Beste Freundin sagt „Schizophrenie hat es doch früher auch nicht gegeben

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  • Dieses Thema hat 33 Antworten und 13 Teilnehmer, und wurde zuletzt aktualisiert vor 5 Jahre, 4 Monate von Anonym.
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  • #7978

    “Ich sollte mir vielleicht überlegen wie ich mit ihr umgehen lerne ohne sie zu sehr mit meinen Depressionen zu belasten.”

    Ich wollte auch nicht eine Belastung für meine Mitmenschen sein. Als Orientierung habe ich mich im Umgang mit anderen daran gehalten, dass ich mich bemüht habe, sie so zu behandeln, wie ich mir wünschte von ihnen behandelt zu werden.
    Trotzdem habe ich mit der Erkrankung ein paar Freunde verloren. Manche (wenige) sind mir geblieben. So lernt man dann, wer wirklich Freunde sind und wer einem wichtig ist.

    Am besten fand ich als ich meinen Freund/Partner darauf ansprach, wie er es sieht, dass ich mich so verändert habe mit der Erkrankung und ob er weiterhin mit mir zusammen sein möchte. Er erwiderte: “Wie in guten, so in schlechten Zeiten”. Das fand ich echt stark. Wir sind nicht verheiratet und haben uns also nie ewige Treue versprochen.
    Seine Aussage hat mir viel bedeutet und Kraft gegeben.

    #8005

    Schizophrenie gibt es schon immer, nur dass es durch diesen Namen erst später geprägt wurde.
    Dann soll sie mal arbeiten gehen mit ihrer kleinen Depression.
    Wäre sie richtig depressiv, könnte sie nicht mehr arbeiten gehen.
    Lass dich nicht fertig machen von sowas, das sind unsinnige Aussagen, die sie da trifft.

    #8010
    Anonym

      Ich muss Schlendrian zustimmen. Ihr seid alle sehr nett und verständnisvoll mit der Freundin, das ist total ok. Ich selbst aber kann solche Sprüche echt nicht mehr hören. “Geh mal ne Runde um den Block, lenk dich doch ab, musstu halt mal früh kalt duschen, klar dass es dir schlecht geht – den ganzen Tag zu Hause, du brauchst einfach ne Aufgabe………..” kotz!

      Ich hab keine Entschuldigung dafür, ich finds einfach empathielos und oberflächlich. Bin ich halt doof. B-)

      #8033
      Anonym

        Nur weil es nicht genannt wurde wie heutzutage heisst das nicht, dass es das nicht gab. Von Verrückten, Wahnsinnigen, oder “vom bösen Geist besessenen”, “göttliche Strafen des Wahnsinns” oder was auch immer liest man doch in sehr vielen alten Quellen, teils auch antiken. Aber eher spärlich, denn die Leute hatten damals andere Sorgen.

        Wer die Erkrankung damals nicht natürlich oder spirituell in den Griff bekommen konnte, war denke ich früher in vielen Kulturen ein Aussätziger damit, und über die wurde nicht viel gesprochen, die waren in den Augen der meisten Menschen nichts wert. In unserer Kultur hat vielleicht auch die Kirche mit der Begründung von berechtigter göttlicher Strafe für Ablehnung von Erkrankten gesorgt, auch denke ich durchaus mit einem Tabu über so etwas überhaupt auch nur zu reden.

        Anderswo war es sicher nicht anders, wusste man von jemandem, dass er Stimmen hört oder dergleichen, wurde derjenige sicher schnell für einen Hexer gehalten und verfolgt, nicht nur in unserem Kulturkreis. Als Mensch mit besonderen Wahrnehmungen hat man schätze ich mal solange man nicht aufgefallen ist lieber einfach die Klappe gehalten, oder schwebte zwischen einem Los als Aussätziger oder Priester hin und her.

        So stelle ich mir das jedenfalls vor.

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