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08/04/2023 um 23:21 Uhr als Antwort auf: Methoden zum risikominimierten Reduzieren oder Ausschleichen von Psychopharmaka #281333
@Ludwig ich fühlte mich aufgrund meines Tinnitus dazu genötigt alles an Medikamenten rauszuhauen, weil ich die Erfahrung machte, dass die meisten Neuroleptika leider meinen Tinnitus erheblich verschlimmern. Und der war absolut unerträglich bis hin zur Suizidalität, so dass mein Psychiater das Absetzen letztendlich zähneknirschend mit trug.
Sonst hätte ich den Schritt wahrscheinlich nicht gewagt.
Naja, den Tinnitus bin ich nicht ganz los, aber ich bin dafür körperlich deutlich gesünder, weil ich 20 kg abgenommen habe, meine Leberwerte, Cholesterin, Triglyceride und Blutzucker endlich wieder einfach ganz normal sind.
Ich habe also auch durchaus dazu gewonnen. Und ich schlafe nicht mehr die ganze Zeit.
Und dann kommt hinzu, dass meine Traumatherapie unter Neuroleptika nicht möglich wäre, weil ich einfach zu platt darunter bin, um die Themen zu bearbeiten. Das geht nicht, wenn man betäubt ist.
Aber ich würde trotzdem niemandem einfach dazu raten die Medikamente abzusetzen.
Und wenn, dann eben nur ganz langsam und mit Unterstützung von Mitteln, wie ich sie nahm. Aber ganz ehrlich, wenn man stabil ist mit den Neuroleptika und keine gesundheitlichen Probleme hat, die einen destabilisieren, dann würde ich gar nix versuchen abzusetzen.
08/04/2023 um 23:06 Uhr als Antwort auf: Methoden zum risikominimierten Reduzieren oder Ausschleichen von Psychopharmaka #281010Ich habe ja vollständig ausgeschlichen. Seit Ende November bin ich komplett ohne Olanzapin.
Ich nahm lange Zeit die Höchstdosis von 20 mg und habe dann über etwa 1 1/2 Jahre ausgeschlichen nach und nach. In den höheren Dosen ging es deutlich schneller, aber je niedriger dann die Dosis war, umso langsamer musste ich vorgehen.
Die letzten 2,5 mg waren einfach nur hart und ich brauchte allein für die etwas über ein halbes Jahr.
Und jetzt bin ich etwa ein halbes Jahr ohne Neuroleptikum (ausgenommen Atosil, aber das wirkt ja nicht antipsychotisch). Und inzwischen hat es sich normalisiert. Damit meine ich, dass ich mit der neuen Situation klar komme. Denn man wird ohne Neuroleptikum, wenn man dann endlich auf 0 ist, erstmal komplett überflutet.
In jeglicher Hinsicht. Ob Farben, ob Geräusche und vor allem Dingen Emotionen und auch Stimmen. Es ist manchmal echt schlimm gewesen, wobei bei mir ja auch noch eine andere Problematik vorliegt, die dann auch noch dazu kam.
Ich kann letztendlich jedem nur raten sich wirklich viel Zeit zu lassen bis zum Nullen und dann sich auch durchaus Hilfe in Form von Atosil/Dipi/Truxal und was es da alles gibt zu holen, um wenigstens etwas Ruhe rein zu bringen. Weil auch das unterstützt erstmal.
Inzwischen brauche ich Atosil nur noch zum Schlafen, aber das hängt mit dem Tinnitus zusammen und nicht mit dem Absetzen des Olanzapin.
Das war meine Methode, ich habe die Wasserlösmethode also nicht angewandt, statt dem eben mir mit niederpotenten Mitteln beholfen. Ich würde es wieder so machen, wenn ich irgendwann nochmal ausschleichen muss. Man weiß ja nie, wie lange das ohne Medis gut geht
Das lässt sich im Nachhinein nicht mehr beantworten. Aber diese Hypothese kursiert ja schon sehr lange….
@oceana betreibst Du schon länger Liebscher und Bracht Methoden? Ich frage nur, weil ich im Moment ziemliche Probleme habe mit Muskeln, Nerven und anfange deren Methoden zu probieren/nutzen und wäre schön ein bisschen Erfahrung zu hören.
@fubu23 ich kenne Schizophrene, die seit 15 Jahren keine Medis mehr nehmen, sich aus der Reha-Werkstatt-Endstation alleine befreit haben und heute selbstständig ihren Unterhalt verdienen.
Doch, es gibt ein Leben ohne Medis. Für manche, nicht für alle. Selten gilt etwas für alle Menschen, denn wir sind eben verschieden. Das solltest auch Du anerkennen können.
Jo, man, ich habe auch die Neuroleptika abgesetzt (letzte Einnahme Olanzapin Ende Noveber 22), seit dem komplett ohne. Und ich stehe dahinter. Für mich war es bis jetzt der richtige Weg und ich bin froh, dass ich ihn gegangen bin. Das gilt für MICH. Deshalb nötige ich niemand Anderen dazu den selben Weg zu gehen. Aber es muss möglich sein über diesen Weg berichten zu dürfen, damit auch andere User erfahren, dass dieser Weg möglich sein kann!
@Ertl in der Psychiatrie kenne ich das schon ähnlich.
In der Reha-Klinik ist das meiner Meinung nach etwas entspannter. Der Bewegungs-Therapeut war schon ziemlich pissed über mein ständiges Fernbleiben, aber insgesamt hat das kaum zu Problemen geführt, dass ich immer wieder mal an etwas nicht teilgenommen habe. Aber auch in einer Reha-Klinik musst Du schauen, dass Du zu den Essenszeiten irgendwann halt zum Essen erscheinst, weil sie das einfach melden, wenn mehrmals dein Teller unangerührt weggeräumt werden muss.
Das wird natürlich da auch kontrolliert. Genauso, dass Du zumindest zum Großteil die Anwendungen wahrnimmst. Wenn Du mal Nordic-Walking verpasst, reißt Dir aber niemand den Kopf ab.
Aber wenn Du jeden Tag bis um 12 Uhr im Bett liegst und bis dahin nicht zum Frühstück erscheinst, noch zu irgendeiner Anwendung, dann bist Du einfach nicht reha-fähig und wirst wohl entlassen.
Wie ich schrieb, ich habe auch schon recht großzügig blau gemacht, aber überstrapazieren darf man das nicht. Bei entsprechender Medikation muss man halt auch schauen, dass man die abends dann früh genug nimmt.
Dein Ziel sollte also schon sein möglichst alles mitzunehmen und wenn’s mal aufgrund eines verlängerten Mittagsschlafs oder einer Migräne nicht klappt, reißt Dir da keiner den Kopf ab. Da wird halt viel auf „Eigenverantwortung“ gesetzt -> deswegen nicht reha-fähig, wenn Du das alleine nicht auf die Reihe bekommst.
Ich habe wegen Trauma eine Reha gemacht bzw. eine stationäre Behandlung in einer Reha-Klinik, die unter andere auch auf Trauma halt spezialisiert war. Ich weiß jetzt nicht, um welches Thema (körperlich, psychisch) es bei Dir geht. Aber meine Erfahrungen waren durchweg gut. Ich habe auch die Hälfte des eigentlichen Programms aufgrund der Medikamente verschlafen, aber eigentlich war das kein so großes Problem. Die Psychotherapie (Einzel und Gruppe) habe ich nie verpasst. Andere Therapien war Bewegung, Tranztherapie, Musiktherapie, toll war auch, dass es ein Schwimmbad gab mit Anwendungen darin. Dann gabs auch sowas wie Heilbad, Massage. War eine ganz gute Zeit.
Eingesperrt wurde da niemand, warum auch? Genauso wurde auch nichts zugesperrt. Man konnte zu jeder Zeit auf sein Zimmer. Es gab auch in dieser Klinik nur Einzelzimmer, wenn ich mich richtig erinnere.
01/02/2023 um 22:47 Uhr als Antwort auf: Methoden zum risikominimierten Reduzieren oder Ausschleichen von Psychopharmaka #266048Ich dachte, es geht hier vorrangig um Psychotiker und Schizophrene, @Leo! Wir sind in einem Schizoforum!
<hr />
NL: 1-0-0-0, 400 mg Amisulprid NL: 1-0-0-0, 5 mg Abilify Blutdruck: 1-0-1-0, 5 mg Ramipril Blutdruck: 1-0-0-0, 12,5 mg HCT DexcelMacht Sinn
irgendwie klang Pias Aussage auf mich so allgemein (alle psychisch Kranke), dass ich das nicht automatisch rein auf Psychotiker schloss.
01/02/2023 um 20:42 Uhr als Antwort auf: Methoden zum risikominimierten Reduzieren oder Ausschleichen von Psychopharmaka #266036Viele nicht und manche gut,
Ich würde eher Pia zustimmen, weil ich glaube, dass Du zu stark gerade von Psychotikern ausgehst. Da würde ich Dir tatsächlich zustimmen, dass die meisten Psychotiker nicht dauerhaft ohne Medikation leben können.
Bei anderen psychischen Erkrankungen ist es wiederum auch oft so, dass keine dauerhafte Medikation notwendig ist, weil andere Methoden eben auch greifen (beispielsweise Psychotherapie, DBT…)
Es gibt noch Valproat, eventuell auch Carbamazepin. Haben andere Nebenwirkungen, ob die besser sind, weiß ich nicht.
Liebe @escargot hast Du denn mal die Trainer und in die Gruppe gefragt? Vielleicht ist Dein Wunsch ja für alle Ok?
bei uns entschieden aber die Trainer von vornherein, dass bei der Präsi niemand sonst anwesend sein dürfen.
ja, es gab echt und unechten Sekt!
und danach sind wir noch fast alle zusammen mit den Trainern in ein Lokal und haben ein bisschen bis tief in die Nacht gebechert
Liebe @Escargot nein, zur Abschlusspräsentation durften bei uns keine Gäste teilnehmen. Aber dann beim „Sektempfang“, also als die Zertrifikate übergeben wurden.
Ich muss aber auch ehrlich sagen, dass es für mich nicht gut gewesen wäre, wenn da Leute von außen dabei gewesen wären.
Ich glaube Metal hat es schon gesagt. Man versucht dieser Nebenwirkung wohl durch langsames Hochdosierung aus dem Weg zu gehen. Eine Garantie gibt es nie, dass es nicht doch passiert und sowas auftritt.
Ich hatte unter Amisulprid leider auch diese Probleme, so dass mir seitlich etwas Männerbrüste gewachsen sind :cry:, deswegen bin ich von dem Medikament dann irgendwann weg, obwohl ich es ansonsten gut vertragen habe und es mir auch gut half.
Über Zeldox kann ich nicht viel Schlechtes sagen, außer dass es extremst müde macht die ersten Monate und man es recht hoch dosieren muss für eine ausreichende Wirkung. Trotzdem ist das in meinen Augen immer einen Versuch wert, weil es vom Nebenwirkungsprofil einfach angenehmer ist als die meisten anderen Neuroleptika.
Man muss aber alle 3 Monate EKG machen lassen, weil es wohl am stärksten die Gefahr für QT Zeit Verlängerung birgt.
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