Psyche stärken

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  • #92483

    Hallo liebe Forenmitglieder,

    habt ihr Tipps, wie man die Psyche stärken kann, damit man in Krisenzeiten mehr geschützt ist und generell nicht so leicht in eine Krise rutscht. So Tipps, wie gesundes Essen etc.? Was hat euch geholfen?

    MfG Sanny

    #92484
    Anonym

      Mir hat ein gutes soziales Netzwerk geholfen. Ich gehe mittlerweile auch viel offener auf andere Leute zu und Freunde mich schnell mit welchen an.

      #92486

      Das ist ein weites Feld.

      zum Thema Ernährung fand ich diese Doku sehr interessant.

       

      “Hauptsache gut gegessen!”

      #92490
      Anonym

        Bei mir war/ ist es Sport. Man sagt ja in einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist. Ich finde wenn man sich bewegt dann schützt man sich. Der Kopf wird „frei“.

        Als ich manisch war, war ich oft stundenlang unterwegs. Hab so auch niemandem geschadet. Weder mir, noch anderen. Allerdings hat es irgendwann nicht mehr gereicht, das stundenlange stromern. Da hab ich mit Alkohol nachgeholfen. Wüsste aber nicht dass das manisch ist. Jetzt weiß ich dass es auch zu viel sein kann. Wenn das Spazieren mich nicht mehr beruhigt weiß ich dass ich drüber bin.

        Sich selbst kennen und würdigen, dass hilft mir auch. Ich kenne meine Grenzen und weiß was mir guttut. Ist ja bei jedem Anders. Wenn ich mich nicht Konzentrieren kann schau ich einen Film. Wenn ich ausgelaugt bin nehme ich ein Bad. Wenn mein Haushalt länger als zwei Wochen brach liegt, weiß ich dass ich was ändern muss. Wenn meine Tochter besorgt fragt wies mir geht, weiß ich dass ich nicht aufm Damm bin. Ich suche dann meistens einen Arzt auf. Dass sind so meine Strategien.

        #92494
        Anonym

          #92611

          Man kann die Konzentration trainieren mit schwerer Literatur. Geistige Spannkraft schützt einen.
          Wenn man Durststrecken bzw. depressive Phasen bewusst aushält, erhöht sich die Frustrationstoleranz und man ist auf Dauer nicht mehr so anfällig.

          #92837
          Anonym

            Ich denke auch mit Diagnose muss man ein paar Sachen ernster nehmen, als jemand, der seine Zeit und Kraft verlässlich einsetzen kann. Man muss sich eine Lebensgrundlage schaffen, die in Betracht zieht, dass man irgendwann wieder krank wird. Eine Lebensgrundlage, die einen nicht fertig macht wenn man sie nicht mehr halten kann, sich überanstrengt und sie verliert. Sondern eine, in der alles geregelt ist für den Fall, die einen auffängt statt einen zu überfordern, und die man nach dem Schub schnell wieder in geregelte Bahnen bringen kann. Das allein, und die Sicherheit, die damit kommt, helfen ungemein um gesund zu bleiben.

            Man kann so viel machen, um sich eine Stütze zu bauen. Körper und Geist gesund halten. Richtig ernähren. Gifte meiden. Trainieren, den Körper mit Bewegung, den Geist mit passender Beschäftigung. Den Körper und das Lebensumfeld immer versuchen gut zu pflegen und sauber und gesund zu halten, und das feste Angewohnheit werden lassen. Äussere und innere Reinheit stärken den Geist. Den Geist nicht zu sehr mit negativem Input belasten, ihm was Unterhaltung und Entspannung angeht gesunde Dinge vorsetzen statt “fast food”. Nicht ein geistig getriebener sein, der sich permanent reizüberflutet, sondern immer die Gemütsruhe und Geduld kultivieren, je cooler man ist umso weniger kann einen die Psychose in die Extreme schubsen. Immer genug schlafen. Immer soziale Kontakte pflegen, die einem förderlich sind und einen stützen, wenn es arg wird. Sich nicht von schwierigen Menschen abhängig machen.

            Das Leben generell versuchen so zu organisieren, dass man möglichst fern von Schwierigkeiten bleibt und alles sicher ist auch wenn man krank wird und die Kraft fehlt um es zu erhalten. Keine Feinde machen, sondern immer versuchen alle Probleme so gut zu lösen wie es nur geht, damit sie einem im Ernstfall nicht urplötzlich im Weg stehen. Man lebt so sowieso besser und unbeschwerter, und im Ernstfall verliert man nicht alles, sondern es hilft einem durch und wieder hoch. Ich versuche auch Verpflichtungen zu meiden, die ich krank nicht mehr erfüllen könnte. Ich gehe lieber keine Risiken oder instabile Dinge ein, die mich dann zusätzlich belasten würden, sondern plane immer ein, dass ich eventuell unvorhergesehen vorrübergehend aus Mangel an Kraft schleifen lassen muss. Lieber auf etwas verzichten, als ich habe einen Klotz am Bein der mich in der Psychose untergehen lässt.

            #92841
            Anonym

              .

              #92914

              Ich hab Tipps zusammen getragen:

               

              1. ständige Erreichbarkeit vermeiden: Es sollten Pausen gemacht werden, die tatsächliche Erholungen bringen. Es ist wichtig auch mal das Handy auszuschalten und einfach mal die Seele baumeln zu lassen ohne etwas zu lesen oder große Gedanken. Es ist auch wichtig eine Zeit lang für sich alleine zu sein. Vor dem schlafen lieber Lesen oder Malen statt von außen neue Impulse vom Fernsehen zu bekommen, abends mit den Gedanken zur Ruhe kommen, um besser zu schlafen.
              2. Hobbies, die Kraft geben: Musik oder Sport in der Natur geben Kraft. Dabei sollte man sich allerdings von dem Gedanken verabschieden dabei groß etwas zu leisten. Es sollte ein Hobby sein und keine Meisterschaft.
              3. gute Freunde und einen guten Partner: Menschen, die einen mögen, unterstützen, zuhören, gerne gemeinsam Zeit verbringen
              4. sich selbst ein Freund sein: sich nicht immer die Schuld geben, wenn etwas nicht funktioniert hat, auch mal Eigenlob aussprechen, für ausreichend Schlaf sorgen, für regelmäßiges Essen sorgen, für ausreichend Ruhe sorgen
              5. Entspannungstechniken: Autogenes Training oder progressive Muskelentspannung nach Jacobsen, um neue Kraft zu tanken
              6. Nervennahrung: Nüsse, Fisch, Rapsöl, Omega-3-Fettsäuren, Vitamin C (Brokkoli, Beeren, Paprika, Kiwi, Orangen), Vitamin B (Vollkornprodukte, Linsen, Bohnen, Walnüsse), Vitamin B2 (Joghurt, Ei oder Sonnenblumenkerne), Vitamin A, das gegen freie Radikale hilft, Proteine (mageres Fleisch, Fisch, Geflügel, Hülsenfrüchte)

                lieber fünf kleine Mahlzeiten statt drei große Mahlzeiten zu sich nehmen, denn wenn der Blutzuckerspiegel nach einer üppigen Mahlzeit wieder sinkt, sind wir müde, nervös und unkonzentriert

              7. Heilkräuter wie Melisse, Hopfen, Lavendel, Baldrian, Johanniskraut (kann Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten haben)
              8. Grenzen ziehen und “Nein” sagen, denn das verhindert Überforderung
              9. seinen eigenen Wert kennen und sich annehmen, sodass man keine Selbstzweifel und inneren Konflikte hat, die an den Kräften zerren, auf welche Talente bin ich stolz? Wo liegen meine Schwächen, die ich akzeptieren werde?
              10. Auch mal etwas Neues machen: ein neues Rezept ausprobieren, einen Kinofilm angucken, ins Theater gehen, aus der Balance zwischen Neuem und Gewohntem schöpft die Seele Kraft
              11. für ausreichend Wärme sorgen: dicke Socken anziehen und sich eine warme Dusche oder Bad gönnen
              12. Ausdrucksmöglichkeiten schaffen: Tanzen, Singen, Schreiben, Malen
              13. auf das Positive konzentrieren: Am Tag aufschreiben, was gelungen ist, sich umschauen und an den kleinen Dingen, wie Sonnenschein, Natur, eine schöne Wohnung, Kunst, Haustieren, netten Menschen erfreuen
              14. An Lösungen denken: Schwierigkeiten und Probleme als Herausforderungen sehen und sich bewusst machen, dass man aus Krisen gestärkt hervor geht. Probleme sollten angepackt werden mit einer positiven Einstellung, diese auch überwinden zu können
              15. Ziele setzen: konkrete und realistische Ziele setzen und beim Erreichen dieser Ziele sich selbst belohnen und stolz auf sich zu sein
              16. Veränderung akzeptieren: Akzeptieren, dass man älter wird und nicht mehr so gut kann, auch die Vergangenheit ist nicht mehr änderbar. Lieber den Horizont erweitern und die Zukunft ändern.
              #92915

              Dein Plan ist ganz schön ausgefeilt und echt gut. :)

              #92916
              Anonym

                Kann mich nur anschließen. Klingt gut @Sanny1990

                #92985

                Das sind ja echt gute Tipps.

                Kann noch was hinzufügen – sich mit der Krankheit auseinandersetzen durch Lesen von Erfahrungsberichten von Betroffenen (z.B. von Klaus Gauger oder Christiane Wirtz.)

                 

                • Diese Antwort wurde geändert vor 4 Jahre von cochon dinde.
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