@Nichtraucher, ich weiss auch wie hart das Leben in Entwicklungsländern ist. Für sehr viele Menschen ist das Leben dort ein alltäglicher harter Kampf, um an Dinge wie Wasser, Nahrung etc. zu kommen um überhaupt zu überleben. Das schweisst ja aber sicher teilweise auch soziale Gefüge zusätzlich zusammen!
Ich hatte aber in Sachbeiträgen und aus Erfahrung mit Menschen, Berichten von Menschen, die in solchen Ländern waren, usw. – immer den Eindruck, dass es einen ganz bestimmten Unterschied im Sozialgefüge gibt, zwischen Entwicklungsländern und der entwickelten Welt. Und zwar in der Art, wie die Menschen untereinander sich gegenseitig empfinden, also im näheren Lebensumfeld. Ich hatte immer den Eindruck, dass die Menschen in diesen Ländern sehr viel stärker sozial miteinander verbunden sind, und obwohl es sehr viel mehr Kriminalität geben kann, sich untereinander anders vertrauen. In der westlichen Welt, in Deutschland z.B., habe ich oft den Eindruck, dass die Menschen sich oft hinter Fassaden verbergen, hinter Sachdingen, wie einem Lebenswerk, einer Arbeit, ihren Gütern, und sich sozial nur ihren engsten Freunden und der Familie öffnen können. Mit so vielen Menschen im direkten Umfeld zusammen leben zu müssen, dabei aber sozial nur auf Mauern blicken zu dürfen und nicht dahinter, macht dann den Unterschied der Unsicherheit, den die Psychose durch sehr beklemmende Angstgebilde ausfüllen kann.
In Südländern, im Mittelmeerraum etwa, hatte ich immer den Eindruck einer Zwischenstufe. Die Menschen schienen einander dort immer irgendwie offener und herzlicher als bei uns, andererseits hatten sie aber auch schon die Distanz untereinander. Ein anderes Extremland wäre dann Japan, wo die Menschen standardmässig sozial eine Fassade wahren, und wodurch etliche Ausprägungen psychischer Krisen entstehen, die wir hier kaum kennen – “Hikikomori” z.B.