Arbeiten gehen mit Schizophrenie

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  • #5964

    @Weichhai

    Wozu benötigst Du das Geld?

    Ich meine hast Du irgendwelche unnötigen Ausgabeposten? (Z.b. Alkohol und Zigaretten oder irgendwas anderes was Du dringend benötigst?) Warum sprichst Du vom Selbsttod auf Raten? Wie stirbst Du? Wodurch?

    #5973
    Anonym

      @Nichtraucher

      Ich empfinde deine Frage, ob und wozu ich Geld benötige, unabhängig übrigens davon, ob das das Grundproblem meiner Existenz tangiert, als insinuierend, tendenziös und, ja, impertinent.

      Ich werde dir deswegen einen Dreck erzählen, wie, wann und wodurch ich mein Leben zu beenden beabsichtige.
      Erst Recht vor dem Hintergrund deiner üblen Ideologie eines schmierigen und selbstverliebten Katholizismus.
      In einem Forum wie diesem plädiere ich für das offene Wort – und das musste mal raus.

      #5977

      Es hat mich halt interessiert. Ich denke mir halt, ein bescheidenes Auskommen ist immer irgendwie möglich, wenn man sein Geld eben nicht eben vertändelt.

      Ich selbst arbeite übrigens ausschliesslich für meine Unabhängigkeit, damit ich nicht meinem Vater oder der Gesellschaft zu Dankbarkeit verpflichtet bin und dann vielleicht auch noch irgendwann für ihre Untaten stellvertretend in Verantwortung genommen werde. Aber das kann man ja nicht ausschließen.

      Meine monatlichen Ausgaben belaufen sich auf ca 500€plus warmmiete, da ich wochentags täglich im Imbiss esse, weil ich keine Zeit und Kraft habe zu kochen. Würde ich vom Existenzminimum leben (und nicht arbeiten) würde ich zusätzlich noch öfters auf Fleisch verzichten. Ich glaube dann käme ich locker hin und könnte gut leben.

      #5981

      Und noch was: hinge ich nicht am Katholizismus, wäre ich jetzt bereits mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Muslim.

      #5983
      Anonym

        Wie stirbst Du? Wodurch?

        Die inoffiziellen Strafregeln unserer Gesellschaft. Wer nicht mitspielt und sich genug Knete erdient, und sonst keine Quelle für solche hat: Es droht einem Wohnungslosigkeit, das ist die schlimmste Strafe und insgesamt äusserst schlecht für die Gesundheit. Es droht einem bei Geldschulden, oder falls man den Fehler gemacht hat illegale Quellen für Geld zu nutzen – das Gefängnis, das kann auch sehr ungesund sein und einen körperlich wie geistig substanziell schädigen, vor allem wenn man eigentlich keine kriminelle Natur ist. Es droht einem, wenn man dennoch ein Obdach halten kann, Mangel an qualitativ hochwertiger Nahrung und medizinischen- sowie Körperpfelgemassnahmen – dadurch Ungesundheit, Krankheit, vielleicht sogar als weitere Folge ein früherer Tod. Es droht einem bei Geldmangel die Ausgeschlossenheit aus kulturellen Mechanismen, dadurch kann Vereinsamung und geistige Unausgefühlltheit drohen, in weiterer Folge davon Eventull Schädigungen, Krankheit usw. Oder durch Aufenthalt in sozial verwahrlosten Wohn- und Lebensumfeldern das Ausgesetztsein gegenüber moralisch verkommenen Menschen, vor allem vereinsamt und gesundheitlich und körperlich schwacht droht einen immer ein Opfer von Kriminalität und Gewalt zu werden – das Opferlos quasi, nicht jeder zieht es, aber wer keinen guten Stand in der Hierarchie der Gesellschaft hat ist definitiv gefährdeter.

        Reicht dir das schon?

        #6003

        Hallo Weichhai,

        schön, dass Du auch im neuen Forum bist. Wie geht es Dir, führst Du Deinen Blog bald weiter?

        Ich habe die aktuellen Diskussionen um “Ab mit Hartz IV” in der Politik nur nebenbei mitbekommen und wäre sehr dafür, dass man als Hartz-IV-Empfänger nicht länger mit grausamen Sanktionen und höchstens leerlaufenden Maßnahmen dauerhaft schikaniert und drangsaliert wird.

        LG,
        Mowa

        #6012

        Hallo,
        darf ich Euch anbieten, dass wir dazu im internen Bereich ein eigenes Thema eröffnen?
        Hier passt es nicht gut zur Überschrift. Ich würde gerne mitmischen, wenn heißt “Hartz IV abschaffen!”, “Wie HartzIV ändern?” oder “Schizophrenie und Hartz IV”.
        mango

        #6421

        Seit 2005 habe ich endlich auch einen unbefristeten Arbeitsvertrag und gehe einer nicht wenig anspruchsvollen Arbeit nach. Die Diagnose Paranoide Schizophrenie habe ich seit Januar 2009. Seit 2011 bin ich nicht mehr “richtig akut krank” geworden.

        Ich habe gelernt mit Negativsymptomen zu leben und arbeiten zu gehen. Die Arbeit fiel mir in den ersten Jahren nicht leicht und ich war nicht in der Lage die eigenen Anforderungen die ich an mich stellte, bei der Arbeit zu erfüllen. Glücklicherweise zeigte mein Arbeitgeber viel Geduld und zur beruflichen Wiedereingliederung nach sieben Monaten Arbeitsunfähigkeit hatte ich kompetente Berater an meiner Seite.

        Meine Probleme mit der Organisation meiner Arbeit, insbesondere wegen einer gedanklichen Leere im Kopf und einer nicht unerheblichen Antriebsschwäche, habe ich in den Griff bekommen. Glücklicherweise sind die Symptome schwächer geworden. Es war ein langsamer Entwicklungsprozess und auch die Besserung der Symptome erfolgte nur schleichend.

        Die Arbeit spielt eine zentrale Rolle in meinem Leben und fordert mich sehr. Ich denke, dass ich vor allem durch sie gelernt habe, mit meiner Erkrankung zurecht zu kommen. Sie gibt mir großen Halt z.B. durch die Gestaltung der Tagesstruktur und inzwischen kann ich wieder gute Leistungen bringen, so dass ich wieder mit mir und der Möglichkeit Anforderungen der Arbeit und des Alltags zu meiner Zufriedenheit erfülle. Das trägt sehr zu meinem Wohlbefinden bei.

        Worauf ich besonders achte sind ausreichend Schlaf und Erholung.
        Worauf ich mehr achten muss, damit ich stabil bleibe, ist, mich nicht zu überfordern.

        • Diese Antwort wurde geändert vor 5 Jahre, 5 Monate von mango.
        #6833

        Liebe Mango,
        toll das Du so gut zurechtkommst mit Deiner Arbeit.Kannst stolz auf Dich sein. Mir hilft die Arbeit auch gegen die Negativsymptome anzukämpfen. Ich habe auch einen hohen Anspruch an mich und bin sehr selbstkritisch was meine Arbeit betrifft.
        Viel Schlaf ist auch für mich wichtig, obwohl ich das am WE mit 12 stunden oder mehr etwas übertreibe.

        #86855
        Mo

          <p style=”text-align: left;”>Also ich hab die Erfahrung gemacht das es besser ist wenn man bei einem großen Arbeitgeber mit offenen Kartenspielt. Ich Arbeite in einem Krankenhaus auf allen Station, was viel Stress bedeutet. Da wir mit unserer Krankheit Stress nicht so gut kompensieren können ist es besser der Arbeitgeber erfährt von der Krankheit. Ich habe auch vorher ein Schwerbehindertenausweis beantragt 50% was auch nochmal einen außergewöhnlichen Kündigungsschutz verschafft.Durch die Minus bzw. Negativsymptomatik die ja viele von uns haben ,komme ich früh auch nicht aus dem Bett erst so ab 10 Uhr.Mein Arbeitgeber hat mir jetzt die Möglichkeit gegeben von 13:30 bis 20:00 im Spätdienst zu Arbeiten. Was nur möglich war weil ich ihm gesagt habe was los ist. Und der Integrationsfachdienst hat mir dabei geholfen.</p>

          #86856
          Mo

            Also ich hab die Erfahrung gemacht das es besser ist wenn man bei einem großen Arbeitgeber mit offenen Kartenspielt. Ich Arbeite in einem Krankenhaus auf allen Station, was viel Stress bedeutet. Da wir mit unserer Krankheit Stress nicht so gut kompensieren können ist es besser der Arbeitgeber erfährt von der Krankheit. Ich habe auch vorher ein Schwerbehindertenausweis beantragt 50% was auch nochmal einen außergewöhnlichen Kündigungsschutz verschafft.Durch die Minus bzw. Negativsymptomatik die ja viele von uns haben ,komme ich früh auch nicht aus dem Bett erst so ab 10 Uhr.Mein Arbeitgeber hat mir jetzt die Möglichkeit gegeben von 13:30 bis 20:00 im Spätdienst zu Arbeiten. Was nur möglich war weil ich ihm gesagt habe was los ist. Und der Integrationsfachdienst hat mir dabei geholfen.

            #86857

            Das ist schön zu hören @mo , dass arbeiten kein Problem für dich darstellt. Ich muss erstmal irgendwo reinkommen. Es ist schwer auf dem ersten Arbeitsmarkt eine Stelle zu bekommen. Furchtbar.

            #86859
            Mo

              <p style=”text-align: left;”>Das stimmt es ist schwer weil die Krankheit mit Vorurteilen belastet ist. Ich würde es dort versuchen wo der größte Notstand ist. Also Krankenhäuser suchen immer Mitarbeiter zb. Pflegehelfer oder Pflegehilfskraft (3Monate Ausbildung)</p>

              #86860

              Ja in der Pflege ist immer was frei!

              #86862
              Mo

                Ja ist ne Alternative wenn du damit kein Problem hast anderen zu helfen.

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