Schizophrenie Behandlung kurzgefasst

Home Foren ALLGEMEIN (öffentlich) Schizophrenie Behandlung kurzgefasst

Ansicht von 15 Beiträgen - 31 bis 45 (von insgesamt 69)
  • Autor
    Beiträge
  • #42350

    Hallo @grenfell!

    Als ich dich vor ein paar Tagen auf deine derzeit wieder auftretenden Rückzugstendenzen aufmerksam gemacht habe, was ja immer passiert, wenn es dir schlechter geht und gefragt habe ob das evtl. von einer Reduktion herrühren könnte, hast du mir geantwortet, du würdest nicht reduzieren. Jetzt schreibst du genau das Gegenteil. Ich hasse so was!  :negative:


    Tägliche Medikation:
    400 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 04.03.2024:
    500 mg Amisulprid
    5 mg Olanzapin
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril

    ab 15.03.2024
    600 mg Amisulprid
    12,5 mg HCT
    10 mg Ramipril
    4mg Doxagamma
    Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

    #42351
    Anonym

      Hallo Molly,

      ja, das würde ich auch hassen, wenn jemand nicht die Wahrheit sagt. Aber ich sage die Wahrheit.

      Ich reduziere  nicht. Ich habe letztes Jahr reduziert. Seit November lasse ich die Dosis konstant, weil meine Ärztin gesagt hat, dass sie das jetzt erst einmal beobachten will. Ende Juni habe ich wieder einen Termin und dann überlegen wir weiter. Ich finde das so richtig, dass es nicht auf ein Jahr mehr oder weniger Fluanxol-Einnahme ankommt, weil mich das Medikament nicht belastet. Es ist nur überflüssig.

      Liebe Grüße

      Grenfell.

       

      #42384

      Medikamente haben speziell im der akuten Phase durchaus ihre Berechtigung, Trotzdem werde ich nie vergessen wie mein Gesicht unter Haldol Einfuss total verkrampfte.
      Auch nach der stationären Zeit und dem langsamen Beginn der Genesung hatte ich immer das Gefühl die Pillen sind wie eine Zwangsjacke für meinen Verstand.

      Das man bei der aktuellen Studienlage in einem öffentlichen Forum behauptet, man müsse bis zum Lebensende die Medikamente nehmen, halte ich persönlich für äußerst unverantwortlich.

      Deine Aussagen basieren natürlich auf Erfahrungen Molly, dies hier basiert auf Studien:
      https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/neuroleptika-wenn-psychopillen-das-gehirn-schrumpfen-lassen-13379742.html
      Es wird deutlich gesagt, das bei frühem Absetzen die Erkrankung in den folgenden zwanzig Jahren vermutlich einen deutlich besseren Verlauf nimmt.

      Ist das bei jedem so? Vermutlich nicht, wie hier schon einige gesagt haben, muss man jeden Fall einzeln betrachten.
      Aber einfach zu pauschalisieren und Seiten der Pharmaindustrie als “Beweis” zu nehmen muss echt nicht sein.

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 10 Monate von PlanB.
      #42392

      @PlanB: Den Artikel hatte ich auch mal gelesen. Er stiftet ja geradezu dazu an sich der ärztlichen Verordnung von Neuroleptika zu widersetzen.

      Hast du denn selbst Erfahrungen mit dem Absetzen von Neuroleptika? Was sagt dein Arzt dazu?

      #42396

      Ich habe 2 Jahre NL genommen. Haldol während akut Phase, danach Risperdal und Cyprexa.

      Mein Arzt hat mich mit den Worten “Sie wollen meine Hilfe ja nicht” aus der Praxis geworfen als ich ihm gesagt habe das ich absetze. War das beste was mir passieren konnte.
      Ist jetzt 14 oder 15 Jahre her.

      Klar ist das nicht jedermans Weg, aber genau das hatte ich ja schon geschrieben: Jeder Fall muss einzeln betrachtet werden.
      Der eine schaffts, der andere nicht.
      Mit Hilfe könne es sicher mehr schaffen.

      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 10 Monate von PlanB.
      • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 10 Monate von PlanB.
      #42400

      @PlanB: Ich denke auch, dass die Ärzte übervorsichtig sind. Bis jetzt höre ich aber noch drauf, weil ich selbst auch Angst habe. Danke für deinen kurzen Erfahrungsbericht :-)

      #42402

      Wenn du Tipps brauchst kannst du mich gerne anschreiben. Absetzen war in meinem Fall die Hölle. Ich musste einmal durch sie durch gehen und kam gestärkt wieder raus.

      Geht sicher auch einfacher :)

      #42406

      Können die Arzneimittel abgesetzt werden, wenn eine Besserung eintritt?

      Schizophrenie ist eine chronische Erkrankung. Daher führt der Abbruch der medikamentösen Behandlung in vielen Fällen zu einem Rückfall. Ein Großteil der Patienten muss antipsychotische Arzneimittel sogar langfristig einnehmen, um sich dauerhaft besser zu fühlen. Ihr Arzt wird die Ihnen verschriebenen Medikamente in regelmäßigen Abständen überprüfen.

      Link dazu: https://www.schizophrenie24x7.de/unterstuetzung-anbieten


      Tägliche Medikation:
      400 mg Amisulprid
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril

      ab 04.03.2024:
      500 mg Amisulprid
      5 mg Olanzapin
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril

      ab 15.03.2024
      600 mg Amisulprid
      12,5 mg HCT
      10 mg Ramipril
      4mg Doxagamma
      Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

      #42408

      Um ehrlich zu sein, ist es mir egal was ein Pharmaunternehmen mir mitteilen möchte @Molly. Weil, das wird natürlich immer sein: Ihr müsst unsere Präparate einnehmen.

      Nochmal:
      Diese Seite ist von Jannsen ins Netz gestellt wurden. Janssen ist der Herstller von Risperal, Haldol usw.
      Janssen wurde in den USA übrigens auf eine Milliarden Summe verklagt, weil sie potentiell tödliche Nebenwirkungen verheimlicht haben.

      #42412
      Anonym

        Ich halte mich da auch mehr an die Empfehlungen der Deutschen Gesellschaft für Soziale Psychiatrie:
        https://www.dgsp-ev.de/psychopharmaka/neuroleptikadebatte.html

        Das hat mir bisher eindeutig am meisten gebracht.

        Sowas hier finde ich beispielhaft für den ersten Ansatz. Die Sache mit der Dosette ist wirklich gut und hilft mir auch sehr, den Überblick zu behalten. Zwar habe ich vorher schon die Medikamente regelmäßig genommen, aber so eine Dosette vereinfacht alles noch mehr.

        https://www.dgsp-ev.de/fileadmin/user_files/dgsp/pdfs/Artikel_Soziale_Psychiatrie/Ein_Zurueck_ist_fuer_niemand_mehr_denkbar__B._Volk_-_S._Feld_.pdf

         

        #42413

        @PlanB

        Dann lies mal das: https://www.dgppn.de/_Resources/Persistent/43ca38d4b003b8150b856df48211df68e412d9c9/038-009k_S3_Schizophrenie_2019-03.pdf

        Das kommt nicht von einem Pharmaunternehmen.


        Tägliche Medikation:
        400 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 04.03.2024:
        500 mg Amisulprid
        5 mg Olanzapin
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril

        ab 15.03.2024
        600 mg Amisulprid
        12,5 mg HCT
        10 mg Ramipril
        4mg Doxagamma
        Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

        #42415
        Anonym

          @Molly, Seite 33, Deine Quelle:

          “Die Behandlungsdauer wird durch eine Reihe von Rahmenbedingungen und individuellen Faktoren wie die Schwere der Indexepisode, das Ansprechen auf die Behandlung, unerwünschte Arzneimittelwirkungen, die Motivation der Betroffenen, die Familienanamnese, die Erkrankungsschwere, die psychosoziale Situation, die vorhandenen psychotherapeutischen und psychosozialen Behandlungsangebote und die Versorgungsituation insgesamt beeinflusst, die in der individuellen Situation berücksichtigt werden sollen.”

          Es wird nicht gesagt, dass immer und vor allem, für immer, eine Behandlung mit Neuroleptika erfolgen soll. Sondern dafür ist die individuelle Situation maßgebend.

          Und dann dazu noch Seite 30, die auch über das Reduzieren und Absetzen handelt.

           

           

          #42416

          @grenfell:

          Das habe ich vor längerer Zeit dazu geschrieben:

          Hallo @dibadu ! Dass Betroffene Medikamente absetzen und symptomfrei bleiben, ist immer eine Momentaufnahme. Ich glaube, wenn man das über die gesamte Lebensspanne betrachtet, sieht es eventuell anders aus. Sicher gibt es aber Betroffene, die sich ihr Leben nach einer Psychose so einrichten können, dass ihre verstärkte Verletzlichkeit nicht mehr zum tragen kommt oder sie ihre Resilienz steigern können.

          … was meiner Meinung zum Ausbleiben von Symptomen führt.


          Tägliche Medikation:
          400 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 04.03.2024:
          500 mg Amisulprid
          5 mg Olanzapin
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 15.03.2024
          600 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril
          4mg Doxagamma
          Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

          #42418
          Anonym

            @Molly,

            Betroffene setzen aber nicht einfach die Medikamente ab, sondern die Medikamente werden schrittweise reduziert. Ich kann 5 % der Ausgangsdosis Fluanxol reduzieren und brauche dann 6-8 Wochen, damit alles wieder Routine wird. Die allgemeine Regel sind 10 % der Ausgangsdosis, aber das ist mir zu viel.

            Außerdem kommt es auch auf das Neuroleptikum an. Risperdal ist beispielsweise sehr schwer zu reduzieren, gerade wenn man nur noch wenig nimmt, Fluanxol ein bisschen leichter. Gerade die atypischen Neuroleptika haben einen gefährlichen Verlauf gerade bei niedriger Dosierung. Haldol und Fluanxol ist etwas besser, aber auch da nimmt die Sättigung der Rezeptoren bei niedriger Dosis mehr ab als bei höherer Dosis. Deshalb muss man gerade bei niedriger Dosis vorsichtiger sein und das kommt dann oft zu einer bösen Überraschung bei den Leuten. Wenn man das alles berücksichtigt, dann funktioniert es auch mit dem Reduzieren. Trotzdem ist man natürlich vor Überraschungen nie sicher.

            Die Sache ist halt einfach die: Will ich mich bis zum Lebensende zudröhnen und mein Leben nicht leben? Oder will ich mich nicht zudröhnen und mein Leben leben, auch wenn es vielleicht nicht immer so leicht ist?

            Will ich die schönen Dinge nicht genießen, weil ich Angst davor habe, vielleicht krank zu werden?

            Man muss sein Leben leben. Das hier ist die einzige Chance. Sterben werde ich sowieso irgendwann.

             

            #42419

            Ich lebe und genieße mein Leben auch mit einem Neuroleptikum und vielleicht gerade aus dem Grund, dass ich es nehme. Früher mit Symptomen hatte ich im Gegensatz zu jetzt jedenfalls kein angenehmes Leben.

            Aber da du ja garnicht reduzierst… :unsure:


            Tägliche Medikation:
            400 mg Amisulprid
            12,5 mg HCT
            10 mg Ramipril

            ab 04.03.2024:
            500 mg Amisulprid
            5 mg Olanzapin
            12,5 mg HCT
            10 mg Ramipril

            ab 15.03.2024
            600 mg Amisulprid
            12,5 mg HCT
            10 mg Ramipril
            4mg Doxagamma
            Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

            • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre, 10 Monate von Molly.
          Ansicht von 15 Beiträgen - 31 bis 45 (von insgesamt 69)
          • Sei müssen angemeldet sein, um auf dieses Thema antworten zu können.