Für immer krank?

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  • Dieses Thema hat 37 Antworten und 20 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahre, 9 Monate von Anonym.
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  • #108533
    Anonym

      Es ist eigentlich traurig und regt mich auch ein bisschen auf.

      Ich habe ja einen Grad der Behinderung von 50. Dieser Grad wird für 5 Jahre gewährt. Und danach wird neu geprüft, ob die Vorraussetzungen erfüllt sind.

      So, das ist ja alles okay. ABER ein Krebs kranker bekommt den Grad der Behinderung auch. Und wenn er nach fünf Jahren kein Rezidiv hat dann ist er geheilt.

      Bei einer psychischen Erkrankung gibt es nicht mal die Option und niemand würde das Wort „geheilt“ nach fünf Jahren in den Mund nehmen.

      Wenn also mein Grad der Behinderung nicht verlängert wird, dann ist das zwar „gut“ für meine Genesung aber „geheilt“ darf ich mich dann nicht nennen. Was ich ganz frustrierend finde!

      Für einen Psychosekranken gibt es keine Karenz und keine Option auf Heilung. Nach fünf Jahren.

      Oder gilt man dann als „geheilt“. Weil ich nach einer Psychose nicht gleich diesen Grad der Behinderung bekommen hätte. Sondern ihn hab weil ich ein schizophrenes Residuum habe.

      Also bin ich für immer krank?

      #108541
      Anonym

        @Ladybird

        Deine Gedanken kann ich gut nachvollziehen.

        Ich finde es schade, dass es kaum Psychiater und Therapeuten gibt, die Patienten für gesund erklären, wenn diese es sind.

        Ich halte das für einen großen Missstand.

        Oder habe ich Dich komplett missverstanden… ? :scratch:

        LG Forsythia

         

        #108546

        Das verstehe ich nicht, ich habe ein grad von 80 und unbefristet. Bei mir wird niemals mehr geprüft.

        Aber habe es schon oft gehört das einige psychotiker unter 60 sind und befristet haben..

        #108549
        Anonym

          Gelöscht 0821

          #108553
          Anonym

            … Ich habe 70% befristet bis 2021

            #108554
            Anonym

              Liebe Ladybird, mir scheint das du im Moment sehr stark zum einen mit der Erkrankung b eschäfigst  bist und auch damit haderst. Eine auch kranke Freundin sagte mal den guten Satz: Man kann krank sein aber geheilt sein. So ähnlich wie Jela es ausdrückt, zu aktzeptieren das man eine Grunderkrankung hat, aber in dem man sie annimmt auch ein stück frei davon zu sein, oder in Harmonie mit sich selbst. Das ist für uns alle ein langer Weg.

              Bei Diabetes zum Bleistift hat man auch immer die Diagnose, obwohl die Frau meines Vaters durch super Ernährung geschafft hat ohne Medis zu sein, trotzdem hat sie die Diagnose ein Leben lang und muß eben auf sich aufpassen.

              LgB

              #108558

              Also bin ich für immer krank?

              Hi.

              Ich finde man kann eine psychische Erkrankung nicht direkt mit einer körperlichen Erkrankung vergleichen. Klar dass das nicht aufs gleiche Resultat hinausläuft.

              Und wenn du dir den Kopf so darüber zerbrichst, ob du dich irgendwann als geheilt betrachten/betiteln kannst, das finde ich ist ein unnötiges Hineinsteigern/stressen. Stattdessen würde ich den Fokus darauf legen aus der Situation das beste zu machen.

              Das finde ich ist wie wenn man sich an dem Wort Schizophrenie/Psychose aufhängt als wäre es ein Todesurteil.

              LG Tintenklecks

              #108560
              Anonym

                @ Bernadette

                …ich würde es dann statt Grunderkrankung einfach Veranlagung nennen.

                Denn: krank und geheilt sein kann man nicht gleichzeitig.

                Den Vergleich mit Diabetes finde ich sehr gut.

                :good:

                LG Forsythia

                #108566
                Anonym

                  Gelöscht 0821

                  #108567
                  Anonym

                    Naja mein Psychiater meint es wäre eine Körperliche Erkrankung. Eben des Gehirns. Also kann man das schon vergleichen wenn man diesen Weg einschlägt. Die Dopaminhypothese usw. und eine Psychose ein rein körperliche Erkrankung.

                    Diabetes finde ich da auch einen guten Vergleich.

                    Fragte mich eben nur, wenn man es als Erkrankung des Geistes sieht, wieso das den körperlichen Erkrankungen nicht gleichgestellt ist. Wie etwa Krebs. Dass man immer von Rezidiv spricht und nicht von einer erneuten Erkrankung. Es gibt ja die chronische Form und ich würde sagen dass man außerhalb der Krankheitsphasen gesund ist. Oder?

                    Ja @Bernadete ich hadere gerade damit. Weil es nicht so geht wie ich es mir wünsche. Gerade der Neuroleptikaentzug stresst mich. Erst war nur der Geist ruiniert und nun ist es auch mein Körper. Da ich der Überzeugung bin das Körper und Geist eine Einheit bilden fühle ich mich jetzt im Moment echt „krank“. Nicht seelisch, sondern Körperlich. Daran muss ich mich erst gewöhnen. Stimmungsschwankungen vergehen hab ich gelernt. Antriebsstörungen vergehen hab ich gelernt. Selbst schwer depressive Phasen können vergehen. Selbst psychotische Symptome sind bei mir vergänglich. (Noch?).

                    Aber das mein Körper so ramponiert ist macht mir zu schaffen. Das ist eben neu. Und ich habe dafür kein Equipment, im Gegensatz zu den psychischen Beschwerden. Das einzig was hilft ist das Neuroleptika zu nehmen, was aber die Ursache für die körperlichen Beschwerden ist. Deshalb fühle ich mich krank und echt unfrei.

                    #108569
                    Anonym

                      Ich sehe mich zwar als dauerhaft/lebenslänglich “angeschlagen/geschwächt” aber nicht als dauerhaft krank. Ich habe auch GdB50 und der läuft 2023 aus. Worüber ich erstmal froh bin. Meine Psychiaterin sagt mir auch immer wieder, dass es eine chronische Krankheit ist, aber ich denke 1/3 hat die Krankheit nur einmal bzw ein paar mal. Deswegen finde ich, sollte man vorsichtig sein, es chronisch zu nennen, da es die Prognose verschlechtern könnte, wenn der Patient es selbst glaubt

                      #108571
                      Anonym

                        Ich halte es aber auch als falsch an, die Krankheit als rein körperliche Krankheit anzusehen. Ich denke jeder hat ein psychologisches Problem oder einen inneren Konflikt wodurch die Krankheit ausgelöst wird. Ich denke das muss gelöst werden um die Krankheit “heilen”

                        #108573

                        Im Gegensatz zu einer rein körperlichen Erkrankung, bei der man mit diversen Messmethoden (Blut, Urin, Röntgen, etc) eine Heilung nachweisen kann, funktioniert das bei einer Psychose halt nicht.

                        Selbst wenn das Organ Gehirn, Messtechnisch absolut i.O. ist, kann man eine schwere Erkrankung haben.

                        Da der körperliche Teil (z.B. Vererbung) nur einen Bruchteil einer Psychose darstellt, ist der Arzt auf die Erzählungen des Patienten angewisen.
                        Und die sind bei Psychotikern halt eher mit Vorsicht zu genießen.

                        Kleiner Tipp:
                        Eins nach dem anderen angehen und nicht alles auf einmal wollen. Wie man sieht, reicht ein kleiner Windstoss und das Kartenhaus fällt in sich zusammen.

                        #108605
                        FMS

                          Bei einem Prozentsatz von 30 +/- heilt die Krankheit sehr wohl nach der ersten Psychose wieder vollständig aus. Warum das bei den restlichen 2/3 nicht so ist, das weiß man wohl noch nicht. Deswegen: Schizophrenie gilt erst aber der zweiten Episode als chronisch.

                          #108655
                          Anonym

                            Also ich bin zwischen meinen Episoden eher nicht geheilt. Das liegt aber nicht daran, dass ich noch Restsymptome habe, auch wenn ich die nicht hätte, wäre es ja so, dass ich auf großen Stress – anders als Gesunde – immer mit einer Psychose reagieren würde.

                            Andererseits, wenn ich WIRKLICH nichts mehr spüren sollten zwischen den Episoden, würde ich vielleicht auch sagen, ich bin gesund dann, aber ich zum Beispiel spüre meine Erkrankung an allen Ecken und Enden! Nur sehr selten am Tag im Moment, aber doch jeeden Tag – meehrmals am Tag eben!

                            Wie – ich – das schon richtig bin!

                            Dennoch! Ich habe trotz wahrscheinlich schlechter Prognose und hoher Medieinstellung die Hoffnung noch nicht aufgegeben. Ich habe schon viel erreicht und vielleicht werde ich den Scheiß irgendwann so los, wie er gekommen ist, langwierig aber doch merklich.

                            Letzten Endes macht es aber nicht mehr viel aus: Wenn es mir gut geht trotz Erkrankung, ist alles gut! Gehabt hab ich ja alles schon, das ist nicht mehr wegzudenken, und wenn es mir gut geht, ist ja alles gut, also..

                            Doch ich hatte schon zweimal so Merkmale von früher durchblitzen gehabt. Das eine Mal hatte es sich dann seinen Weg tatsächlich gebahnt und ich habe diese Eigenschaft wiedererlangt. Eine, die ich stark mit der gesunden Aqua in Verbindung bringe.. Etwas Weiteres war gerade erst.

                            Wenn das wirklich wirklich wieder so weitergehen würde, wäre es vielleicht irgendwann weg.

                            Und doch, manchmal denke ich, ich möchte es vielleicht gar nicht mehr loswerden. Weil – ich – das schon so sehr bin. Also das ist es auch, was ich täglich meist so merke, dass es in mir verankert ist eben und ich will mir das auch irgendwie nicht so rausreißen!

                            Grad der Behinderung habe ich gar nicht. Habe ich mich nie mit beschäftigt. Wäre aber wahrscheinlich gut gewesen. Aber es geht irgendwie auch ohne bei mir.

                            Liebe Grüße

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