An den eigenen Haaren aus dem Sumpf herausziehen

Home Foren ALLGEMEIN (öffentlich) An den eigenen Haaren aus dem Sumpf herausziehen

Ansicht von 9 Beiträgen - 16 bis 24 (von insgesamt 24)
  • Autor
    Beiträge
  • #75490

    Eben, es ist ein ständiger Kampf gegen diese Negativsymptome – diese zu akzeptieren ist einfach unmöglich bzw. habe ich das Gefühl wenn ich sie akzeptieren würde aufgegeben zu haben…

    Ja, ich wurde extra auf Reagila umgestellt, weil das ja gegen Negativsymptome wirken soll. Und ich bin schon auf der kleinsten möglichen Dosis davon (1,5mg).

     

    #75491
    Anonym

      Meine Erfahrung ist eben, dass durch fortgesetzte (Selbst-)Überwindung und Arbeit an sich selbst die Negativsymptome aktiv abgeschwächt werden können. Jede noch so kleine gesunde oder positive Tätigkeit, die man schafft, kann für sich bereits eine kleine (oder auch mal grosse…) Wirkung haben. Die Menge der Dinge, die man macht, und das Durchhaltevermögen, können dann eine noch grössere heilsame Wirkung daraus machen.

      Ich stelle mir das immer wie Pflanzen in einem Garten vor, Die einzelnen Pflanzen sind die Tätigkeiten und Fähigkeiten und die Alltagsaktionen. Die Pflanzen, die man am meisten pflegt, setzen sich auch am stärksten durch – und werden immer stärker und verdrängen auch irgenwann die anderen, die gesunden die ungesunden oder andersrum! Je nachdem, was für Pflanzen man am Start hat, so fühlt man sich. Gesunde Pflanzen machen glücklich, ungesunde eher nicht so. Aber es ist immer alles möglich, im Boden schlummert immer alle Saat, bereit um zu keimen…und egal welche sich am Ende durchsetzt, durch Anstrengung kriegt man die gesunden Pflanzen gegen die schlechten wieder stark. Aber auch mit starken gesunden Anteilen kann das schlechte immer wie Unkraut zurückwuchern und die besseren Pflanzen behindern, wenn man nachlässt. Das heisst alles aber auch, dass es immer eine Zeit braucht, bis die guten Pflanzen sich durchsetzen können, und währenddessen muss man sie auch immer gut pflegen und darf nicht nachlassen!

      Anfangs war bei mir besonders viel Überwindung nötig, aber mit der Zeit lernt man das anzunehmen. Das war bei mir auch so. Depression bzw Negativsymptome sind ein ernstes Handycap, eine starke Bremse im Kopf. Man braucht auch extra Kraft (oder auch Unterstütztung von aussen!), um das zu durchbrechen. Es ist aber möglich.

      Mir hat sehr dabei geholfen, mich zu überwinden, dass ich mir die kleinen Vorteile bewusst gemacht habe, und mir das Zufriedenheits- bzw- Belohnungsgefühl gemerkt habe. Wenn man z.B. die Wohnung aufräumt, dann fühlt sich das hinterher ja schön an und man geniesst den Zustand…oder wenn man mit anderen Menschen positiv unterwegs war, dann verfliegt die Zeit irgendwann, man denkt gerne daran zurück, hat ein angenehmes Gefühl und hinterher schöne Erinnerungen daran. Mir hilft sehr, an solche Dinge und Empfindungen zu denken, was mich durch meine Anstrengung gutes erwartet…statt daran zu denken, wie schwierig es vielleicht sein könnte was ich will. So überwindet man sich leichter… Auch wenn man manche Dinge erst ein- zweimal geschafft haben muss, um das gute Gefühl durch sie überhaupt erst zu kennen. Ein kleiner Kampf ist und bleibt es aber auch, auch wenn er irgendwann nicht mehr ganz so schwierig ist wie am Anfang.

      #75496

      Mir half immer Beschäftigung zur Regeneration. Nach meiner letzten Psychose war ich ein Jahr in einer Tagesstätte wo Man 2 stunden “Werkstattarbeit” machte und es Nachmittags ein Freizeitprogramm gab. Das habe ich mit vielen Negativsymptomen gemacht und es hat geholfen. Aktiver wurde ich dann wieder bei meiner Umschulung, wo ich mehr gefordert war. Auch heute noch häng ich oft in den Seilen, aber die Arbeit hilft mir meinen Schweinehund zu überwinden. Mir hat immer geholfen, zu tun was möglich war und mich in Gesellschaft zu begeben. Auch wenn das sehr unangenehm sein kann, wenn man wegen Negativsymptomen nichts zu sagen weiß. Man darf sich natürlich auch nicht überfordern, aber bei mir wuchs die Belastbarkeit mit mehr Forderung. Ich brauche den äußeren Antrieb einer Beschäftigung, wo ich hingehe. Aus eigenem Antrieb mache ich wenig. Das ist alles ein langsamer Prozess. Aber vergleiche dich doch selbst mal mit der Zeit direkt nach der Psychose bis jetzt. Ist da gar nichts besser geworden? Stillstand? Ich sehe bei mir oft schwarz die negativen Dinge, da muss ich mir dann bewusst machen was schonwieder alles geht. Ich verstehe dein Leid, aber versuch doch mal ein Augenmerk auf die positiven Dinge zu legen. Die sind bestimmt ausbaufähig. Medikamente haben sicher einen großen Einfluss, aber sie sind nicht die einzige Schraube woran man drehen kann.

      #75500

      @wunder, das kommt mir so bekannt vor. Ich habe die letzten Jahre hart dafür gekämpft das ich wieder so werd wie früher. Es gelang mir nicht. Wie schon erwähnt wurde, gehören dazu ja leider auch die Auslöser der Psychose. Die will ich nicht mehr. Ich habs geschafft wieder auch mal allein einkaufen zu gehen. Raus zu gehen (auch wenn Lorazepam mein bester freund ist). Ich muss immer noch lernen mit meinen Kräften zu haushalten und es gelingt mir nicht immer. Ich muss auch oft weinen wenn ich daran denke, was ich alles verloren habe und nie erreichen werde. Ab shit….. es muss weiter gehen, sonst könnte ich mich auch gleich…

      Mir hilft es auch mal darüber zu reden wenn ich einen extrem traurigen Tag hab oder schwach bin. Es gibt auch wieder Tage die besser sind. Akzeptier Dich, mit Schwächen. Du bist ein Mensch und kein Computer auf endlosschleife. Richte Dir kleine Helferlein ein, wie bei mir. Die wärmflasche, jetzt verdrehen bestimmt einige die Augen. Oder Tee, oder einfach mal den Kaffe bewusst genießen. Musik, einfach mal zuhören, vielleicht zeichnen während zu zuhörst, oder Fotos machen von der Natur oder was immer Dir liegt.

      Ich schaff es auch nicht immer, oft greif ich zur Schokolade (die tröstet). eine duftlampe mit Deinem Lieblingsduft (ich riech gern Vanille oder Melisse) letztere tröstet auch. Fencheltee soll auch trösten. Such einfach im Internet, dort wirst Du deine Helferlein finden. Und schau hier, schreibst Du doch auch, das tut doch gut oder?

      Ich wünsche Dir viel Kraft und schöne Erlebnisse und einen guten Rutsch in 2020.

      :bye: :rose:


      https://butterflys-pearl-kalina.hpage.com/willkommen.html
      https://hamasi-ben-ihmz-achthamar.hpage.com/willkommen.html

      D / 49Jahre
      Quetiapin 200 +400 , Risperidon 2mg, Doxepin 2x 50mg,
      Ofiril 2x 150mg, Bedarf Lorazepam
      L-Thyroxin

      #75523

      Danke ihr Lieben für euren Zuspruch.

      Ja du hast schon Recht @wachsmalbloeckchen, im Vergleich zu direkt nach der Psychose hat sich sehr viel getan und auch im Vergleich zu vor 6 Monaten habe ich schon große Fortschritte gemacht. Es geht mir nur einfach zu langsam, diese Minikleinen Pups-Schritte frustrieren mich.

      Aber du hast schon Recht, zu versuchen mein Augenmerk auf die Positiven Dinge zu legen, dass ist ein guter Ratschlag, das werde ich versuchen!

      Und danke auch @Blumenduft und @HSP, ich werde mir zu Herzen nehmen was ihr geschrieben habt!

       

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 4 Monate von wunder.
      #75531
      #75533

      Machst du das denn B12 und Folsäure sublementieren @metalhead666?

       

      #75548

      Oh sorry. Ich antworte erst jetzt. Ja ich nehme einen Vitaminkomplex. Ob es wirklich für die Negativsymptomatik hilft weiß ich nicht, da ich eh depressiv bin. Ich nehme eh schon so viel. Es hilft denke ich schon, aber ob damit alleine man schon geschützt ist weiß ich nicht. Probiere es aus. Ich nehme folgende Vitamine ein. Vom Preisleistungsverhältnis nicht schlecht.

      #75769

      Hallo @ﹰWunder ….

      Ich habe mir einen ﹰPlan gemacht von der 1.ﹰIdee oder ﹰZiel

      2.was benötige ich dazu

      Die ﹰVorbereitung

      3.ﹰFehler und mehr ﹰﹰZeit

      Einplanen

      4.ﹰDurchhaltevermögen,und

      Geduld

      5.ﹰZiel

      Dieser ﹰPlan hat mir aus dem gröbsten geholfen ,so simpel er auch klingt.

      10 Minuten für die ﹰUmsetzung …klingt wenig aber in 10 min.kann man sehr viel erledigen …man glaubt es kaum …wieder ﹰPause und dann weitere ﹰ10 ﹰMinuten

      Angefangenes beenden hilft auch

      • Vlt.ist das ein guter ﹰAnsatz falls du vermeiden (prokrastination) solltest. :bye:
      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 4 Monate von Oceana. Grund: Keine Konzentration mehr
    Ansicht von 9 Beiträgen - 16 bis 24 (von insgesamt 24)
    • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.