Neuroleptika lösen Depressionen aus

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  • #217440

    @Leo

    danke für den guten Beitrag.
    Ich brauche wohl noch viel Geduld.

    #217442

    Ich hatte auch viele Probleme mit den Medikamenten. Ich wollte erst die Medikamente nicht akzeptieren wegen der Muskelsteifheit und habe da auch einmal das Medikament komplett abgesetzt. Dann hatte ich Quetiapin. Das hat nicht genug gewirkt. Und von Olanzapin habe ich zu viel zugenommen. Mit dem Risperdal ist die Psychose gut im Griff nur weiß ich nicht, ob mich das depressiv macht. Ich glaube ich muss den Ärzten vertrauen, die meinen es liegt nicht daran. Weil was soll ich noch ausprobieren? Und ich hatte auch schon mehrere Rückfälle. Das ist wirklich eine komplizierte Krankheit.

    #217492
    Anonym

      Ohje das hatte ich zum Glück nicht. Positivsymptome und eine Depression. Aber das meinte die Ärztin bei mir, dass die Depression nicht vom Risperdal kommen würde, weil diese Nebenwirkung hätte man am Anfang. Man hätte dann eine Depression und Psychose und das war nicht der Fall bei mir. Meint ihr das kann so stimmen?

       

      Nein, das kann so nicht stimmen. Eine durch Neuroleptika ausgelöste Depression, auch als pharmakogene Depression bekannt, kann jederzeit unter einer Behandlung mit NL auftreten.

      #217503

      Und kann die Depression auch bei jeder Dosierung auftreten? Auch bei geringer Dosierung?

      #217505

      Guten Morgen Sanny1990,

      mit den Jahren finden wir alle als Betroffene einen individuellen Umgang mit der Erkrankung und mit der Medikation, ob wir es wollen oder nicht.

      Gute Ärzte, denen Du vertraust, können Dich natürlich gut begleiten, dass Du den individuellen Umgang selbst finden kannst. Genauso wie gute Therapeuten.

      Und es ist ja auch so, dass Du Dich am besten kennst und Du am besten mit Dir umgehen kannst. Es ist Dein Leben und Du trägst dafür die Verantwortung. Niemand sonst kann Dein Leben leben.

      Gerade wenn es nicht Deine erste Psychose war und Du Erfahrungen mit der Erkrankung und der Medikation gesammelt hast, weißt Du ja bereits einiges, was Dir hilft und was Dir weniger hilft um wieder gesünder zu werden.

      Ich glaube, Recovery hat viel damit zu tun, eigenes stress- und symptomförderndes Verhaltensmuster zu erkennen und dieses schrittweise und so gut es geht zu durchbrechen.

      Und das kann viele Jahre dauern! Selbst habe ich mehr als 10 Jahre gebraucht, um im Rückblick sagen zu können, dass mein individueller Weg der Recovery intensiv und steinig war.

      Wünsche Dir alles Gute,
      Mowa

      #217507

      P.S. Und meiner Erfahrung nach können Symptome wie Antriebsmangel, Erschöpfung, Konzentrationsschwäche, Gleichgültigkeit usw. sehr wohl durch Neuroleptika verursacht werden, auch bei “homöopathischen” Dosen.

      So wie ich es verstehe, ist das ja auch gerade der schützende Effekt der Neuroleptika, der eine erneute Psychose verhindern soll. Wenn wir nicht klar denken und fühlen können, erleben wir auch kaum Stress und sind kaum überfordert :unsure:

      3 mg Risperidon ist für mich schon eine antipsychotische Dosis, keine homöopathische.

      #217508

      Ich bin jetzt 6 Jahre schon krank und es war ein ständiges auf und ab. Ich bin bisher immer noch nicht zufrieden, was meinen Zustand betrifft. Vielleicht muss ich echt noch das Medikament wechseln. Aber erstmal versuche ich es mit dem Lithium und Doxepin. Ich habe halt nichts mehr außer diese Schizophrenie. Ich habe keine Arbeit mehr, keinen Freund, keine Wohnung, etc. Es ist sehr traurig und frustrierend und am liebsten wäre ich einfach tot.

      #217509

      Ich denke auch über eine Intervallbehandung nach. Dass man Neuroleptika nur beim Schub nimmt und sonst nicht. Aber ideal ist das sicher auch nicht.
      Kommt ihr gut klar mit euren Neuroleptika? Habt ihr eins gefunden, womit ihr zufrieden seid?

      #217512
      Anonym

        Und kann die Depression auch bei jeder Dosierung auftreten? Auch bei geringer Dosierung?

        Hallo Sanny,

        Mowa hat dir ja schon geantwortet und ich glaube,sie hat Recht:je nach körperlicher Verfassung und nach dem körperlichem Typ können Neuroleptika,auch bei nicht ganz so hohen Dosierungen,psychische Nebenwirkungen verursachen,vor allem,wenn man/frau mehrere Psychopharmaka nehmen muss.Am schlimmsten,was Folgen wie Depression,Antriebsschwäche usw. angeht,sind halt leider Neuroleptika.Jedoch,und das ist die gute Nachricht:je weniger man/frau von den Neuroleptika nimmt,desto geringer,also kleiner wird die Wahrscheinlichkeit,zum Beispiel eine Depression zu entwickeln.Umgekehrt folgt: je höher die Dosis eines NL’s,desto eher Nebenwirkungen wie Depressionen usw.

        Die Dosis,die jemand  noch verträgt und ein anderer nicht mehr,ist leider,wie bei fast allen chemischen Mitteln,individuell.Das heißt,dass man zum Beispiel schauen kann,wie hoch meine eigene,individuelle Dosis ist,bei der ich noch geschützt bin vor massiven Symptomen,ich aber noch soviel inneren Spielraum habe,dass ich mich halbwegs lebendig fühle.Und das geht,das kann man/frau herausfinden.Jedoch sollte man dabei vorsichtig vorgehen.

         

         

        #217513
        Anonym

          Ich bin jetzt 6 Jahre schon krank und es war ein ständiges auf und ab. Ich bin bisher immer noch nicht zufrieden, was meinen Zustand betrifft. Vielleicht muss ich echt noch das Medikament wechseln. Aber erstmal versuche ich es mit dem Lithium und Doxepin. Ich habe halt nichts mehr außer diese Schizophrenie. Ich habe keine Arbeit mehr, keinen Freund, keine Wohnung, etc. Es ist sehr traurig und frustrierend und am liebsten wäre ich einfach tot.

          Ich kann dich gut verstehen.ich verstehe deinen Frust und deine Trauer.

          #217514

          Ich habe halt nichts mehr außer diese Schizophrenie. Ich habe keine Arbeit mehr, keinen Freund, keine Wohnung, etc. Es ist sehr traurig und frustrierend und am liebsten wäre ich einfach tot.

          Guten Morgen @Sanny1990!

          Das alles ist sehr wohl eine Begründung depressiv zu werden. Da würde auch jemand depressiv werden, der keine NL nimmt. Gibt es bei Dir nicht wenigstens die Möglichkeit, in eine Tagesstätte für psychisch Kranke zu gehen, andere Nischenprojekte für psychisch Kranke, oder in einer WfbM zu arbeiten? Ich stelle es mir sehr schlimm vor, Tag für Tag ohne Struktur und Ansporn zu leben. Bekommst Du wenigstens eine Rente, oder musst du von Grundsicherung leben?

          Kommt ihr gut klar mit euren Neuroleptika? Habt ihr eins gefunden, womit ihr zufrieden seid?

          Ich habe zwar nicht mehr die Energie wie früher, aber ich komme einigermaßen klar. Wie ich weiter oben schon geschrieben hatte, nehme ich Amisulprid / Solian.


          Tägliche Medikation:
          400 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 04.03.2024:
          500 mg Amisulprid
          5 mg Olanzapin
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 15.03.2024
          600 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril
          4mg Doxagamma
          Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

          #217515

          ch denke auch über eine Intervallbehandung nach. Dass man Neuroleptika nur beim Schub nimmt und sonst nicht.

          Ich hab das früher so gemacht, war damit aber nie stabil und hatte eigentlich ständig Symptome. Wenn jemand echt Symptomfrei ist, kann man das vielleicht probieren. Frag Deinen Arzt!

          Was die optimale Dosis eines NL angeht, ist das Problem, dass wir ja auch auf außergewöhnlichen Stress in unserem Umfeld reagieren und dann reicht eine Dosis, die uns die ganze Zeit gesund erhalten hat eben nicht mehr. Deshalb muss man die eigenen Frühsymptome und Trigger kennen, um schon rechtzeitig gegensteuern zu können. Je länger man zuwartet, um so länger dauert es dann auch, die Psychose mit Hilfe einer höheren Dosis oder Bedarfsmedikamentes wieder einzufangen.


          Tägliche Medikation:
          400 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 04.03.2024:
          500 mg Amisulprid
          5 mg Olanzapin
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 15.03.2024
          600 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril
          4mg Doxagamma
          Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

          • Diese Antwort wurde geändert vor 1 Jahr, 11 Monate von Molly.
          #217521

          @Molly

          ich frage mich halt, wie ich unterscheiden soll, ob die Depression vom Medikament kommt oder von der Krankheit selbst?

          Meinst du ich kann meinen Weg noch finden? Nimmst du Neuroleptika und bist damit gesund und zufrieden?

          #217527

          es gibt viele andere Sachen außer den Medikamenten die den Antrieb beeinflussen.

           

          Koffein, ganz klar, z.B.

          Oder auch Nikotin oder Alkohol.

           

          Idealerweise bleibt man, wenn man schon Neuroleptika nehmen muss, ganz ohne diese zusätzlichen äußeren Substanzen, die in den Dopaminstoffwechsel eingreifen. Aber gerade beim Rauchstopp kann dies Auswirkungen auf die Verstoffwechselung der Medikamente kommen, so dass man das definitv vorher mit seinem Arzt absprechen sollte.

           

          Was mir persönlich sehr geholfen hat, trotz Neuroleptikabehandlung einen einigermaßen ausreichenden Antrieb aufrecht zu erhalten waren 2 Dinge:

          1. ein Minimum an Bewegung. Zu Beginn meiner Behandlung war ich wie “ausgeknockt”. Ich habe aber gewusst dass ich mich dem nicht hingeben darf sondern dass ich ein Minimum an Bewegung aufrechterhalten muss. Ich bin damals jeden Sonntag, bei egal welchem Wetter, einen Spaziergang gegangen. Immer dieselbe Strecke, etwas den Berg rauf. ca 1h 15min. Dazu musste ich mich echt zwingen, aber ohne diese Aktivität hätte ich vielleicht komplett abgebaut. Später dann hat mir ein Schrittzähler sehr geholfen und der Wettbewerb mit Freunden, immer die 10.000 Schritte zu erreichen.

          2. sexuelle Enthaltsamkeit habe ich auch nutzen können, meinen Antrieb nicht verflachen zu lassen. Mit den Medikamenten ist der sowieso gedämpft, aber ich habe schon immer festgestellt, dass wenn ich diese “sexuellen Energien” irgendwo aufgespart habe, dass ich diese dann in meinem Alltag als Aktivität umsetzen konnte. Das war bei mir auch abhängig von der Dosis, aber ich hatte schon das Gefühl dass es mich über die Zeit gebracht hat, gerade was den Antrieb anging.

           

          Und klar: gesunde Ernährung, Ausdauersport etc. ist natürlich auch sehr gut, aber bei mir persönlich hat eben auch dafür dann oft der Antrieb nicht mehr gereicht.

           

          Grundsätzlich kann man durch Routine und Rythmus schon einiges an Inspiration und Motivation wett machen. Meine Krankenkassen-App nennt das die “Macht der Gewohnheit”

          #217533

          ich frage mich halt, wie ich unterscheiden soll, ob die Depression vom Medikament kommt oder von der Krankheit selbst? Meinst du ich kann meinen Weg noch finden? Nimmst du Neuroleptika und bist damit gesund und zufrieden?

          Siehe oben! Eigentlich hatte ich alles schon beantwortet.

          Von was sie kommt, musst du selbst wissen.

          Es dauert vielleicht lange, aber ich bin sicher, dass Du deinen Weg findest.

          Ja, ich nehme ein Neuroleptikum und bin die meiste Zeit gesund damit. Es gibt aber auch Phasen, wo die Krankheit aus im letzten Posting genannten Gründen wieder ausbricht.


          Tägliche Medikation:
          400 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 04.03.2024:
          500 mg Amisulprid
          5 mg Olanzapin
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril

          ab 15.03.2024
          600 mg Amisulprid
          12,5 mg HCT
          10 mg Ramipril
          4mg Doxagamma
          Ab 22.04.2024 400 und 150 mg Amisulprid

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