Geduld üben und Kontrolle abgeben

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  • Dieses Thema hat 20 Antworten und 7 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 4 Jahre, 8 Monate von Anonym.
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  • #55132
    Anonym

      Würde ein laminierter Habittracker etwas an der Konzentrationsschwäche ändern? Manche Lebensphasen sind so verdichtet, dass eine Notiz entlastet. Mir ging das in der alten Wohnung mit der Ofenklappe so. Ich wusste nie, ob ich sie schon geschlossen hatte oder ob das am Vortag war. Wenn es dann im Heizkörper zu blubbern begann, hab ich mich sehr geärgert. Sibylle Berg ging das sogar im Treppenhaus so. Sie wusste dort dann nicht mehr, in welchem Jahr sie lebte. Alles wiederholte sich stereotyp. Ich hatte sie mal abonniert in der Periode. Da war keine Zeit für einen Blick bei der Ideenflut. Manchem Wort hast du anhand der Buchstabenfolge gar nicht mehr geahnt, was ihr alles durch den Kopf gegangen war, während sie die Tastatur berührte. Aber genau das machte es reizvoll sie zu lesen. Ich hab damals geträumt ihr Lektor zu werden. Dann bin ich ihr auf Twitter gefolgt und war entsetzt über den Sarkasmus, der sie mit Else Buschheuer verband. Da ich mir den selbst gern gönne, wäre es eine Einbahnstraße geworden.

      #55134
      Anonym

        @Ladybird ja ich weiss, ich bin auch so vergesslich. Wenn man solche Sachen so nebenbei macht, vergisst man schnell: hab ich, oder hab ich nicht…

        Aber es hilft wirklich, besondere kleine Rituale daraus zu machen, und die zu pflegen. Etwa habe ich mir angewöhnt, direkt nach dem Kochen, wenn ich den Herd nicht mehr brauche und bevor ich esse, ganz besonders bewusst auf die Herdplatten zu achten, und mir stark klarzumachen “Jetzt, wo ich sie nicht mehr brauche, schaue ich wie jedes Mal, ob die Platten auch alle aus sind”.

        Nach einigen Malen wo ich das gemacht habe, war ich mir dann auch immer sicherer: ja, ich habe das Ritual eingehalten, die Platten sind wirklich aus. Und ich denke dann bei Zweifeln an das besondere der Situation (fertig mit kochen, platten werden danach erstmal nicht mehr benutzt), und dann erinnere ich mich auch eher daran, dass ich es auch gemacht habe. Ich muss nicht mehr so daran zweifeln, denn ich weiss ich mache es immer so. Während ich darauf achte und prüfe, dass die Platten wirklich aus sind, nehme ich die Zweifel die später kommen können manchmal auch schon vorweg, und denke daran, dass ich nun erstmal nicht mehr an die Platten denken muss, das hilft mir auch sicherer zu sein.

        Statt die Energie hinterher in Grübeln zu verschwenden, versuche ich also sie da hinein zu stecken, dass ich mir später so sicher sein kann wie nur möglich. Das funktioniert bei mir zumindest ganz gut.

        #55314
        Anonym

          @Hirnsehprogramm

          Ich dachte wenn man so ein Ritual macht, sich beispielsweise gegen die Stirn klopft, dass das dann noch verstärkt. Irgendwann steh ich da und klopfe mir dauernd gegen die Stirn. Ich versuche dann mich zu erinnern werden dann aber immer unsicher. Ich denke dass eher das das Problem ist.  :wacko:

          #55358
          Anonym

            @Ladybird neinnein, so meinte ich das mir “Ritual” nicht. Nicht sowas wie auf die Stirn klopfen oder so. Einfach immer denselben Umstand/Zeitpunkt wählen, wie “direkt nach dem Kochen” bei Herdplatten, oder wenn man die Wohnung verlässt dann Fenster zu und Schlüssel dabei usw. Dann einfach dann bewusst dran denken, und klarmachen “jetzt habe ich geschaut, weil es war der und der Zeitpunkt”. Halt nicht kopflos und zerstreut die Sachen machen, sondern konzentriert und weil es immer dieselbe Situation ist, auch dabei nicht ablenken lassen. Mir hilft das, es dauerte aber eine Weile, bis ich auch Vertrauen da hinein hatte und die Situationen angelernt waren. Zu wissen, dass es immer dieselbe Situation war, wo ich das gemacht habe, hilft mir sowohl mich daran zu erinnern als auch hinterher Vertrauen zu haben, dass ich das richtig gemacht habe.

            #55370
            Anonym

              @ladybird da gibt es diesen stimmungsvogel in verschiedenen größen je nach bedeutung des elementarereignisses. den könntest du sogar in 3d positionieren, falls papier zu platt ist. du weißt dann nicht nur, dass du es hinter dir hast, sondern auch, wie es dir dabei ging.

              #55976
              Anonym

                Danke für eure Tipps. Ich habe mir diese Wochen das Ziel in der Klinik gesetzt, das Kontrollieren zu lassen. Also auf ein normales Maß zu pendeln. Einmal schauen, nicht zurückgehen. Und aushalten. Habe dann immer wenn ich unterwegs war Fäuste gemacht und mir in Gedanken gesagt, verdammt noch mal. Du hast geschaut. Alles gut. Es hat 10000 mal vorher geklappt. Und versichert bist du auch ^^ Ich bin nicht umgekehrt. Beim Gehen und beim Kommen ist es noch mulmig. Bin extra einen längeren Weg nach Hause gefahren. Oder war noch schnell, wirklich schnell einkaufen. Damit ich das Kontrollieren noch etwas aufschiebe. Mir ist Aufgefallen dass ich wenn’s schwierig/stressig wird gerne vermehrt Kontrollieren möchte. Nervt! Gerade wenn mein seine Energie braucht drängt sich so ein Gedanke auf.

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