Bundestag beschließt: keine Fixierung mehr ohne richterlichen Beschluss

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  • Dieses Thema hat 42 Antworten und 10 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 4 Jahre, 11 Monate von Anonym.
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  • #38439

    Das freut mich sehr. Es ist ein Schritt in die richtige Richtung. Die Rechte der Betroffenen werden gestärkt. Es wird weniger Willkür in psychiatrischen Anstalten und auch in anderen Institutionen geben.

    #38445

    Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts war ja letztes Jahr bereits gefallen. Dass der Bund sich der Sache angenommen hat und eine Gesetzesänderung beschlossen hat, finde ich auch sehr gut. Nur ist mir nicht klar, was “strengere Regeln” und “in vielen Fällen” eine richterliche Genehmigung nötig im Klartext bedeuten. Auf Anhieb habe ich nur DIESEN einen Artikel in der Welt gefunden, aber da werden sicher mehr Details im Laufe des Tages verfügbar werden.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 11 Monate von Mowa.
    #38730

    Vermutlich wird es in der Praxis dann so laufen, dass nur der diensthabende Richter angerufen wird. Kann mir schwerlich vorstellen, dass ein Richter dann auch immer in die Psychiatrie kommt um mit den Ärzten und dem Betreffenden zu reden…

    #38732

    nur der diensthabende Richter angerufen wird

    Der Richter muss den Patienten schon in Augenschein nehmen, sonst wäre es ja Blödsinn. Wird natürlich eine Herausforderung, dass da 24 h jemand zur Verfügung steht.

    #38739

    Naja, in dem Weltartikel von Mowa steht was anderes. Danach geht ein nur um Fixierung über eine 1/2 Stunde.

    Akutfixierungen von kurzer Dauer wären danach immer noch möglich, auch wenn da im Nachgang eine richterliche Überprüfung fällig wär, so wie ich das verstehe.

    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 11 Monate von Felinor.
    • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 11 Monate von Felinor. Grund: Tippfehler
    #38742

    Meine Frage ist: Was ist denn die Alternative zur Fixierung?

    #38750

    @felinor Ich finde trotzdem, dass die neuen Regeln besser sind als die alten. Vorher durften sie einen festbinden, wie es ihnen passte.


    @nichtraucher
    Humane Behandlung!

    #38751
    Anonym

      @Nichtraucher, das würde mich auch sehr interessieren und zwar für beide Situationen Selbst – oder  Fremdgefährdung ( in manchen Fällen vielleicht leider beides).

      Ich hab das zum Glück nicht erleben müssen. Wüßte aber das bei meiner zeitweisen Suizidalität – gedanken/gefühle und sogar Versuche, eine Fixierung nicht helfen würde, sondern mich sehr vermutlich traumatisieren. Bis jetzt hilft Theraphie bzw. Gespräche, das jemand da ist, Halt haben – anhalten, etc.

      Ich kann mir nur vorstellen das bei selbstverletzendem akuten Verhalten, wenn Mensche sich u.a. Schneiden (Ritzen klingt verharmlosend) dann das eine ! Möglichkeit sein kann.

      Manchmal denke ich da braucht es eigentlich eine Umarmung, daneben sitzen, zuhören, alles was Zeit braucht im Klinikbetrieb nicht gegeben ist?

      Oder anders gefragt hat jemand der eine Fixierung erlebt hat es geholfen? oder traumatisiert? oder war nur belanglos? Was hätten sich die Leute in dieser Zeit wirklich gewünscht?

      Lg, B

       

      #38754

      Manchmal denke ich da braucht es eigentlich eine Umarmung, daneben sitzen, zuhören, alles was Zeit braucht im Klinikbetrieb nicht gegeben ist?

       

      Dafür kann man aber niemanden bezahlen. Das wäre sonst wie Prostitution, eine für Geld erkaufte Vorheuchelung von Liebe und Verständnis.

      Das muss von der Familie, bzw von Ehrenamtlichen kommen.

      #38755
      Anonym

        Für daneben sitzen, zuhören kann man auch von Pflegepersonal erwarten.

        Das andere ist richtig braucht man von Freunden, Familie.

        #38757
        Anonym

          Nein, oft ist Beruf auch Berufung.

          Also muss so viel Zeit und Personal zur Verfügung gestellt  werden und angemessene Bezahlung erfolgen, dass das möglich ist.

          #38758
          Anonym

            Wenn Menschen sehr einfühlsam im Gespräch oder Reden sind, fühlt es sich auch wie eine Umarmung/Tröstung an. Ich denke die innere Haltung/Ausrichtung zählt hier.

            #38762
            Anonym

              Ich denke, die Pflege wird erst dann zum Höllenjob, wenn die Pflegend nicht den Raum haben, Empathie walten zu lassen.

              #38763
              Anonym

                Ich kenne eine (Ordens)Schwester die als ehrenamtliche zu Schwerstkranken in Pflegeheimen, Krankenhäusern geht. Sie berührt von sich aus nicht die Menschen weil sie die Erfahrung hat das das manche als über – griffig empfinden.

                Sie bietet aber an, das die Kranken sie berühren sprich Hand nehmen können. Und das machen dann erstaunlich einige Menschen, von sich aus die Berührung suchen und so Halt finden, und sich getröstet wissen, einfach weil der andere da ist.

                #38768

                Ich denke Pflege wird zum Höllenjob wenn vor lauter Empathie nich5 richtig mit der zur Verfügung stehenden Zeit gewirtschaftet wird. Ich denke wirklich nicht, das emotionale Prostitution eine Arbeit sein sollte. Ich finde das total pervertiert. Die sollen ihren Job machen und für Sauberkeit sorgen und nicht die Patienten bespaßen.

                Die sollen lieber professionell sein, als empathisch, dann stimme ich auch einer Erhöhung ihrer Vergütung zu.

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