Social Risk Modell der Schizophrenie

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  • #296514

    Hallo @Primordialsphäre,

    Worum geht es bei dem social-risk-model?

    genau das wollen wir in diesem Thread herausfinden ;-)

    Bisher habe ich nur die Literaturempfehlungen.

    Einen ersten Eindruck können wir bereits gewinnen, indem wir einen Blick auf die Artikel im GDrive-Ordner werfen:

    Übersicht:
    Nach einem kurzen Überblick über die neusten Forschungsergebnisse zu Genetik und Neurobiologie der Schizophrenie werden Entwicklungs- und Umweltfaktoren aufgeführt, die das Risiko, an einer Schizophrenie zu erkranken, erhöhen. Als besonders bedeutsam haben sich unter ihnen die “sozialen” Stressoren Traumatisierung, Urbanizität, Ablehnung und soziale Notlage erwiesen. Die Kombination von genetischem und Umweltrisiko wurde in aufwändigen Adoptions- und High-Risk-Studien untersucht, die hier ebenfalls zusammenfassend dargestellt werden. Schlussfolgernd wird gefordert, präventive und therapeutische Ansätze vor allem im Abbau des sozialen Stresses und in der Unterstützung der Familien zu suchen. Hierfür muss eine neue, nicht stigmatisierende Kooperation mit den Familien gesucht werden. Aber auch die gemeinschaftliche und gesellschaftliche Verantwortung für junge Menschen Mit Psychose-Risiko muss verstärkt wahrgenommen werden. Die Verengung der Forschungsperspektive auf die Neurowissenschaften ist aufzugeben.

    Aus: Aderhold, V., & Borst, U. (2009). Viele Wege in die Psychose — Neue Empirie zur alten Hypothese von Vulnerabilität und Stress. Familiendynamik: Systemische Praxis und Forschung, 34(4), 370–385.

    Ähnlich klingt der folgende Abstract:

    Abstract (mit DeepL übersetzt):
    Psychotische Syndrome können als Störungen der Anpassung an den sozialen Kontext verstanden werden. Obwohl die Vererbbarkeit häufig betont wird, wird das Auftreten von Psychosen mit Umweltfaktoren in Verbindung gebracht, wie z. B. ungünstige Lebensumstände in der frühen Kindheit, Aufwachsen in einem städtischen Umfeld, Zugehörigkeit zu einer Minderheit und Cannabiskonsum, was darauf hindeutet, dass sich die Exposition während sensibler Phasen auf das sich entwickelnde “soziale” Gehirn auswirken kann. Daher könnte die Erblichkeit als Index für den genetischen Einfluss nur eine begrenzte Erklärungskraft haben, wenn sie nicht im Zusammenhang mit den sozialen Auswirkungen betrachtet wird. Es sind Längsschnittuntersuchungen erforderlich, um das Zusammenspiel von Gen und Umwelt aufzudecken, das bestimmt, wie die Ausprägung der Anfälligkeit in der Allgemeinbevölkerung zu einer schwereren Psychopathologie führen kann.

    Aus: van Os, J., Kenis, G., & Rutten, B. P. (2010). The environment and schizophrenia. Nature, 468(7321), 203–212. https://doi.org/10.1038/nature09563

    Viele Grüße,
    Mowa

    #296515
    Anonym

      Danke @Mowa

      #305489

      Hey Leute,

      Danke @Mowa für das Teilen der Texte.

      Social-Risk.

      Leiden, die je sich finden, wenn eigentlich alles anfängt.

      Armut, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Opfer von “Gewalt” gleich welcher Art und obendrein die Diagnose:

      Skziofrenia.

      Risikogesellschaft, eine passende Studie dazu fällt mir ein:

      https://de.wikipedia.org/wiki/Risikogesellschaft

      Gute Zeit!

      lieben Gruß

      Joerg

      #323609

      Auf den Artikel bei Daedalus bin ich über einen anderen Artikel bei Mad in America aufmerksam geworden:
      https://www.madinamerica.com/2023/12/psychiatrists-call-for-transition-to-social-rather-than-biological-treatments/

      Rethinking Psychiatry: Solutions for a Sociogenic Crisis
      By Helena Hansen, Kevin J. Gutierrez and Saudi Garcia
      Daedalus, Volume 152, Issue 4, November 01 2023.

      (DeepL-Übersetzung)

      Die Psychiatrie neu denken: Lösungen für eine soziogene Krise

      Abstract

      Dieser Aufsatz stützt sich auf Frantz Fanons Erkenntnisse über die Soziogenese psychiatrischer Störungen und auf die Erkenntnisse der feministischen Standpunkttheorie, um einen Weg zu einer soziogenen psychischen Gesundheit zu skizzieren. Wir argumentieren, dass sich die Psychiatrie von der Iatrogenese (den Schäden unseres derzeitigen individualisierenden und pathologisierenden Ansatzes) wegbewegen sollte hin zur Soziogenese der psychischen Gesundheit durch eine solide Zusammenarbeit mit sozialen Bewegungen unterdrückter Menschen und ihren kollektiven Heilungsansätzen, die von Zentren zur Schadensminimierung bis zu Gemeinschaftsgärten reichen. Der Aufsatz endet mit den Umrissen einer neu erfundenen, gemeinschaftlich betriebenen Psychiatrie, die die Soziogenese unterstützt.

      Quelle: https://direct.mit.edu/daed/article/152/4/75/118235

      #323835

      Armut, Obdachlosigkeit, Arbeitslosigkeit, Opfer von „Gewalt“ gleich welcher Art und obendrein die Diagnose: Skziofrenia.

      Ich glaube, dass es nicht verkehrt ist, eine Medizin zur Beruhigung zu finden.

      Manches oder ich befürchte, mehr als Normal IST Es üblich obiges zu durchleiden.

      Da ich seit zwanzig Jahren diesen “Film” mitschneide und tatsächlich als Schwerpunkt diesen “Wahnsinn” studierte.

      Ein Garten

      duftend

      saß

      All

      Es Leid

      vergessend

      Ich

      und wartete

      auf

      Uns

      :rose:

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