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19/06/2025 um 16:51 Uhr als Antwort auf: Niedrigst mögliche NL-Dosis, individuell ermittelt? #406589
Hier kommt ein Update nach über einem Jahr
Was meine Reduktion von Aripiprazol von 1 auf 0,5 mg angeht, so ist das jetzt eine Woche her, und die Woche war schon anstrengend.
Diesen Reduktionsversuch im April 2024 musste ich aufgrund einer akuten Krise am Arbeitsplatz am 2. Mai abbrechen. Danach habe ich wieder 1 mg Aripiprazol pro Tag eingenommen.
Nach Rücksprache mit meinem Psychiater habe ich im Juni einen erneuten Reduktionsversuch gestartet, wobei ich alle vier Wochen 0,1 mg/d reduziert habe. Ende August war ich bei 0,6 mg/d.
Leider musste ich auch diesen Reduktionsversuch abbrechen, da ich durch die sehr intensive Vorbereitung auf ein Vorstellungsgespräch in Berlin Frühsymptome entwickelt habe. Mir war es wichtig, schnell wieder zur Ruhe zu kommen, um das Vorstellungsgespräch nicht zu beeinträchtigen.
Mein Psychiater hat mir auch vorgeschlagen, mich entweder auf die Reduktion oder auf die Jobbewerbung zu konzentrieren und nicht auf beides gleichzeitig.
Ab etwa Oktober entwickelte ich Antriebslosigkeit, depressive und ängstliche Verstimmungen und war in einem dauerhaften Erschöpfungszustand, sodass ich viele Tage arbeitsunfähig war.
Ab dem 1. November habe ich wieder 1 mg/d Aripiprazol eingenommen und damit den zweiten Reduktionsversuch im Jahr 2024 vollständig rückgängig gemacht. Bald darauf habe ich versucht, eine stufenweise Wiedereingliederung abzuschließen, wobei ich festgestellt habe, dass ich nur zwei bis drei Stunden täglich arbeiten konnte.
Im Dezember habe ich mich auf Vorschlag meines Psychiaters in der Tagesklinik angemeldet. Die tagesklinische Behandlung meines Burnouts begann Mitte Januar 2025 und dauerte bis Mitte April an. Ich habe durchgängig 1 mg/d Aripiprazol eingenommen und keine zusätzliche Medikation erhalten.
Ja, das ist der aktuelle Stand heute, und ich nehme nach wie vor 1 mg/d Aripiprazol. Damit geht mir gut.
Inzwischen habe ich eine eigene Website und einen Blog. Für den aktuellen Blogeintrag habe ich ein Diagramm erstellt, das den Verlauf meiner Aripiprazoleinnahme seit meiner Ersterkrankung vor fast 15 Jahren zeigt.
Ein ähnliches Diagramm mit einem kleineren Zeitintervall hatte ich ja schon einmal in diesem Thread gepostet:
Ich habe meine alten Blogeinträge über die Dosisänderungen nachgeschlagen und grafisch dargestellt:
Hier ist das vollständige Diagramm:
Den Begleittext seht Ihr hier:
Quelle: https://mowas-notizen.de/2025/06/18/mein-weg-mit-neuroleptika-ein-rueckblick/Danke liebe Blaustern
Ich werde das Diagramm, das ich für den Blogeintrag erstellt habe, auch in den Niedrigstdosisthread einfügen. Es ist schon ein Jahr her, dass ich den Thread zuletzt aktualisiert habe.
Heute ist ein entspannter Feiertag. Morgen habe ich Urlaub
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Diese Antwort wurde vor 3 Monate, 4 Wochen von
Mowa geändert.
Hier mein neuer Blogeintrag:
Mein Weg mit Neuroleptika – ein Rückblick
Mittwoch, den 18. Juni 2025 um 23:45 UhrQuelle: https://mowas-notizen.de/blog/
Gute Nacht
Liebe Grüße,
MowaDie Erfahrung, mehrere Monate lang wissenschaftlich für den Studienabschluss gearbeitet zu haben, kann das Leben durchaus prägen, denke ich.
Ich selbst habe in den letzten Jahren an keinem wissenschaftlichen Projekt gearbeitet. Das sind Fähigkeiten, die ohne dauerhaftes Lernen und Training verlernt werden können.
Ähnlich wie bei einer Fremdsprache, für die man früher einmal eine sehr gute Sprachprüfung abgelegt hat. Oder wie Muskeln, die man durch intensives und dauerhaftes Training aufgebaut hat.
Daher würde ich nicht behaupten, dass ich jetzt wissenschaftlich arbeiten könnte.
Wenn ich jetzt an wissenschaftlichen Projekten beteiligt wäre, müsste ich mich erst wieder in die Forschungsfelder und das wissenschaftliche Arbeiten einarbeiten. Und das dauert.
Danke liebe Blaustern
Ich habe gerade an einem Webinar teilgenommen, das eine Freundin auf Facebook vorgeschlagen hat. Ich habe mir dazu Notizen gemacht. Thema war, wie (nicht nur) Kinder besser lernen können. Als Nachhilfelehrerin wollte ich selbst dazulernen und diese Informationen außerdem der Mutter meiner Nachhilfeschülerin zukommen lassen.
ChatGPT hat mir dabei geholfen, meine groben Notizen leserfreundlicher zu überarbeiten:
📚 Zusammenfassung des Webinars: „Lernen zu lernen“
Akademie für Lernpädagogik, 14. Juni 2025 – Referent:innen: Natalia Kowalski & Jürgen Möller🧠 Kinder und ihre Lernfähigkeit
Kinder besitzen eine natürliche Lernfähigkeit – sie lernen viel „beiläufig“ (z. B. durch Beobachtung oder Spielen). In der Schule ist Lernen aber „intentional“, also gezielt. Deshalb kann es durch Lerntechniken und Struktur gezielt unterstützt werden.
🤝 Eltern-Kind-Zusammenarbeit: Lernvertrag
Ein hilfreiches Instrument ist ein Lernvertrag auf Augenhöhe, bei dem gemeinsam 2–3 Verhaltensregeln festgelegt werden – für Kind und Eltern.
Beispiel:- Kind: „Ich versuche, konzentriert zu arbeiten.“
- Eltern: „Ich bleibe ruhig, auch wenn es mal stockt.“
So entsteht ein respektvoller Rahmen fürs Lernen.
🎯 Aufmerksamkeit & Konzentration
Zwei Arten von Aufmerksamkeit:
- Fokussiert (Scheinwerfer) – z. B. beim Rechnen einer Matheaufgabe
- Breit/Wachsam (Radar) – offen für alle Reize, z. B. Umgebungsgeräusche
👉 Ziel: Fokussierung stärken, z. B. durch tägliche kurze Konzentrationsübungen:
Mini-Übungen (täglich 2–5 Minuten):
- Wörter rückwärts schreiben
- Kopfüberlesen (Buch auf den Kopf drehen)
✋ Konzentrationsanker: Reiz-Reaktions-Kopplung
Ein Konzentrationsanker ist ein kleiner, selbstgewählter Bewegungsimpuls, der mit einem konzentrierten Zustand verknüpft wird.
Beispiel:
- Wie Fußballer Cristiano Ronaldo sich vor dem Elfmeter „einschaltet“
- Kind reibt z. B. zwei Finger aneinander = Signal „Jetzt Konzentration!“
Diese Methode kann helfen, schneller in den Lernmodus zu kommen.
🌥️ Tagträumerei: Nicht nur negativ!
Tagträumen ist kein Zeichen von Faulheit, sondern kann eine wertvolle Pause für das Gehirn sein.
Funktionen:
- Stressabbau
- Verarbeitung von Eindrücken
- Kreativitätsförderung
- Zielvorstellung (z. B. sich vorstellen, wie man eine Matheaufgabe löst)
Fazit: Bewusst Denkpausen zulassen.
😟 Angst und Prüfungsstress
Studien zeigen: 50 % aller Schüler:innen haben Prüfungsangst.
Angst fühlt sich immer gleich an – also immer ernst nehmen, auch wenn sie „klein“ erscheint.Eltern können helfen, indem sie:
- das Thema offen ansprechen
- dem Kind vermitteln: „Angst ist normal. Und man kann lernen, mit ihr umzugehen.“
Wichtig: Gefühle erkennen und bewusste Lernpausen einbauen.
📘 Lerntechniken & Struktur – so lernt es sich leichter
Ein strukturierter Ablauf gibt Sicherheit und Motivation. Beispiel:
🧭 Innerer Lernfahrplan (besonders für Mathe hilfreich):
- Was will ich tun? → „Ich mache jetzt Mathe.“
- Was brauche ich? → Stifte, Heft, Lineal, evtl. Tablet
- Was liegt vor mir? → Aufgaben durchlesen, Überblick gewinnen
- Welche Formel/Strategie brauche ich? – In eigenen Worten erklären
- Jetzt lösen
- Sich bewusst über das Ergebnis freuen
Strukturiertes Vorgehen fördert Klarheit, Selbstvertrauen und Erfolgserlebnisse.
🧩 Informationen sortieren = besser behalten
Statt alles gleich wichtig zu nehmen:
🔹 Gemeinsamkeiten erkennen
🔹 Informationen in Kategorien oder Gruppen einordnen
🔹 So behält das Kind den Überblick und kann Gelerntes besser abrufen🏁 Fazit für Eltern
- Kinder lernen unterschiedlich – helfen Sie durch Struktur, Geduld und Mitgestaltung
- Kleine Rituale, klare Regeln und echte Pausen machen einen großen Unterschied
- Motivation wächst durch Erfolge – also nicht zu viel auf einmal wollen
Das Webinar endete mit Werbungen für kostenpflichtige Programme, und da habe ich den Onlineraum verlassen
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Diese Antwort wurde vor 4 Monate von
Mowa geändert.
Dieses Wochenende haben wir keine Termine. Darüber freue ich mich jetzt sehr.
Gestern schon haben wir das sommerliche Wetter genossen – abgesehen davon, dass Chanchan von einer Schäferhündin ins Gesicht bzw. ins linke Ohr gebissen wurde. Das war der erste Vorfall dieser Art. Glücklicherweise gab es keine blutenden Wunden und Chanchan hat sich später gut erholt.
June 14, 2025
Ein fast sommerlicher Morgen auf dem Beachvolleyballplatz auf der Neckarwiese.Ich kenne das mit der ängstlich-depressiven Verfassung, das du beschrieben hast, auch von mir wenn etwas falsch läuft.
OK – jetzt kann ich besser verstehen, was Du meinst.
Bei mir muss nicht erst etwas wirklich „falsch“ laufen.
Allein die Tatsache, dass ich denke, etwas könnte ungünstig laufen, und ich deswegen ängstlich und depressiv werde, zeigt mir, dass es mir nicht gut geht.
Gibt es noch weitere Gedankengänge, die Du mir mitteilen wolltest?
Ja, ich kenne das, Mowa!
Ich verstehe nicht, was Du mit den wenigen Worten mir sagen willst @Molly.
Was meinst Du mit „das“ und was ist es genau, was Du mir damit sagen willst?
Entschuldige, aber das ist jetzt fast lustig!
Jemand in einem Schizoforum, der schon mehrfach deshalb in einer Klinik war, hat keine Probleme mit Psychosen… Sorry!
Mein letzter Klinikaufenthalt wegen psychotischer Symptome war 2019 @Molly, mehr als 6 Jahre her.
Das liegt daran, dass ich inzwischen sehr früh bemerke, wenn sich bei mir subtile Frühsymptome entwickeln. Psychotische Frühsymptome habe ich nicht.
Es ist ganz normal, dass wir mit Problemen unterschiedlich umgehen, da wir alle unterschiedliche Menschen sind.
Ich möchte nicht alles gleich pathologisieren, aber wenn ich meinen mentalen Zustand der letzten Zeit einschätzen müsste, dann wären es wahrscheinlich eher ängstlich-depressive Symptome. Ab und zu ertappe ich mich dabei, wie ich anfange zu grübeln.
Vielleicht verstehst Du mich jetzt besser
Ich verstehe Dich so @Molly, dass Du Dir um meine Gesundheit Sorgen machst.
Psychische Probleme müssen sich ja nicht in Psychosen äußern.
Psychosen sind jetzt für mich nicht das Problem. Ich habe da null Symptome.
Vielen Dank, liebe @Isa
Der Lungenarzt vermutet eine Bronchitis. Nach einem Lungenfunktionstest hat er gesagt, dass die Lungenfunktion bei über 100 % liegt. Den Cortisonspray muss ich wohl nicht mehr nehmen.
Als ich einen Termin für die Auffrischimpfung machen wollte, habe ich gesehen, dass sie nicht vor einem Jahr abgelaufen war, sondern dass ich sie erst vor einem Jahr bekommen habe und die nächste erst 2034 fällig wird.
Vielleicht hat meine Sorge, ich könnte Keuchhusten haben, meine Erwartung gestärkt, dass ich den Eintrag im Impfpass falsch gelesen habe. Ich habe das Gefühl, dass ich mir in letzter Zeit besonders viele Sorgen mache und mich darin hineinsteigere.
Das sollte ich mir öfter bewusst machen und mich davon lösen.
Danke liebe @Molly und liebe Blaustern.
Ich wünsche allen einen guten Start in die neue Woche!
Mal sehen, was ich heute tun kann
Mittags habe ich einen Termin beim Lungenarzt. Ich habe gesehen, dass die Kombinationsimpfung u. a. gegen Keuchhusten vor einem Jahr abgelaufen ist. Mein Husten scheint sich langsam zu bessern, seit ich seit 10 Tagen Cortisonspray inhaliere.
Eben habe ich einen neuen Blogeintrag eingestellt:
Psychiatrie zwischen Management und Heilung – mein Selbstversuch
Montag, den 9. Juni 2025 um 11:01 UhrQuelle: https://mowas-notizen.de/blog/
Ich freue mich heute auf das gute Wetter
– und wünsche allen einen schönen Feiertag08/06/2025 um 15:53 Uhr als Antwort auf: „Warum die Psychiatrie ein neues Paradigma braucht“ #405467Für mich war das alles nur Beschäftigungstherapie im negativen Sinne.
Für mich persönlich zählt am Ende, was am besten hilft.
Danke für Eure Rückmeldungen, @gargel und @Forsythia.
Was mir persönlich am besten hilft, hat sich seit meiner Ersterkrankung im Jahr 2010 geändert, da sich meine Strategien zur Bewältigung meiner mentalen Gesundheit immer weiterentwickelt haben.
So habe ich die Tagesklinik Blankenburg bei meinen psychotischen Rückfällen 2018 und 2019 ganz anders erlebt. Damals wollte ich ganz ohne Neuroleptika auskommen und stand der Psychiatrie negativ gegenüber. Ich dachte, sie würde mir die Selbstbestimmung rauben, mich mit vielen Psychopharmaka ruhigstellen und dann damit entlassen.
Prof. Fuchs war damals genauso Leiter der Tagesklinik Blankenburg, doch ich habe keine Erinnerung an die Gespräche, die wir geführt haben.
Erst dieses Jahr, als ich „nur” ein Burnout hatte und klar denken und fühlen konnte, konnte ich das Spektrum an Hilfsmöglichkeiten bewusst wahrnehmen und nutzen, das diese Tagesklinik bietet.
Von meinen Mitpatient:innen weiß ich, dass manche meine Begeisterung für die Tagesklinik nicht teilen.
Ich persönlich wünsche mir, dass immer mehr Patient:innen die Psychiatrie und psychiatrische Versorgung als heilungsfördernd erleben und nicht nur als Institution zum Patientenmanagement.
Jedenfalls bleibt für mich die Frage, was „heilungsfördernd“ im individuellen und im strukturellen Kontext sein kann, komplex und hoch spannend.
Danke, @Zoidberg, für Deine Einschätzung. Vielleicht stimmt Dir @Horst auch in einigen Punkten zu.
mit einem derartigen Paradigmenwechseln nähert sich die Psychiatrie der Psychologie an.
Ich weiß nicht, inwieweit die Fachausbildung zum Psychiater bzw. zur Psychiaterin auch Psychologie umfasst.
Mein Psychiater ist ärztlicher Psychotherapeut. Bei meinen regulären Terminen alle zwei bis drei Monate führe ich sehr hilfreiche Gespräche mit ihm. Ich glaube, dass seine zusätzliche Qualifikation meiner Behandlung sehr zugutekommt.
Mich hätte noch interessiert, wie eine Psychiatrie, die auf dem ökologischen Paradigma beruht, in der Praxis aussehen kann.
Hallo @gargel,
ich habe im April meinen Erfahrungsbericht über die von Prof. Fuchs geleitete Tagesklinik Blankenburg in meinem Forumsblog geteilt:
https://schizophrenie-online.com/forums/Thema/notizen-von-mowa-teil-3/page/106/#post-399690Die Gespräche in den Oberarztvisiten fand ich als hilfreich und angenehm. Als es später um meinen Erfahrungsbericht ging, wurde in diesem Zusammenhang auch sein Buch „Psychiatrie als Beziehungsmedizin” erwähnt.
Als ich mir im Nachhinein dieses und andere Videos von Prof. Fuchs angeschaut habe, habe ich besser verstanden, warum ich diese positiven Erfahrungen in der Tagesklinik gemacht habe. Das ökologische Paradigma habe ich in Aktion erlebt
Wie es aussieht, werde ich diesen Erfahrungsbericht leider nicht bei Mad in America veröffentlichen können, wie ich es mir gewünscht hatte. Wahrscheinlich werde ich ihn in ein bis zwei Wochen einer deutschsprachigen Zeitschrift einsenden und ihn dann erst einmal von meinem Blog entfernen.
Liebe Grüße,
Mowa -
Diese Antwort wurde vor 3 Monate, 4 Wochen von
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