sonntag Dir,

    ich hatte gestern oder vorgestern, Deinen Zusatz gelesen und überlegt, was ich Dir antworten könnte:

    Diese ganzen “Sachen”, die ich in diesem Thread teilte, von Stichwörtern in Zeilen über eigene Gedanken bis zuletzt im Team mit der KI und den Stichworten zu Hate Speech, allgemein Sprachtheorien etc.

    Schizophrenie als Konzept, als Diagnose, bündelt mMn All Es, was uns im Kern angeht.

    Grundsätzlich hilft ein Studium sich zu orientieren bzw. Rüstzeug zu erhalten, um nach! dem Studium als Physiker oder Soziologe eben Physiker oder Soziologe zu werden.

    “Ich weiß bis heute nicht, was ich werden will, wenn ich groß bin.”

    Muss ich nicht: Ich bin schizophren und damit: All-Es was sich an Problemen tummelt unter Gottes Sonne.

    Und bedenke ich Deine Situation im Krankenhaus, ließe sich diese ja auf tausendundeine Weise analysieren.

    Im Studium durfte ich an Balint Gruppen teilnehmen, die durch einen Professor für Psychoanalyse, Soziale Therapie und Philosophie verantwortet wurden.

    Balint-Gruppe – Wikipedia

    Unglaublich hilfreich, aber auch super anstrengend für mich…

    “Menschliches, Allzumenschliches” thematisiert sich doch ständig zwischen uns.

    Und je stehen wir “Schweres” verschieden durch und …

    Es thematisieren zu dürfen und zu verwinden, dass sei gewünscht.

    Manche Wunden sind jedoch zu tief und … na: wir sind hier in einem Schizophrenie Forum ;)

    Ich erlebte einiges an schrägen Situationen. Ich weiß gerade nicht, ob ich hier in der Öffentlichkeit darüberschreiben will, aber:

    Beziehungen, Begegnungen, Wahrnehmungen:

    Zwischen ;)

    Strukturiert durch Erwartungen und Erwartungserwartungen. Vorerfahrungen und Vorurteile.

    Tauche ich irgendwo auf und verlange kundig nach allerlei “Substanzen” etc. und hin und her, weil ich scheinbar Cluster Kopfscherzen hatte… so und so…

    Who Knows? Ein Pflegeverantwortlicher hatte den Eindruck von mir, ich wäre (meine Interpretation: ein Junkie etc.) und und… verhielt sich demgemäß mir gegenüber.

    Blöd halt.

    Ich erzähl s hier nicht weiter… aber es gibt echt scheiß und wenn ich jetzt sagen würde:

    Niemand IST schuld an unseren Erwartungen, Erwartungserwartungen und Erfahrungen bzw. Urteilen, die wir uns aus unserem Bisher zusammenreimen, sondern Wir sind eben diese!

    Wichtig finde ich, nicht durch diese vielen Internetseiten, Bücher, Berichte mit Diagnosen, ja:

    Eine totale Institution zu errichten, die Verständigung unmöglich werden lässt.

    Eher gucken, wie und was ich tun kann und dass Alle überleben, ;)

    Im Grunde sind Alle interniert in eine totale Institution, ob nun Chefarzt oder Patient bis hin zum Praktikanten für Ergotherapie.

    Ob mir eine Rehabilitation, ein Klinikaufenthalt, guttut und “gefallen” hat ist doch wesentlich davon bestimmt, was für ein Arbeitsklima herrscht.

    Und ja: Von manchen Beschäftigten in Kliniken erhielt ich auch mal ein “lauteres Wort”.

    Berechtigt ;)

    Also:

    guten Sonntag :heart: :rose:

     

     

     

    • Diese Antwort wurde geändert vor 10 Monate, 3 Wochen von kadaj.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 10 Monate, 3 Wochen von kadaj.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 10 Monate, 3 Wochen von kadaj.
    #295324

    Ja, @kadaj, da hast du recht, da kann ich zehn Theorien aufstellen, warum die Psychiatrieschwester mich so schlecht behandelt hat. Ich hatte ihr keinen Anlass dazu gegeben. Vielleicht hatte sie schlechte Laune an diesem Tag. Keine Ahnung.

    Einen schönen Sonntag noch. :mail:

    #295560

    Yo, @Kater,

    langatmig meine Antwort an Dich und ja, kann gut sein, dass mit dem schlechten Tag.

    Trotzdem treibt Dich diese “Situation” bis heute um und du erwähnst sie in der Antwort auf den Text zur “totalen Institution”.

    Diese vielen Theorien und ihre Auslegungen, sind von der “Sache” her, nicht beliebig oder willkürlich:

    Eine Ausübung von Gewalt, ob nun verbal oder körperlich, bleibt Gewalt.

    Im Internet und in der Tageszeitung war zu lesen, dass jeder “Dritte” Mann Gewalt gegenüber seiner Partnerin oder als “feminin” wahrgenommenem Gegenüber, als legitim “ausübt” und das wiederum wird auf eine traditionelle Einstellung bzw. Haltung zurückgeführt, als ob es Tradition wäre: Gewalt auszuüben usw.

    Darüber zu befinden, wäre Sache eines Gerichtes und es wird nach dem Motiv geschaut, gefragt:

    Hier muss die Tradition herhalten, welche, dass weiß Niemand.

    ……

    jetzt wird es kühler und ich geh Holz umlagern.

    Guten Abend, Gute Nacht

    bis später, bis morgen, denne

    #298162

    Sich zu Unterscheiden.

    …”Letztlich lief der Pflegeverantwortliche durch drei, vier, fünf Stationen, um mir eine Schachtel Oxazepam mit auf den nach Hause Weg zu “schenken”. B-)

    Was lehrt uns das an Selbsterkenntnis? Angst um den Kopf: Lässt Viele, Nichts ahnend: Kenntnisreich, Über-und-All-Es, Innen-wie-Außen: Schönem Schein Folgsamkeit Erweisen:

    Nichts.

    IST

    Losungsworte

    Schwer-zu-tragend:

    Mutterherz

    Seinem

    Dienend

    Liebt, Ich ein Land

    Wahrheit

    Verloren

    Lagst Du Nah

    Zwischen

    Zungenspitze

    und

    Schlag

    um

    Schlag

    uns´rer

    Herzen

    Grenzen.

    Los- Auf Auf :rose:

    #298497

    :heart: :heart: :heart: :heart:

    Die Zeitung will verteilt und gelesen werden.

    Bis gleich oder besser: späterhin…

    Lieben Gruß

    • Diese Antwort wurde geändert vor 10 Monate von kadaj.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 10 Monate von kadaj.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 10 Monate von kadaj.
    #298521

    yo.

    Ein Werk, ein Werk.

    Guckkastenmetaphysik, die Angst erhebt sie in die Höhe.

    Un-Entschieden.

    Oft sind Tag und Nacht, wie Pech und Schwefel.

    Gut, schlicht: Gut.

    Der Schlag soll mich treffen, wenn ich auch nur ein einzig Mal:

    Fehl gehen sollte.

    Danke Dir und lass “blitzen”.

    und @Yuri, die Außenwirkung besteht im Wesen der Schizophrenie in der Spaltung: Der Kern kreuzt das Rad, die Speichen winden sich im Kranz rückwendig kehrend zur Ursprünglichkeit des Zirkels:

    Urlaub geht jetzt los und ich verabschiede mich von hier nach dort:

    An Gottes Segen ist alles gelegen :heart:

     

    #302148

    Living the intensive order: Common sense and schizophrenia in Deleuze and Guattari (wiley.com)

    Ein wundervoller Text –  zustimmend stimmig :)

    auf bald Leute, lieben Gruß

    Gutes Wochenende :rose:

    Gedanken, dank der Maschine:

    According to an article I found, Deleuze and Guattari describe schizophrenia in a positive manner. They argue that the schizophrenic lives on the intensive order. To fully comprehend what this means, it is key to address some of Deleuze’s insights regarding the notion of intensity in relation to experience and cognition. According to this conception, intensity is the condition of possibility and limit for the sensible; it becomes covered over by the organizing principles of common sense, which make our affects more workable and recognizable; and this process of organization must hang together with the codification of desire through Oedipus, the main organizational principle of the socius. On the back of these theoretical considerations, it can be explained that what it means to say that the schizophrenic lives amongst intensities involves a lack of codification of desire and thus of common sense, meaning an absence of organizational principles; and this perspective leads to a different understanding of the schizophrenic’s experience and expression<sup>1</sup>.

    I hope this helps. Let me know if you have any other questions.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 9 Monate von kadaj.
    #321019

    Revidiert von der “Maschine”:

    Ich habe versucht, den Text zu überarbeiten, um ihn klarer und verständlicher zu machen. Hier ist meine Version:

    • Individuelles und gesellschaftliches Leiden: Die psychischen Probleme, die Menschen haben, hängen mit der Gesellschaft zusammen, in der sie leben. Die Gesellschaft hat ein System der Psychiatrie geschaffen, um zwischen Vernunft und Unvernunft zu unterscheiden. Dieser Gegensatz bestimmt auch, wie die Psychiatrie mit den Betroffenen umgeht. Um Hilfe zu bekommen, muss ich zugeben, dass ich unvernünftig bin. Aber wie kann ich dann der Psychiatrie erklären, was ich wirklich brauche?
    • Psychiatrie als Macht und Produktivität: Die Psychiatrie übt nicht nur Zwang oder Repression aus, sondern bietet auch Möglichkeiten zur Veränderung. Die Betroffenen können zu Experten ihres eigenen Leidens werden und an ihrer Genesung mitwirken. Aber wer nimmt diese Expertise ernst und wer will mit Menschen zu tun haben, die leiden?
    • Diagnosen und Stigmatisierung: Die Psychiatrie versucht, die Leiden der Menschen in Kategorien und Diagnosen einzuordnen, um sie besser zu verstehen und zu behandeln. Aber diese Diagnosen führen oft zu Verwirrung und Ausgrenzung. Die Betroffenen wissen nicht genau, was sie haben und wie sie damit umgehen sollen. Sie werden von der Gesellschaft und von sich selbst als krank und anders abgestempelt. Sie werden zu Objekten der Psychiatrie, die ihre Individualität und Subjektivität verlieren.
    • Zwang und Gewalt: Die Psychiatrie greift manchmal zu Zwangsmaßnahmen, wie Fixierungen oder Medikamenten, wenn die Betroffenen in akuten Krisen sind. Dies wird von beiden Seiten als problematisch erlebt. Die Psychiatrie fühlt sich gezwungen, so zu handeln, weil sie die Betroffenen nicht verstehen oder erreichen kann. Die Betroffenen empfinden diese Maßnahmen als repressiv und gewalttätig, weil sie ihre Autonomie und Würde verletzen.
    • Medien und Ausschluss: Die Medien tragen dazu bei, dass die Betroffenen noch mehr isoliert und stigmatisiert werden. Sie berichten kaum über die Erfolge oder die Normalität der Menschen, die psychische Probleme haben. Sie verstärken das Bild von der Unvernunft und der Gefahr, die von ihnen ausgeht. Die Medien hinterfragen nicht ihre eigene Rolle und Verantwortung in der Gesellschaft. Sie fördern die Anpassung an die Norm und die Disziplinierung von innen und außen.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Monate von kadaj.
    #321022

    Originalversion:

    -individuelle Leiden tragen ihren gesellschaftlichen Zusammenhang mit sich, gesellschaftliche Ansprüche und Forderungen haben ein Psychiatrie System geschaffen, um Vernunft von Unvernunft zu trennen, dieser binäre Code taucht auch in allem Verwaltungshandeln auf, so muss ich bekennen, das ich unvernünftig bin, um Hilfe zu bekommen und daraus zu entkommen ist ungleich schwieriger, weil wie will die Unvernunft der Vernunft klar machen, dass ja, was?

    -zunächst wird das psychiatrische Vorgehen gar nicht als Zwang erlebt oder repressiv (das konnte ich in anderen Interviews feststellen), sondern die „Macht“, die ihren Niederschlag in Gesetzen und Institutionen findet ist durchaus produktiv, so dass Betroffene zB. zu Experten ihres eigenen Leidens werden dürfen und wollen, aber wer will mit Experten im Leiden etwas zu schaffen haben

    -die Leiden sind zwar so differenziert und in diagnostischen Schlüsseln durch Differentialdiagnose zu erheben, aber es besteht durchaus Verwirrung darüber, an was nun eigentlich gelitten wird, an einer Diagnose wie Schizophrenie und der gesellschaftlichen Stigmatisierung, die auch in den Beziehungen zu anderen und im Selbstverhältnis reproduziert werden, die Experten werden also nicht Experten, sondern durch Abstraktion gleichzeitig individualisiert, wie entfremdet

    -Zwang der in akuten Phasen durch Personal von Psychiatrien oder ähnlichen Einrichtungen ausgeübt wird, besteht auf beiden Seiten, die eine sieht sich gezwungen mit Zwang zu arbeiten, weil sich kein Verstehen (wahrscheinlich auch aufgrund von Abstraktion durch Diagnosen) ggü. Betroffenen einstellen will und von der anderen Seite, weil die Sanktionen, Zwangsbehandlungen wie Fixierungen oder Medikation als repressiv und Gewaltakt erlebt wird

    -Medien erzeugen noch mehr Ausschluss, wahrscheinlich weil es auch keine unvernünftigen Medien gibt, die gezielt sich selbst in Frage stellen würden, welchen Wert hat es auch über genesende oder frei von Symptomen lebende Leute zu berichten, wohl möglich mehr als bisher bedacht wurde; die Normalität duldet keine Abweichungen und fördert durch das Normalisierungsprinzip die Disziplinierung von außen, wie von innen

    #321026

    Der Text beschäftigt sich mit folgenden Punkten und zusätzlichen Fakten:

    • Individuelles und gesellschaftliches Leiden: Der Autor thematisiert, wie psychische Erkrankungen sowohl von persönlichen als auch von gesellschaftlichen Faktoren beeinflusst werden. Er kritisiert, dass die Psychiatrie ein System geschaffen hat, das zwischen Vernunft und Unvernunft unterscheidet und die Betroffenen in eine ungleiche Position bringt. Er fragt, wie die Betroffenen ihre Bedürfnisse und Erfahrungen vermitteln können, wenn sie als unvernünftig abgestempelt werden.
      • Fakt: Psychische Erkrankungen sind in Deutschland sehr verbreitet. Etwa 28 Prozent der Erwachsenen erfüllen im Laufe eines Jahres die Kriterien für eine psychische Störung.
      • Fakt: Die Psychiatrie ist historisch und aktuell mit gesellschaftlichen Machtverhältnissen, Diskriminierung und Menschenrechtsverletzungen verbunden. Die DGPPN hat sich 2010 für die Verbrechen der Psychiatrie im Nationalsozialismus entschuldigt und sich 2017 für eine Reform der Zwangsmaßnahmen eingesetzt .
    • Psychiatrie als Macht und Produktivität: Der Autor stellt fest, dass die Psychiatrie nicht nur Zwang oder Repression ausübt, sondern auch Möglichkeiten zur Veränderung bietet. Er erwähnt, dass die Betroffenen zu Experten ihres eigenen Leidens werden können und an ihrer Genesung mitwirken können. Er fragt aber auch, wer diese Expertise ernst nimmt und wer mit Menschen zu tun haben will, die leiden.
      • Fakt: Die Beteiligung der Betroffenen an der psychiatrischen Versorgung ist ein wichtiges Prinzip der Recovery-Orientierung. Recovery bedeutet, dass die Betroffenen trotz ihrer Erkrankung ein selbstbestimmtes und zufriedenes Leben führen können.
      • Fakt: Die Stigmatisierung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist immer noch ein großes Problem in der Gesellschaft. Sie führt zu Vorurteilen, Diskriminierung und sozialer Isolation. Die DGPPN setzt sich für die Entstigmatisierung und die Verbesserung der öffentlichen Wahrnehmung von psychischen Erkrankungen ein.
    • Diagnosen und Stigmatisierung: Der Autor beschreibt, wie die Psychiatrie versucht, die Leiden der Menschen in Kategorien und Diagnosen einzuordnen, um sie besser zu verstehen und zu behandeln. Er zeigt aber auch, wie diese Diagnosen oft zu Verwirrung und Ausgrenzung führen. Er sagt, dass die Betroffenen nicht genau wissen, was sie haben und wie sie damit umgehen sollen. Er sagt, dass sie von der Gesellschaft und von sich selbst als krank und anders abgestempelt werden. Er sagt, dass sie zu Objekten der Psychiatrie werden, die ihre Individualität und Subjektivität verlieren.
      • Fakt: Die Diagnosen der Psychiatrie basieren auf dem Internationalen Klassifikationssystem für Krankheiten (ICD) und dem Diagnostischen und Statistischen Manual für Psychische Störungen (DSM). Diese Systeme sind jedoch nicht unumstritten und werden regelmäßig überarbeitet und angepasst.
      • Fakt: Die Diagnosen der Psychiatrie haben nicht nur eine beschreibende, sondern auch eine normative Funktion. Sie definieren, was als normal oder abnormal, gesund oder krank, angemessen oder unangemessen gilt. Sie beeinflussen auch, wie die Betroffenen sich selbst und ihre Erkrankung wahrnehmen und bewerten.
    • Zwang und Gewalt: Der Autor thematisiert, wie die Psychiatrie manchmal zu Zwangsmaßnahmen greift, wie Fixierungen oder Medikamenten, wenn die Betroffenen in akuten Krisen sind. Er sagt, dass dies von beiden Seiten als problematisch erlebt wird. Er sagt, dass die Psychiatrie sich gezwungen fühlt, so zu handeln, weil sie die Betroffenen nicht verstehen oder erreichen kann. Er sagt, dass die Betroffenen diese Maßnahmen als repressiv und gewalttätig empfinden, weil sie ihre Autonomie und Würde verletzen.
      • Fakt: Die Zwangsbehandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist ein ethisch und rechtlich heikles Thema. Sie steht im Spannungsfeld zwischen dem Schutz der Betroffenen und der Gesellschaft einerseits und dem Respekt vor der Selbstbestimmung und den Menschenrechten andererseits.
      • Fakt: Die Zwangsbehandlung von Menschen mit psychischen Erkrankungen ist in Deutschland immer noch weit verbreitet. Eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass 23 Prozent der stationär behandelten Patienten mindestens eine Zwangsmaßnahme erlebt haben. Die DGPPN hat sich für eine Reduzierung und Vermeidung von Zwangsmaßnahmen ausgesprochen.
    #332426

    Nachdem ich die Maschine mit meinen Daten gefüttert habe:

    scheint sie Begleiter im alltäglichen zu werden…

    Beobachtung in den Sozialwissenschaften ist ein wichtiges Thema, das viele Aspekte des menschlichen Lebens und Verhaltens betrifft. In diesem Blogpost möchte ich einige Beispiele für Beobachtung in den Sozialwissenschaften vorstellen und diskutieren, wie sie zu einem besseren Verständnis von uns selbst und unserer Gesellschaft beitragen können.

    Ein Beispiel für Beobachtung in den Sozialwissenschaften ist die Erforschung der kindlichen Entwicklung. Wie lernen Säuglinge und Kleinkinder die Welt kennen? Wie erwerben sie Wissen, Fähigkeiten und moralische Werte? Wie reagieren sie auf Strafe und Gehorsam? Wie entwickeln sie ein Über-Ich, das ihr Gewissen reguliert? Diese Fragen können durch Beobachtung der Kinder beim Spiel, beim Lernen, beim Interagieren mit anderen Kindern und Erwachsenen beantwortet werden. Ein bekannter Theoretiker, der sich mit der kindlichen Entwicklung beschäftigt hat, ist Jean Piaget, der vier Stadien des kognitiven Lernens identifiziert hat. Ein anderer ist Lawrence Kohlberg, der sechs Stufen der moralischen Entwicklung vorgeschlagen hat.

    Ein weiteres Beispiel für Beobachtung in den Sozialwissenschaften ist die Psychoanalyse. Die Psychoanalyse ist eine Methode, die versucht, die unbewussten Motive und Konflikte zu erforschen, die unser Verhalten und unsere Persönlichkeit beeinflussen. Die Psychoanalyse basiert auf der Annahme, dass wir oft von Trieben, Wünschen und Ängsten geleitet werden, die wir uns nicht bewusst sind oder die wir verdrängen. Ein Weg, um diese verborgenen Aspekte unseres Selbst zu entdecken, ist die Analyse unserer Träume, Fantasien und Erinnerungen. Ein Begriff, der in der Psychoanalyse verwendet wird, ist Reverie, das träumende Andenken. Das bedeutet, dass wir uns in einen Zustand versetzen, in dem wir uns an unsere Kindheit erinnern oder imaginäre Szenarien erschaffen, die uns etwas über unsere unbewussten Wünsche und Konflikte verraten können. Ein anderer Begriff ist Projektive Identifizierung, das bedeutet, dass wir unbewusst Teile unseres Selbst auf andere Menschen übertragen oder von ihnen aufnehmen. Ein dritter Begriff ist Containing, das bedeutet, dass wir emotionale Spannungen aushalten oder abbauen können, indem wir sie mit anderen Menschen teilen oder von ihnen empfangen.

    Ein drittes Beispiel für Beobachtung in den Sozialwissenschaften ist die Soziologie. Die Soziologie ist die Wissenschaft von der Gesellschaft und ihren Strukturen, Prozessen und Problemen. Die Soziologie versucht zu erklären, wie Menschen miteinander interagieren, wie sie soziale Gruppen bilden und wie sie sozialen Wandel herbeiführen oder erleben. Die Soziologie verwendet verschiedene Methoden der Beobachtung, um Daten über soziale Phänomene zu sammeln und zu analysieren. Eine Methode ist die Fragebogentechnik, die darauf abzielt, standardisierte Informationen von einer großen Anzahl von Menschen zu erhalten. Eine Frage, die sich dabei stellt, ist, ob diese Methode Objektivität herstellen kann oder ob sie von subjektiven Faktoren wie dem Fragebogen selbst, den Befragten oder den Auswertern beeinflusst wird. Eine andere Methode ist die teilnehmende Beobachtung, die darauf abzielt, eine tiefergehende Einsicht in eine bestimmte soziale Gruppe oder Situation zu gewinnen. Eine Frage, die sich dabei stellt, ist, wie der Beobachter seine Rolle als Forscher und als Teilnehmer ausbalancieren kann oder ob er seine eigene Perspektive oder Voreingenommenheit in seine Beobachtungen einbringt.

    Ein vierter Aspekt der Beobachtung in den Sozialwissenschaften ist die Reflexion über die Bedingungen und Grenzen der Erkenntnis selbst. Wie können wir wissen, was wahr oder falsch ist? Wie können wir unsere eigenen Annahmen und Vorurteile erkennen und hinterfragen? Wie können wir unsere Beobachtungen interpretieren und erklären? Diese Fragen sind nicht nur für die Sozialwissenschaften, sondern für alle Wissenschaften relevant. Ein Modell, das oft verwendet wird, um wissenschaftliche Erklärungen zu strukturieren, ist das Hempel-Oppenheim-Schema, das aus einem Explanandum (dem zu erklärenden Phänomen) und einem Explanans (dem erklärenden Faktor) besteht. Ein Beispiel dafür ist die neodarwinistische Entwicklungstheorie, die die biologische Vielfalt durch natürliche Auslese und genetische Variation erklärt. Ein anderes Modell, das oft verwendet wird, um wissenschaftliche Erkenntnis zu hinterfragen, ist die Phänomenologie, die sich auf die Erfahrung des Subjekts konzentriert und versucht, die Bedeutung der Dinge zu erfassen, wie sie sich uns zeigen. Ein Beispiel dafür ist die Gestaltpsychologie, die die Wahrnehmung als eine ganzheitliche und dynamische Organisation von Formen und Beziehungen versteht.

    Ein fünfter Aspekt der Beobachtung in den Sozialwissenschaften ist die Auseinandersetzung mit den ethischen, politischen und kulturellen Dimensionen unserer Gesellschaft. Wie können wir gerecht und friedlich miteinander leben? Wie können wir mit den Herausforderungen und Konflikten umgehen, die aus der Vielfalt und Unterschiedlichkeit unserer Gesellschaft entstehen? Wie können wir unsere individuelle und kollektive Identität ausdrücken und bewahren? Diese Fragen erfordern nicht nur eine wissenschaftliche, sondern auch eine normative und kritische Beobachtung. Ein Konzept, das oft verwendet wird, um diese Dimensionen zu erfassen, ist die Leerstelle, das apolitische im Politischen. Das bedeutet, dass es in jeder politischen Ordnung einen Bereich gibt, der nicht durch Regeln oder Institutionen bestimmt oder repräsentiert wird, sondern durch das Unvorhersehbare, das Ereignis, das Neue. Ein Beispiel dafür ist die Revolution, die eine radikale Veränderung der bestehenden Ordnung bewirkt. Ein anderes Konzept, das oft verwendet wird, um diese Dimensionen zu erfassen, ist das Unbehagen in der Kultur. Das bedeutet, dass es in jeder kulturellen Ordnung einen Widerspruch gibt zwischen den Trieben und Bedürfnissen des Individuums und den Normen und Werten der Gesellschaft. Ein Beispiel dafür ist der Konflikt zwischen Thanatos und Eros, zwischen dem Todestrieb und dem Lebenstrieb.

    Ein sechster Aspekt der Beobachtung in den Sozialwissenschaften ist die Erkundung der Grenzen zwischen dem Eigenen und dem Fremden. Wie können wir uns selbst verstehen und definieren? Wie können wir mit dem anderen umgehen und kommunizieren? Wie können wir unsere Gemeinsamkeiten und Unterschiede anerkennen und respektieren? Diese Fragen erfordern nicht nur eine empirische, sondern auch eine hermeneutische und dialogische Beobachtung. Ein Konzept, das oft verwendet wird, um diese Grenzen zu beschreiben, ist die Beobachtung 2. Ordnung. Das bedeutet, dass wir nicht nur beobachten, was ist, sondern auch beobachten, wie wir beobachten. Das heißt, dass wir uns unserer eigenen Perspektive, unserer eigenen Beobachtungssprache bewusst werden und sie mit anderen Perspektiven und Sprachen vergleichen und verhandeln. Ein Beispiel dafür ist die interkulturelle Kommunikation, die ein Verständnis für andere Kulturen und ihre Ausdrucksformen erfordert. Ein anderes Konzept, das oft verwendet wird, um diese Grenzen zu überwinden, ist das Sprachspiel. Das bedeutet, dass wir nicht nur eine feste oder universelle Bedeutung der Worte haben, sondern dass wir sie je nach Kontext oder Zweck verwenden oder verändern können. Das heißt, dass wir unsere Kommunikation als ein Spiel verstehen können, in dem wir Regeln folgen oder brechen können.

    Ich hoffe, dass dieser Blogpost Ihnen einen Überblick über einige Beispiele für Beobachtung in den Sozialwissenschaften gegeben hat und Sie dazu angeregt hat, mehr darüber zu erfahren oder selbst zu beobachten.

Ansicht von 11 Beiträgen - 46 bis 56 (von insgesamt 56)
  • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.