Kinder bekommen bei Schizophrenie?

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  • Dieses Thema hat 16 Antworten und 15 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 3 Jahre von Tody.
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  • #157787

    Hallo miteinander,

    Ich habe letztens mal den Psychiater gefragt, wie das mit den Kinder kriegen ist bei den Neuroleptika was ich nehme, und ob es eine Alternative gibt dazu. Er hat gesagt ja und zwar Zyprexa, das nimmt man dann in einer geringen Dosis ein. Aber ich möchte das nicht einnehmen, weil ich da aufgehe wie ein Hefekloß. Ich habe so schon ab und an Heißhunger, da möchte ich nicht noch mehr davon haben. Außerdem habe damit keine so guten Erfahrungen gemacht mit den Zyprexa. Ich habe noch keine Kinder und auch keinen Partner.

    Wollte euch dazu mal was fragen und zwar: Wie sieht ihr das so mit den Kinder kriegen bei Schizophrenie? Und hat jemand von euch Kinder? Und wenn ja, wie kommt ihr damit zurecht mit der Erziehung der Kinder?

    Viele Grüße

    Sonnenschein

    #157795
    Anonym

      Hi Sonnenschein ich glaube wir hatten schon mal einen Thread dazu. Ich habe selbst keine Kinder war aber intensiv um meinen Neffen bemüht und da für ihn als ich noch in Berlin lebte, jetzt wieder Österreich.

      Ich finde per se psychische Krankheiten und Kids schließen sich nicht aus, aber Voraussetzung finde ich schon das man sehr reflektiert mit seiner Erkrankung ist, seine Medikamente nimmt sprich gut eingestellt ist, wenn man es braucht und das tun die meisten von uns, sich ein Hilfsnetzt aufgebaut hat für die Erkrankung und auch fähig ist sich mit anderen Müttern – Eltern zu vernetzen. Vielleicht auch Therapie Erfahrung hat.

      Ich nehme an das du dir Kind – er wünscht? Wie siehst du es denn selbst?

      LgBernadette :-)

      #157809

      Ich fände halt wichtig, dass ein Elternteil stabil/gesund wäre und mit beiden Beinen im Leben steht. Dann sehe ich kein Problem darin, dass auch psychisch Kranke Eltern werden.

      Das gilt nicht nur für Schizophrenie, sondern auch depressive Erkrankungen oder Persönlichkeitsstörungen….


      Eine Wunde ist ein Ort, über den das Licht in dich eindringt. (Rumi)

      #157815

      Was mir Sorgen macht, ist die Vererbbarkeit, ich selbst habe als Betroffener zwei Söhne im Teenageralter.

      #157818

      Guten Abend, liebe @Sonnenschein!

      Ich habe zwei inzwischen erwachsene Kinder. Als sie 10 und 13 Jahre alt waren, trennte sich mein Mann von mir und er erzog sie dann bis sie erwachsen waren. Wir hatten aber weiterhin gemeinsames Sorgerecht.

      Ich wurde zuerst mit Wochenbettpsychose diagnostiziert und hörte dann die ganzen Jahre Stimmen und litt unter argen Angstzuständen und Depressionen. Durch die Medikamente, die quasi nichts brachten, war ich immer total müde. Das machte das Leben noch viel schwerer für mich. Trotzdem machte ich den Haushalt, kaufte ein und alles, hatte zeitweise einen Putz- und einen Aushilfsjob in einem Laden und erzog die Kinder; half ihnen bei den Hausarbeiten. Mein Mann hatte schon von Anfang an nie viel Verständnis für meine Erkrankung und wollte sich nie damit befassen.

      Meine Kinder werden dieses Jahr 27 und 30 Jahre alt, sind gesund und führen ein eigenständiges Leben. Ich habe trotzdem immer Angst, dass sie irgendwann auch eine Psychose bekommen könnten, also dass ich ihnen etwas vererbt haben könnte.

      Die Zeit nach der Geburt ist für eine Frau mit Schizophrenie besonders schlimm. Man ist durch die ganze Umstellung sowieso noch viel sensibler als sonst und dann noch der Schlafmangel und das Ungewohnte mit dem ersten Baby. Man braucht da schon viel Hilfe von außen, um einigermaßen gesund durch diese Zeit zu kommen.


      Tägliche Medikation:
      400 mg Amisulprid
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril

      ab 04.03.2024:
      500 mg Amisulprid
      5 mg Olanzapin
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril

      ab 15.03.2024
      600 mg Amisulprid
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril
      4mg Doxagamma
      Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

      #157819
      Anonym

        Ich will auch irgendwann Kinder. Olanzapin ist eigentlich nicht erste Wahl in einer Schwangerschaft sondern Quetiapin (s. Ebryotox.de). Da ich in einer Apotheke arbeite kenne ich mich da ein wenig aus. Quetiapin ist am besten untersucht. Mittlerweile gibt es auch eine Studie zu aripriprazol. Sonst geht auch haloperidol gut.

        #157844

        Bestimmt gibt es unendlich viele individuelle Wege damit Kinder einigermaßen gesund und glücklich bleiben und integer heranwachsen. Psychische Erkrankung per se ist für mich kein Grund auf Kinder zu verzichten.

        Dass nur ein Elternteil von psychischen Erkrankungen betroffen ist, ist ja noch lange keine Garantie dafür, dass diese Eltern ihren Kindern gegenüber ihre Rolle besser erfüllen.

        Allgemein ist es ja auch so, dass es keine Garantien im Leben gibt. Daher würde ich versuchen, mich von gesellschaftlichen Normen und Idealbildern zu verabschieden und mir selbst mehr zu vertrauen.

        Leider hatte ich, bis ich mit 40 meinen Mann geheiratet habe, keinen Partner, der mit mir eine Familie gründen wollte. Wenn ich die Uhr zurückdrehen könnte, würde ich meinen Kinderwunsch frühzeitig priorisieren. Aber so ist das, mit der eigenen Unzulänglichkeit muss auch ich leben.

        Damit ist natürlich nicht gesagt, dass mein Leben ein glücklicheres geworden wäre, hätte ich bereits Kinder bekommen. Das werde ich ja nie erfahren! So, wie ich gelebt habe und heute lebe, ist genau richtig für mich :-)

        #157850

         

        #157852

        Kinder zu bekommen bedeutet nicht nur, eine Geburt zu überstehen, sondern im schlechtesten Fall, ein ganzes Leben lang für ein anderes Leben da zu sein.


        Tägliche Medikation:
        400 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 04.03.2024:
        500 mg Amisulprid
        5 mg Olanzapin
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 15.03.2024
        600 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril
        4mg Doxagamma
        Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

        #157863

        Ich bin Vater einer 9-jährigen Tochter. Meine Bedenken waren auch groß und machten mir Sorgen. Aber meine Tochter ist das Beste was mir passieren konnte. Sie hat mir Beständigkeit und Halt gegeben und zu meiner Krankheitseinsicht geführt. Seitdem nehme ich regelmäßig und konstant meine Medikamente. Meine Tochter gibt mir Kraft und läßt mich positiv nach vorne Blicken. Einzig die Sorge ihr vielleicht die Krankheit vererbt zuhaben machen mich traurig.

        #157873

        Ich habe eine inzwischen fünfjährige Tochter. Bin froh, wenn sie selbständiger wird. Zum Glück bin ich in einer stabilen Beziehung. Da ich relativ gut zurechtkomme, mache ich mir nicht so viele Sorgen wegen der Vererbbarkeit. Ich höre Stimmen, manchmal bin ich mehr in dieser Welt, manchmal weniger, je nach Stress. Nach der Geburt war ich sehr auf mein Kind fixiert, die Stimmen hatten nicht viel zu melden. Seit sie anderthalb ist, geht sie in die Kita. Corona erschwert derzeit die Situation, zum Glück kann sie an den Tagen, wo ich arbeite in die Kita.
        Die Empfehlung für Zyprexa in der Schwangerschaft irritiert mich ebenfalls, würde den Psychiater mal auf embryotox hinweisen.

        Liebe Grüße

        #157886

        Hallo!

        Ich habe einen siebenjährigen Sohn und hätte gern immer noch mehr Kinder gehabt – mindestens zwei jedenfalls. Da ich selbst Zyprexa / Olanzapin nehme und das aber nicht in einer Schwangerschaft tun würde, haben wir uns nun gegen weitere Kinder entschieden.

        Manchmal, wenn ich Babys sehe oder frisch gebackene Mamis erlebe, ist es noch schwierig für mich. Dann wieder bin ich dankbar für dieses eine bis jetzt gesunde Kind und wenn ich doch etwas vererbt haben sollte, dann ist das eben so und wir würden auch einen Weg finden damit zurecht zu kommen.

        Jedenfalls würde ich mich jederzeit wieder für meinen Mini entscheiden und denke es sollte gerade nicht so sein, dass wir uns den Kopf darüber zerbrechen, was wäre wenn oder was sein könnte, sondern besser daran täten im Hier und Jetzt zu leben und dann lösungsorientiert, wenn es problematisch mal ist.

        Liebe Grüße

        escargot

        #157890
        Isa

          Ich war mit 18 Jahren das erste Mal in der Klinik und der Arzt damals legte mir nahe, keine Kinder zu bekommen, da die Erkrankung vererblich sei. Das war in den 80er Jahren, der Arzt war alt und vielleicht noch einer von denen, die während der Nazizeit Übles an psychisch Kranken antaten? Jedenfalls hatte ich immer Angst, die Krankheit zu vererben und hab kein Kind bekommen. Heutzutage hat man zum Glück eine andere Einstellung. Ich hab später viele Jahre Kinder unterrichtet, das hat mir gut getan und ich hab heute noch Kontakt zu meinen längst erwachsenen Schülern.

          denke es sollte gerade nicht so sein, dass wir uns den Kopf darüber zerbrechen, was wäre wenn oder was sein könnte, sondern besser daran täten im Hier und Jetzt zu leben und dann lösungsorientiert, wenn es problematisch mal ist.

          Stimme dir vollkommen zu liebe escargot. Freu dich an deinem Mini, es wird schon alles gut werden.

          #157892

          hast du Gefühl?


          alles was man in die Psychose an Energie reinsteckt bekommt man zurück – Alter Spruch von Psychotikern.

          Keep it simple and stupid (Halte es einfach und dumm).

          #157893

          Hallo Bernadette,

          Ich wünsche mir schon gerne Kinder, aber ich weiß nicht ob ich da mit der Erziehung der Kinder überfordert wäre. Das könnte mir zu viel werden wenn ich mich um ein Kleinkind kümmern müsste. Und in der jetzigen Zeit wählte ich gar keine haben wollen. Das wählte ich den Kind nicht antun wollen. Und ich habe auch Angst vor dem zunehmen und um das dann wieder loszuwerden ist sehr schwer für mich.

          Liebe Grüße

          Sonnenschein

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