bipolle

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  • als Antwort auf: Schizophrenie: Krankheit oder Wesenszug oder… #2277

    molly, ich habe dein verhältnis zu deinen stimmen nicht ganz verstanden. erst beschreibst du es als fast vertraut, nahezu freundschaftlich, dein umgang mit ihnen u weiter unten werden sie doch zur wurzel deiner ängste…
    oder ist es einfach ein zwiespältiges verhältnis? kann ja sein.
    deine ängste vor alleinsein, leben u tod kann ich unbedingt für mich bestätigen. wegen meiner angst vor dem tod habe ich kontakt zum hiesigen hospizverein aufgenommen mit dem vorhaben vielleicht sterbebegleiterin zu werden. ich dachte das wäre vielleicht ein weg, die angst abzubauen. hat aber noch nicht geklappt. dafür konnte ich mich durch die hospizbibliothek lesen, was schon etwas geholfen hat…
    aber sag mal, hast du denn auch einen eindruck von einem unsicheren ICH, was vielleicht ein grund der ängste sein könnte?
    gruß, bipolle

    als Antwort auf: Typische Neuroleptika #1938

    dot, was ist denn EPS?

    als Antwort auf: Schizophrenie: Krankheit oder Wesenszug oder… #1924

    …eine gute frage!
    ich habe jahrelang darauf bestanden, dass die schizophrenie nur einen teil meiner selbst betrifft. bei meinem liebeswahn wäre es mein gestörtes verhältnis zu nähe u distanz mit potentiellen liebhaberInnen. ich wollte neben meinen symptomen gerne “noch gesundes in/an mir”.
    aber in der auseinandersetzung mit meiner frage: “was soll dieser liebeswahn?”, mußte ich doch einsehen, dass die erkrankung wohl meine ganze persönlichkeit betrifft. der psychologe u autor ronald d. laing nennt das einen fehlenden festen, kohärenten kern in uns, der im umgang mit der welt viele ängste hervorruft. die grenzen zwischen unserem unsicheren ich und der umgebung sind verschwommen, nicht klar oder eindeutig für uns definiert.
    d.laing nennt drei ängste, die deswegen entstehen: einmal angst vor dem “verschlungen werden”, vor “implosion” oder vor “petrifikation (versteinerung) u depersonalisation”. dadurch entwickeln sich dann unsere psychosen, quasi als “gesunde” reaktionen auf diese ängste.
    das klingt u ist auch kompliziert :wacko: , aber wenn ich meine ganzen probleme in meinem leben seit meiner pubertät betrachte, ergibt alles irgendwie sinn. z.b., dass ich überhaupt nicht klar komme, wenn ich alleine lebe. ich brauche menschen/partnerInnen, die mir spiegeln, wer/wie ich bin, am liebsten, wie toll ich bin. deswegen war ich stets auf der jagd nach glücklich-verliebtsein, denn in diesem zustand erlebte ich meine, ja nur gespiegelte, “grandiosität” :yahoo: am stärksten.
    oder mein tagebuch-schreiben, was ich früher machte: ich hatte dabei dauernd ein gefühl von unwahrhaftigkeit. was ich über mich schrieb, hat immer nicht richtig gepasst. jetzt weiß ich warum, es gibt ja gar kein reales ich.
    eine sache habe ich jüngst allerdings entdeckt: mein musikgeschmack ist etwas ganz eigenes. ein gutes gefühl!

    könnt ihr mit dem hier was anfangen?

    als Antwort auf: Typische Neuroleptika #1173

    ich nehme seit jahren das atypische quetiapin (retard) u komme mittlerweile gut damit zurecht. ich habe aber das glück, dass meine tante, die heilpraktikerin ist, mich energetisch aufgepeppelt hat. d.h. die negativsymptomatik zeigt sich nicht mehr. aber ich bewege mich auch täglich (waldspaziergang mit hündin) u mache wieder hirntraining (auch täglich), weil ich extrem vergesslich geworden bin. die verstopfung lässt sich tatsächlich mit ernährung in den griff kriegen (viel obst, gemüse u leinsamen, geschrotet). während meiner schwangerschaft mußte ich damals das typische neuroleptikum haldol nehmen u da sage ich: nie wieder!!! ein sabbernder, starr-wandelnder u vor allem ängstlich-hohlbirniger zombie war ich da…
    wegen dieser erfahrungen fällt mein urteil eher positiv für die atypischen aus.
    mir geht es wirklich relativ gut, aber die beste therapie war/ist wohl mein jetziges leben in meiner kleinfamilie mit ihren beständigen emotionalen bindungen. das hat meinem schizo-liebeswahn den (hinter-)grund geraubt. auch da habe ich wohl glück gehabt (danke an meinen mann! ohne ihn, gäbe es meine familie mit unseren kindern nicht).
    oft hilft es wirklich lösungsorientiert an die probleme ranzugehen: vergesslichkeit? hirntraining! depressiver bewegungsmangel? regelmäßig rausgehen in die natur…
    die lösungen sind da aber sicher von persönlichkeit zu persönlichkeit verschieden. ausprobieren!
    bei einsamkeit, einhergehend mit einer kontaktunfähigkeit (“ich will kontakte zu menschen, bin aber irgendwie nicht bindungsfähig”) sieht es natürlich erheblich schwieriger aus. da ist vielleicht profi-hilfe angesagt…

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