Präventive Maßnahmen gegen Psychose/Schizophrenie?

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  • #49920

    Gezielt einen Ausbruch einer Psychose (im Sinne von Ersterkrankung) vorbeugen geht nicht, vermute ich. Dazu reagiert jeder Mensch zu unterschiedlich in (extremen) Belastungssituationen, ob seelisch und/oder körperlich. Gesunden Lebensstil pflegen, gesundes Maß halten usw., sowas ganz Allgemeines trifft sicher auf Jeden zu, aber sonst?

    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 8 Monate von Mowa.
    #49921

    möglichst wenig Stressoren, eine tragbare Tagesstruktur, Kontakte….nur mal so als Stichworte.

    #49924

    Ich denke noch daran, die Resilienz (psychische Widerstandskraft) zu stärken. https://de.m.wikipedia.org/wiki/Resilienz_(Psychologie)

    Wie das im Einzelfall gelingen könnte, darüber habe ich mir noch nicht so viele Gedanken gemacht.

    #49925

    @ Felinor: ich denke zu viel Stress, der nicht mehr verarbeitet wird, ist sicher ungünstig. Mit deiner Aussage, „möglichst wenig Stressoren“, gehe ich nicht ganz mit, weil ich ein gesundes Maß an Stress, bzw. Aufgaben und Arbeit, als unbedingt notwendig für die persönliche Entwicklung erachte. Das wäre dann für mich in dem Sinne eine tragbare Tagesstrukur.

    Soziale Kontakte, tragfähige partnerschaftliche und nicht-partnerschaftliche Beziehungen halte ich auch für extrem wichtig.

    #49934
    Anonym

      Bei Menschen, die bereits um ihre Erkrankung wissen, kann all das natürlich hilfreich sein.

      Es geht ja aber um “noch nicht erkrankte Menschen”. Das macht das ganze problematisch.

      Natürlich kann ein Leben, in dem man viel Glück und Ruhe erfahren darf, diese Erkrankung lindern und auch vielleicht verhindern.

      Aber so einfach kann man das nicht sagen: diese Welt, in der wir leben, fordert von uns allen grosse Belastungen ab, aber die allerwenigsten können sich aussuchen, ob sie ein stressiges Leben wollen, oder nicht. Die meisten Menschen werden doch quasi von dieser Welt in ein stressiges Leben gezwungen! Da kann man nicht sagen: okay, mach dir ein ruhiges stressfreies Leben, und du bleibst gesund. Das Leben fordert von den meisten Menschen genau das Gegenteil. Man müsste schon die ganze Welt verändern und in ein Paradies verwandeln, um zu bewirken, dass Menschen sich aussuchen könnten, ob sie Stress wollen oder nicht.

      #49940

      Bei mir war die Bearbeitung meiner PTBS der Auslöser. Vorsorge dafür Kastration? <IronieAus>


      https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
      https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

      D / 49Jahre
      Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
      Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam

      #49955

      Aber so einfach kann man das nicht sagen: diese Welt, in der wir leben, fordert von uns allen grosse Belastungen ab, aber die allerwenigsten können sich aussuchen, ob sie ein stressiges Leben wollen, oder nicht. Die meisten Menschen werden doch quasi von dieser Welt in ein stressiges Leben gezwungen! Da kann man nicht sagen: okay, mach dir ein ruhiges stressfreies Leben, und du bleibst gesund. Das Leben fordert von den meisten Menschen genau das Gegenteil. Man müsste schon die ganze Welt verändern und in ein Paradies verwandeln, um zu bewirken, dass Menschen sich aussuchen könnten, ob sie Stress wollen oder nicht.

      Ich finde jeder trägt in Teilen schon noch selbst die Verantwortung für ein stressiges oder weniger stressiges Leben. Maßgeblich ist hier sicherlich inwiefern es gelingt, sich von gesellschaftlichen Zwängen zu lösen und auch eigene Bedürfnisse, insbesondere materieller Natur, zurückzuschrauben. Insgesamt gibt es wohl doch einige Aspekte, die die eigene Autonomie stärken, ganz individuell versteht sich.

      Mittlerweile reagiere ich auch leicht empfindlich darauf, wenn jemand beispielsweise sagt, ich müsse dies oder jenes tun. Die Entscheidung für mein Tun, liegt ganz allein bei mir selbst. Ständig müssen die Leute irgendwas, sie müssen viel arbeiten, sie müssen einkaufen, sie müssen essen, sie müssen sich um irgendwas kümmern oder sonstiges. Das ist alles sehr unentspannt und erscheint so unbefriedigend.

      Die Welt lässt sich leider nicht so einfach verändern, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster schon eher.

       

       

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 8 Monate von Geigenspieler.
      #49971
      Anonym

        Dann weisst du nicht, unter welchem materiellen bzw. finanziellen Druck viele Menschen stehen, vor allem auf den unteren Etagen der Gesellschaftspyramide. Ausserdem haben viele Menschen einfach nicht das Zeug dazu, sich von der Gesellschaft loszusagen und Asket zu werden und in die Berge zu gehen. Es gibt vielleicht einzelne Gemeinschaften, die eine Lossagung gemeinsam praktizieren, das sind aber eher einzelne Phänomene, und nicht für jedermann erreichbar.

        Viele Menschen haben vielleicht Familie, Dinge, an denen sie hängen, Bedürfnisse, die erfüllt werden müssen. Wer will schon einfach so das alles aufgeben, alles verlieren, das packen nur wenige, und viele scheitern auch daran. Oder die Menschen haben schlichtweg einfach: Angst davor, Hartz Empfänger oder sogar obdachlos zu werden, und deswegen viel Mangel und auch sonst leiden zu müssen. Das sind nämlich die Konsequenzen für die, die sich den Tretmühlen entziehen wollen aber keinen guten Plan dafür haben. Unter solchen Umständen lässt sich Stress für diese Menschen nicht vermeiden, sondern ist alltägliche Realität, der sie nicht entfliehen können.

        Allein das Lebensumfeld, das ein niedriger sozialen Status in unserer Gesellschaft mit sich bringt, ist Stress pur, vor allem in den Städten, wo Psychoseraten meines Wissens nach doppelt so hoch sein können wie auf dem Lande.

        Das sind Realitäten, die vielen Menschen vielleicht gar nicht so bewusst sind, da unsere Gesellschaft so funktioniert, dass jeder in der Filterblase seiner eigenen sozialen Schicht ist, und die meisten Menschen die Realitäten anderer Schichten nur auf extrem verfremdete und beschönigende Weise aus dem Fernsehen kennen.

        #49999
        Anonym

          Aber so einfach kann man das nicht sagen: diese Welt, in der wir leben, fordert von uns allen grosse Belastungen ab, aber die allerwenigsten können sich aussuchen, ob sie ein stressiges Leben wollen, oder nicht. Die meisten Menschen werden doch quasi von dieser Welt in ein stressiges Leben gezwungen! Da kann man nicht sagen: okay, mach dir ein ruhiges stressfreies Leben, und du bleibst gesund. Das Leben fordert von den meisten Menschen genau das Gegenteil. Man müsste schon die ganze Welt verändern und in ein Paradies verwandeln, um zu bewirken, dass Menschen sich aussuchen könnten, ob sie Stress wollen oder nicht.

          Ich finde jeder trägt in Teilen schon noch selbst die Verantwortung für ein stressiges oder weniger stressiges Leben. Maßgeblich ist hier sicherlich inwiefern es gelingt, sich von gesellschaftlichen Zwängen zu lösen und auch eigene Bedürfnisse, insbesondere materieller Natur, zurückzuschrauben. Insgesamt gibt es wohl doch einige Aspekte, die die eigene Autonomie stärken, ganz individuell versteht sich. Mittlerweile reagiere ich auch leicht empfindlich darauf, wenn jemand beispielsweise sagt, ich müsse dies oder jenes tun. Die Entscheidung für mein Tun, liegt ganz allein bei mir selbst. Ständig müssen die Leute irgendwas, sie müssen viel arbeiten, sie müssen einkaufen, sie müssen essen, sie müssen sich um irgendwas kümmern oder sonstiges. Das ist alles sehr unentspannt und erscheint so unbefriedigend. Die Welt lässt sich leider nicht so einfach verändern, die eigenen Denk- und Verhaltensmuster schon eher.

          Ich weiß ja nicht wovon du lebst, ich selbst lebe von einer Behindertenrente, aber für den Normalmenschen gibt es nicht einfach immer einen lockeren Job, den sie mal eben so im Handumdrehen machen können, ohne dass sie dabei womöglich öfters extremen Stress ausgesetzt sind, ich vermute sogar, der Stress in der Arbeit hat mein Leben ruiniert. Du redest ja fast so, als wäre es heutzutage eine freiwillige Sache, ob man einen Job will, für mich ist das jedenfalls nicht der Fall gewesen. Die Arbeitswelt ist heutzutage nicht mehr so, dass jemand mitgeschleppt wird so nebenher, jeder muss volle Leistung bringen oder bekommt noch einen schlechteren Job. Es ist alles nicht so easy wie du das hier darstellst.

           

          #50000
          Anonym

            Für mich gibt es keinen Zweifel darüber, ob eine vegane Ernährung gesünder ist oder nicht. Sie ist gesünder. Hinreichend viele Quellen gibt es zuhauf. Ich möchte hier dann nur anmerken, dass es vermeintlich viele Widersprüche dazu gibt, dem Lobbyismus sei dank. Und wenn etwas gesund ist, wie beispielsweise Suchtmittelverzicht, dann ist es eine sinnvolle präventive Maßnahme gegen Krankheiten wie der Schizophrenie, wie auch Sport oder genügend Wasser trinken.

            Das halte ich jetzt aber als militantisch dem Veganismus frönend. Ist ja jeden seine Sache, aber wenn man sich nicht mal eine Quelle nennen traut, dann sollte man vielleicht nicht von einer allgemeinen Tatsache sprechen.

            wie gesagt, für mich gibt es keinen Zweifel. Ich weiß auch nicht was du jetzt von mir eine x-beliebige Quelle haben willst.

            Selbst wenn vegane Ernährung gesünder ist, dann ist es aber schon sehr weit hergeholt, das als präventive Maßnahme zu sehen, das geht mir echt einfach zu weit, denn man kann sich auch vegan völlig schlimm ernähren, und auch mit Fleisch völlig gesund, das ganze Thema ist echt ein bisschen haaresträubend, wenn ich jetzt Pommes esse, dann sind die zwar vegan, deshalb sind sie aber noch lange nicht gesund, wenn ich jetzt nicht übertrieben viel Fleisch esse, dann werde ich bestimmt nicht eher eine Psychose bekommen, wenn ich dafür sonst echt sehr gesund esse.

            #50001

            @HSP: Ich gebe dir natürlich Recht und bin derselben Meinung, dass es für die untere soziale Schicht schwerer ist. Dazu finde ich folgende Informationsbroschüre vom Robert-Koch-Institut für besonders aufschlussreich, die das Thema Armut, soziale Ungleichheit und Gesundheit behandelt:

            https://www.rki.de/DE/Content/Gesundheitsmonitoring/Gesundheitsberichterstattung/GBEDownloadsB/Armut.pdf%3F__blob%3DpublicationFile

            Trotzdem finde ich weiterhin, dass jeder in Teilen selbst dafür verantwortlich ist, sich einem stressigen Leben auszusetzen oder eben nicht. Dazu hatte ich ein paar meiner These bekräftigende Argumente hervorgebracht. Bedürfnisse „müssen“ nicht zwingend erfüllt werden, vielmehr „möchten“ sie erfüllt werden. Bedürfnisse von denen man gestern dachte, sie seien unentbehrlich, können morgen schon als unwichtig gelten und selbstgemachter Druck und Stress wäre vermieden. Ich denke da gibt es mehr selbstständige Entscheidungen und Überlegungen zu treffen und anzustellen, als du vielleicht annimmst. Der Druck kommt genauso von innen wie außen, übertragbar, aber auch abgrenzbar.

            In Städten spielt auch die gegebene Reizüberflutung eine maßgebliche Rolle für die erhöhte Psychoserate.

             

            • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 8 Monate von Geigenspieler.
            #50004

            Die Arbeitswelt ist heutzutage nicht mehr so, dass jemand mitgeschleppt wird so nebenher, jeder muss volle Leistung bringen oder bekommt noch einen schlechteren Job. Es ist alles nicht so easy wie du das hier darstellst.

            Und wenn, dann ist das auch nur eine Art Tauschgeschäft.Man kann man sich natürlich dafür entscheiden alles ein wenig “lockerer” anzugehen –  vorausgesetzt man hat überhaupt die Möglichkeit dazu – einen nicht-ganz-so-anstrengenden Job mit weniger Verantwortung und reduzierter Stundenzahl zu ergattern, beispielsweise.

            Was natürlich im Gegenzug bedeutet, dass man dadurch auf eine gewisse finanzielle Sicherheit verzichten muss, wenn mit so einer Entscheidung die Kohle halt grade mal zum Leben reicht. Führt eventuell, abgesehen vom gesellschaftlichen Druck, den ich jetzt mal außer vor lasse,  zu Zukunfts- und Existenzängsten und dazu, dass man irgendwann evtl. auf (staatliche) finanzielle Unterstützung angewiesen ist – ein Gedanke, der den allermeisten Menschen auch eher Unbehagen bereitet.  Der dadurch entstehende vllt. etwas subtilere, aber immer vorhandene Stress, kann ja ebenso dazu führen, dass sich das irgenwann psychisch bemerkbar macht. Für welche Art von Lebenswandel man sich entscheidet, hängt überhaupt allgemein davon ab, wie man selbst gestrickt ist, was man abkann und was nicht. In der Regel kennt man sich ja selbst doch  gut genug, um das einigermaßen einschätzen zu können.

            #50005

            Selbst wenn vegane Ernährung gesünder ist, dann ist es aber schon sehr weit hergeholt, das als präventive Maßnahme zu sehen, das geht mir echt einfach zu weit, denn man kann sich auch vegan völlig schlimm ernähren, und auch mit Fleisch völlig gesund, das ganze Thema ist echt ein bisschen haaresträubend, wenn ich jetzt Pommes esse, dann sind die zwar vegan, deshalb sind sie aber noch lange nicht gesund, wenn ich jetzt nicht übertrieben viel Fleisch esse, dann werde ich bestimmt nicht eher eine Psychose bekommen, wenn ich dafür sonst echt sehr gesund esse.

            Ich meine, das was als gesund gilt, ist grundsätzlich als präventive Maßnahme zu bewerten.

            Fleisch oder Tierprodukte essen hin oder her, ein Übermaß ist definitiv ungesund. Pflanzliche Eiweiße und Fette sind nachweislich hochwertiger als tierische. Ein achtsamer Umgang mit tierischen Nahrungsmitteln ist daher mindestens unerlässlich.

            Pragmatisch betrachtet ist es eher wahrscheinlich sich mit Tierprodukten schlecht zu ernähren, als mit pflanzlichen Lebensmitteln.

            #50014

            Ich weiß ja nicht wovon du lebst, ich selbst lebe von einer Behindertenrente, aber für den Normalmenschen gibt es nicht einfach immer einen lockeren Job, den sie mal eben so im Handumdrehen machen können, ohne dass sie dabei womöglich öfters extremen Stress ausgesetzt sind, ich vermute sogar, der Stress in der Arbeit hat mein Leben ruiniert. Du redest ja fast so, als wäre es heutzutage eine freiwillige Sache, ob man einen Job will, für mich ist das jedenfalls nicht der Fall gewesen. Die Arbeitswelt ist heutzutage nicht mehr so, dass jemand mitgeschleppt wird so nebenher, jeder muss volle Leistung bringen oder bekommt noch einen schlechteren Job. Es ist alles nicht so easy wie du das hier darstellst.

            Ich erhalte neuerdings die volle Erwerbsminderungsrente in Höhe von 794,34€. Um meinen Lebensunterhalt zu sichern könnte ich zusätzlich noch Grundsicherung, Kindergeld und Wohngeld beantragen und erhalten. Ich gehe aber lieber bisschen arbeiten.

            Du scheinst ja echt geläutert zu sein, wenn du schreibst der Stress auf der Arbeit habe dein Leben ruiniert. Meine Krankheitsursachen sind ganz andere.

            Der Arbeitsmarkt und die Bedingungen sind natürlich nicht easy, doch auch dort gibt es Spielraum in Sachen Stressreduktion. Man kann sich beispielsweise fragen, ist der Job der richtige für mich? kann ich meine Stunden reduzieren? können Arbeitsbedingungen geändert werden? traue ich mich ein Problem offen anzusprechen?

            Stress im allgemeinen hat viele Gesichter, Arbeit, Beziehungen, Schicksalsschläge, besondere Ereignisse und so weiter. All diese Stresssituationen und das gesamte Stressniveau lassen sich bewusst senken.

            #50209

            Hm, da die Prodromalphase der Schizophrenie ja relativ lang dauern kann, können Freunde und Angehörige helfen den Ausbruch zu verhindern? Bei mir in der Stadt gibt es an der Uni eine Einrichtung nur für die Früherkennung. Wenn ich ein Kind hätte, dass du mich ja ein gewissen Risiko hätte, und ich würde was merken, dann würde ich es sofort dahin schicken. Dann kann durch Therapie und Medikamente vielleicht ein Ausbruch verhindert werden.

            Ich würde auch sage, dass der Verzicht auf Drogen hilft. In der Therapie gibt es auch das Glas, dass nicht überlaufen sollte. Wenn man weiß, dass man z.b. genetisch vorbelastet ist, dann kann man sich ja vielleicht einen ruhigen Job suchen, z.B. öffentlicher Dienst oder so (hab ich so gemacht)

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