Shizophrenie und Aggresivität gibt es da ein Zusammenhang ?

Home Foren ALLGEMEIN (öffentlich) Shizophrenie und Aggresivität gibt es da ein Zusammenhang ?

Schlagwörter: 

Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 42)
  • Autor
    Beiträge
  • #134621
    Anonym

      Jemand der sich mit anderen auseinandersetzt, muss das nicht auf aggressive Art und Weise tun.

      Ja, selbstverständlich. Das habe ich ja auch geschrieben, dass das Beste so ein Mittelweg ist. Aber auch um sich überhaupt zu wehren, da braucht man Aggression, sonst würde man sich gar nicht wehren. Also Aggression heißt nicht nur, dass man jemanden angreift, sondern auch, dass man seine eigenen Grenzen wahrt.

      Aggressionen haben alle. Wer seine Aggressionen gegen sich selbst richtet, der landet in der Psychiatrie und wer seine Aggressionen gegen Andere richtet, der landet im Knast. Psychotiker oder allgemein psychisch Kranke, die gegen andere körperlich aggressiv werden, kommen in die Forensik, nicht in den Knast.

      Das war auch nicht meine Aussage, sondern die Aussage des Therapeuten. Wer aggressiv ist, der kommt meist gar nicht in die Forensik, sondern direkt in den Knast. Der wird nämlich gar nicht als psychisch krank beurteilt. Die, die in der Forensik sind, sind natürlich dann die, die beispielsweise im Wahn irgendwelche Verbrechen begehen, oder irgendwelche Kinderschänder oder so. Einmal, da habe ich jemanden auf der Geschlossenen kennen gelernt, der in die Forensik kommen sollte, weil er sein eigenes Haus angezündet hat, wegen Brandstiftung. Für Forensik braucht es vor allem, dass man zum Zeitpunkt der Tat nicht zurechnungsfähig war. Ob man ansonsten psychisch krank ist oder nicht, spielt da nicht so eine Rolle.

       

      #134623
      Anonym

        Jemand der sich mit anderen auseinandersetzt, muss das nicht auf aggressive Art und Weise tun.

        Natürlich muss man das nicht auf aggressive Art und Weise tun. Ich bin beispielsweise anerkanntes Opfer von Gewalttaten nach dem Opfer-Entschädigungsgesetz. Warum? Weil ich jemanden einfach nur durch friedliches Zureden davon abhalten wollte, jemand anderen zu schlagen. Das Ergebnis war, dass der türkische Drogendealer, von dem ich nicht wusste, dass er Türke war und Drogendealer, mich und so ziemlich das ganze Mobiliar in Schutt und Asche legte. Meine Art und Weise, mich damit auseinander zu setzen, war in dem Falle trotz meiner erheblichen Verletzungen die Polizei zu verständigen, die diese Gang festnehmen konnte. Um die Polizei zu verständigen, brauchte ich natürlich Aggression, denn sonst hätte ich gar keinen Antrieb gehabt, mich in dieser Situation irgendwie zur Wehr zur setzen. Ganz im Gegenteil hätte ich einfach alles über mich ergehen lassen. Ein Ergebnis dieser Situation, psychisch, ist, dass ich seit meinem 19. Lebensjahr alles meide, wo ich nicht immer einen Notausgang direkt erreichen kann und Menschenmengen sowieso. Und ich weiss auch nicht, ob das nicht eventuell auch mit zum Ausbruch der Psychose geführt hat, als ich 30 Jahre alt war. Denn ich habe seitdem tatsächlich mich nicht mehr getraut, mich noch irgendwie zu verteidigen, sondern habe immer gleich das Weite gesucht, wenn kritische Situationen aufgetaucht sind. Hätte ich mich besser verteidigt, hätte ich also meine Aggression nicht gegen mich sondern gegen die gerichtet, die das Trauma verursacht haben, dann wäre ich sicher nicht den Rest meines Lebens mit einer Psychose-Diagnose durch die Gegend gelaufen.

        #134780

        Ich würde mit Sicherheit keine Aggression brauchen, um die Polizei zu verständigen. :scratch:


        Tägliche Medikation:
        400 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 04.03.2024:
        500 mg Amisulprid
        5 mg Olanzapin
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 15.03.2024
        600 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril
        4mg Doxagamma

        #134781

        Aggressionen haben alle. Wer seine Aggressionen gegen sich selbst richtet, der landet in der Psychiatrie und wer seine Aggressionen gegen Andere richtet, der landet im Knast.

        Das habe nicht ich geschrieben…


        Tägliche Medikation:
        400 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 04.03.2024:
        500 mg Amisulprid
        5 mg Olanzapin
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 15.03.2024
        600 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril
        4mg Doxagamma

        #134782

        Für Forensik braucht es vor allem, dass man zum Zeitpunkt der Tat nicht zurechnungsfähig war. Ob man ansonsten psychisch krank ist oder nicht, spielt da nicht so eine Rolle.

        Wenn man nicht zurechnungsfähig ist, dürfte man des Öfteren aber auch aggressiv sein. Dort kommen schon hauptsächlich Menschen hin, die psychisch Krank oder Drogensüchtig sind und eben straffällig geworden sind. Alle anderen haben dort nichts zu suchen.

         

        Was ist Forensik und wer kommt dort hin?

        …Im Maßregelvollzug werden nach § 63 und § 64 des deutschen Strafgesetzbuches unter bestimmten Umständen psychisch kranke oder suchtkranke Rechtsbrecher in einem psychiatrischen Krankenhaus oder in einer Entziehungsanstalt untergebracht. Die Unterbringung wird von einem Strafrichter angeordnet und ist die Rechtsfolge für eine rechtswidrige Tat…

        …Maßregelvollzug ist nicht Strafvollzug und auch nicht Sicherungsverwahrung. Im Maßregelvollzug werden sucht- oder psychisch kranke Straftäter fachgerecht behandelt und sicher untergebracht. Und zwar all jene, die aufgrund ihrer psychischen Erkrankung oder ihrer Suchterkrankung straffällig geworden sind und das Unrecht ihrer Straftat nicht einsehen können. Gerichte weisen diese Täter in der Regel als nicht oder vermindert schuldfähig in eine forensisch-psychiatrische Klinik ein.

        Voll schuldfähige Straftäter hingegen sind für ihre Tat verantwortlich. Sie müssen ihre Haftstrafe in einer Justizvollzugsanstalt verbüßen. Gleiches gilt für die Unterbringung in der Sicherungsverwahrung. Sie ist zwar ebenfalls eine freiheitsentziehende Maßregel, dient jedoch ausschließlich dem Schutz der Öffentlichkeit vor gefährlichen Straftätern.

        Quelle: https://blog.vitos.de/allgemein/massregelvollzug-was-ist-das-eigentlich


        Tägliche Medikation:
        400 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 04.03.2024:
        500 mg Amisulprid
        5 mg Olanzapin
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 15.03.2024
        600 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril
        4mg Doxagamma

        #134783
        Anonym

          Ich würde mit Sicherheit keine Aggression brauchen, um die Polizei zu verständigen.

          Du brauchst sogar Aggression, um pünktlich beim Bus zu sein. Aggression ist nicht etwas negatives, sondern einfach lebensnotwendig. Es gibt die Flucht-Reaktionen und die Angriffs-Reaktionen. Lies doch bitte mal dazu diesen Wikipedia-Artikel über Aggression, damit Du verstehst, was ich mit Aggression meine: https://de.wikipedia.org/wiki/Aggression

          Ja, kann sein, dass Du Dich besser mit Forensik auskennst. Ich hatte damit noch nie was zu tun. Meine Probleme sind eher, dass ich, wenn überhaupt, suizidgefährdet bin.

           

           

          #134784
          Anonym

            Das habe nicht ich geschrieben…

            Nein, Du hattest mich zitiert darüber, was mein Therapeut gesagt hat, und darauf habe ich Bezug genommen.

            #134785
            Anonym

              ch würde mit Sicherheit keine Aggression brauchen, um die Polizei zu verständigen. :scratch:

              Wie würdest Du dann den Entschluss fassen, das zu tun? Müsste man Dir das befehlen oder würdest Du es von selbst tun? Wenn Du nicht einfach gehorchst, dann brauchst Du Aggression, um den Hörer zu nehmen und die Nummer zu wählen, denn sonst würdest Du es nicht tun. Ich dagegen musste damals blutüberströmt mit meinem Kumpel zusammen zur Polizeiwache fahren, um die zu holen. Da war schon einige Anstrengung nötig, um das auf die Reihe zu kriegen.

              #134830

              Ich brauche dazu inneren Antrieb, aber keine Aggression.


              Tägliche Medikation:
              400 mg Amisulprid
              12,5 mg HCT
              10 mg Ramipril

              ab 04.03.2024:
              500 mg Amisulprid
              5 mg Olanzapin
              12,5 mg HCT
              10 mg Ramipril

              ab 15.03.2024
              600 mg Amisulprid
              12,5 mg HCT
              10 mg Ramipril
              4mg Doxagamma

              #134928
              Anonym

                Ich brauche dazu inneren Antrieb, aber keine Aggression.

                Ja, einverstanden. Vielleicht habe ich mich nicht richtig ausgedrückt. Das meinte ich. Wenn man etwas “in Angriff” nimmt, dann braucht man natürlich Antrieb, aber auch schon die deutschen Worte mit “in Angriff” nehmen, die zeigen ja auch schon, dass damit Aggression verbunden ist. So nehme ich es zum Beispiel in Angriff, meinen Mülleimer auszuleeren, wenn ich mich aufraffe, doch endlich mal meine Wohnung aufzuräumen, weil mir der Dreck auf die Nerven geht. Ich kann natürlich auch einfach sagen, ich leere meinen Mülleimer aus. Dabei ist noch nicht gesagt, ob ich das aus eigenem Antrieb tue oder weil mir jemand das befohlen hat oder weil ich mich jemandem gegenüber verpflichtet fühle. Das ist aber unter Umständen wichtig.

                #134974

                Aggression bedeutet nach dem lat. Verb “aggredere” einerseits “herangehen” und andererseits “angreifen”. … Ein Angriff (egal ob verbal oder körperlich) ist ein absichtlich feindseliges Verhalten, welches darauf abzielt anderen (in manchen Fällen auch sich selbst) Schaden zuzufügen.

                Hier ein Text von Spektrum dazu:

                https://www.spektrum.de/lexikon/psychologie/aggression/337

                In unserem Sprachgebrauch bedeutet Aggression im allgemeinen Sprachgebrauch eigentlich immer absichtlich feindseliges Verhalten, um anderen Schaden zuzufügen.

                Bezüglich Schizophrenie besteht nur insofern eine Verbindung, als dass sich wahrscheinlich eher dem Durchschnitt aggressiver Personen in der allgemeinen Bevölkerung entsprechend, manche Betroffene je nach Grundcharakter nicht beherrschen können und dann gegenüber anderen oder sich selbst aggressive Aktionen durchführen.

                 


                Tägliche Medikation:
                400 mg Amisulprid
                12,5 mg HCT
                10 mg Ramipril

                ab 04.03.2024:
                500 mg Amisulprid
                5 mg Olanzapin
                12,5 mg HCT
                10 mg Ramipril

                ab 15.03.2024
                600 mg Amisulprid
                12,5 mg HCT
                10 mg Ramipril
                4mg Doxagamma

                • Diese Antwort wurde geändert vor 3 Jahre, 4 Monate von Molly.
                #134981
                Anonym

                  Ok, @Molly,

                  wenn das in Deinem Sprachgebrauch so ist, dann ist es eben so. Ich kann mir nicht helfen, ich meine damit was anderes. Sorry, wenn das zu Missverständnissen führt. Ich kann mir nicht vorstellen, anderen Menschen absichtlich Schaden zuzufügen, sondern nur, dass ich mich verteidige. Und wieso sagte dann mein Therapeut, dass alle Menschen Aggressionen haben und manche die nur nach innen richten, und dass die dann psychisch krank deshalb werden? Das verstehe ich dann auch nicht.

                  Viele Grüße

                  Solarfire

                  #135008
                  Anonym

                    Ich benütze das Wort Aggression auch nicht für was anderes, aber ein Psychologe von mir verwendete das Wort auch schon mal für so etwas wie “eine Energie verwenden um eine Handlung zu machen”. Er meinte dabei aber keinesfalls dieses feinselige Verhalten oder etwas schlechtes, sondern etwas positives.

                    Aber über die Bedeutung von Wörtern zu diskutieren ist auch nicht ewig sinnvoll.

                    Am besten wäre vermutlich man würde beide Bedeutungen akzeptieren, aber sich vielleicht so ausdrücken, dass es in Zukunft für das Gegenüber verständlich ist in diesem Beitrag.

                    Ich rede nicht davon überhaupt alles noch dreimal zu hinterfragen bevor man was schreibt, ich rede nur von diesem Thema jetzt.

                    Aggression wird auf verschiedene Weisen verwendet, aber so wichtig ist das ja jetzt auch wieder nicht.

                    #135668

                    Hab grad bei Basta.ev stigmatiesierung gelesen.

                    Das 1% der psychischkranken straffällig werden der artikel bezieht sich auf trier anschlag.

                     

                    Alles im butter

                    Wenn du das problem nicht lösen kanst mach es nich zum problem :good:

                    #135672
                    Anonym

                      :scratch: Ich würde nicht sagen, dass Schizophrene aggressiver sind. Ich würde eher behaupten, dass sie hilfloser sind und aus diesem Impuls eventuell eigen- und fremdschädigendes verhalten an den Tag legen.
                      Ich bin normal der friedlichste Mensch der Welt, trotzdem habe ich in der letzten Psychose ein von außen betrachtetes aggressives Verhalten an den Tag gelegt bzw eine kleine Straftat begangen. Von innen betrachtet, war ich aber in einer aussichtslosen Situation und dachte, dass das der Ausweg sei. Es war wirklich null Aggression oder Wut in dieser Handlung. Meine Wahnvorstellung haben mich dazu gebracht . :negative: Grundsätzlich denke ich persönlich aber auch, dass  die meisten Straftäter irgendeine Art von psychischer Störung haben. Ist eine provokante These, aber ein Mensch der mit sich und seiner Umwelt im reinen ist und glücklich ist,  muss denke ich keine Straftat begehen.

                    Ansicht von 15 Beiträgen - 16 bis 30 (von insgesamt 42)
                    • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.