Home › Foren › ALLGEMEIN (öffentlich) › Der Sprung: Von Werkstatt in 1. Arbeitsmarkt
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23/04/2019 um 17:04 Uhr #34947
Hallo,
ich versuche seit 2013 zu Arbeiten. Wurde vom Arbeitsamt erstmal an eine Rehamaßnahme medizinisch und beruflich verwiesen. Dort hatte ich 2016 meine letzte Psychose, die ich rechtzeitig bemerkt hab (war durch Alkohol, habe Doppeldiagnose)
Arbeite nun in einer WfbM und versuche über Praktika in den 1. Arbeitsmarkt zu kommen.
Habe mit 6 Stunden angefangen und gehe langsam auf 8 Stunden am Tag hoch.
Ist hier jemand von euch in einer WfbM? Kennt ihr jemanden der es da raus geschafft hat? Oder habt ihrs vielleicht sogar selber geschafft?
Wenn ich in meiner WfbM Frage werde da raus will, sind das nur sehr wenige Personen.
Ich finde den Sprung sehr groß, da man in einer WfbM effizent 4 Stunden arbeitet und auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt 8 Stunden.
Ich würde sollte ich eine Stelle kriegen ein Budget für Arbeit für Behinderte bekommen
Gruß,
lamperl
23/04/2019 um 17:30 Uhr #34953AnonymEs gibt nicht den allgemeinen Arbeitsmarkt an sich, wenn das Arbeitsamt nicht auf Versicherungsbezüge aus deiner Anstellung beharrt.
23/04/2019 um 17:37 Uhr #34955Hallo,lamperl, es gibt ja auch die Möglichkeit ne Umschulung über die rehaträger zu machen,wenn einem etwas anders besser liegt und interessiert.würde ich mich mal informieren,auf dauer ind der wfbm zu sein halte ich für schwierig,denn da aus dem arbeitstempo wieder rauszukommen ist schwierig,sehe das nur als letzte Möglichkeit,wenn die schizo halt chronisch ist und dauermedikamentiert ist.
LG Makro
23/04/2019 um 19:37 Uhr #34993Ich arbeite in einer wfbm, 3 Stunden täglich, obwohl wir manchmal keinen Auftrag haben, so wie heute, wir waren spazieren, und dann saß ich noch eine Stunde rum und habe Musik gehört.
Ich kenne jemanden der aus der wfbm auf den ersten Arbeitsmarkt gekommen ist, aber wir haben keinen Kontakt mehr, ich weiß nicht wie es verlaufen ist.
Ich glaube auch das es von Person zu Person unterschiedlich ist, ich glaube ich würde es nicht schaffen auf dem ersten Arbeitsmarkt zu überleben.
Als was würdest du gerne arbeiten, und was machst du in der wfbm?
23/04/2019 um 20:47 Uhr #34998Hallo @lamperl!
Ich bin seit 2006 in einer WfbM und hab ehrlich gesagt gar keine Lust mehr, wieder auf den allgemeinen Arbeitsmarkt zurück zu gehen. Das Leben wird einem dort so leicht gemacht. Ich bin inzwischen 57 Jahre alt, bekomme eine Rente, die einigermaßen OK ist und arbeite sowieso nur noch 80%. Glaub, da bringt das nicht mehr viel.
Ich weiß aber, dass es bei uns die Möglichkeit gibt, draußen auch Halbtagsstellen anzustreben oder draußen nur stundenweise zu arbeiten. Man muss auf dem allg. Arbeitsmarkt also nicht unbedingt 8 Stunden arbeiten. Zu Praktika, wo man erst mal monatelang nichts verdient außer dem normalen Werkstattlohn, wird man durch die betriebsinternen Jobcoaches vermittelt.
In den langen Jahren, die ich in der WfbM bin, gab es einige, die versuchten draußen wieder Fuß zu fassen. Geschafft haben es aber nur wenige noch recht junge Leute, die vorher auch eine gute Ausbildung hatten, nicht zu lange Fehlzeiten in ihren Lebensläufen hatten und noch nicht lange erkrankt waren. Die meisten anderen sind früher oder später wieder zurückgekommen.
Ich hab anfangs mal zwei Praktika gemacht, wurde dort aber dermaßen ausgenutzt, dass ich mir das zukünftig gespart habe. Ich war damals kurz in einem Supermarkt, wo ich total schlecht betreut wurde und nur Regalpflege machte und später einen Monat in einer großen Zoohandlung und musste denen den ganzen Laden mit sämtlichen Regalen, Boden, Küche, Klo usw. durchputzen.
Ich habe Einzelhandelskauffrau im Zoohandel gelernt, war aber durch einen Arbeitsplatzwechsel und die langjährige Kindererziehung und Hausfrauendasein, wo ich durch die Krankheit dann nur stundenweise Jobs hatte, ziemlich raus aus dem Metier. Von Haustierhaltung habe ich natürlich trotzdem noch Ahnung.
Man hat mich dort aber überhaupt nicht eingewiesen. Von Anfang an gab es für mich nur die Möglichkeit zu putzen und die beiden Damen, die festangestellt waren, saßen im größtenteils den ganzen Tag lang menschenleeren Laden an der Kasse und unterhielten sich. Da verging einem die Lust.
Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.23/04/2019 um 21:46 Uhr #35012Anonym@molly ich träume von bed & breakfast mit reetdach und katze auf hiddensee. wäre dir das zu still? vielleicht mit hühnern und selber brot backen?
23/04/2019 um 21:50 Uhr #35015@christine
Das ist hier zwar Offtopic, aber mir würde eher Baltrum zusagen. Hört sich aber gemütlich an.
Ursprüngliche Medikation:400 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 04.03.2024:500 mg Amisulprid,5 mg Olanzapin,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril
Ab 15.03.2024: 600 mg Amisulprid,12,5 mg HCT,10 mg Ramipril,4mg Doxagamma
Ab 22.04.2024, statt 600 mg Amisulprid, 400 und 150 mg
Ab 02.05. 6 mg Doxagamma und 25 mg HCT, 550 mg Amisulprid und 10 mg Ramipril
Ab 12.05. noch 500 mg Amisulprid + HCT+Doxa+Rami siehe oben!
Seit 16.07.24 zusätzlich eine Kaliumbrausetablette tgl.23/04/2019 um 22:37 Uhr #35023Anonym@molly ich hab angst vor der flut, seitdem ich den schimmelreiter gelesen hab
24/04/2019 um 12:44 Uhr #35078Anonymich finde es einen schmalen Grad zwischen einer Beschäftigung in einer Werkstatt und einem Arbeitsmarkt, der ja halt wie es auch @Molly beschreibt, einen Wettbewerb um entsprechende Stellen aufbaut, die einen schlüssigen Lebenslauf voraussetzen und zudem nachgefragt sein müssen…
meine Situation: berentet, wieder bei den Eltern, auf gewisse Weise isoliert und durch den Psychiater als arbeitsunfähig beurteilt.. habe letztlich zu meiner Negation dieser Situation geführt und ich bin manisch dermaßen dekompensiert, dass ich zeitweilig eine Kosmologie erträumte und am Zigarettenautomaten mitten mich im Universum erlebte..
die Nichtigkeit, die Hilflosigkeit, das Ausgesetztsein und die Abhängigkeit, selbst beim Zigarettenholen oder bei eigentlich allen Verrichtungen, die meine Existenz sichern würden.. sind unter mir aufgebrochen und ja, wie auch hier wieder im Forum: die Psychose negiert die Realität, sie baut sie um, sie ist schöpferisch, wie @christine ich es auch an Deinen Texten lesen darf..
Findet dieses Schöpferische jedoch kein Echo, also wird vielleicht als Metaphorisch, Illusionär oder Unsinnig bewertet, ja.. das kann die Spirale sich schneller drehen lassen und aus dem Schöpferischen wird Erschöpfung.. wie bei mir in der letzten Zeit und ich treibe mich mit Wünschen nach Ritalin etx. herum oder trinke auch schon mal ein Glas Wein und tippe mich wie ein Idiot hier herum..
um auf den Punkt zu gelangen: Die Werkstatt, die ich mir angeschaut habe, ja.. funktioniert so wie Molly schreibt und die Tätigkeiten sind bestimmt strukturierend und die Gemeinschaft erschien mir sympathisch..
nur es rätzelt mich: das von der Rentenversicherung bis hin zu Arzt und Sozialarbeiter, es niemanden zu interessieren scheint, wie ich gelebt habe oder was mir wichtig war oder welche Leistungen, im guten wie schlechten Sinne, selbst noch die Psychose mit allem Unheilvollen ist..
die Psychose entsteht ja nicht aus einer ursächlich, genetisch bedingten Disposition, sondern aus der Not in schon meist frühen Jahren oder später, um das eigene Überleben zu fürchten oder kämpfen zu müssen, selbst wenn dieser Kampf in der Selbstzerstörung..
endet oder anfängt. Ach ja..
Echo bitte:
Gegengift
So stand ich unverwandt,
unbekannt dem Gesetz
in die Ewigkeit verbannt
Gefunden durch Deine Gabe
habe ich zuletzt
Geschöpfe gleich der ersten Narbe
in die hinein Dein Opfer spricht:
Sand der Zeit streute auch mein Gesicht
an den Strand ohne Meer,
Es flutete,
die Welle der Zeiten
blutete,
Es bricht!
Fand mein Gesicht nicht mehr
doch nebenbei das Licht vom letzten Tag
verzag nicht:
Spiegel Es wieder Zeit
brich das Siegel für die Lesbarkeit
der Wellen
Die verfasst auf sieben Seiten
entgegen allen Fällen
alles erneut vorbereiten
Mich leiten, wenn die Wellen
wieder brechen, sie erneut sich an uns rächen
Dann entziffere die Schrift
sie ist das Gegengift
für Nichts!
25/04/2019 um 10:04 Uhr #35200Anonymes spricht bände für das sgb, dass der übergang von der geschützten werkstatt auf den freien markt einen sprung erfordert. jedes kz im dritten reich funktionierte so. btw: SGB meint in diesem fall nicht das StGB.
25/04/2019 um 10:15 Uhr #35202Anonymvor wem oder was der Schutz besteht bei geschützten Werkstätten ist auch nicht so klar.. hier ist mir aufgefallen, dass ein mannshoher Zaun drum herum ist..
ob alle Anstrengungen, die ich so unternehme darauf hinaus laufen, marktförmig zu sein, zu werden oder anti-irgenwas zu tun hätte, aber ich glaube dafür ist es einfach zu spät: Fragen nach einem Platz in der Gesellschaft, die einen vorher ausgeschlossen hat etwa mit Inklusion/Exklusion oder Reha oder Sprung auf den 1. Arbeitsmarkt zu beantworten, sind ja selbst wieder gewaltvoll, die Totalität die diese Maschinerie angenommen hat lässt einen wirklich daran zweifeln, ob nicht Platte machen, Schore schnupfen und die Weinflasche im Kreis herumgehen lassen, die normalere Antwort auf die Frage nach einem Platz in und um alles herum sein darf oder gar sein sollte..
damals schon, bei einem Tag, zehn Teile in eine Tüte, ja.. die Tränen und das wilde Lachen.. eine Grimasse, als Kreatur der letzten Tage mache ich mich wirklich gut.
25/04/2019 um 19:04 Uhr #35268Anonym@mallory Gute Zäune erhalten die Nachbarschaft. Ob ein Zaun tatsächlich gut ist, entscheiden echte Nachbarn selbst. Sonst entsprechen sie nur der Vorgabe Dritter. Hast du schon mal eure Gemeindesatzung gelesen? Will eure Gemeinde durch die Satzung ein einheitliches Erscheinungsbild erreichen? Ansonsten könnte auch der Sicherheitsanspruch, der sich aus der von euch genutzten Technologie ergibt, Anlass sein.
25/04/2019 um 19:41 Uhr #35285Anonymjo, das werde ich machen..
hier auf den Feldern sind Grenzsteine, die Hühner haben einen Zaun und die Kühe auf der Weide… mit Balken und an manchen Ecken auch Draht, im Sommer werden einzelne Gebiete eingezäunt mit Elektrodraht, ja, ich selbst habe noch keine EKT machen lassen, aber ein Freund von mir..
Der Zaun bei der Werkstatt: ich denke, der ist da, weil die Werkstatt im Industriegebiet liegt etc.. ob nun gedacht wird, dass etwas zu klauen Da wäre, ich weiß es nicht.. aber ist mir halt aufgefallen..
bei Computern benutze ich nur die Windows-Firewall und fahre ganz gut damit..
wenn alles so einfach gestrickt wäre, wie ein PC oder eine Bandsäge, Kreissägen mag ich nicht.. schnurrt halt alles, wenn es verbunden ist, an und aus, 1 und 0, Emergenz bleibt Da völlig aus und ich kann mir auch keinen Algorithmus überlegen für die Information aus der Werkstatt heraus oder halt drum herum zu fliehen…
Vielleicht statt Schore Speed und dann x-tra mal zeigen, wie ein manischer Rausch Schrauben zu Wörterketten legt, die gut als Schloss für den Zaun passen…
Ach ja.. Buchstabe an Buchstabe, das habe ich auch schon im KNS, 2740 mal habe ich auf und in Beiträgen mich zugetragen, das mit dem SS und S habe ich bis heute nicht verstanden, obwohl ich seit ich laufen kann, also nachdem ich die ersten Worte blubberte und nachdem ich in der 1. Klasse lesen und schreiben konnte.. ja.. Brüderlichkeit… zusammenhalten… vielleicht gibt s gar nicht, Einbildungskraft und Schuld der Isolation oder halt Illusion über ein Zusammenleben, welches ja Grenzen braucht, um nicht über-all zu sein..
der kleine Junge am Bahnhof hatte recht, es gab Schnee…
geträumt hab ich nur
25/04/2019 um 21:46 Uhr #35317Anonym@mallory nimms mir nicht übel, aber an der stelle steige ich aus. ich rede nicht mit einer anonymen wand. da kann ich auch in den wald gehen und mit den bäumen sprechen. bei mir erscheint unter sämtlichen Pictogrammen @Anonym
03/05/2019 um 17:49 Uhr #36461Anonymja @christine, da bin ich auch ausgestiegen.. mehr noch: mir ist die Situation und auch die Beschäftigung mit diesem ganzen hin-und-her, ja.. zu Kopf gestiegen und da habe ich dem Admin eine Nachricht zum Löschen gesendet.. es ist schwer zu Zeit.
das vorige KNS war mir wichtig, hier muss sich das erst entwickeln und flüchten hilft ja nicht und ab und an mal gucken und was tippen…
hier auf dem Land, auch wenn ich jetzt schon ein Jahr Da bin, habe ich wenig Besuch und im letzten halben Jahr und der Krise, da war allein sein ganz Ok, aber aber jetzt..
Zum Thema: Ob nun eine Werkstatt oder irgendwo auf dem Arbeitsmarkt, hauptsache die Leute sind sympathisch.. es ist doch überhaupt schwer mit Erfahrungen wie einer Psychose sich zurechtzufinden und ich habe bis heute nur wenig Leute kennengelernt, die mir überhaupt von keiner kleinen bis großen Katastrophe berichet hätten..
mit meinen Erfahrungen fände ich es absurd, Versicherungen zu verkaufen oder Investmentbanker zu sein.. geht einfach nicht.
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