Präventive Maßnahmen gegen Psychose/Schizophrenie?

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  • #50214
    Anonym

      Hm, da die Prodromalphase der Schizophrenie ja relativ lang dauern kann, können Freunde und Angehörige helfen den Ausbruch zu verhindern? Bei mir in der Stadt gibt es an der Uni eine Einrichtung nur für die Früherkennung. Wenn ich ein Kind hätte, dass du mich ja ein gewissen Risiko hätte, und ich würde was merken, dann würde ich es sofort dahin schicken. Dann kann durch Therapie und Medikamente vielleicht ein Ausbruch verhindert werden. Ich würde auch sage, dass der Verzicht auf Drogen hilft. In der Therapie gibt es auch das Glas, dass nicht überlaufen sollte. Wenn man weiß, dass man z.b. genetisch vorbelastet ist, dann kann man sich ja vielleicht einen ruhigen Job suchen, z.B. öffentlicher Dienst oder so (hab ich so gemacht)

      Ich möchte deine Sichtweise nicht bezweifeln, aber ich habe mich gefragt wie denn so eine Behandlung von einer Prodromalphase aussieht? Die Therapie leuchtet mir ja noch ein, aber wie wird das mit den Medikamenten gemacht? Besteht da nicht die Gefahr, dass das Gehirn dadurch mehr geschädigt wird als ohne Medikamente?

      #50228

      Ausdauersport hilft.

      Hochstress vermeiden.

      Entschleunigung

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 9 Monate von DiBaDu.
      #50231

      Ich denke es würde helfen, wenn sich Menschen etwas mehr umeinander kümmern würden. Bei mir war letztlich Einsamkeit wohl der größte Stressfaktor.

      Das mit der veganen Ernährung sehe ich eher kritisch. Ein Mangel an Vitamin B12 kann, soweit ich weiß, auch Psychosen auslösen.

      #50232
      Anonym

        Ich habe glaube ich auch schon mal über einen Ansatz gelesen, in dem Neuroleptika für Risikogruppen prophylaktisch gegeben wurden.

        Ich glaube aber, dass sich dies nicht durchsetzen können wird. Zumindest nicht so lange, wie man nicht vorher sicher sagen könnte, wer sicher betroffen sein wird, und wer nicht. Vor allem wegen der heftigen Nebenwirkungen – diese Art Medikamente haben derart schlechten Einfluss auf die Gesundheit, dass sie meiner Meinung nach wirklich nur jemand nehmen sollte, der sich auch dringend benötigt.

         

        Ich denke aber schon, dass es gut ist aufgeklärt zu sein, und achtsam auf seine psychische Verfassung zu sein. Vor allem, wenn man zu einer Risikogruppe gehört. Man kann sich auch verrückt machen damit, aber gegen den Bewusstseinsverlust der Psychose ist Bewusstheit eine starke Waffe, denke ich. Die Prodramalphase ist zwar meist eher diffus erkennbar, aber es ist glaube ich schon so, dass Betroffene vor ihren Psychosen merken, dass sie plötzlich an psychische Grenzen geraten, sich mehr und mehr rastlos, unkonzentriert und überfordert fühlen können. Das kann aber denke ich genauso bei Menschen so sein, die einfach durch ihre Lebensumstände psychisch erschöpft sind. In beiden Fällen wäre also ein Umdenken in Hinsicht eine Stressreduktion förderlich. Vielleicht lässt sich durch solchen Rückzug vom Stress ja die eine oder andere Psychose prophylaktisch verhindern, oder abmildern.

        Ansonsten ist Aufklärung ein wichtiger Ansatz in der Prophylaxe. Wer weiss, was Paranoia ist, und dass Betroffene Stimmen hören können, Denkveränderungen erleben, dass man  es behandeln kann, usw. – der wird vielleicht, wenn solche Dinge deutlich auftreten sollten, es eher bemerken, kommunizieren können, und sich Hilfe holen können, bevor die Psychose richtig ausbricht und derjenige nicht mehr bewusst genug dafür ist, zu handeln. Dadurch könnte in vielen Fällen vielleicht ein milderer Verlauf erwirkt werden.

         

        Mir fällt gerade noch zusätzlich ein, dass ich gelesen habe, dass Meditationsübungen vor Ausbruch der Erkrankung ein Anzeichen für einen milderen Verlauf und günstigere Heilungschancen sein können. Es wird zwar davon abgeraten, zu meditieren, wenn man Betroffener ist (ich denke, weil man dann mit starken Symptomen konfrontiert werden kann!), aber zur Vorbeugung mit Meditation zu beschäftigen ist vielleicht keine schlechte Idee.

        Ich habe z.B. vor Ausbruch eine Zeit lang meditiert – meine Psychose ist auch etwas anders als bei anderen, ich habe mir selbst Hilfe geholt, mich weniger in Wahnvorstellungen verloren, einen bewussteren Umgang mit den Veränderungen am Geist usw. Eine gut trainierte, richtig durchgeführte Meditation ist generell eine den Geist sehr stärkende und läuternde Übung, die noch viele andere positive Auswirkungen haben kann. Also warum nicht als Prophylaxe für Psychosen.

        #50236

        Die Prodramalphase ist zwar meist eher diffus erkennbar, aber es ist glaube ich schon so, dass Betroffene vor ihren Psychosen merken, dass sie plötzlich an psychische Grenzen geraten, sich mehr und mehr rastlos, unkonzentriert und überfordert fühlen können.  

        Das kann ich so nur unterstreichen. Sobald ich merke nicht mehr aufnahmefähig zu sein, weiß ich, dass ich gestresst oder angespannt bin. Deswegen habe ich es mir zur Aufgabe gemacht stetig zu lesen, um meine Konzentrationsfähigkeit zu überprüfen und natürlich gleichzeitig auch zu trainieren. Auch Phasen der Ruhe und des Loslassens brauche ich. Diese Pausen nehme ich mir mehr und mehr bewusst.

        Vorteilhaft ist es auch so selbstreflektiert zu sein, dass man es nicht plötzlich merkt, sondern ein gutes Gefühl zu sich und seiner Umwelt entwickelt, um rechtzeitig etwas entgegenzusteuern.

        Mir fällt gerade noch zusätzlich ein, dass ich gelesen habe, dass Meditationsübungen vor Ausbruch der Erkrankung ein Anzeichen für einen milderen Verlauf und günstigere Heilungschancen sein können. Es wird zwar davon abgeraten, zu meditieren, wenn man Betroffener ist (ich denke, weil man dann mit starken Symptomen konfrontiert werden kann!), aber zur Vorbeugung mit Meditation zu beschäftigen ist vielleicht keine schlechte Idee.

        Ich denke vor allem auch an klassische Entspannungsübungen wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung, die leicht zu erlernen sind und eine Vorstufe zu einer tieferen Meditation darstellen können. Ich betreibe seit circa 4 Jahren autogenes Training und es hat mir viel geholfen. Ich hab’s einfach selber ausprobiert und es klappt gut. Ich finde bei einfachen aber dennoch effektiven Entspannungsübungen, gibt es nicht einen einzigen Grund Betroffene davon abzuraten.

        #50237

        Das mit der veganen Ernährung sehe ich eher kritisch. Ein Mangel an Vitamin B12 kann, soweit ich weiß, auch Psychosen auslösen.

        Darum wird bei einer veganen Ernährung dringlichst empfohlen Vitamin B12 Präparate einzunehmen, weil Mangelerscheinungen eben echt gefährlich sind.

        Vitamine sind auch ein guter Stichpunkt. Ein Vitamin D – Mangel ist ebenso gefährlich. Vitamin D ist allerdings keine Kassenleistung und muss selbst gezahlt werden. Für solche Dinge hasse ich die Politik.

         

        • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 9 Monate von Geigenspieler.
        • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 9 Monate von Geigenspieler.
        #50240

        Vitamin D ist allerdings keine Kassenleistung und muss selbst gezahlt werden.

        Also, in meinem Bezirk muss man wenigstens noch nichts für das Sonnenlicht bezahlen. ;)

        #50252

        Der Vitamine B 12 Mängel zeigt mir doch schon, dass Vegane Ernährung ungesund ist. Warum sollte die Krankenkasse für etwas bezahlen, was man auch über eine ausgeglichene Ernährung bekommt?

        #50257
        Anonym

          Als Vegetarier oder Veganer sollte man natürlich regelmässig bei seinem Hausarzt eine Blutuntersuchung machen, damit man vor allem Eisen-, Vitamin-B12- und Vitamin-D-Mängel rechtzeitig erkennt und durch eine geeignete Nahrungsergänzung beheben kann. Bei mir steht das auch dringend an.

          Sind diese kritischen Mängel behoben, und ist die Ernährung eiweissreich genug, können denke ich vegetarische und vegane Ernährung tatsächlich ein der Gesundheit sehr förderlicher Faktor sein.

          In früheren Zeiten, in Kulturen, die vegetarische oder vegane Ernährung aus spirituellen Gründen kannten, hatte die Nahrung schlichtweg einen so “dreckigen” Charakter, dass die Mängel nicht zwingend aufgetreten sind. Ist nicht lecker, aber ist so. Unser steriles modernes Gemüse ist nicht dreckig genug, also braucht’s die B12-Pillen aus der Apotheke.

          Für viele Vegetarier oder Veganer ist die Gesundheit aber gar nicht der ausschlaggebende Faktor. Sondern ethische Überlegungen, etwa der Gedanke daran, dass man selbst keine Verantwortung für den leidbringenden Missbrauch lebender und fühlender Wesen zum Zweck der eigenen Ernährung tragen will, wo es doch andere, gleichwertige Methoden zur Ernährung gibt, durch die nicht so viel Leid entsteht. Solche Geisteshaltungen können auch zu einer insgesamt bewussteren und moralisch entwickelteren Mentalität führen, die wiederum heilsame Wirkungen auf die Psyche haben kann.

          #50266

          Vitamin B12 ist explizit bei der veganen Ernährung zu beachten. Andere Vitaminmangelerscheinungen betreffen vielmehr gerade die Menschen, die nicht Vegetarier oder Veganer sind.

          Übrigens wird Nutztieren meist Futter verabreicht, welches mit verschiedenen Vitaminen und Mineralwertstoffen angereichert ist, darunter auch Vitamin B12.

          Vitamin D kann nicht genügend über die Ernährung aufgenommen werden, sondern wird durch Sonneneinstrahlung gebildet.

          Eine Überprüfung des Spiegels von Vitamin D im Blut findet routinemäßig nicht statt. Die Präparate sind relativ teuer. Eine Sauerei ist das!

          • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 9 Monate von Geigenspieler.
          #50268

          Vitamin D

          […]

          Die Präparate sind relativ teuer. Eine Sauerei ist das!

          Relativ teuer? Würd ich jetzt nicht sagen.

          Im Sommer jeden Tag 20 Minuten ins Freie reicht in unseren Breitengraden normalerweise aus, um damit recht gut über den Winter zu kommen, da sich da ein Vorrat im Fettgewebe bildet, soweit ich weiß. Und selbst wenn man im Winter substituieren will, kommt man mit ner 200er-Packung 1000 I.E. Vitamin D-Tabletten für 9,-€ doch relativ günstig weg.  Mehr wird meines Wissens nach auch gar nicht empfohlen.

          #50270
          Anonym

            Vitamin D ist allerdings keine Kassenleistung und muss selbst gezahlt werden.

            Also, in meinem Bezirk muss man wenigstens noch nichts für das Sonnenlicht bezahlen. ;)

            Mag sein, aber ob man wirklich im gesunden Rahmen ist, ist nicht immer sicher? Ich hatte zum Beispiel einen hohen Vitamin D Mangel, den Spiegel testen sie aber normalerweise nicht, die meisten Leute die öfters draußen sind haben schon wahrscheinlich genug davon im Körper. Vielleicht bin ich ein Mensch der nicht oft schwimmen geht oder dergleichen.

            20 Euro kostet der Bluttest vom Labor, kann man beim Hausarzt sagen, dass man den Test zusätzlich will.

            In Österreich gibt es aber schon ein Vitamin D3 Präparat, dass die Kasse bezahlt, Oleovit heißt das und gibt man anscheinend sogar Babys oft.

            #50273

            Ok, du hast recht, ganz so teuer ist es nicht. Aber, dass keine routinemäßige erfolgt, gerade auch in der Psychiatrie, verstehe ich absolut nicht. Gegebenfalls muss der Blutest selbst bezahlt werden.

            Vitamin D Mangel ist weit verbreitet. Im Idealfall, klar, bekommt man genügend über die Sonne, aber mal ehrlich, viele von uns sind antriebslos und gehen kaum nach draußen. Schizophreniepatienten sollen oft zu niedrige Vitamin D Werte haben.

            Hast du mal einen Test gemacht?

             

            #50274
            Anonym

              Ich habe gehört hier in Europa, und vor allem auch in Skandinavien, gibt man ja Babies quasi standardmässig erstmal gleich ‘ne Ladung Vit.D mit, weil man weiss, es kommt nicht genug Sonnenlicht an die Haut.

              Ich mache mir gerade auch ein bisschen Sorgen wegen Lichtmangel, da mein Schlafrhythmus leider etwas kaputt ist und ich vormittags meist durchschlafen muss, um mich halbwegs wohl zu fühlen. Gerade im Winter habe ich garantiert einen satten Mangel. Naja, der nächste Bluttest steht an, und den Zwanni für die fundierte Fachmeinung ist es mir dann allemal Wert.

              Bestimmte Fischprodukte und Öle sollen wohl den Vitamin-D Haushalt auch sättigend beeinflussen können. Ich habe noch die Information im Hinterkopf, dass man besser erst den Test machen sollte, bevor man Vitamin D Ergänzt – denn ein Zuviel kann negative Auswirkungen, etwa auf die Knochendichte, haben. Das kann wohl vor allem bei älteren Menschen ungünstig sein.

              #50277

              In unseren Breitengraden sind Nahrungsbedingte Mangelerscheinungen eigentlich eher selten.

              Wir leben in einem Land mit Nahrungsüberfluss, trotzdem quellen die Regale der Drogerien über mit Nahrungsergänzungemitteln.
              Wenn man sich monatelang nur von Toastbrot und Cola ernährt, könnte es durchaus zu Mangelerscheinungen kommen, bei einer halbwegs normalen Ernährung ist dies aber eher nicht zu erwarten.

              Ist schon etwas älter, aber ich denke immer noch aktuell.
              https://www.mopo.de/oeko-test-24-von-25-praeparaten-taugen-nichts-vorsicht–vitamine–20217512

              Neu hinzugekommen sind in den letzten Jahren noch so Modeerscheinungen wie: Laktoseintoleranz und Glutenunverträglichkeit.
              Menschen die weder das eine, noch das andere haben, meinen sich gesünder zu ernähren, wenn sie auf diese Inhaltsstoffe verzichten.
              Am Ende ist das der klassiche Placebo Effekt, der aber meist ordentlich extra kostet.

              Zu Placebo Effekt ist mir grad das hier noch eingefallen. (Absolut Sehenswert)

              • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 9 Monate von PlanB.
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