Verfasste Forenbeiträge
-
AutorBeiträge
-
Hallo @Trinity!
So schlimm ist es bei mir, Dank meines Medikamentes, nicht mehr. Traue mich trotzdem nicht, alleine wegzufahren.
Hast Du schon versucht, mit weniger Neuroleptika stabil zu bleiben Molly?
Guten Morgen, @Mowa!
So bald ich einige Wochen auch nur geringfügig unter die derzeit eindosierten 400 mg Amisulprid gehe, werden meine Symptome so stark, dass ich dann noch weniger Lebensqualität habe. Ich hab das schon mehrfach probiert. andere Neuroleptika wirken bei mir nicht gut und verursachen zudem noch schlimmere Nebenwirkungen.
Vielleicht ist das sogar eben wegen den Nebenwirkungen so. Je schlechter ich mich durch die Medikamente fühle, um so stärker rege ich mich auf und das verschlimmert dann natürlich wieder die psychotische Symptomatik.
Amisulprid löst bei mir weniger, direkt körperlich erkennbare Nebenwirkungen aus wie zB. die nervige Akathisie, sodass ich mich eigentlich ganz gut damit fühle. Nur bleibt eben noch die Antriebsschwäche, wobei faul sein nicht so vordergündig in Erscheinung tritt.
Du würdest jetzt viel mehr machen wollen, andere wären froh, wenn sie mal eine Zeitlang gar nichts machen müssten.
Das kann natürlich sein, @PlanB! Ich finde es eben nur extrem unbefriedigend, mein ganzes Leben immer nur irgendwelchen Kram zu kaufen und Medien zu konsumieren, während andere produktiv sein können, arbeiten, damit auch noch einen Haufen Geld verdienen, sich fürs Alter absichern und ihren Kindern etwas hinterlassen können.
Kennst Du den Spruch: „Die wollen immer nur dein Bestes, nämlich dein Geld!“ Wenn man möglichst wenig und sparsam konsumiert, selbst produktiv ist und etwas schafft, ist man diesem Teufelskreis eher nicht unterworfen.
@Pink-Floyd, ich glaube ich habe auch mal gesehen, dass wir dieselbe Diagnose haben. Da könnte es schon sein, dass wir uns von der Persönlichkeit her, die ja auch Einfluss auf die Symptomatik hat, ähnlich sind. Wenn man etwas vor hat, muss man sich einfach dazu zwingen und sich in den Hintern treten. Wenn man danach das Ergebnis sieht, hilft es beim nächsten Mal wenigstens zu wissen, dass man überhaupt was auf die Reihe bringen kann, auch wenn es schwer fällt. Aber Spaß macht es erst mal nicht. Man kommt kaum mal in einen Flow.
Ach, @PlanB! Es gibt so viele Dinge, die man trotz Corona tun kann. Ich habe meine Hobbies, wo ich ja auch teilweise was mache und bei der Arbeit muss es auch laufen. Wenn man sich aber immer zwingen muss, ist alles nur anstrengend und macht nur nicht richtig Spaß. Man tut viel weniger, als eigentlich möglich wäre. Diese Medikamente machen einen einfach faul, auch wenn das keiner gerne hört! Ich hasse es, meine Freizeit auf der Couch vor dem Fernseher zu vertrödeln. Das ist kein Leben!
@Interessiert: Und das stört Dich nicht?Ich hab sofort, wenn ich die Tabletten weglasse, erst mal ein High. Dann werden die Stimmen sehr langsam aber wieder mehr, ich bekomme dadurch Depressionen, fühle mich von allen Menschen in meiner Umgebung beobachtet und bekomme dadurch Angstzustände. Körperliche Symptomatik, wie Du @Yuri, bekomme ich nicht.
Ab und zu mal nen Tag weglassen, würde deshalb wohl schon gehen @PlanB, aber ich weiß nicht, wann die Situation dann genau in die Abwärtsspirale gerät. Deshalb nehme ich das Zeug lieber regelmäßig. Wahrscheinlich würde ich es mit der Zeit immer öfter weglassen, wenn ich erst mal damit anfange.
Ich hab ja früher so gelebt…
Es ist halt einfach schlimm zu sehen, wie anstrengend alles geworden ist und zu wissen, dass es ohne Medikamente anders wäre. Ich sehe das echt schon, wenn ich sie einen Tag vergesse. Ich bin dann wie ausgewechselt und arbeite zu Hause und in der Werkstätte total gerne und mit Spaß. Wenn ich sie längere Zeit weglasse, bekomme ich die Quittung aber spätestens nach einem Monat serviert.
So wie Du das jetzt in deinem letzten Posting erzählt hast, liebe @Trinity, kenne ich das eher als „den Faden verlieren“ in Gesprächen.
Das ist dann immer so peinlich, wenn einem nichts mehr einfällt, man nichts mehr zu sagen weiß und es still wird. Ich vermute leider auch, dass es mit den Medikamenten und in manchen Situationen auch mit Verlegenheit zu tun hat.
Mir hilft sehr, dass meine Therapeutin damals zu mir gesagt hat, ein Gespräch wird immer von mindestens zwei Personen geführt und wenn einem selbst nichts mehr einfällt, ist es eigentlich der Part des anderen, das Gespräch in neue Bahnen zu lenken oder fortzuführen. Man muss auch nicht immer reden. Manchmal, zB. bei Spaziergängen, kann es auch schön sein, eine Weile zusammen zu schweigen und dann fällt einem vielleicht wieder etwas ein.
Du musst Dir also keine so großen Vorwürfe machen, wenn das Gespräch stagniert. Es gehören immer Zwei dazu! Du kannst Gesprächspartnern auch von vorne herein sagen, dass es bei Dir so ist, dass Dir manchmal nichts mehr einfällt. Damit nimmst Du dir selbst schon vorher ein Stück weit die Angst, was derjenige dann über dich denken könnte.
Die Medikamente abzusetzen ist keine Lösung, denn dann kommen wahrscheinlich die Symptome wieder. Man kann aber mit dem Arzt zusammen versuchen, die geringste, wirksame Dosis zu finden und die dann beizubehalten.
Ich hab Anfang der 2000er Jahre mal auf dem Frankfurter Flughafen diesen strohblonden Trainer vom KSC, er hieß Winfried Schäfer, gesehen und bei einem Ferienjob in der Pflanzenabteilung vom Wertkauf die Sängerin Jule Neigel. Glaub sonst hab ich im RL bisher keinen Promi gesehen.
Was ist Flautentechnik?
30/04/2021 um 20:39 Uhr als Antwort auf: Impfreihenfolge Corona: Bevorzugung für Schizophrenieerkrankte? #158604Hab gerade erfahren, dass meine Kinder (26 und 29) beide Impftermine haben, weil sie ihre Oma väterlicherseits mithelfen zu versorgen.
30/04/2021 um 19:44 Uhr als Antwort auf: Impfreihenfolge Corona: Bevorzugung für Schizophrenieerkrankte? #158585Hab heute die erste Impfung erhalten.
Hebephren wahrscheinlich…
Kinder zu bekommen bedeutet nicht nur, eine Geburt zu überstehen, sondern im schlechtesten Fall, ein ganzes Leben lang für ein anderes Leben da zu sein.
Guten Abend, liebe @Sonnenschein!
Ich habe zwei inzwischen erwachsene Kinder. Als sie 10 und 13 Jahre alt waren, trennte sich mein Mann von mir und er erzog sie dann bis sie erwachsen waren. Wir hatten aber weiterhin gemeinsames Sorgerecht.
Ich wurde zuerst mit Wochenbettpsychose diagnostiziert und hörte dann die ganzen Jahre Stimmen und litt unter argen Angstzuständen und Depressionen. Durch die Medikamente, die quasi nichts brachten, war ich immer total müde. Das machte das Leben noch viel schwerer für mich. Trotzdem machte ich den Haushalt, kaufte ein und alles, hatte zeitweise einen Putz- und einen Aushilfsjob in einem Laden und erzog die Kinder; half ihnen bei den Hausarbeiten. Mein Mann hatte schon von Anfang an nie viel Verständnis für meine Erkrankung und wollte sich nie damit befassen.
Meine Kinder werden dieses Jahr 27 und 30 Jahre alt, sind gesund und führen ein eigenständiges Leben. Ich habe trotzdem immer Angst, dass sie irgendwann auch eine Psychose bekommen könnten, also dass ich ihnen etwas vererbt haben könnte.
Die Zeit nach der Geburt ist für eine Frau mit Schizophrenie besonders schlimm. Man ist durch die ganze Umstellung sowieso noch viel sensibler als sonst und dann noch der Schlafmangel und das Ungewohnte mit dem ersten Baby. Man braucht da schon viel Hilfe von außen, um einigermaßen gesund durch diese Zeit zu kommen.
-
AutorBeiträge