Sex als Therapie

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  • #49433

    danke für die warnung @zoidberg

    #49434
    Anonym

      LOL Ich fänd’s lustig, wenn’s nicht so ernst wäre – möh, hihi  :wacko:

      …legt immer noch einer eine Schippe drauf.

      #49452
      Anonym

        Es ist natürlich eine Sache, ob man seine Sexualität ausleben will, oder auf sie zugunsten psychologischer oder spiritueller Werte verzichten will.

        Es ist natürlich traurig, wenn man ausleben möchte, aber nicht richtig kann. Ich verstehe, dass man dann grosse Schwierigkeiten mit sich selbst und seinem Weltbild bekommen kann.

        Dann aber Gewalttaten preisen finde ich einfach nur verrückt und unreflektiert.

        Sollte man nicht vielleicht lieber die vielen kleinen Helden preisen, die in der Beziehung eine schwierige Jugend hatten, z.B. weil sie Nerds waren, und trotzdem tolle Menschen sind? Ich denke manchmal an andere Mitschüler…wo ich immer eher neutral zu stand. Ich war auch immer aussen vor, mir aber immer selbst und meinen privaten Träumen genüge…ich kann mir jedoch vorstellen, dass viele unter ihrer Andersartigkeit leiden mussten. Aber dieses Leid muss man nicht an anderen auslassen, sondern kann es auch so sehen, dass es den Charakter festigen kann, und wo Anfangs schwieriges Dickicht ist, später im Leben noch üppige Blüten der Liebe entstehen können.

        Aber ansonsten…andere soll man meiner Meinung nach bitteschön was die eigenen Triebe angeht (ausser bei’m Ausleben :yahoo: ) aussen vorlassen bzw. dabei selbst entscheiden lassen, was sie wollen oder nicht.

        #49455

        Die Entstehung von Incels hat meiner Meinung nach 2 Hauptgründe:

        1. Glorifizierung von Sexualität bis hin zur Identitäts- und Sinnstiftung
        2. Abkehr von der strengen Monogamie

        Zweiteres verzerrt Angebot und Nachfrage (es werden ca 50:50 jungen und mädchen geboren, so dass eigtl für jedes männlein ein weiblein vorhanden sein müsste, es sei denn sie werden ungerecht verteilt).

        Ersteres führt bei Ermangelung von Sexualpartnern zu einer schweren Krise und wahrscheinlich zur tiefsten Kränkung die man erfahren kann, meiner Meinung nach wohl sogar gleichwertig mit einer Vergewaltigung.

         

        Es folgt daraus, das ungeregelte Sexualverhalten ist keineswegs harmlos und eine große Gefahr für die menschliche Zivilisation, aucj wenn viele das Risiko, wohl aus Ignoranz, herunterspielen.

        #49457

        #49523
        Anonym

          Aber da ist doch vielleicht mehr dran, als einem auf anmassende Weise demonstrativ das Gesicht gleich doppelt zur Blässe treiben sollte.

          Ich meine, wir haben eine Gesellschaft, eine Kultur, die generell darauf aufbaut, in diversen Kategorien “Erfolge” zu erbringen, “Leistungen” vorweisen zu können, und Statusobjekte anzusammeln. Dies ist der in breiten Teilen der Bevölkerung allgemein akzeptierte, rein materielle Sinn des Lebens. Selbst die Regierung und offizielle Stellen scheinen das so zu sehen, und planen all ihre Eingriffe auf die Art, dass sie generell die Menschen, teils auch mit Zwang, dazu führen sollen, ihnen zu ermöglichen diesen Sinn zu erfüllen, um als Allgemeingut ein abstraktes Maß an “Wohlstand” für die gesamte Zivilisation zu erzeugen und aufrecht zu erhalten.

          Wo aber das ganze als Wettkampf stattfindet, und die Parameter so eingestellt sind, dass weniger erfolgreiche Menschen zu “Verlierern” in diesem Spiel werden, da geschieht Unglück und Leid. Wettkampf bedeutet immer, dass es Gewinner gibt, die den fetten Kuchen erben, aber auch oft, dass es Verlierer geben muss, die leiden müssen, ein Leid, dass als Androhung immer über allen schwebt, um den Wettkampf effizienter zu machen, und den Beteiligten eine negative Motivation zu bieten – nämlich die Angst davor, aufgrund des Verlierens in diesem Spiel bös gestraft sein und leiden zu müssen.

          Diese Verlierer des ganzen Spiels – ihnen wurden ihr Leben lang nur die Spielregeln eingebläut, und dass verlieren schlecht sei – stehen also in einer sehr schlimmen Position. Ihnen wird quasi permanent eingebläut, dass sie – z.B. weil sie keine hübsche Freundin vorweisen können, die sie später mal heiraten könnten – minderwertige Menschen sind, andere Menschen mit solchen “Statusobjekten” schauen auf sie herab, sie haben kein gutes Sozialleben, werden oft in die Einsamkeit gedrängt. Viel schlimmer noch – sie müssen glauben, sie wären schlechte Menschen, das sie ja den offiziellen “Sinn” des Lebens versäumt hätten.

          Dabei ist das Leben doch so viel mehr, als bloss anhäufen von Dingen, die man auf Kosten anderer erwirtschaftet. Aber egal, darum geht es hier ja scheinbar nicht mehr.

           

          Aber wo ihr facepalmed und anklagt (tue ich ja auch), dann sagt doch mal bitte, was ihr diesen Verlierern zu sagen hättet, wenn sie kommen, und sagen, dass sie leiden müssen aufgrund der Regeln dieser Welt. Bzw. was ihr sagen würdet über dieses Leid, wenn sie nicht mal die Regeln geschnallt haben, sondern sich einfach nur scheisse fühlen und nicht richtig wissen, warum.

          Vielleicht sehen sie ja etwas daran nicht ganz richtig, dann müsstet ihr zumindest sagen, was es ist, und wie sie es besser sehen können müssen, damit sie sich vielleicht nicht mehr in der Position schweren Leids befinden. Wenn ihr das nicht tut, sondern nur verurteilt, dann steht ihr im Grunde selbst sehr schlecht da, in meinen Augen wie als jemand, der auf einem alten halbtoten Hund herumtritt, und sagt: “Hund, du bist alt und krank, ich mag dich nicht”. Statt z.B. den Hund zum Tierarzt zu bringen. So, das wollte ich nur mal gesagt haben. Viel Spass bei’m weiteren Diskriminieren.

          #49528
          Anonym

            Ist das womöglich mein Thread?

            Hab mir jetzt wirklich nicht alle Beiträge durchgelesen; bei manchen Urhebern bringe ich, ohne bösen Willen, sowieso nicht die entsprechende Geduld mit – ganz unabhängig vom besprochenen Thema übrigens.

            Hatte (früher) selbst eine eher ausgeprägte Libido. (-So nennt man das doch, oder?)  Nach Freud, oder wie der berühmte Vogel hieß, ist das ja, meine ich, der Überlebenstrieb.
            Na ja, ich glaube tatsächlich an so etwas, dass ich im abweichenden Fall mein Dasein schon vor vielen Jahren beerdigt hätte.
            Sicher kann der bei manchen Dingen auch störend sein und auf viele irritierend wirken, aber im Großen und Ganzen hatte ich mich damit abgefunden, trotz gelegentlicher Ablenkung und wohltuender Zerstreuung.

            Ich kann bzw. möchte hier nicht so ins Detail gehen, weil ich, alles andere als inkognito, vielen auch unter Klarnamen und mit meiner Biographie etc. bekannt bin.

            Bekannt ist weiterhin, dass ich alleinstehend bin und kinderlos.
            Nichtsdestoweniger habe ich sexuell  zumindest virtuell sehr viel ausprobiert. Es gibt den schönen Spruch, wer für alles offen sei, könne nicht ganz dicht sein. Dem habe ich im Sinne einer seelischen Erkrankung (juristisch: seelische Abartigkeit) jedenfalls alle Ehre gemacht.

            Ich selbst könnte als möglicher Kompromiss sehr wohl und durchaus monogam leben. Tue das ja ohnehin jeden Tag  :yes: . Aber eben auch nur deshalb, weil ich keine abbekommen habe. Deshalb ist meine moralische Warte auch vergleichsweise komfortabel.
            Die Suche nach einer Partnerin, die sexuell offen ist, habe ich dem Grunde nach zumindest aber noch nicht gänzlich begraben. Ohne Hoffnung bekanntlich kein Leben. Monogamie erwarte ich als Zugeständnis für eine Frau, die ich daneben auch sexuell halbwegs attraktiv finde, deswegen keineswegs. In letzter Zeit habe ich mich daher sehr für diese BDSM-Spielart des Cuckolding interessiert. Das fände ich super und eine echte Lösung; so lange ich meine Freundin und Hotwife nicht gerade 24/24 h und vor meinen Bekannten mit “Ja, Herrin” ansprechen muss, vielleicht.
            Aber, um derartige Anziehungskräfte als “Loser” auf entsprechende Frauen überhaupt entfalten zu können, benötigt man entweder verdammt gutes Aussehen oder aber finanzielle Potenz oder aber sonst irgend etwas, was die Dame jemandes Herzens trotz mangelnder männlicher sexueller und finanzieller Attraktivität noch bei einem hält.

            Ich fürchte, mit allen dreien kann ich nicht dienen.
            Vielleicht ist nun gerade das der Grund, warum ich seinerzeit bei der nachhaltigen und “sozialen, ökologischen” Vermittlungbörse Gleichgklang gelandet bin  :unsure: . Ein Schelm, wer Böses dabei denkt.

            Schneller Sex ohne Liebe macht einen nicht zufriedener auf Dauer, glaub ich.

            Sex hat für mich wenig mit Liebe zu tun.
            Blümchensex jedenfalls ist nicht meins.

            #49529
            Anonym

              Aber nochmal an @Nichtraucher – wo alle vorschnell auf dir rumhacken bei diesem Thema, ich will es lieber sachlich angehen.

              Es folgt daraus, das ungeregelte Sexualverhalten ist keineswegs harmlos und eine große Gefahr für die menschliche Zivilisation, aucj wenn viele das Risiko, wohl aus Ignoranz, herunterspielen.

              Ähm, ja. Der weitere Schluss wäre ja, dass zur Behebung dieser “großen Gefahr” das Sexualverhalten “geregelt” werden sollte? Stimmst du dem bei? Und wenn ja, wie genau sollte es deiner Meinung nach “geregelt” werden?

              #49531

              Die Regelung die sich konsequenterweise ergibt lautet Sex nur in einer monogamen Ehe oder gar nicht. Ich kann verstehen, dass das schwer nachzuvollziehen ist, aber es ist eine logische Konsequenz.

               

              Meine persönliche Konsequenz aus der Situation ist eben auch die Enthaltsamkeit, denn Onanie empfinde ich als entwürdigend.

               

              Sexualität ist ja, im Grunde betrachtet, wenn man auf künstliche Empfängnisverhütung verzichtet, das unbedingte JA zum gegenüber. Man sagt, JA, Du bist so liebenswert, dass ich dafür sorgen möchte, dass ein Teil von Dir weiterleben kann, dass das Leben, die Persönlichkeit des anderen etc weiter fortbestehen soll. Es ist der ausdruck tiefster, wahrer Liebe (im besten Fall).

              Wenn diese Situation nicht besteht (z.B. wenn verhütet wird) ist wird diese Liebe zurückgehalten. Sie ist beschränkt und sie gibt eben dem anderen nicht mehr die Zusage, dass seine Person es wert ist, in eine nächste Generation getragen zu werden. Im Gegenteil, geht es dann dabei eher darum, etwas für sich selbst zu tun und es kommt zu einer Benutzung des anderen, zur Befriedigung des eigenen Bedürfnisses. Es wird zu einem Fetisch, wo das Gefühl in einem selbst erzeugt werden soll, dass man unbedingt angenommen wird, was aber ein Trugschluss ist.

              Man muss der Realität ins Auge blicken: Viele Menschen, vielleicht sogar die meisten, können von anderen Menschen nicht unbedingt angenommen werden. Vielen Menschen ist das Geschenk, wahrlich von einem anderen Menschen geliebt zu werden einfach niemals gegeben. Das kann man auch nicht erzwingen.

              Für mich ist daher die Enthaltsamkeit ein Weg, dieser Situation in Würde zu begegnen, anstatt mich der Demütigung auszusetzen, dass nur ich selbst mich annehmen kann und das auch nur, weil ich von mir selbst einen Orgasmus erhalte. Es ist wirklich entwürdigend.

               

              @Hirnsehprogramm: Du hast Wettbewerb angesprochen. Das ist ein gutes Thema. Ich denke Wettbewerb lässt sich nicht vermeiden und der Ursprung des Wettbewerbs ist die weibliche Gunst. Männer streben nur deswegen nach Status, weil sie hoffen dadurch attraktiver zu werden. Es liegt in der Dichotomie der Geschlechter. Frauen haben ganz andere Probleme als Männer und daher macht es meiner Meinung nach auch meist gar keinen Sinn, bei männlichen Problemen auf die Ratschläge der Frauen zu hören.

              #49535

              Aber wo ihr facepalmed und anklagt (tue ich ja auch), dann sagt doch mal bitte, was ihr diesen Verlierern zu sagen hättet, wenn sie kommen, und sagen, dass sie leiden müssen aufgrund der Regeln dieser Welt.

              Kommt jetzt darauf an, worauf Du Dich beziehst, bzw. auf wessen Position. @nichtraucher ‘s Position beispielsweise  klage ich bestimmt nicht an, nur verstehen tu ich sie eben nicht. Er kommt ja damit anscheinend klar, und unter seiner Position muss auch sonst niemand leiden, wenn ich das richtig verstehe.  Also: Was solls

              Was die angesprochene Gruppierung betrifft:

              Das ganze Leben ist ein Wettbewerb, bei dem es nicht immer gerecht zugeht. Kann man versuchen, irgendwie das beste für sich draus zu machen. Sich anpassen, rebellieren, seine eigene Nische finden, was auch immer. Dass das nicht immer so klappt wie man sich das vorstellt und man zwischendurch schon auch mal jammern darf: Klar, meinetwegen. Nur wenn man außer jammern sonst nichts tut, wird man seine Lage halt auch nicht verbessern.  Und dann gleichzeitig ‘nen Hass auf diejenigen zu schieben, die es vermeintlich besser erwischt haben als man selbst und sich einen Sündenbock zu suchen, den man für seine eigene missliche Lage verantwortlich machen kann, bringt genau gar nichts, außer dass sich eben dadurch allerlei solche Grüppchen auftun, die sich gegenseitig in ihrem “Verlierer”-Dasein noch bestätigen und gegen das hetzen, worauf sie eigentlich nur neidisch sind.

               

              wie als jemand, der auf einem alten halbtoten Hund herumtritt

              Ein ganz “durchschnittliches” Posting, nichts besonderes. Ist mir gestern bei der “Bettlektüre” über den Weg gelaufen.

              Das ist kein halbtoter Hund. Das ist meiner Meinung nach eher eine zombifizierte Ratte, um mal in derselben Bilderkategorie zu bleiben. Da hilft weder Sozialarbeiter noch Therapie (auch deshalb, weil sich diese Leute solchen Methoden der, hm, Selbst-Verbesserung grundsätzlich verweigern, mit der Begründung, das sei Gehirnwäsche. Lieber suhlen sich sich solcherart im eigenen Abfall und versuchen unter ihresgleichen, mit solchen und ähnlichen Beiträgen, ein wenig Selbstbestätigung zu erlangen.

              Sind diese Menschen insgesamt “benachteiligt” bzgl. Gesamt-Attraktivität, auf das von Ihnen bevorzugte Geschlecht ? Mag sein, die meisten sind (ursprünglich) vermutlich dennoch zumindest “Durchschnittstypen”, mit dem ein oder anderen Defizit in sozialen Belangen oder körperlicher Erscheinung, oder was auch immer.

              Wenn sie aber dann, durch die ein oder andere Enttäuschung, willentlich diesen Weg einschlagen und ihre Defizite noch derart verstärken, zelebrieren gar, und sich auf ihre Art noch dabei wohlfühlen, wie es den Anschein macht, dann kann ich dafür wirklich nicht auch noch Verständnis aufzubringen.

              #49539

              und der Ursprung des Wettbewerbs ist die weibliche Gunst

              Ein bisschen engstirnige Sicht, so total auf das evolutionäre eingegrenzt….?

              Demnach müssten asexuelle Männer, Männer mit gering ausgeprägtem Sexualtrieb, und sämtliche Frauen auch keinerlei Interesse haben, sich irgendeine Art von Status aufzubauen. Dem ist aber eher nicht so, oder? Spielt sicherlich mit rein, aber den Ursprung sämtlichen wettbewerblichen Strebens auf das weibliche Geschlecht abzuwälzen, wird der heutigen Lebenswirklichkeit auch nicht gerecht, glaube ich.

              • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 9 Monate von Zoidberg.
              #49545

              Vielleicht geht es bei der Gier nach Status einfach um die Verfügbarkeit von Ressourcen. Und Zugang zum anderen Geschlecht ist eben auch eine begehrte Ressource, für die Menschen auch über Leichen gehen können.

              #49550
              Anonym

                In meinen Augen klingt die Forderung danach, Menschen Sex auch nur irgendwie zu VERBIETEN, den sie sonst einvernehmlich und ohne andere dadurch zu belasten haben wollen würden, wie finsterstes Mittelalter. Ein völlig verrückter Abweg! Denn das wäre ja die Konsequenz der Idee, Sex nur in bestimmten Situationen zuzulassen: nämlich ein gesetzliches Verbot alles anderen, das mit Gewalt und Überwachung durchgesetzt werden müsste.

                Es wäre glaube ich wirklich der allergrösste Rückschritt seit Beginn der Menschheitsgeschichte. In Konsequenz der Durchführung solch eines Verfahrens bzw. der entsprechenden Verbote, würde es Menschen in die allerschlimmsten Situationen bringen. Sowohl die “Übertreter”, die sich vielleicht einfach nur lieben wollten, als auch die Durchsetzer der entsprechenden Gesetze, die dadurch, (hoffentlich) zu ihrem allergrössten Ekel, gezwungen wären Menschen dafür zu bestrafen, dass sie das allernatürlichste und heilsamste was zwei Menschen, die einander lieben, tun können auch tun wollen.

                Überleg doch mal, wie fürchterlich das wäre, wenn Menschen dafür bestraft würden, dass sie sich lieben. Das geht doch nicht. Ich meine wie würdest du so etwas machen wollen?

                Begeisterung für Lauterkeit in der Liebe und im Geschlechtsleben ist finde ich etwas sehr löbliches, ein guter geistiger Entwicklungsweg. Auch respektiere ich sehr die Haltung in Bezug auf Masturbation. Ich möchte dazu noch ergänzend hinzufügen, dass auch Sex mit Verhütung etwas heilsames sein kann, wenn die Partner einander dabei jenseits der Oberfläche in die Augen schauen, einander vertrauend erleben können. Solche Intimität kann auf die mächtigste Weise heilsame Bindungen zwischen Menschen erzeugen, ja, auch ohne dass sie dadurch einander Leid antun, im Gegenteil.

                Aber anderen Menschen solche Philosophien aufzwingen zu wollen halte ich für höchst problematisch, aus welchem Grund auch immer dies geschehen soll.

                So kuriert man die Eigenschaft der Menschen, sich gegenseitig mit Leidenschaft Leiden zu schaffen, nicht auf heilsame Weise. Liebe als menschliche Ressource ist zudem in meinen Augen keine physische, materielle, teilbare Ressource. Menschen an sich sollte man auch nicht als “Ressourcen” degradieren, das öffnet nur die Tür zu unmoralischstem Verhalten, da es den nötigen Ernst in der Rechtfertigung des Verhaltens und die Wahrnehmung der Würde der beteiligten untergräbt. Wir Menschen haben uns glücklicherweise seit einigen Zeiten kulturell darauf geeinigt, dass es unmoralisch ist, Menschen an sich als Sache, als Ware, als verkäuflich anzusehen. Das ist finde ich auch sehr gut so, und ein grosser Schritt auf dem Wandel der Evolution der Menschheit, vom animalisch-instinktiven hin zu eines Tages vielleicht etwas sehr erhabenem, in grosser Freiheit die Grenzen der Existenz erkundendem.

                Statt oberflächlichen Sex zu verbieten, ist denke ich ein angemessenerer Weg, zu versuchen die Leiden zu lindern wo es möglich ist, wo die Menschen es sich nun mal aufgrund ihrer unvollkommenen Natur einander antun müssen, dort wo sie toleriert werden müssen(!) weil kein unfreiwilliger Schaden entsteht. Aber bitte ohne die Menschen durch Beschneidung ihrer Freiheiten seelisch verkrüppeln zu lassen. Der nächste logische Schritt wäre, kulturelle Grundlagen zu schaffen und zu unterstützen, die ein freiwilliges Verhalten fördern, durch das Menschen in der Lage sind, einander weniger Leid anzutun und mehr Freude zu schaffen.

                Ich selbst denke, das es möglich ist, auf gewisse Weise den menschlichen Drang nach Konkurrenz für diejenigen, die ihm nun mal aus Gier verfallen sind, zu ermöglichen – während die restlichen Umstände dem Rechnung tragen, dass nicht alle Menschen “Gewinner” sein können, und diejenigen, die glückloser sind, nicht unnötig leiden sollen müssen. Erst dann sind alle Gewinner.

                Der Screenshot Text “ignoring homeless foids” ist in der Tat erschreckend. Man sieht selten, dass Menschen so sehr das eigene Ego über Leid und Elend anderer stellen. Der Mann versucht ja, sein eigenes Ego irgendwie darauf zu stützen, dass es jemanden gibt, der ihm und seinem Zorn ausgeliefert sein könnte. Nicht der mangelnde sexuelle Erfolg dieses Mannes ist ein Problem, auch wenn er das scheinbar so sieht. Vielmehr scheint es seine Eigenschaft zu sein, andere Menschen nur als Mittel zum Zweck seiner Bedürfnisse zu sehen. In dieser Blindheit, wegen eben dieser, tun mir solche Menschen leid. Treten sollte man ihn nicht, auch wenn er einem noch so rattig scheinen mag, vielmehr wünsche ich solch einem Menschen die Möglichkeit, mal einige Jahre in einer gesunden Gemeinschaft leben zu dürfen. Fernab der harten Regeln des Kapitalismus, mit Menschen die ihn und seine Bedürfnisse respektieren. Wo er kein Elend anderer sehen muss, dass ihn in seinem Zorn zum Herabschauen treibt. Er weint ja die ganze Zeit doch nur diesen einen Satz: “Keiner liebt mich, also hasse ich jemanden, der noch weniger als ich geliebt wird…”. Es ist einfach sein ” Ich bin im Arsch, aber ich lebe noch”, das er vor sich und Gleichgesinnten weint.

                Auf härtere Gerechtigkeit gestrickte Menschen würden ihm vielleicht nur genau dieses wünschen: selbst als Obdachloser auf dem Strassenstrich stehen zu müssen. Damit er mal merkt, wie das ist, wenn man selbst so ist.

                Aber was lässt ihn so sein, wodurch ist er so geworden? Ist das vielleicht nicht ein hartes Warnsignal, dass wenn ein kleiner unbedeutender Brückenpfeiler schon so moderig stinkt, vielleicht das ganze Fundament der Kultur einen systematischen Fehler hat, der solches Leid erzeugt?

                #49559

                Es geht nicht darum, die Regelung des Sexualverhaltens gewaltsam durchzusetzen. Aber ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass es eben schädlich ist und dass es Leid verursacht.

                In einer idealen Zukunft würden alle Menschen dies begreifen und nicht einfach nur als “Mittelalteransicht” abtun, und sich selbst beschränken. Aber so wie es zum einen Leute gibt, die in der Sbahn leise sind und alten Leuten einen Sitzplatz anbieten, gibt es eben auch Leute, die laut Musik hören, ihre Haustiere auf die Sitze legen(sodass naher alles voller Haare ist), besoffen rumgrölen oder sich anderweitig asozial aufführen.

                Wenn sich nur ein Bewusstsein für diese Mechanismen und Zusammenhänge entwickeln würde, würde sich auch ein sanfter sozialer Zwang entwickeln, so wie es heute bereits einen Zwang gibt, wenn man z.B. in der Natur seinen Müll hinterlässt, oder einfach an eine Hauswand pisst. Wichtig ist eben, dass man Fehler toleriert, aber eben mindestens genauso wichtig ist, dass man den Fehler NICHT als wünschenswert oder ideal deklariert, sondern ihn auch als solchen erkennt.

                Letztendlich entscheidet jeder selbst, und leider fehlt vielen Leuten einfach die Einsicht in ihr Verhalten und für den Schmerz den sie damit verursachen.

                #49562
                Anonym

                  Gelöscht 0821

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